Dienstag, 30. Juli 2019

Fermentierte Salsa mit Pfirsichen und Portulak



Fermentierte Salsa gehört seit Jahren zu unserem Feiertagsprogramm: Mit gerösteten Brotscheiben zum Apéro, als Beilage zu allem, was der Grill hergibt, mit Tortillachips zum Absacker und mit Toast als Katerfrühstück... 


Für ein Bügelglas mit mindestens 750 ml Fassungsvermögen:

  • 300 gr grössere Cherrytomaten
  • 2 rote Spitzpaprika 
  • 2 reife Plattpfirsiche 
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 Handvoll Portulak
  • 2 Tl frische Oreganoblättchen oder 1/2 Tl getrockneter Oregano
  • Pures, unjodiertes Salz ohne Rieselhilfezusatz (kein aromatisiertes Salz o.ä. / io: Meersalz)
  • Rapsöl 

Gemüse kurz abbrausen. Tomaten in jeweils acht Würfel zerteilen. Paprika putzen und in etwa gleich grosse Stücke schneiden. Pfirsiche häuten, ebenfalls zerstückeln. Zwiebel und Knoblauchzehe schälen und beides fein hacken. Portulak gründlich abbrausen, Blättchen abknipsen und zusammen mit dem Oregano in die Salatschüssel geben. Nun den Schüsselinhalt abwiegen, damit die passende Salzmenge ermittelt werden kann. 

Schüsselinhalt geteilt durch 100 = Salzanteil (ein Prozent der Gesamtmenge)
  
Bei mir waren es 648 Gramm, d.h. 648 : 100 = 6,48 Salz, abgerundet auf 6 Gramm 

Die Stellen hinter dem Komma dürfen nach Belieben auf- oder abgerundet werden. Fermentieren ist schliesslich keine exakte Wissenschaft und ob der Salzgehalt passt, entscheidet sowieso der Gaumen. Uns reicht ein Prozent, aber es funktioniert auch mit zwei oder maximal drei Prozent Salzgehalt. Abgewogenes Salz mit dem Schüsselinhalt vermischen und abgedeckt 30 Minuten Saft ziehen lassen. Unterdessen das Einmachglas mit Bügelverschluss gründlich reinigen, heiss ausspülen und mit der Öffnung nach unten auf einem Tuch trocknen lassen. Schüsselinhalt samt Saft in das saubere Glas umfüllen. Idealerweise ist das Gemüse nun von der ausgetretenen Flüssigkeit bedeckt. Falls nicht, mit einem sauberen Löffel vorsichtig nachhelfen, bis genügend Saft vorhanden ist. Mit einer dünnen, etwa zentimeterdicken Ölschicht bedecken. Deckel mit oder ohne aufgelegten Gummiring verschliessen und das Glas an ein warmes, ruhiges Plätzchen ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen (sonst mit Tuch abdecken). Ideal sind Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad. Falls ein Gummiring verwendet wird, sollte das Glas einmal pro Tag geöffnet werden, um Druck abzulassen. Der Gummiring ist wegen der Ölschicht, die schon für ein anaerobes Gärumfeld sorgt, aber eigentlich unnötig. Würde ihn nur auflegen, wenn das Glas z.B. in einer winzigen Küche dauernd umplatziert werden muss oder auf einem Tisch steht, wo es von kleinen, grossen und haarigen Mitbewohnern umgeworfen werden könnte.


Wenn alles rund läuft, zeigen sich nach 24 - 36 Stunden die erste Bläschen an den Seitenwänden.  


Nach 36 - 48 Stunden haben sich die Bläschen vervielfacht. In diesem Stadium wird sich am Boden des Glases Flüssigkeit absetzen. Keine Panik, das ist völlig normal.


