Mittwoch, 30. November 2016

Buchvorstellung: Türkisch Kochen von Leanne Kitchen



Einige von euch werden sich nun fragen: Wieso stellt Frau Cooketteria olle Kamellen vor? Wird sie langsam dusslig? Nee, so weit ist es noch nicht. Zu meiner Verteidigung: Ich bin ein riesiger Fan der türkischen Küche abseits von Döner & Kebap. Und aus diesem Grund besorge ich mir quasi jede Neuerscheinung zu diesem Thema. Im Jahr 2011 war es beispielsweise Turkey - Recipes and Tales from the Road von Leanne Kitchen. Begeistert kochte ich mich kreuz und quer durch die Rezepte und verpasste nebenbei, dass ein Jahr später die deutsche Übersetzung ausgeliefert wurde. Als ich schliesslich zufällig auf diese Tatsache gestossen bin, war die Auflage komplett vergriffen. Doof, denn ich hätte gerne drei Exemplare an liebe Menschen verschenkt. Zu meiner grössten Freude entdeckte ich dann vor einigen Wochen, dass im Anaconda Verlag ein Nachdruck unter dem Titel Türkisch Kochen - Geschichten und Rezepte aus dem Land am Bosporus erschienen ist. 

Erster Eindruck:
Grossformatiges Hardcover ohne Schutzumschlag. Auf über 270 Hochglanzseiten finden sich 115 Rezepte (wenn ich mich nicht verzählt habe) und unzählige, vorwiegend ganzseitige Fotos zu den Gerichten, Land und Leuten. Für 14.95 Euro bzw. knapp 20 Franken ein richtiges Schnäppchen!

Inhalt:
Die Autorin ist kreuz und quer durch die Türkei gereist und hat von dort einige Geschichten und noch mehr Rezepte mitgebracht. Zwischen den Kapitel erzählt sie beispielsweise von ihrem Frühstück in Van, vom Strassenleben in Diyarbakir, erklärt die ländliche Herstellung von Pekmez, nimmt uns mit auf die Insel Cunda und lüftet das Geheimnis des berühmten Baklavas aus Gaziantep. Um euch einen kleinen Überblick zu bieten, eröffne ich für euch virtuell ein Pop-up-Lokanta und dies wäre meine, der Jahreszeit angepasste Menükarte:

Meze
Lauch mit Zitrone, Rosinen und Tulum / Warmer Kürbis-Hummus

Suppen
Gerstensuppe mit Joghurt und Minze / Muschelsuppe mit Sellerie und Safran

Brot, Gebäck und Nudeln
Filokuchen mit Lammfleisch und Linsen / Gözleme mit Randenblättern, Ricotta und Haselnüssen

Gemüse und Salate
Artischocken und UrKarotten in Olivenöl / Bohnensalat mit Tahinsauce

Reis und Bulgur
Kürbisköfte / Pilaw mit Muscheln, Dill und Rosinen

Fisch und Meeresfrüchte
In Salz gebackener Fisch mit Rote Bete Salat und Pistazien-Tahin-Sauce
Gebackener Tintenfisch mit Orange und Kräutern

Geflügel und Fleisch
Hühnerleber-Kebap mit Kastanien-Pilaw und Hoşaf / Jahni mit Lammfleisch, getrockneten Feigen und Zwiebeln

Desserts
Filokuchen mit Ricotta und ofenpochierten Quitten / Kaffeecrème mit Helva-Rollen

Negativ aufgefallen:
Bis auf ganz wenige Ausnahmen müssen die im Buch vorgestellten Gerichte ohne türkische Bezeichnungen auskommen. Die Frage, ob die Rezepte nun traditionell sind oder nicht, bleibt in den meisten Fällen unbeantwortet. Für Kenner der türkischen Küche ist dies sicher kein Hindernis, für Anfänger könnte es aber reichlich verwirrend sein. Die teilweise kruden Übersetzungen sind recht amüsant, z.B. Pfeffer- statt Chilipaste, Vollei-Mayonnaise, Maisstärkemehl oder Mengenangaben wie 1/2 Tasse Korianderzweige (hochkant oder flach liegend abgemessen?). Glücklicherweise beschränken sich solche Lachnummern aber auf ein Minimum. 

Was meint der Magen:
Leber geht immer. Darum gab es beim Testessen als Auftakt Albanische Leber mit Zwiebel-Paprika-Sauce. Normalerweise werden die gebratenen Leberstücke einfach mit rohen, eventuell marinierten Zwiebelstreifen serviert. Bei diesem Rezept hingegen wird zu den Innereien eine kompottartige Zwiebelsauce gereicht. Kein neuer Favorit meinerseits, ich bevorzuge die traditionelle Variante. Aber Herr C. war von der Sauce absolut hingerissen. Weiter ging es mit gebratenem Halloumi, der mit einer Würzsauce aus grünen Tomaten und Sellerie serviert wurde. Die Bezeichnung "Würzsauce" ist komplett falsch, denn es handelt sich bei der "Sauce" um ein stückiges Chutney mit Kapern, Zimt und Honig. Bei diesem Gericht war die Begeisterung genau umgekehrt verteilt. Ich war vom ersten Bissen an hin und weg. Herr C. hingegen verzichtete nach ausgiebigem Schnuppern huldvoll und genoss den Halloumi mit der restlichen Zwiebel-Paprika-Sauce. Typisch... Das Dessert, ein Apfelkompott mit Sesam-Eis und Sesamkeksen musste, wegen akuter Platznot im Tiefkühler, ohne die eisige Komponente auskommen. Wir fanden das Kompott viel zu süss, die Kekse waren aber 1A.


Als krönender Abschluss folgten hefereduzierte Tahin-Spiralen mit türkischem Mokka. Auch bei diesem Gebäck ist ein heftiger Zuckerschock vorprogrammiert, den der starke Kaffee aber auf ein erträgliches Mass abmildert. 

