Freitag, 22. April 2022

Flaumiger Erdbeer-Buttermilch-Kuchen mit Sumach


Heute war wieder einmal so ein Tag, an dem ich gar-nie-nicht hätte aufstehen sollen. Viele doofe Ereignisse, kurze Zusammenfassung: Total verkrampft mit Kopfschmerzen aufgewacht. Eine Tasse Tee geschlürft, danach Erdbeeren geschnibbelt. Blöderweise war irgendwann ein Finger dazwischen. Aua. Fettmasse aufgeschlagen, Mehl direkt in der Rührschüssel abgewogen. Ohne Vorwarnung erlosch die Anzeige der Waage. Neue Batterie? Fehlanzeige. Yeah. Mehlmenge geschätzt, Kuchen gelang trotzdem. Puh. Beim Anziehen der Jeans ein hässlichen Ratschen gehört. Adieu, Lieblingshose. Komplett umgezogen. Schnell die Brillengläser poliert. Knack! Gestell gebrochen. Ersatzbrille gesucht, Zeit verloren. Hektisch das abgekühlte Gebäck verpackt und im Milchkasten deponiert. Zum Bus gerannt, der mir direkt vor der Nase abgefahren ist. Zur Tramstation gehechtet. Der Chauffeur sah mich, schloss die Türen und fuhr los. Geflucht wie ein Brauereikutscher. Mit reichlich Verspätung ein thailändisches Mittagessen via TGTG abgeholt. Zurück zur Busstation getrottet. Wartezeit laut elektronischer Anzeige: Drei Minuten. Eine Viertelstunde später stand ich immer noch dort und erfreute mich an klumpigen Nudeln mit kätschigem Broccoli ohne Sauce. Bäh. Nach der Heimkehr den Briefkasten überprüft. Leer. Abholung reibungslos verlaufen. Gut. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich hatte vergessen, den fertigen Erdbeer-Buttermilch-Kuchen zu fotografieren! Genau wie letztes Jahr! Gnaaaaaahhhhh! 


Meine Lieblingsnichte wird, falls der Kuchen heil in Bern ankommt, ein Bild knipsen. Werde es bei Gelegenheit nachreichen. Erledigt. Sie lässt noch ausrichten: Der Kuchen ist mega fein! 😋

Für eine tiefe Wähenform mit 24 cm Durchmesser:

  • 350 gr Erdbeeren, abgebraust und abgetropft
  • 140 gr Zucker
  • 90 gr weiche Butter
  • ein gehäufter 1/4 Tl Sumach*
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 1 Ei Grösse L
  • 130 gr Buttermilch, zimmerwarm
  • 190 gr Mehl
  • 1,5 Tl Weinsteinbackpulver

Ofen auf 200 Grad vorheizen, Gitter auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Form mit Backpapier auslegen. Die Erdbeeren der Länge nach vierteln, vorher Grünzeug und weisse Ansätze wegschneiden. Zur Seite stellen. Zucker mit Butter und Gewürzen crèmig rühren. Ei mit dem Schwingbesen so lange untermischen, bis die Masse wieder glatt ist. Buttermilch einrühren. Der Schüsselinhalt sieht nun wie geronnene Milch aus. Kein Grund zur Panik, das ist völlig okay. Zuletzt Mehl und Backpulver nur so lange unterrühren, bis der schwer reissende Teig glatt aussieht. Gleichmässig mit einem Gummischaber in der vorbereiteten Form verteilen. Erdbeerviertel dicht an dicht mit den Samen nach oben leicht in den Teig drücken. Backen: Etwa 50-55 Minuten bei 170 Grad, bis der Stäbchentest positiv ausfällt. (Io: 50 Minuten plus 5 Minuten auf der zweiten Schiene von oben zum Nachbräunen). Auf einem Gitter 20 Minuten abkühlen lassen, danach die Form und das Backpapier entfernen. Mit dem Anschneiden warten, bis der Kuchen ausgekühlt ist. Reste im Kühlschrank aufbewahren. 

* Sumachpulver von türkischen Herstellern ist oft mit Salz versetzt. Wird reiner Sumach verwendet - z.B. aus dem Iran oder von Schwarzenbach - mit den Gewürzen eine zusätzliche Prise Salz unterrühren. 

3 Kommentare:

WildeHenne hat gesagt…

Cookie - was für ein Scheisstag! Lass Dich umärmeln. Also so viel Pech ist ja wirklich unter aller Kanone. Du hast mein vollstes Mitleid. Obwohl, die Erdbeertorte sieht schon schmaggi aus.

Das Mädel vom Land hat gesagt…

Oh Gott oh Gott ... JA! Es gibt so Tage. An dem hattest du aber echt genug Pech für das nächste halbe Jahr ;-)
Der Erdbeerkuchen jedenfalls ist dir gelungen :-)

Ole hat gesagt…

Was für ein Mist (aber Glück im Unglück) und was für eine hinreißende Aromenkombination, wundervoll präsentiert!