Sonntag, 12. August 2018

Gerstenporridgebrot



Zürich ist lediglich eine Fahrstunde von unserem Zuhause entfernt und trotzdem schaffen wir es nur noch selten dorthin. Der letzte Abstecher liegt schon wieder acht Monate zurück und der nächste ist erst für Mitte September, zur Geburtstagsfeier von Tante Z., geplant. Nachdem wir ihre Einladung erhalten hatten, wurde Herrn C. von mir darüber informiert, dass wir an diesem Tag mindestens eine Stunde früher losfahren werden, damit genug Zeit bleibt, um bei Schwarzenbach einen Grosseinkauf zu tätigen. Herr C. hat daraufhin die Augen verdreht und in seinen Bart gemurmelt: So wie ich dich kenne, sollten wir lieber zwei Stunden früher starten und auf dem Weg noch mindestens eine Bank überfallen... Püh, der Mann hat nach über einer Dekade trauter Zweisamkeit immer noch keine Ahnung, wie ich ticke. Naturellement ist die Einkaufsliste schon lange erstellt und der Budgetrahmen wird nur geringfügig angekratzt. Einer der günstigsten Posten auf der Liste ist ein Kilo Gerstenflocken, die sich hervorragend für eine blitzschnelle Gerstensuppe, Birchermüesli, Porridge und zum Verbacken eignen. Einhellige Meinung der dreiköpfigen Jury zum Gerstenporridgebrot: Flauschig, g'schmackig, njammi!


Für ein Wähenblech mit 30 cm Durchmesser:

  • 400 gr Milch
  • 100 gr Gerstenflocken*
  • 50 gr flüssiger, heller Honig (io: Borretschhonig)
  • 10 gr Salz

Alle Zutaten in einem kleinen Topf vermischen. Auf den Herd stellen, zwei Minuten kochen, ab und zu umrühren. Zur Seite ziehen, Deckel auflegen und 2 Stunden quellen lassen.

  • 400 gr Mehl Typ 405
  • 50 gr Mehl Typ 550
  • 3 gr frische Hefe
  • 135 gr Wasser
  • 25 gr Butter

Alle Zutaten bis auf die Butter in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und 5 Minuten auf Stufe 1 kneten, bis der Teig einigermassen glatt ist. Dann die Butterflöckchen einkneten und die Maschine weitere 10 Minuten laufen lassen, bis der Teig sich von der Schüssel gelöst hat. Auf einer eingeölten Fläche falten, zurück in die Schüssel legen und mit einer Duschhaube abdecken. Über Nacht, d.h. 10-14 Stunden, bei ca. 12 Grad aufgehen lassen. Am nächsten Tag dem Teig 2 Stunden in der Wärme zum Akklimatisieren gönnen. Danach abwiegen und in 15 Stücke à  76 Gramm zerteilen. Auf einer bemehlten Fläche absetzen.

  • 2 El Milch
  • 2 El Sesamsamen

Den Ofen auf 220 Grad vorheizen, das Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Die Wähenform mit Backpapier auslegen. Die Ecken der Teigstücke zusammenkneifen, danach vorsichtig rund schleifen. Fünf Kugeln mit ein wenig Abstand in die Mitte der Form legen. Oben und unten je drei Kugeln anlegen und mit je zwei Kugeln dahinter vervollständigen. Mit zwei Stössen aus der Sprühflasche befeuchten, mit der Duschhaube abdecken und etwa 50 Minuten bei Zimmertemperatur aufgehen lassen, bis sich die Kugeln verdoppelt haben. Mit Milch bepinseln, und grosszügig mit Sesam bestreuen. Form in den Ofen schieben, wenig schwaden (io: drei Stösse aus der Sprühflasche) und die Hitze gleich auf 200 Grad reduzieren. 10 Minuten anbacken, dann die Ofentemperatur auf 180 Grad drosseln und weitere 25 Minuten backen. Auf einem Gitter auskühlen lassen.

* Weitere Produzenten/Verkaufsstellen: Vanadis, Holle, Spielberger Mühle, Birlin Mühle & Mühle Maisprach.

2 Kommentare:

ostwestwind hat gesagt…

Mit den Gerstenflocken der Spielberger Mühle habe ich auch schon Brot gebacken.

Das Mädel vom Land hat gesagt…

Ganz egal was du schreibst - IMMER erheitert es mich. Das find ich schön.
Das hätten übrigens mein Mann und ich sein können. 1:1 ;-))))
Ich bin auf jeden Fall ganz begeistert von deinem Brot und nehm mir das Rezept dankend mit.
Alles Liebe!