Fazit:
Meiner Meinung nach ist es eines der besten türkischen Kochbücher auf dem Markt, gleich hinter Gillie Başans Classic Turkish Cookery. Darum eine uneingeschränkte Kaufempfehlung meinerseits.

Zum Abschluss noch das Kleingedruckte: Die in dieser Rezension geäusserten Ansichten und Meinungen sind zu 100% die Meinigen und wurden von niemandem beeinflusst.       
Einen ganz herzlichen Dank an den Anaconda Verlag, der mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Montag, 28. November 2016

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -79-



[GE]gessen: Gebratene Jakobsmuscheln mit Noilly-Prat-Sössli

[GE]trunken: Prugnolino (Portwein mit Schlehen)

Im Ofen [GE]schmort: Onglet in Biersauce

[GE]backen: Apple Butter Toastbrot, Spitzbuben mit Kornelkirschenkonfitüre, Haferflockengutzi, Orangenschnitten, 
Gewürzgutzi

[GE]wesen: In Schlieren, Spreitenbach, Ebikon, Kriens und Olten 

[GE]lesen:
Franz Joseph I. - John van der Kiste
Istanbul Cult Recipes - Pomme Larmoyer
The perfect Scoop - David Lebovitz

[GE]freut
Der nächstgelegene Coop hat seit letzter Woche demeter-Milch im Sortiment

Ebenso [GE]freut
Über die stets gut gelaunte und supernette Verkäuferin im Radikal in Ebikon

Erwartun[GE]n nicht erfüllt: Die neuen Folgen der Gilmore Girls

Im Brocki [GE]kauft: 
Zitronengelbes Lilienporzellan, 
ein überdimensionierter Lebkuchenausstecher und drei Bücher.
I love NY: Mein New York Kochbuch - Daniel Humm
Süsses ohne weissen Zucker - Emilie Holm
Kleines Lexikon der Küchenirrtümer - Ludger Fischer

[GE]hört: Penny Lane - The Beatles

[GE]plant:
Das Weihnachtsmenü

Sonntag, 27. November 2016

Brasato al Nero d'Avola e Cioccolata



Bei uns zu Hause wurde früher höchst selten Fleisch im Ofen geschmort. Und wenn, dann nur an Sonn- oder Feiertagen. Wahrscheinlich lag es an der damaligen finanziellen Situation. Vielleicht aber auch am fehlenden Kochgeschirr. Frau Mama besass zwar eine grosse Pyrexform mit Deckel, in der sie manchmal Poulet zubereitete, aber kein klassisches Düpfi aus Gusseisen. Um dieses Manko aus meiner Kindheit auszugleichen, habe ich mir im Lauf der Jahre mehrere Schmortöpfe von Le Creuset und Cousances zugelegt. Sehr zum Verdruss von Herrn C., dessen Hauptaufgabe mittlerweile darin besteht, mich vom Kauf von "noch mehr Altmetall" abzuhalten. Nur ein einziges Argument schafft es, sein Herz zu erweichen: Liebling, wenn ich dieses superschnuckelige Teil kaufen darf, dann bereite ich dir am Wochenende darin alles zu, was dein Magen begehrt. Möchtest einen Braten? Oder Ragout? Oder lieber Ossobuco? Und dazu Petersilienkartoffeln? Oder Gratin Dauphinoise? *klimperklimper*... Als Nebeneffekt finde immer mehr Gefallen an dem Gedanken, jeden Sonntag ein Schmorgericht auf den Tisch zu stellen. Back to the roots, sozusagen. 


Für 4 Personen:

  • 1 Kilo Rinderbraten aus der Schulter
  • 500 ml Nero d'Avola di Sicilia
  • 2 grosse Lorbeerblätter
  • 1 Gewürznelke
  • 1 Zimtblüte

Fleisch in eine ausreichend grosse Gefriertüte geben und mit dem Wein übergiessen. Lorbeerblätter mit den Gewürzen spicken und in die Tüte legen. Möglichst viel Luft herausdrücken und gut verschliessen. In den Kühlschrank verfrachten und über Nacht marinieren lassen. 

  • 3 Karotten
  • 3 Schalotten 
  • 2 grosse Knoblauchzehen
  • 2 Selleriestangen
  • 2 kleine Lauchstangen
  • 2 El Kakaobutter oder Ghee
  • 2 El Tomatenmark
  • 2 El Sultaninen
  • gesamte Marinade
  • 1 handlanger Zweig Rosmarin
  • 2 grosse Zweige Thymian
  • etwa 500 ml Rinderfond oder Wasser
  • Salz, Pfeffer
  • 40 gr ungesüsste Schokolade, grob zerteilt (Brunslimasse oder 90% Bitterschokolade)
  • 4 El angefrorene Butter 