Nach 48 - 96 Stunden sind an den Seiten und der Oberfläche neben den vielen kleinen auch grosse Bläschen zu sehen. Wichtig: Exakte Zeitangaben zum Fermentierungsprozess sind unmöglich. Deshalb empfehle ich, halbtäglich eine Kostprobe und wenn der Geschmack passt, ist die Salsa fertig. Das kann nach zwei, drei oder auch erst nach fünf Tagen der Fall sein. Wir mögen sie am liebsten nur leicht angesäuert, mit feinem Brizzeln auf der Zunge. Dieses Stadium erreicht die Salsa im Sommer meist schon nach 72 Stunden. Je länger die Salsa fermentieren darf, desto saurer und haltbarer wird sie. Um die Fermentation zu unterbrechen, das Glas unbedingt im Kühlschrank aufbewahren. Haltbarkeit im Kühlschrank: Mindestens eine Woche. Bitte beachten: Es handelt sich bei diesem Rezept um ein Kurzzeitferment, welches nicht den vollständigen Fermentierungsprozess durchläuft und deshalb weder ohne Kühlung noch monatelang haltbar ist. Mehr Infos: Klick

Mittwoch, 17. Juli 2019

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -200-



[GE]nossen
Ein formidables Apéro bei Schwesterherz, bestehend aus zwei
Käseplatten (Schaf, Ziege, Kuh), Za'atar, Olivenöl, Salami, zweierlei Oliven, Gurkenscheiben, verschiedenen Tomaten, Chips, Cashews, Kräutermandeln, Pain de Campagne, Crémant d'Alsace, Cidre rosé und Bio-Bier.
Unbedingt wiederholen!

[GE]backen: 
Kirschen & Nektarinen Cobbler
Sbrisolona aus Triticale und Walnüssen mit dunkler Schokolade
Zucchini-Kräuter-Hefeteigkuchen

[GE]trunken: Bananenshake aus rotschaligen Bananen

Ein[GE]kocht
Ein Relish aus Gurken, Peperoni und Zwiebeln namens "Pickeldi" 

[GE]gönnt: Ein Halbtaxabo

[GE]wesen: In Luzern
Beute: Gedörrte Birnen, 20 Setzlinge, Entlebucher Trockenwurst, Mega Chef Oyster Sauce (45% Austernanteil!), Reisnudeln, Reisessig, 13 Gewürze-Pulver, ein Popover-Blech und vier Tiki-Gläser. Vielleicht wäre es ratsam, zukünftig mit einem Einkaufstrolley statt einem Rucksack zu verreisen.

[GE]freut: Über die unkomplizierten Marktfahrer, die netterweise die ausgesuchten Setzlinge bis zur Abholung am Mittag gehütet haben.

 [GE]sehen: Stranger Things & Feud

 [GE]lesen: 1984 - George Orwell

[GE]ärgert: Eines der Calamondinbäumchen ist ohne erkennbaren Grund innerhalb weniger Tage komplett vergilbt und wird wohl eingehen.

[GE]hört: The Road to Hell - Chris Rea

[GE]lacht
Beim Zappen erscheint eine Bildunterschrift: Leben als Mehrlinge.
Herr C. liest versehentlich "Leben als Merline" und fragt sich laut, ob es in der Sendung um Zauberkünstler geht.

Montag, 15. Juli 2019

Zucchinitarte mit Speck



Die Zucchinisaison im Garten hat begonnen! Juhui! Ab jetzt stehen jede Woche mindestens zwei Gerichte mit Zucchini auf dem Speiseplan. Wenn es die Gartenarbeit zulässt, werde ich die Rezepte, die uns überzeugen konnten, zeitnah verbloggen. Den Auftakt macht eine knusprige Tarte, die mit grünem Salat und Vinho Verde zusammen ein perfektes Abendessen für laue Sommerabende ist.


Für eine Tarte:

  • 2 mittlere Zucchini, ca. 800 gr
  • 1 El Rapsöl
  • 1 El frisch gepresster Zitronensaft 
  • Kräutersalz

Zucchini abbrausen, Enden abschneiden. In zentimeterdicke Scheiben hobeln. In einer Schüssel mit Öl, Zitronensaft und reichlich Kräutersalz vermischen. Nebeneinander auf einem mit Backpapier belegten Blech ausbreiten. Auf der zweiten Schiene von oben in den Ofen schieben. Temperatur auf 210 Grad einstellen und etwa 25 Minuten backen, bis die Scheiben stellenweise angebräunt sind. Unterdessen den Rest vorbereiten.

  • 100 gr dünne Speckstreifen 
  • 1 mittlere Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Tl frische Oreganoblättchen oder 1/2 Tl getrockneter Oregano, fein zerrieben
  • Pfeffer
  • 10 Cherrytomaten, halbiert

Speckstreifen in einer Pfanne bei mittlerer Hitze anbraten. Zwiebel schälen und in dünne Streifen schneiden. Knoblauch ebenfalls schälen, in dünne Scheiben zerteilen. Beides in die Pfanne geben und kurz mitdünsten. Frische Oreganoblättchen fein hacken und zuletzt mit einer grosszügigen Prise Pfeffer und den Tomatenhälften unterrühren. Pfanne zur Seite stellen und die Zucchini aus dem Ofen holen.

