Montag, 30. April 2012

Miss Piggy's Limonade



Eigentlich wollte ich im Laden um die Ecke nur Gurken und ein paar Tomaten holen. Nachdem ich meine Einkäufe bezahlt hatte, erkundigte sich der Besitzer, ob ich rosa Grapefruits gebrauchen könne. Er hatte einen Sack voll aussortiert und wollte sie wegwerfen, da niemand leicht schrumplige Exemplare kaufen will. Konnte ich da nein sagen? Natürlich nicht.


Sirup:

  • 250 gr Zucker
  • 250 gr Wasser
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • 5 Zweige Rosmarin, nur die Nadeln
  • 4 rosa Pfefferkörner, im Mörser fein zerdrückt

Zitrone waschen, die gelbe Schale dünn abschälen, Saft auspressen und sieben. Zucker, Wasser, Zitronenschale und Pfeffer in einem kleinen Topf zum Kochen bringen. Drei Minuten sprudelnd kochen lassen. Zitronensaft und Rosmarinnadeln zugeben, zwei Minuten mitkochen. Herd ausschalten, Deckel auflegen und 4 Stunden ziehen lassen. Sirup durch ein feines Sieb giessen, in eine saubere Flasche abfüllen und im Kühlschrank lagern. Dort ist der Sirup etwa vier Wochen haltbar.


Für die Limonade:

  • rosa Grapefruitsaft, frisch gepresst
  • Mineralwasser mit Kohlensäure
  • Rosmarin-Sirup nach Bedarf
  • Eiswürfel

Saft und Mineralwasser im Verhältnis 1:1 mischen. Sirup nach Geschmack zugeben. Pro Glas rechne ich mit 1-2 El Sirup. Dazu noch ein paar Eiswürfel und fertig ist der erfrischende Sommerdrink.

A votre santé!


Abwandlung:
Für eine nicht jugendfreie Version, pro Glas 2 cl Gin eingiessen und das Mineralwasser durch Tonic ersetzen.


Sonntag, 29. April 2012

Flohmarktschätze Teil 8 - Es werde Licht im Gang



Wetter bombastisch, keine Lust zum Putzen & Kochen, der Garten kann warten? 
Dann nichts wie ab auf den Flohmarkt!

Hier die Ausbeute:

Herr C. genehmigte sich eine "Wellenreiter" Lampe von Peill & Putzler aus den 70ern. 
Und man glaubt es kaum, aber sobald wir zu Hause waren, hing die Lampe im Gang. 
Dankeschön, liebster aller Männer!

Ein hellblauer Suppenteller von Rössler aus der Serie "Carona"

Bisschen verstaubte, aber nigelnagelneue Kuchenform. Ideale Grösse für ein süsses Mitbringsel.


Und last but not least, ein Zuckertopf von Villeroy & Boch, Dresden. 
Anhand der Marke konnte ich dieses Teil in die Zeit zwischen 1935 und 1938 datieren. 
"Hansi" ist übrigens der Name des Dekors. Was so heisst, muss einfach putzig sein. 
(Ausnahme: Hansi Hinterseer. Der ist nicht putzig. Definitiv nicht.)

Freitag, 27. April 2012

Zakkoku Mai - Reis mit Körnern und Saaten



"Zakkoku" könnte man etwa so übersetzen: Gemischte Körner und Saaten. In Japan sind diverse Zakkoku-Sorten von verschiedenen Herstellern erhältlich. Bestandteile sind zum Beispiel schwarzer und weisser Sesam, Adzuki-Bohnen, Hirse, Amaranth, Roggen, Quinoa, brauner Reis, Hiobstränen und/oder Gerste. Pro Tasse Reis werden ein oder zwei Esslöffel Zakkoku mitgekocht. Easy peasy. Leider kenne ich keine Bezugsquellen für original japanische Fertigmischungen, Hinweise werden aber gerne entgegen genommen. Einfachste Lösung: DIY. Dabei kann man ganz nach Lust und Laune vorgehen. Erlaubt ist, was schmeckt. Hierhier und hier findet man mehr Infos zu diesem Thema.

Mein bevorzugtes Zakkoku :

  • 1 Tl weisser Sesam
  • 1 Tl schwarzer Sesam
  • 1 Tl Mohn
  • 1 Tl Bulgur
  • 1 Tl kernige Haferflocken

    Mischen und sofort verwenden oder in ein luftdichtes Gefäss füllen und maximal 3 Monate aufbewahren.



    Zakkoku Mai kann mit jeder beliebigen Reissorte gekocht werden. Traditionell wäre natürlich japanischer Rundkornreis (Sushireis). Wie man japanischen Reis richtig kocht, hat z.B. Wagashi Maniac sehr ausführlich beschrieben. Ich bevorzuge Langkorn-Bruchreis, da er einiges günstiger ist. 