Ofen auf 160 Grad vorheizen. Gitter auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Karotten schälen, Enden kappen und in dicke Scheiben schneiden. Schalotten und Knoblauchzehen ebenfalls schälen, aber ganz belassen. Sellerie- und Lauchstangen putzen, in 4 cm lange Stücke zerteilen. Fleisch aus der Marinade heben und mit Küchenpapier trocken tupfen. Marinade zur Seite stellen. Bräter auf den Herd befördern und ein Esslöffel Kakaobutter darin schmelzen lassen. Bratenstück salzen, dann bei mittlerer Hitze rundherum anbräunen. Fleisch aus dem Topf nehmen und auf einen Teller legen. Restliche Kakaobutter in den Topf geben, dann das vorbereitete Gemüse darin anbraten. Tomatenmark einrühren, Sultaninen zugeben und mit der Marinade ablöschen. Kräftig salzen und ein bisschen pfeffern. Fleisch und Kräuter in den Topf legen und mit Fond oder Wasser auffüllen, bis das Bratenstück etwa zu 2/3 bedeckt ist. Hitze hochdrehen, aufkochen und dann den Deckel auflegen. In den Ofen stellen und 120 Minuten schmoren lassen. Braten, Karottenstücke und Schalotten in eine vorgewärmte Schüssel umplatzieren. Restlichen Topfinhalt in ein Spitzsieb giessen und sanft ausdrücken. Sauce kurz mit dem Stabmixer durchwirbeln, um eine möglichst glattes Ergebnis zu erhalten. Reste im Sieb entsorgen. Sauce zurück in den Bräter geben, wieder auf den Herd stellen. Schokolade reinbröckeln und ständig rühren, bis alle Stücke geschmolzen sind. Abschmecken und dann für die Bindung zügig die eiskalte Butter Stück für Stück einquirlen. Braten gegen die Faserrichtung in nicht zu dünne Scheiben schneiden. Scheiben zusammenschieben und vorsichtig in die heisse Sauce legen. Gemüsestücke darüber verteilen, Deckel auflegen und auf der ausgeschalteten Platte noch fünf Minuten ziehen lassen. Im Topf servieren. Herr C. empfiehlt dazu seine Spezialspätzli mit Ruchmehl. Natürlich in viel Butter geschwenkt. Wenn schon, denn schon.


Donnerstag, 24. November 2016

Zuckabrot



Dank der Ankarsrum Assistent kann ich endlich die Teigmenge für vier grosse Kastenbrote in einem Durchgang kneten, während meine Kitchen Aid höchstens ein Kilo Hefeteig auf einmal schafft. Mühsame Sache, denn durch die vervielfachten Arbeitsschritte zogen sich die Backtage a. A. (ante Ankarsrum) immer unnötig in die Länge. Ausserdem konnte es im Sommer passieren, dass sich der erste Teigbatzen schon verdoppelt hatte, während die vierte Portion noch durchgewalkt wurde. Alles zwar machbar, aber reichlich kompliziert. Der neue Ablauf mit der Ankarsrum ist da viel gemütlicher: Zutaten in den Kessel geben, nach dem Vermischen Zeitschaltuhr aktivieren und sich während der Knetphase anderen Aufgaben widmen. Wenn der Teig die richtige Konsistenz hat, den Gärdeckel überstülpen. Später teilen, formen, aufgehen lassen und ab in den Ofen damit. Easy peasy. Mittlerweile backe ich nur noch einzelne Brote, wenn ich neue Rezepte teste oder die Tiefkühltruhe bis zum Bersten gefüllt ist. Um euch die Umrechnerei zu ersparen, werde ich hier aber weiterhin nur die haushaltsüblichen Mengen für ein oder zwei Brote auflisten. Das Zucchinikastenbrot, dessen feuchte Krume an ein mildes Sauerteigbrot erinnert, ist unser neuer Liebling für die Zubereitung von Schnitteli und Sandwiches. Es bleibt locker 4-5 Tage frisch, lässt sich problemlos ganz oder in Scheiben geschnitten einfrieren und passt, dank dem eher neutralen Geschmack, zu Mortadella genau so gut wie zu Caonella.


Zucchinimus:
  • 465 gr Zucchini*, gerüstet gewogen
  • 135 gr lauwarmes Wasser

Zucchini in kleine Stücke schneiden. Im Mixaufsatz der Ankarsrum bzw. Standmixer zu einem glatten Mus pürieren. Davon 570 Gramm abwiegen.


Teig:
  • 570 gr Zucchinipüree
  • 450 gr Weizenmehl Typ 550
  • 300 gr Ruchmehl
  • 55 gr Farina di Manitoba
  • 10 gr grünes Erbsenmehl
  • 50 gr lauwarmes Wasser 
  • 30 gr Kokoszucker
  • 16 gr Salz
  • 10 gr frische Hefe
  • 25 gr Kokosöl, in Flöckchen

Alle Zutaten, bis und mit Hefe, in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und 12 Minuten auf Stufe 1 kneten lassen. Kokosöl zugeben. Weitere 8 Minuten auf Stufe 2 kneten lassen, bis sich der Teig vollständig von der Schüssel gelöst hat und sich geschmeidig anfühlt. Auf der eingeölten Arbeitsfläche falten. Zurück in die Schüssel legen, abdecken und den Teig 12-16 Stunden an einem kühlen Ort (max. 10 Grad, z.B. Terrasse oder Kühlschrank) aufgehen lassen. Am nächsten Tag 1-2 Stunden bei Zimmertemperatur akklimatisieren lassen. Zwei 25 cm lange Kuchenformen mit Backpapier auslegen. Teig aus der Schüssel heben, wiegen und in zwei gleich grosse Portionen à ca. 760 gr teilen. Auf der eingeölten Arbeitsfläche zu länglichen Laiben formen und in die vorbereiteten Formen legen. Abdecken und etwa 40-60 Minuten aufgehen lassen, bis sie sich beinahe verdoppelt haben. Unterdessen das Gitter auf der untersten Schiene einschieben und Ofen auf 250 Grad vorheizen. Formen in den Ofen befördern, kräftig schwaden und nach 15 Minuten Backzeit die Hitze auf 200 Grad regulieren. Weitere 30 Minuten backen. Brote aus den Formen befreien und 10 Minuten nachbacken.

* Wir haben dieses Jahr eine alte italienische Sorte angebaut, die sich wie Kürbisse lange lagern lässt. Aus diesem Grund können wir Ende November noch über frische Zucchini verfügen. Ersatz: Geschälte Patissons.

