In Frankreich ist die Herstellung von aromatisiertem Wein ein beliebtes Hobby. Das Vorgehen ist kinderleicht: Früchte (z.B. Aprikosen, Pfirsiche, Brombeeren, grüne Walnüsse), Blätter (Pfirsich, Sauerkirsche), Gewürze (Vanille, Zimt, Nelken), Garten- oder Wildkräuter (Thymian, Rosmarin, Zitronenmelisse) dürfen einzeln oder bunt gemischt für eine bestimmte Zeit in Wein mazerieren. Zucker und hochprozentiger Alkohol verlängern die Haltbarkeit und verleihen dem portweinähnlichen Gebräu die typische Süffigkeit. Manche Weine werden zum Apéro serviert, andere als Begleitung zu einem Dessert oder sie runden ein Festmahl als Digestif ab. Der geschmacksintensive Waldmeisterwein gehört eindeutig zur dritten Sorte. Ein kleines Gläschen davon kann sogar Kopfschmerzen bändigen oder vertreiben. Herr C. genehmigt sich immer zwei Schlückchen, sobald er das Gefühl hat, dass eine Migräne naht und kann danach oft auf Tabletten verzichten. *
Für eine Flasche:
- 40 gr Zucker
- 75 ml Wodka
- 1 kleine Bio-Orange
- 1/2 ausgekratzte Vanilleschote
- 12 Stiele / ca. 5 gr angetrockneter Waldmeister
- 750 ml Weisswein (z.B. Soave oder Pinot Grigio)
Zucker und Alkohol in ein grosses Einmachglas geben und so lange verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Orange heiss abwaschen, trocknen und die Schale abreiben. Restliche Frucht in feine Scheiben schneiden und zusammen mit der abgeriebenen Schale, der Vanilleschote und den Waldmeisterstängeln ebenfalls in das Glas geben. Mit dem Wein übergiessen, Deckel gut zudrehen und drei Tage durchziehen lassen. Danach absieben, in eine saubere Flasche umfüllen und am besten im Kühlschrank lagern. Eisgekühlt servieren.
* Doch Vorsicht: Viel hilft viel ist hier eindeutig die falsche Devise! Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen wären die Folgen. Waldmeister sollte immer nur in kleinen Mengen genossen werden.
* Doch Vorsicht: Viel hilft viel ist hier eindeutig die falsche Devise! Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen wären die Folgen. Waldmeister sollte immer nur in kleinen Mengen genossen werden.
Und ab damit zum Gärtner-Blog, wo aprilfrische Rezepte mit Frühlingskräutern gesammelt werden.
9 Kommentare:
Genial! Das muss ich testen! =)
Wächst doch so viel Waldmeister im Garten! =)
Liebe Grüße,
Sarah =)
Das klingt ja spannend! Und passenderweise habe ich hier gerade den ersten Waldmeister erspäht... :D
Hab auch grad Waldmeister in Wein angesetzt - wird (vermutlich) noch verbloggt :-)
Den Geschmack mag ich sehr ...
Schon gespeichert :-) Bisher konnte ich nirgendwo Waldmeister erspähen, deshalb habe ich letztes Jahr Abhilfe geschaffen und welchen im Garten gepflant. Es ist eine Freude, zu sehen wie er wächst :-)
Ich schließe mich an, sehr spannend - und Waldmeister bekommt man hier inzwischen schon als Kräutertöpfchen auf dem Markt. :-)
Oh, das klingt spannend. Bei mir landet eh immer der halbe Garten (und ein gutes Stück Wald und Wiese ^^) in Sirup oder Likörflaschen.
Ist also vorgemerkt!
@ SarahMorena
Neid! Muss unbedingt ein Plätzchen im Garten finden, wo ich Bärlauch und Waldmeister anbauen kann.
@milchmädchen
Hier in der Gegend fängt er schon an zu blühen, dabei bräuchte ich noch 2,3 Sträusschen. *sniff*
@ Mädel vom Land
Da bin ich aber mal gespannt, wie du ihn angesetzt hast.
@ Susanne
Siehe SarahMorena. Bin ja sooo neidisch. Wir haben einfach keine richtigen Schattenplätze im Garten, wo der Waldmeister ungestört wachsen könnte.
@ kochpoetin
Echt? Ich hatte vor Jahren einmal das Glück, zwei Töpfe in einem Gartencenter zu erwischen. Leider hatten die Pflänzchen aber eine Krankheit und ich musste sie noch vor dem Umpflanzen entsorgen.
@hekskitchen
Willkommen im Club! Ich weiss schon gar nicht mehr wohin mit all meinen gefüllten Flaschen und Gläsern, obwohl ich dauernd davon verschenke. :-)
An alle ganz liebe Grüsse zurück
ich komme gerade aus dem Wald und habe haufenweise Waldmeister gesehen, jetzt weiß ich, was ich damit tun kann.
Er blüht bereits, glaubst du, macht das was aus?
lg
So lange er nicht verblüht ist, kannst du ihn ruhig für den Wein nutzen. Nach der Blüte scheint der Waldmeister an Wirksamkeit und Geschmack zu verlieren. Habe einmal einen Wein im Spätsommer angesetzt, der hat aber nichts getaugt.
Kommentar veröffentlichen