Samstag, 31. Dezember 2022

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -323-


Auf der Durchreise [GE]gessen: Qofte im Tiara Grill in Schlieren

[GE]kocht: Chicken, Pumpkin & Cashew Korma

[GE]backen: Sfincione und Torta di Ricotta con susine

[GE]wesen: Im Elsass, Vorräte aufgefüllt.

  [GE]kauft: Die üblichen Verdächtigen wie Bio-Butter mit Meersalz, Ziegenkäse, Mimolette extra vieille, Grapefruits aus Korsika und Cidre. 

 [GE]sehen: The Bear: King of the Kitchen & Gefährliche Liebschaften

[GE]lesen: Graubündner Finsternis - Philipp Gurt
Queen of our Times: Das Leben von Elizabeth II - Robert Hardmann

Ausserordentlich [GE]freut
Die drei Kleinen waren begeistert von unseren Weihnachtsgeschenken. 
Ein hölzernes Schaukelpferd aus den 1960ern, ein Bilderbuch, das Moomins Weihnachtsbuch und ein Hampelmann aus Holz. Secondhand und nachhaltig. 

Ebenfalls [GE]freut: Über die durchdachten Weihnachtsgeschenke von Familie und Freunden. Unter anderem selbst genähte Küchentücher, eine Auswahl BBQ-Saucen mit Ahornsirup, Kirschstängeli, getrocknete Fricktaler Birnenschnitze, mehrere Bücher und eine Wolfsaktie.

Mir selbst [GE]schenkt: Eine Vase von Mario Mascarin und
 das Keramikmarken-Lexikon 1885-1935 von Dieter Zühlsdorff. 

Nicht [GE]hört: Sobald die ersten Takte von Mariah Careys Christmasschwachsinnssong erklangen, bin ich jedes einzelne Mal panisch zum Radio gehechtet, um den Sender zu wechseln. Ich verabscheue dieses Lied. Jedes Jahr ein bisschen mehr

Nicht fertig [GE]worden: Mit dem Jahresrückblick. Wird 2023 nachgereicht.

Herzlichen Dank fürs Mitlesen und Kommentieren.
Schön, dass es euch gibt.
Guten Rutsch, y'all!

Mittwoch, 28. Dezember 2022

Sizilianischer Wackelpudding: Gelo di clementine con vaniglia


Na, alle die Festfresserei schadlos überstanden?

Egal, wie die Antwort ausfällt: Dieses leichte, fruchtig-säuerliche Dessert passt immer (noch irgendwo rein).

Für sechs Personen / eine Gugelhupfform mit 1,5 Litern Fassungsvermögen: 

  • 1 Liter frisch gepresster Clementinensaft (io: aus 22 Clementinen)*
  • ca. 120 gr Zucker (io: hellbrauner Bio-Zucker)
  • 35 gr frisch gepresster Zitronensaft, durchgesiebt
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 85 gr Maisstärke

Die Clementinen auspressen und den Saft durchsieben um Fruchtfleisch und Kerne zu entfernen. Einen Liter fruchtfleischfreien Saft abmessen. Zucker direkt im Kochtopf (io: 2,5 Liter) abwiegen. Zitronensaft, Vanillepulver und 800 gr Clementinensaft zugeben. Auf den Herd stellen und zum Kochen bringen. Unterdessen die Maisstärke mit dem restlichen Saft klümpchenfrei verrühren. Wenn der Topfinhalt kocht, die aufgelöste Stärke unter ständigem Rühren mit dem Schwingbesen zugiessen. Hitze reduzieren (io: 6 von 9), zwei Minuten kochen. Dabei ständig rühren, rühren, rühren! Topf zur Seite ziehen. Gugelhopfform (io: aus Borosilikatglas) kalt ausspülen und die Puddingmasse reingiessen. Die Oberfläche direkt mit einem Stück Klarsichtfolie belegen (ein Folienquadrat abreissen, in der Mitte ein Loch mit den Fingern reinstechen - siehe zweites Foto). Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen, danach über Nacht in den Kühlschrank stellen. Das Gelo nach der Kühlzeit vorsichtig auf eine Tortenplatte stürzen. Wenn es sich unkooperativ verhält, vorsichtig mit den Fingern vom Rand lösen oder die Form kurz in heisses Wasser tauchen. Wer auf Deko steht, kann noch fein geschabte Bitterschokolade und/oder gehackte Pistazienkerne - natürlich ungeröstet & ungesalzen - über den knallorangen Wackelpudding streuen. Sofort servieren und erst am Tisch zerteilen. Quelle: La cucina siciliana (ohne Vanille).