Montag, 21. November 2016

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -78-



[GE]gessen: Furchtbar schlechtes Sushi

[GE]trunken: Saurer Most

[GE]kocht: Suppenfleisch vom Wiesentaler Weiderind im Slow Cooker

[GE]backen: 
Lila Süsskartoffeltoastbrot
Pain-au-Lait Pullman Loaf
Linsen-Mandel-Kuchen mit Zitronenguss

[GE]wesen: Im Theater

[GE]sehen: Scream (Serie)

[GE]lesen
Aquafaba - Zsu Dever
The Vanilla Bean Baking Book - Sarah Kieffer
Die talentierte Miss Highsmith - Joan Schenkar
Mythos Germania: Vision und Verbrechen - Dagmar Thorau

[GE]ärgert: Beim Metzger ein Kilo Bavette bestellt.
Vakuumiertes Fleisch abgeholt, zu Hause ausgepackt und festgestellt, dass das Päckchen Onglet enthält. Natürlich nicht pariert. Yipie.

[GE]freut: Über das aufgestockte demeter-Sortiment bei Hieber in Grenzach-Wyhlen

[GE]kauft: Tasche, Rucksack & Messenger Bag von Crumple
Dank einem Gutschein gab es 3 Teile für 40.- (statt 320.-)

[GE]hört: November Rain - Guns N'Roses

Im Kühlregal [GE]funden: Joghurt mit Gemüse
Gurke & Apfel (mit fermentiertem Gurkensaft!)
Randen & Himbeeren
Rüebli & Mango

Sonntag, 20. November 2016

Shortcake Pie mit beeriger Kompottfüllung



So, wie am Donnerstag versprochen, folgt hier noch das Rezept für den Shortcake Pie mit einer Füllung aus Heidelbeer-Apfel-Zierquitten-Kompott. Wir lieben diesen Kuchen, weil die Zubereitung kinderleicht ist und die Kompottfüllung unendlich variiert werden kann. Im Frühling bieten sich zum Beispiel Rhabarber und Erdbeeren an. Im Sommer Sauerkirschen, Pfirsiche und diverse Beeren aus dem Garten. Herbstlich wird's mit Birnen, Holunder, Kornelkirschen oder Quitten-Kakao-Kompott. Und im Winter kombiniere ich die tiefgefrorene oder entsaftete Ernte frisch-fröhlich mit Äpfeln, Zitrusfrüchten und/oder weihnachtlichen Gewürzen.


Je niedriger der Rand der verwendeten Backform, desto kleiner natürlich die benötigte Kompottmenge. Für Wähen- & Tarteformen reicht ein Kompott aus 600 Gramm frischen Früchten. Für Kuchenbleche dürfen es 750 Gramm sein. Besitzer einer Pie-/Auflaufform mit extra hohem Rand können die Fruchtmenge auf 1 Kilo steigern.


Für eine Kuchenform mit 24 cm Durchmesser:

  • 1 Zierquitte
  • 1 grosser Apfel (ca. 250 gr)
  • 500 gr Heidelbeeren, frisch oder aus dem TK
  • 3 El brauner Rohrzucker
  • Schale einer halben Bio-Orange, fein abgerieben

Zierquitten waschen und vierteln. Kerngehäuse, Fliege und braune Stellen herausschneiden, danach fein hacken. Äpfel schälen, vierteln, putzen und in dünne Scheiben zerteilen. Heidelbeeren und Zucker in einen kleinen Topf geben. Bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Regelmässig umrühren, damit nichts anbrennt. Wenn der Topfinhalt im Saft schwimmt, alle Beeren mit einer Schaumkelle herausfischen und in einer Schüssel zur Seite stellen. Zierquitten- und Apfelstücke zum Heidelbeersaft geben. Etwa 5-7 Minuten unter ständigem Rühren kochen, bis die Fruchtstücke weich sind und der Sirup dickflüssig ist. Heidelbeeren und Orangenabrieb untermischen. Nur noch so lange auf dem Herd lassen, bis die Konsistenz kompottartig ist. Probieren, ggf. nachsüssen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Unterdessen den Teig zubereiten.



Teig:

  • 125 gr weiche Butter & ein Knubbel für die Form
  • 125 gr Zucker
  • 1/4 Tl Vanillepulver* 
  • 1 grosszügige Prise Salz
  • 1 Ei Grösse XL, zimmerwarm
  • 225 gr Weizenmehl Typ 405
  • 25 gr Maismehl oder Speisestärke
  • 1 Tl Weinsteinbackpulver

Ofen auf 200 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Kuchenform mit der weichen Butter gut einfetten. Butter, Zucker, Vanillepulver und Salz mit dem Handrührer 2 Minuten hellcrèmig aufschlagen. Ei zugeben und 30 Sekunden unterrühren, bis die Masse wieder glatt ist. Weizenmehl mit Maismehl und Backpulver vermischen und in zwei Portionen unter die Buttermasse rühren. 150 Gramm Teig für die Riesenstreusel zur Seite stellen. Restlichen Teig möglichst gleichmässig mit den Händen oder einem Löffelrücken in der Form verteilen und bis zur Randkante hochdrücken. Lauwarmes Kompott bis knapp unter den Rand einfüllen. Vom abgenommenen Teig walnussgrosse Portionen abstechen, leicht flach drücken und auf der Fruchtschicht verteilen. In den Ofen stellen und 30-35 Minuten backen, bis der Teig nett gebräunt ist. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Teigrezept: Pie - Dean Brettschneider


Donnerstag, 17. November 2016

Heidelbeer-Apfel-Kompott mit Zierquitten



Zierquitten sind, entgegen der landläufigen Meinung, weder ungeniessbar noch giftig. Trotzdem solltet ihr euch die Sache mit dem Rohverzehr gründlich überlegen, denn die Früchtchen sind der Teufel in Obstgestalt: Aussen himmlisch duftend, innen infernalisch sauer. Kochen oder Backen beeinflusst den Säuregehalt nur minimal, aber dafür entfaltet das Fruchtfleisch eine komplexe Aromenpalette, die an ein orientalisches Parfüm erinnert. 


