Ich gestehe, dass ich im Tessin noch nie einem Pane Vallemaggia über den Weg gelaufen bin. Entweder kaufe ich in den falschen Bäckereien ein oder das gute Brot ist schon ausverkauft, wenn ich (selten vor Mittag, es sind schliesslich Ferien) dort eintrudle. Petras Rezept hat mich schon lange angelacht, ihr Blog ist für Hobbybäcker sowieso eine glückseligmachende Fundgrube. Nun, als stolzer Besitzer eines selbstgezüchteten Weizensauerteigs namens Luder Alfons, konnte ich das Brot endlich in Angriff nehmen. Und wie so oft, musste ich noch ein wenig am Rezept herumpfuschen, damit es meinen Vorräten und dem jungen, noch nicht sooo triebstarken Sauerteig entsprach. Das Ergebnis hat mich aus den Socken gehauen. Ein neues Lieblingsbrot wurde geboren. Passt zu Fondue genau so gut wie zu Konfitüre. Unbedingt nachmachen!
Sauerteig:
- 10 gr Weizensauerteig
- 40 gr Ruchmehl
- 50 gr Wasser
Sauerteig im handwarmen Wasser verrühren, dann das Mehl zugeben und zu einem glatten Teig mischen. An einem warmen Plätzchen (etwa 22 Grad) 16 Stunden reifen lassen.
Teig:
- gesamter Sauerteig
- 500 gr lauwarmes Wasser
- 320 gr Ruchmehl
- 250 gr Farina di Manitoba (perfekter Ersatz: proteinreiches Weizenmehl Typ 405 von Edeka)
- 50 gr Roggenvollkornmehl
- 5 gr Trockenhefe
- 15 gr Meersalz
Sauerteig in der Rührschüssel der Küchenmaschine mit dem lauwarmen Wasser verrühren. Mehl und Hefe ebenfalls in die Schüssel geben, 10 Minuten auf niedrigster Stufe kneten. Salz dazu, weitere 5 Minuten auf Stufe 2 kneten lassen. Auf einer eingeölten Arbeitsfläche falten, um dem Teig mehr Stand zu geben. Zurück in die Schüssel legen und 50 Minuten gehen lassen. Ein weiteres Stretch & Fold, nochmals 45 Minuten gehen lassen. Die Arbeitsfläche mit viel (Mais)Mehl bestäuben, den Teig darauf halbieren. Grob rund formen und ins bemehlte Gärkörbchen legen. Den zweiten Teigling in den Kühlschrank stellen. Ofen auf 250 Grad vorheizen. Gärkörbchen in eine durchsichtige Plastiktüte stecken und etwa 40 Min gehen lassen, bis sich das Volumen sichtlich vergrössert hat. Vorsichtig auf ein mit Backpapier belegtes Blech kippen, einschneiden und auf der mittleren Schiene einschieben. Wenig Wasser auf den Backofenboden schütten oder sprühen und die Türe schnell schliessen, damit der Dampf nicht entweicht. Zuerst 10 Minuten bei 250 Grad, dann 15 Minuten bei 210 Grad und zuletzt 20 Minuten bei 200 Grad backen. Unterdessen das zweite Brot formen, im Gärkörbchen gehen lassen und gleich anschliessend backen.
Anmerkung: Das Brot blieb oben eher hell, die Unterseite war viel dunkler. In einem Gasbackofen ohne Oberhitze ist es ziemlich knifflig, Brotoberseiten dunkel hinzubekommen, ohne dass die Unterseite verbrennt. *soifz* Aber ich gebe nicht auf. Der nächste Post zu diesem Thema ist schon in der Pipeline.
2 Kommentare:
Das Brot schaut fantastisch aus!!!!
:)
Finde ich auch. (Ja,ja, Eigenlob stinkt. Aber was soll's... :D
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