* Faule Köche sparen sich die Auspresserei und besorgen heimlich eine Flasche Clementinensaft, zum Beispiel im Coop von Andros. Die Zuckermenge ist stark abhängig vom Säuregehalt der Früchte bzw. dem fixfertigen Saft. Lieber mit 80 Gramm beginnen und vor der Zugabe der Stärke noch nachzuckern, falls nötig. Im Rezept werden 200 Gramm verlangt, wir fanden das Gelo mit 120 Gramm Zucker perfekt ausbalanciert.

Samstag, 24. Dezember 2022

Fröhliche Weihnachtsgrüsse 2022

© Feather and Nest

The same procedure as every year: 
Ich wünsche euch allen ein besinnliches Fest und möge 
die Macht mit euch sein das Christkind all eure Wünsche erfüllen.
Bleibt gesund, feiert wie wild und fackelt bloss nicht den Weihnachtsbaum ab.

Sonntag, 18. Dezember 2022

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -322-

 

[GE]kocht
Hot & Sour Soup mit Petersilienwurzeln und Lauch statt Tofu und Bambussprossen

[GE]trunken: Türkischer Tee mit lila Kardamom

In der Pfanne [GE]braten: Aladebi (georgische Pancakes)

[GE]backen: Rotkohl in Sahne-Weisswein-Meerrettich-Sauce

[GE]freutSneeee!!!!! 

[GE]wesen: Nachts auf Glatteis, beim Spaziergang mit dem Schweinwoll, fast einen fünffachen Rittberger hingelegt. Ich schwöre, ich habe gesehen wie er breit gegrinst hat, als ich hilflos rudernd neben ihm vorbeigesegelt bin.

[GE]ärgertSneeeeee!!!!! 
Zwei Tage, bevor wir 37 Dahlien aus dem Boden holen wollten, hat's geschneit.
(Trotzdem 1A geklappt, nach 90 Minuten waren alle Knollen ausgegraben, grob gereinigt und in Kisten verstaut).

 [GE]sehen: Sanditon, zweite Staffel & Julia, erste Staffel
Apropos Julia: Dicke, fette Guckempfehlung!

[GE]lesenAm Freitag schlief der Rabbi lang - Harry Kemelman

Auf dem Gemüsemarkt in Lörrach ein[GE]kauft: Ein Kilo Petersilienwurzeln, eine grosse Sellerieknolle, ein Wirsing, zwei Stangen Lauch und drei Kilo Orangen. Typischer Wintereinkauf.

[GE]hört
The Boys of Summer - Don Henley
Run to you - Bryan Adams

[GE]lacht
Schwesterherz feierte den x-ten Geburtstag.
Ein Auszug aus meiner WhatsApp Ode an sie:
"...Du bist mit Dinos aufgewachsen,
sahst sie aussterben 
und hast ihre Wiederauferstehung im Kino miterlebt..."
Hab' mich bei der Vorstellung, wie sie auf einem Triceratops zur Schule geritten ist, gekringelt vor Lachen.
Sie nicht.
Vielleicht sollte ich das Haustürschloss auswechseln...

Sonntag, 11. Dezember 2022

Krautsalat mit Dill, Oregano und Paprikaflocken

Hungrig [GE]gessen: Ohne einen Gedanken an ein hübsches Foto zu verschwenden.
Nur nebenbei [GE]knipst: Ein Bild vom letzten Rest für den Familienchat.
Und die Moral von der [GE]schichte? Unfähige Fotografin, njammi Krautsalat. 

Für vier Portionen:

  • ein halber Weisskohlkopf, ca. 600 gr
  • Salz
  • ein daumengrosses Stück weisse Lauchstange

Kraut nicht zu dünn direkt in eine Salatschüssel hobeln. Leicht salzen und mit den Händen weich kneten. (Io: Salzlos mit dem grossen Steinstössel in einer Plastikschüssel auf die Hälfte des Volumens zusammengekloppt). Lauchstange putzen, der Länge nach halbieren, in dünne Scheiben schneiden und unter das Kraut mischen. 

  • ein grosszügiger Schuss milder Essig (io: Reisessig)
  • mehr Salz
  • je ein bombierter 1/2 Tl getrocknete Dillspitzen, Oreganoblättchen mit Blüten & milde Paprikaflocken
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • ein grosszügiger Schuss Öl  (io: geröstetes Erdnussöl)

Alle Zutaten zum Kraut in die Schüssel geben. Rühren, rühren, rühren! Besser: Kräftig mit den Händen einmassieren. Zwischendurch kosten und nachwürzen, bis der Geschmack passt. Die Schüssel abdecken und den Krautsalat mindestens eine Stunde bei Zimmertemperatur durchziehen lassen. Vor dem Servieren eventuell nachwürzen. Reste maximal eine Woche im Kühlschrank aufbewahren.