Wenn sie stark duften, kann die Ernte beginnen. Die Farbe alleine ist kein eindeutiges Indiz. Je nach Sorte, können die Früchte im vollreifen Stadium nämlich grünlich-hellgelb, quietschegelb oder dunkelgelb gefärbt sein. Manche haben sogar putzige rote Bäckchen. Frosteinwirkung ist übrigens kontraproduktiv, obwohl viele Leute darauf schwören. Meiner Erfahrung nach leiden Geschmack und Textur unter der eisigen Kälte, Vorteile konnte ich keine feststellen. Sobald die Zierquitten freiwillig vom Strauch plumpsen, sollte man sich sputen. Darum unbedingt beim nächsten Spaziergang die Jackentaschen noch einmal mit den knubbeligen Duftkugeln vollstopfen und daraus Zierquittengelée, Zierquittenöl oder fruchtiges Kompott herstellen.


Für eine kleine Schüssel Kompott:

  • 2 kleine Zierquitten
  • 4 Äpfel (ca. 500 gr)
  • 500 gr Heidelbeeren, frisch oder aus dem TK
  • 5 El brauner Rohrzucker
  • Schale einer kleinen Bio-Orange, fein abgerieben

Zierquitten waschen und vierteln. Kerngehäuse, Fliegen und braune Stellen herausschneiden, danach fein hacken. Äpfel schälen, vierteln, putzen und in dünne Scheiben zerteilen. Heidelbeeren und Zucker in einen kleinen Topf geben. Bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Regelmässig umrühren, damit nichts anbrennt. Wenn der Topfinhalt im Saft schwimmt, alle Beeren mit einer Schaumkelle herausfischen und in einer Schüssel zur Seite stellen. Zierquitten- und Apfelstücke zum Heidelbeersaft geben. Etwa 5-7 Minuten unter ständigem Rühren kochen, bis die Fruchtstücke weich sind und der Sirup dickflüssig ist. Heidelbeeren und Orangenabrieb untermischen. Nur noch so lange auf dem Herd lassen, bis die Konsistenz gefällt. Probieren und ggf. nachsüssen. Schmeckt heiss, lauwarm oder gekühlt und passt perfekt zu Porridge, Vanilleeis, Griessköpfli oder Panna Cotta. Ausserdem eignet es sich wunderbar für Shortcake Pies.


Montag, 14. November 2016

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -77-



[GE]gessen: Porridge aus Roggenflocken mit Heidelbeer-Apfel-Zierquitten-Kompott

[GE]trunken: Einen hervorragenden Mirabellenbrand

[GE]kochtBratkartoffeln mit Bärlauchsalz und Räbenstampf 

[GE]backen: Früchtepie aus Emmermehl, Ruchbrot und Karotten-Kurkuma-Brot

[GE]wesen: Bei Ikea. Ein Abtropfgitter für die Sprossengläser besorgt.

[GE]sehen: Eleanor Roosevelt 

[GE]lesen
De Sade oder Die Vermessung des Bösen - Volker Reinhardt
Tokyo Cult Recipes - Maori Murata
Dinkelreis und Pfefferchirsi - Dominik Flammer

[GE]freut: Dank der DIY-Sprossengärtnerei komme ich nun regelmässig in den Genuss von Alfalfa-, Rettich-, Linsen- und Broccolisprossen

[GE]ärgert: Mein linkes Ohr verweigert immer noch seinen Dienst

[GE]kauft: Eine gusseiserne Kastenform mit Deckel für Toastbrot.
Wenn schon, denn schon.

[GE]hört: TNT - AC/DC  

Mich allabendlich [GE]fragt:
Warum sind eigentlich so viele Velofahrer ohne Front- und Rücklicht unterwegs?
Wenn sie alle unbedingt überfahren werden wollen, bitte sehr.
Aber ich und andere Verkehrsteilnehmer möchten noch ein paar Jährchen weiterleben, ihr Vollpfosten!


Sonntag, 13. November 2016

Karottentopfbrot mit Kurkuma



Im bevorzugten Bioladen steht seit ein paar Tagen wieder ein kleiner Karton mit frischen Kurkumaknöllchen neben dem Kistchen mit dem Ingwer. Höchste Zeit, den restlichen Vorrat im Tiefkühler aufzubrauchen.


Damit der Eigengeschmack der Rhizome nicht jeden Belag oder Aufstrich erschlägt, wurde der Teig noch mit Karotten und Milch ergänzt. Das fertige Brot überzeugt mit einer knusprigen Kruste, saftiger Krume und subtil würzigem Geschmack. Unbedingt probieren: Eine nicht zu dünne Scheibe Karotten-Kurkuma-Brot mit Rohmilchbutter bestreichen, die letzten Schnittlauchhalme vom Balkon in feinste Röllchen schneiden, generös über das Schnitteli streuen, mit einer Prise Sumach und einer Umdrehung Pfeffer aus der Mühle krönen. 


Für ein Brot:

  • 100 gr gelbe Karotten, geputzt gewogen
  • 10 gr frische Kurkumawurzel, gewaschen 
  • 3 El warmes Wasser
  • 480 gr Weizenmehl Typ 550
  • 20 gr Lichtkornroggenmehl Typ 1150
  • 20 gr Kokoszucker
  • 10 gr Salz
  • 5 gr frische Hefe
  • 150 gr warmes Wasser
  • 100 gr kühlschrankkalte Milch
  • 25 gr kühlschrankkalte Butterflöckchen