  • 200 gr Crème fraîche 
  • ein rechteckig ausgerollter Blätterteig

Crème fraîche mit einer Prise Salz glatt rühren. Blätterteig auf einem mit Backpapier belegten Backblech ausbreiten. Gleichmässig mit der Crème fraîche bestreichen, dabei rundherum einen fingerbreiten Rand frei lassen. Zucchinischeiben auf dem Teig verteilen, mit der Speck-Zwiebel-Mischung bestreuen und 25-30 Minuten auf der untersten Schiene knusprig-braun backen. Heiss oder zimmerwarm servieren.

Sonntag, 7. Juli 2019

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -199-



[GE]gessen
Himbiquark aus Sahnetopfen und dreierlei Himbeeren from se Garten 

[GE]trunken
Einen geschenkten Prosecco geöffnet.
Erster Schluck: Sauer.
Zweiter Schluck: Sauer und bäh.
Dritter Schluck: Noch saurer und noch mehr bäh.
Rest: Im Ausguss verschwunden.
Völlig vergessen, wer der edle Spender war.
Ist wohl auch besser so.

Ein[GE]kocht: Saft aus Cassis- und Stachelbeeren

[GE]backen: 
Aniskuchen mit Ouzo 
Cali (Brot aus Weizen, Triticale, Roggen & Chia)

[GE]wesen: Jeden zweiten Abend im Garten, kräftiges Giessen ist angesagt.

 [GE]sehen: Spiderman: Far From Home 

[GE]lesen
Sonnenlüfte atmen: Literarische Wanderungen in der Ostschweiz - C. & E. Zopfi

[GE]freutDer Laptop ist endlich wieder da! 

[GE]ärgertDie Abschlussfeier der Ex-Lieblingslehrtochter fiel wegen der vermaledeiten Sommergrippe ins Wasser.

[GE]hört: Plush - Stone Temple Pilots

[GE]lacht:
Herr C.: Hast du gehört? Costa Concordia ist tot.
Ich: Bitte wer?
Er: Na du weisst schon, der Schlagersänger aus Costa Rica.
Ich: Du meinst Costa Cordalis aus Griechenland.
Er: Sag ich doch.

Dienstag, 2. Juli 2019

Flotte Gazpacho mit Nektarinen und Miso



Der Laptop ist immer noch in der Werkstatt, die Sommergrippe hat sich gemütlich eingerichtet und die schwüle Hitze zermürbt mein Hirn jeden Tag ein bisschen mehr. Angenehmerweise stehen im Keller noch diverse Gemüsesäfte, die sich mit ein paar Zutaten aus Vorrats- und Kühlschrank im Handumdrehen in ein erfrischendes Abendessen verwandeln. Sobald Gemüse und Früchte im Garten reif sind, verwende ich statt der Säfte natürlich die eigene Ernte. Aber bis dahin greife ich lieber zur Flasche als zu wässerigen Treibhaustomaten.


Für einen Liter fruchtige Gazpacho:

  • 2 vollreife Nektarinen, Schale abgezogen & entsteint
  • 2 rote Spitzpaprika, geputzt
  • 1 kleine rote Chilischote, entkernt*
  • 1 geschälte Knoblauchzehe, optional
  • 2 El Sherryessig
  • 2 El Olivenöl
  • 1 El Granatapfelmelasse
  • 1 El helles Miso
  • reichlich schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 800 gr Tomatensaft, vorgekühlt (io: Alnatura)
  • ein paar Spritzer Zitronensaft 

Nektarinen, Paprika und Chili glatt pürieren. Restliche Zutaten in den Mixer geben und eine Minute auf höchster Stufe durchwirbeln. Abschmecken, in Schüsselchen schöpfen und sofort servieren. Oder in eine saubere Glasflasche mit breiter Öffnung umfüllen und im Kühlschrank maximal drei Tage aufbewahren.

*  Für Herrn C. durch 1 El hausgemachte Worcestersauce ersetzen (Rezept folgt).