Dienstag, 6. Dezember 2022

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -321-

 

[GE]gessen: Käse-Schinken-Toast mit Dosenpfirsichen. 
Welcome back to the 80's!

[GE]trunken: Emmi Good Day Milchgetränk laktosefrei
Schmeckt, meiner Meinung nach, fast wie "normale" Kuhmilch und ist nicht so pappsüss wie laktosefreie Milch. Minuspunkt: Gibt's leider nur als UHT-Variante.

[GE]kocht
Ribelmaispolenta mit Blumenkohl, dazu Musegger Kalbsschwartenmagen

Von Hand [GE]raffelt: Einen halben Knollensellerie für Celeri remoulade à ma façon.

[GE]wesen: Mit Schwesterherz auf Adventsbrockitour.
Ihre Beute: Weihnachtskram noch und nöcher.
Meine Beute: Eine coole French Press von Alessi und 
eine von Antonia Campi 1958 entworfene Schere namens "Neto". 

[GE]freutAuf der gleichen Tour für den Grossneffen ein Schaukelpferd von Wisa Gloria aus den 1960ern als Weihnachtsgeschenk erworben. Hatte das gleiche Pferdchen, als ich noch klein war. Nostalgie pur.

 [GE]sehen: Under the Banner of Heaven und ein paar Folgen Agatha Christie's Poirot

[GE]lesen: Wiedersehen in Brideshead - Evelyn Waugh

[GE]ärgertMassenhaft Blattläuse und anderes Kroppzeug an den Pflanzen, die zum Überwintern reingeräumt wurden.

[GE]kauft: Einen neuen Sofaüberwurf aus reiner Baumwolle. 
Der Vorgänger hat knapp zwanzig Jahre durchgehalten. Der Countdown läuft.

Zu zweit [GE]bruncht: Im Rüttehof Frühstücksstüble in Kandern.
Bis auf die Crevetten in Knoblauchsauce - ein totaler Fehlgriff - war alles gut, frisch und reichlich vorhanden.

Nochmal [GE]bruncht
Zu dritt im 14 in Lörrach. Naja, wir hatten deutlich mehr erwartet. In jeder Hinsicht. Falls es nicht der erste Arbeitstag unserer Bedienung in dem Café war, sollte sie sich besser nach einer Stelle ausserhalb des Dienstleistungssektors umsehen... Ausserdem war der vorbestellte Kinderstuhl verdreckt, die Aufstriche teilweise heftig versalzen, die zusätzlich kostenpflichtig bestellten Brotscheiben papierdünn & winzig, die Croissants innen teigig und der Rest, mit zwei Ausnahmen, geschmacklich nur sosolala.

Sonntag, 4. Dezember 2022

Cuisine du Placard: Kichererbsennockerln, fluffig & glutenfrei

Zweiter Advent. Immer noch keine Keksbacklust in Sicht. Gestern: Grau. Heute: Grau und regnerisch. Bei Winterblues hilft Kochen. Möglichst einfache, bunte, sättigende Suppen zum Beispiel. Letzten Sonntag war es eine Süsskartoffel-Kürbis-Suppe mit Sambal Manis, einer vergleichsweise milden indonesischen Gewürzpaste. Gestern war ich den Tag über mit Schwesterherz und dem Grossneffen unterwegs. Brunchen, Weihnachtsmarkt, einkaufen, spazieren. Abends, nach dem Auspacken der Einkäufe festgestellt, dass ich mit dem höchst erfreuten Kleinen die Gemüseabteilung zwar gründlichst unter die Lupe genommen hatte (...Guck, das sind Auberginen. Und das ist Blumenkohl. Und das kennst du auch, gell? Rüebli. Riesenrüebli, grosse Rüebli, kleine Rüebli, Minirüebli...), aber, abgelenkt durch die Bespassung, nur eine Tüte Rosenkohl im Einkaufswagen gelandet ist. Kohl in Ehren, aber Kohlsuppe? Nein, danke. Wie so oft, half mir Tante Pinterest aus der Klemme. Ein Rezept von Molly Yeh sollte es sein, Chickpea Matzo Ball Soup. Alle Zutaten waren vorhanden, Cuisine du placard par excellence. Natürlich mit ein paar Ergänzungen wie reichlich Kurkuma, Ingwer und Pho-Gewürzmischung in der Brühe. Das Klösschenrezept habe ich fast unverändert übernommen. Nächstes Mal würde ich die Menge für mich alleine, Herr C. weilt ja geschäftlich in Graubünden, halbieren und stärker würzen: Einen halben Teelöffel Kräutersalz plus reichlich frisch geriebene Muskatnuss. Prädikat: Adventsblueskiller.