Karotten in dünne Scheiben schneiden. Zusammen mit Kurkuma und Wasser in den Mixer/Zerkleinerer geben und zu einem möglichst feinen Brei pürieren. 120 Gramm Karottenbrei abwiegen und mit allen Zutaten, ausser der Butter, in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Zuerst 8 Minuten auf Stufe 1 kneten lassen. Butter zugeben und weitere 5 Minuten auf Stufe 2 kneten, bis sich der Teig von der Schüssel gelöst hat. Auf der eingeölten Arbeitsfläche falten. Zurück in die Schüssel legen, mit einer Duschhaube abdecken und den Teig 12-16 Stunden an einem kühlen Ort (max. 10 Grad, z.B. Terrasse oder Kühlschrank) aufgehen lassen. Am nächsten Tag 1-2 Stunden akklimatisieren lassen. Gärkorb oder Salatschüssel mit einem Leinentuch auskleiden und mit reichlich Ruchmehl bestreuen. Arbeitsfläche ebenfalls bemehlen, Teigschaber befeuchten und den Teig damit aus Schüssel heben. Mit bemehlten Händen vorsichtig auseinanderziehen, bis er etwa den Durchmesser einer Pizza hat. Zu einem länglichen Laib formen und mit dem Schluss nach oben in das vorbereitete Gärkörbchen setzen. Abdecken und 45-70 Minuten aufgehen lassen, bis er sich um ca. 70% vergrössert hat. Unterdessen einen Gusseisentopf mit Deckel (ich: 4,7 Liter Cocotte) auf das Gitter stellen, auf der zweiten Schiene von unten einschieben und den Ofen auf 250 Grad vorheizen. (Dauert bei mir ca. 35 Minuten). Topf aus dem Ofen holen, Deckel zur Seite legen. Teig vorsichtig schräg hineinkippen, so dass das Gärtuch gut weggezogen werden kann. Schnell einschneiden, Deckel wieder auflegen und zurück in den Ofen damit. 45 Minuten bei 250 Grad backen. Deckel wegnehmen, Gitter auf die unterste Schiene versetzen und noch ein paar Minuten bis zum gewünschten Bräunungsgrad nachbacken. Vorsichtig aus dem Topf heben und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. 


Freitag, 11. November 2016

Schlechtester Kundendienst des Jahres 2016: C&A Onlineshop

Tätätätäääää... 

Bitte begrüssen Sie mit einem herzlichen Applaus den Gewinner des Preises für den 
"Schlechtesten Kundendienst des Jahres 2016"!


Die Vorgeschichte:
Vor einigen Wochen habe ich nach einem Marktbesuch in Lörrach noch schnell einen Abstecher zu C&A unternommen, um nach wollfreien Wintersocken Ausschau zu halten. Beim Stöbern entdeckte ich zufällig ein Wäschestück, welches wie angegossen sass. Eine kleine Sensation, denn ich bin zu meinem Leidwesen von Natur aus mit einer speziellen Zwischengrösse gesegnet, die die meisten Bekleidungsgeschäfte nicht im Sortiment führen. Leider fand sich kein zweites Teil in meiner Grösse, auch im Lager war nichts mehr vorrätig. Die Verkäuferin hatte Mitleid und empfahl, im C&A Onlineshop nachzuforschen. Kaum war ich wieder zu Hause, wurde der Schweizer Shop abgegrast. Blöderweise ist diese Wäschelinie aber nur in Deutschland erhältlich, wo ich auch prompt online fündig wurde. Juhui! Ohne zu zögern legte ich die drei verfügbaren Teile in den Warenkorb, wählte als Versandart "Lieferung in die nächstgelegene Filiale" (kein Versand in die Schweiz möglich) und freute mich vorerst noch wie eine Schneekönigin über den ergatterten Schatz. 

Noch am gleichen Abend, dem 29. September, überwies ich den geschuldeten Betrag. Schon einen Tag später landete eine "Erinnerung" in meinem Postfach. Inhalt: Bitte bezahlen sie ihre Bestellung, ansonsten wird sie storniert. Mmmmmhhh... Die scheinen es aber eilig zu haben... Um auf Nummer sicher zu gehen, dem Kundendienst daher mitgeteilt, dass ich die Überweisung vorgenommen habe, und der Betrag sicherlich bis Ende der Woche bei ihnen verbucht wird. Umgehende Standartantwort: Aufgrund der Vielzahl an Anfragen können wir Ihre Nachricht derzeit leider nicht in der gewohnten Geschwindigkeit bearbeiten. Wir bitten Sie daher um etwas Geduld. Wir werden Ihr Anliegen selbstverständlich dennoch schnellstmöglich bearbeiten.

Danach trafen täglich Werbemails ein, aber keine Reaktion auf meine Benachrichtigung. Am 6. Oktober folgte dann die Versandanzeige, und am 12. Oktober die Abholungseinladung. Dumm nur, dass ich zu diesem Zeitpunkt mein Knie schon nicht mehr richtig beugen konnte. Die Schmerzen wurden, entgegen den Prognosen, in den folgenden Tagen immer schlimmer und verhinderten jeglichen Ausflug. Darum meldete ich mich am 16. Oktober telefonisch in der Filiale Lörrach und bat um eine Verlängerung der siebentägigen Abholfrist. Die Dame am Telefon klang ziemlich gestresst und schien abgelenkt zu sein (nebenbei führte sie noch ein Gespräch mit einer anderen Kundin), versprach aber, das Paket zurückzubehalten. Um mich doppelt abzusichern, informierte ich noch den Kundendienst per Mail. Umgehende Standartantwort: Aufgrund der Vielzahl an Anfragen können wir Ihre Nachricht derzeit leider nicht in der gewohnten Geschwindigkeit bearbeiten. Wir bitten Sie daher um etwas Geduld. Wir werden Ihr Anliegen selbstverständlich dennoch schnellstmöglich bearbeiten.

Am 17. Oktober folgte: Da wir Ihre Anfrage im Kundenservice nicht abschließend bearbeiten können, haben wir Ihre E-Mail umgehend an die entsprechende Fachabteilung weitergeleitet. Sobald uns die Rückmeldung der Kollegen vorliegt, werden wir Sie selbstverständlich unverzüglich über den Sachverhalt in Kenntnis setzen. Danach setzte komplette Funkstille ein. Kein Problem, denke ich noch, eine Rückmeldung ist ja auch nicht zwingend notwendig. Von wegen doppelt gemoppelt und so. Wird schon alles klappen.