Ergibt etwa 20 Stück, die locker für 4 Personen ausreichen:

  • 120 gr Kichererbsenmehl (io: Alnatura)
  • 1,5 Tl Weinsteinbackpulver
  • 3/4 Tl Salz (io: Herbamare)
  • drei Umdrehungen Pfeffer aus der Mühle
  • 2 grosse Eier (io: 3 Junghenneneier, 125 gr ohne Schale)
  • 25 gr Erdnussöl

Mehl, Backpulver, Salz und Pfeffer in einer kleinen Tupperschüssel mit einem Schwingbesen gründlich vermischen. Eier und Öl zugeben, mit einer Lochkelle zu einem schwer reissenden, klebrigen Teig verrühren. Schüssel mit dem Deckel verschliessen und die Masse mindestens drei Stunden - gerne auch über Nacht - im Kühlschrank parkieren. In einem möglichst breiten Topf (io: Bräter, 32 cm Durchmesser), mindestens eine Handbreite Wasser zum Kochen bringen. Einen flachen Teller kalt abspülen, tropfnass bereit stellen. Mit einem kalt abgespülten Esslöffel etwa mirabellengrosse Teighäufchen abstechen und mit nassen (!) Händen zu runden Bällchen formen. Auf dem feuchten Teller nebeneinander platzieren. Sobald das Wasser im Topf kocht, Platte auf halbe Leistung zurückschalten (io: Stufe 5 von 9). Bällchen einzeln ins Wasser schubsen. Wenn sie am Teller und/oder aneinander kleben, einen kalt abgespülten Gummispatel einsetzen. Sobald die Bällchen alle an der Oberfläche schwimmen, Hitze auf die kleinste Stufe zurückdrehen (io: 1-2) und den Deckel auflegen. Das Wasser soll während der gesamten Garzeit nur noch minimal simmern, d.h. ab und zu ein einsames Blubb reicht völlig aus. Bällchen nach ein paar Minuten vorsichtig mit einem Löffel umdrehen. Insgesamt etwa 20 Minuten ziehen lassen. Ein Klösschen vorsichtig aus dem Wasser heben und auf einem Teller halbieren. Ist es innen durchgehend hell und fluffig, dann sind die Kichererbsenklösschen fertig. Falls in der Mitte noch ein harter Kern vorhanden ist oder gelbe Streifen zu sehen sind, die Garzeit um ein paar Minuten verlängern. Während die Klösschen im Topf weilen, nebenbei Suppe oder Brühe zubereiten. Die fertigen Kichererbsennockerln sind recht fragil, daher vorsichtig mit einem Schaumlöffel in die Suppenschalen umplatzieren. Mit der kochendheissen Suppe/Brühe bedecken und sofort servieren. Die Nockerln lassen sich auch prima vorbereiten: Einen grossen, flachen Teller einölen. Bällchen einzeln aus dem Wasser fischen, gut abtropfen lassen. Nebeneinander auf den Teller legen und unbedeckt komplett auskühlen lassen. Die Klösschen in eine breite Lunchbox umfüllen und maximal drei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Vor dem Servieren mindestens zehn Minuten in der heissen Brühe/Suppe auf dem Herd durchwärmen. P.S.: Die Nockerln nehmen eventuell beim Aufwärmen die Farbe der Flüssigkeit an, in der sie herumschwimmen. Bei mir: Kurkumagelb. Auch hübsch.

Anmerkung: Die Zubereitung hört sich kompliziert an, ist aber, wenn man meine Anleitung genau befolgt, quasi narrensicher. Good to know: Die Bällchen verzigfachen ihr Volumen im Wasser. Im Zweifelsfall lieber mit zwei Töpfen arbeiten oder die Klösschen nacheinander garen, statt sie in einen zu kleinen Topf zu quetschen. Eigentlich müssten die Dinger ja Kichererbsenwölkchen heissen, so fluffig, schwammig und zart wie sie sind. Geschmacklich sind die Nockerln ohne zusätzliche Würzung eher auf der neutralen Seite. Um den minimalen Kichererbsengeschmack zu überdecken, könnte man den Teig aromatisieren (z.B. mit getrockneten Kräutern).