Am 28. Oktober konnte ich mich zwar immer noch nicht schmerzfrei bewegen, aber Herr C. hatte zufällig nach seiner Rückkehr von einer Geschäftsreise einen Tag frei und kutschierte mich netterweise zur C&A Filiale. Nach einer kurzen Musterung des Abholzettels bekamen wir umgehend zu hören: Das Paket wurde schon zurückgeschickt. Die Abholfrist beträgt nur eine Woche. Der Dame also geduldig erklärt, dass ich die Frist telefonisch und per Mail verlängert hatte. Die Verkäuferin wusste von nichts, und fand bei der anschliessenden Suche weder das Paket noch eine Notiz bezüglich einer Verlängerung. Sie zog dann ihre Chefin zu Rate, die uns folgende Auskunft gab: Verlängerung? Nee, davon weiss ich nichts. Das Paket wurde nach 10 Tagen, d.h. am 22. Oktober, zurückgeschickt. Meine Nachfrage, warum die Weiterleitung meiner Bitte weder direkt (Anruf Filiale) noch indirekt (Mail Kundendienst) geklappt hat, beantwortete sie mit einem Schulterzucken und dem Hinweis, dass sei nicht ihr Bier. Schliesslich sind C&A Läden und der C&A Onlineshop verschiedene Firmen und ich müsse mich dort beschweren. Prima!

Zu Hause dann die Nummer der Hotline gewählt und nach 32 (!) Minuten verdudelter Wartezeit aufgegeben. Ziemlich angepisst ein Mail an den Kundenservice des C&A Onlineshops verfasst. Umgehende Standartantwort: Aufgrund der Vielzahl an Anfragen können wir Ihre Nachricht derzeit leider nicht in der gewohnten Geschwindigkeit bearbeiten. Wir bitten Sie daher um etwas Geduld. Wir werden Ihr Anliegen selbstverständlich dennoch schnellstmöglich bearbeiten. 

Neun Tage (!), drei Nachfragen (!) und drei Standartantworten (!) später erhielt ich dann folgende Mitteilung: Wir haben uns mit der zuständigen C&A Filiale in Kontakt gesetzt, sobald uns die Rückmeldung der Kollegen vorliegt, werden wir Sie selbstverständlich unverzüglich über den verbleib Ihres Paketes in Kenntnis setzen.

Bitte? Hat es Urlaub genommen und ist für zwei Wochen in die Karibik abgedüst?

Umgehend eine weitere Beschwerde verfasst und, falls das braungebrannte Paket im Baströckchen je wieder auftaucht, eine Rücksendung an die Filiale gefordert. Antwort: Da die Lagerfrist von 7 Tagen am 28.10.2016 bereits abgelaufen war, befindet sich Ihr Paket bedauerlicherweise wieder auf dem Rückweg und wird in Kürze retour gebucht werden.

Bitte?? Verlängerung?? Hallo??
(Verlängerung in jedem Schreiben erwähnt und entsprechendes Mail immer schön brav angehängt).

Gebetsmühlenartig wieder alles in ein neues Mail gepackt und einen Tag später folgende Antwort erhalten: Eine erneute Zustellung Ihrer Bestellung ist leider nicht möglich. Ihr Paket wird im C&A Online Shop als Retoure verbucht und der bereits gezahlte Betrag an das ursprüngliche Konto erstattet. Die Lagerfrist einer Click&Collect Lieferung beträgt 7 Tage. Diese Frist wurde auf Grund Ihrer Meldung einmalig aus Kulanz verlängert. Nach Rücksprache mit der betreffenden Filiale können wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Paket bis zum 28.10.2016 für Sie bereit lag und erst an diesem Tag in die Rücksendung an den C&A Online Shop gegeben wurde.

Aha... So, so....
Zufälligerweise bin ich am 28. Oktober kurz nach Ladenöffnung vor Ort gewesen.
Und wie wollt ihr mir das erklären? Abholung um 03:00 in der Früh?
Alles meine Schuld. Klar. What else?

Die Leute sind ja nicht einmal fähig, mir einen einzigen Ansprechpartner zuzuweisen.
Darum sind die Mails auch immer im Auftrag von irgendwelchen Leuten zusammengeschustert worden:
i.A. Desmond C./ i.A. Hanna von S./ i.A. Martin K. / i.A. Anna J. usw.

Die (vorerst) letzte Meldung: Datum der Retourenverarbeitung 08.11.16
Und nun dürft ihr raten, wann das Mail angekommen ist. Genau, am 8. November.....

Zusammengefasst:
Unterbesetzt, unprofessionell, definitiv nicht kundenorientiert.
Herzlichen Glückwunsch, C&A Onlineshop Kundendienst!


UPDATE 15. November 2016 
Reaktion auf mein letztes Schreiben: Ihre Bitte, die Lagerfrist Ihrer Bestellung zu verlängern, sind wir umgehend nachgekommen und haben die Filiale informiert. Die Lagerfrist wurde bis einschließlich 24.10.2016 für Sie verlängert und aus Kulanz lag Ihre Bestellung noch bis einschließlich 27.10.2016 zur Abholung bereit. Das Sie über die neue Frist nicht separat informiert wurden, tut uns sehr leid. Selbstverständlich hätte Ihnen die neue Frist mitgeteilt werden müssen. Eine Rückmeldung, dass die Sendung nun von der Filiale retourniert wird ist nicht vorgesehen. Bedauerlicherweise müssen wir Ihnen erneut mitteilen, dass ein erneuter Versand Ihrer Bestellung nicht möglich ist. Sollten Sie die Ware nach wie vor wünschen, geben Sie bitte eine neue Bestellung im C&A Online Shop auf. Da Sie uns als Kunde sehr wichtig sind, möchten wir Ihnen für die entstandenen Unannehmlichkeiten gerne einen 20 % Gutschein für Ihre Neubestellung anbieten.

Eine Verlängerung bis und mit 24. Oktober? Super! 
Ich hatte nämlich telefonisch und schriftlich darauf hingewiesen, dass ich 
das Paket erst NACH dem 24. Oktober abholen kann! 

Neubestellung? 
Blöderweise habe ich die letzten verfügbaren Stücke geordert, d.h. die Wäsche ist seit Wochen im Webshop ausverkauft und an diesem Status hat auch die Rücksendung nichts geändert. 
Ein äusserst grosszügiges Angebot, auf ausverkaufte Waren noch 20% Rabatt zu gewähren...
Einfach grandios, oder?


Mittwoch, 9. November 2016

Aus aktuellem Anlass...




...schlage ich Kim Kardashian als Aussenministerin und Chuck Norris als Verteidigungsminister vor.







Sonntag, 6. November 2016

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -76-


[GE]gessen: Linsenschmortopf mit Chioggia-Randen, dazu Siam Patna Reis

[GE]trunken: Peruanischer Kakao

[GE]kocht: Kürbiscurry mit roten Linsen

[GE]backen: Schwarznussrollen
Zitronenhupf mit Sultaninen
Ruchbrot im Topf

[GE]wesen: Herbstmesse, Weinmesse, Feinmesse

[GE]sehen: Halloween & Ein Käfig voller Narren

[GE]lesen: Totenfang - Simon Beckett
Westlich des Sunset - Stewart O'Nan

[GE]freut: Madame Schwiegermama hat sich eine neue Digitalkamera zugelegt und mir ihre alte "Gurke" überlassen.

Ebenso [GE]freut:  Für den geerbten Fotoapparat musste noch eine Speicherkarte her. Meine erste Anlaufstelle war, wie immer, melectronics Dreispitz. Weil Frau keine Ahnung von solchem Zeug hat, habe ich planlos zu einem Sonderangebot gegriffen. Zur Rückversicherung bei einem Verkäufer nachgefragt, ob das so passen könnte. Der schüttelte den Kopf und meinte: Zuviel Leistung. Das werden sie nie brauchen. Eine billigere Speicherkarte ist völlig ausreichend. Dann drehte er sich um, ging zum Regal und erklärte mir den Unterschied zwischen den verschiedenen Produkten. Ich folgte seiner Empfehlung und bin mit dem Kauf sehr zufrieden.
Die Beratung dort ist einfach 1A!

[GE]kauft: Silberzwiebeln, Maiskölbchen, Ananas und Bergmilchraclette 
für die erste Käseorgie des Herbstes

[GE]hört: Nicht viel. Am Freitag einen Hörsturz erlitten.

 Änismödeli [GE]ordnet und danach umgepackt
Dank den Neuzugängen von letzter Woche mussten alle in eine grössere Behausung umziehen.(Beim Betrachten des Fotos fällt mir gerade auf, dass die Sammlung gar nicht vollständig ist. Vier Mödeli fehlen. Weiss der Geier, wo die sich versteckt haben...*gnah*). 

Freitag, 4. November 2016

Sanddornmuffins (auf Nachfrage auch mit Schokolade erhältlich)



Wildfrüchte, wie beispielsweise Holunder, Mispeln, Kornelkirschen, Schlehen, Sauerdorn, Zieräpfel und -quitten, sind gerne gesehene Gäste in meiner Küche. Sanddorn hingegen hat uns leider noch nie mit seiner Anwesenheit beehrt. Mangels ergiebiger Fundorte, gönne ich mir ab und zu fixfertigen Sirup oder Muttersaft, denn Orangen-Buttermilch mit Sanddornsirup gehört im Herbst zu meinen liebsten Muntermachern, und heisser Hagebutten-Sanddorn-Zitrus-Tee hat sich bei fiesen Erkältungen schon oft als Virenkiller bewährt. Neuerdings findet sich im Vorratsschrank auch Sanddornkonfitüre für Backexperimente: Sanddornzopf und Sanddorn-Spitzbuben sind schon abgehakt; Sanddorn-Biskuitrolle, Birnentarte mit Sanddornglasur und Schoko-Sanddorn-Kuchen stehen in den nächsten Wochen auf dem Programm. Die Muffins entstanden spontan an einem verregneten Sonntagnachmittag, und sind mit oder ohne Schokolade eine Sünde wert.  


Für 4 Muffins:

  • 60 gr sehr weiche Butter
  • 40 gr Zucker 
  • 45 gr Sanddornkonfitüre
  • 1 Ei Grösse L, zimmerwarm
  • 25 gr fein gehackte Schokolade, mind. 70% Kakaogehalt (optional)
  • 70 gr Weizenmehl 
  • 1/2 Tl Weinsteinbackpulver

Ofen auf 200 Grad vorheizen, Gitter auf der zweiten Stufe von unten einschieben. Vier Vertiefungen eines Muffinblechs mit Papierförmchen bestücken. Butter und Zucker eine Minute von Hand mit dem Rührbesen aufschlagen. Sanddornkonfitüre unterziehen, dann das Ei eine Minute lang unterrühren. Nun, falls verwendet, die Schokolade zugeben. Mehl und Backpulver kurz untermischen. Nicht zu lange rühren, nur bis das Mehl gerade eingearbeitet ist. Teig randhoch in die Muffinformen verteilen und gleich in den Ofen verfrachten. 18-20 Minuten dunkelgoldig backen. Stäbchentest nicht vergessen! Fünf Minuten abkühlen lassen, dann vorsichtig aus der Form lösen und auf einem Gitter völlig auskühlen lassen. Die Muffins lassen sich wunderbar aus den Papierförmchen schälen und sind auch zwei Tagen später noch supersaftig.