    Zakkoku Mai:
    • 1 Tasse Bruchreis
    • 2 Tassen Wasser
    • 1/2 Tl Salz
    • ganze Menge der obigen Zakkoku-Mischung
    Reis waschen bis das Wasser klar bleibt. In kaltem Wasser eine Stunde einweichen. Mit den zwei Tassen Wasser und Salz aufkochen. Fünf Minuten kochen lassen, Zakkoku zugeben, eine Minute mitkochen. Hitze ausschalten, Küchenpapier über den Topf legen, Deckel drauf und ein Küchentuch darüber legen. 15 Minuten ruhen lassen. Mit einer Gabel auflockern und servieren. Oder auskühlen lassen und daraus Onigiri basteln.



    Montag, 23. April 2012

    Hatsuka Daikon Tsukemono



    Tsukemono sind eine typisch japanische Spezialität: Gemüse, und auch gewisse Obstsorten, werden mit Salz, Sojasauce, Essig, Sakemaische und/oder Miso eingelegt bzw. fermentiert. Einfache, schnelle Tsukemonos, zum Beispiel aus Rettich, Kohl, Karotten und Gurken, werden häufig zu Hause hergestellt. Die komplizierteren Sorten, wie Nukazuke (längere Zeit in Reiskleie fermentiertes Gemüse), meist fertig gekauft, da sie in Japan fast überall abgepackt oder frisch aus dem Fass erhältlich sind. Alle Sorten sind als gesunder Snack und Beilage zu vielen Gerichten sehr beliebt.

    Für dieses Rezept stand das Buch "Easy Japanese Pickling" Pate. Die Radieschen verlieren durch das Einlegen ihre knallrote Farbe und werden durchgehend pink. Auch nach mehreren Tagen in der Lake bleiben sie schön knackig. Ich mag sie am liebsten zu Zakkoku Mai (Reis mit Körnern und Saaten), Fleisch vom Grill und als Knabberei zwischendurch.


    Für 4-6 Personen als Beilage:

    • 450 gr Radieschen, geputzt gewogen
    • 6 gr feines Meersalz
    • 12 gr Zucker
    • 25 gr Reisessig
    • 1 kleine Knoblauchzehe, geschält
    • 2 dünne Scheiben Ingwer, geschält (optional)

    Alle Zutaten in einen Gefrierbeutel geben, Luft herausdrücken und zuknoten. Dann den Sack zwei, drei Minuten zwischen den Händen reiben, damit die Radieschen das Salz und den Zucker aufnehmen können. Eventuell platzen einige Radieschen dabei auf, des isch scho recht so. Am Ende der Prozedur in einen zweiten Gefriersack packen und diesen ebenfalls gut zuknoten. So kann die Lake garantiert nicht auslaufen. Mindestens 12 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen. Je länger die Radieschen in der Lake liegen, desto schrumpliger und aromatischer werden sie. Innerhalb einer Woche verbrauchen.



    Sonntag, 22. April 2012

    Ideale Frustbewältigung: Banane-Schoko-Kuchen



    Was macht Frau C. wenn sie so richtig gefrustet ist?

    1. Ihrem Ärger lautstark Luft 
    2. Frusteinkäufe 
    3. "Das Leben der Anderen - Die Sonate vom guten Menschen" gucken 
    4. Kuchen backen


    Alles erledigt. Puls wieder normal, das Leben kann weitergehen.


    Für einen Kuchen:

    • 100 gr vollreife Banane 
    • 1 El frisch gepresster Zitronensaft
    • 125 gr Butter
    • 100 gr Zucker
    • 1 Ei
    • 1 Prise Salz
    • 250 gr Mehl
    • 2 Tl Backpulver
    • 120 ml Milch
    • 100 gr dunkle Schokolade, gehackt
    • 50 gr Walnüsse, gehackt (optional)

    Ofen auf 180 Grad vorheizen. Eine Springform (22 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen oder einfetten.

    Banane in Stücke schneiden, mit dem Zitronensaft mischen und mit einer Gabel oder dem Kartoffelstampfer so fein wie möglich zermusen. Butter in einem Topf zerlassen, einige Minuten zum Abkühlen zur Seite stellen. Zucker, Ei und Salz mit dem Handmixer schaumig aufschlagen. Flüssige Butter einrühren. Mehl und Backpulver sieben, unterrühren. Dann die Milch zugeben. Der Teig sollte nun zähfliessend sein. Falls die Masse zu dick ist, etwas mehr Milch zugeben. Bananenmus, Schokolade und ggf. Walnüsse dazu und nur so lange weiterrühren, bis sich alles schön gleichmässig verteilt hat.

    In die Form geben, glatt streichen und auf der mittleren Schiene 50-60 Minuten backen. Stäbchenprobe nicht vergessen. Aus dem Ofen holen und 20 Minuten stehen lassen. Dann aus der Form nehmen und auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen. Bleibt dank der Banane im Teig bis zu einer Woche frisch.

    Und da ich mich jetzt wieder beruhigt habe, spendiere ich diesen supersaftigen Kuchen der {Initiative Sonntagssüss}. Heute gesammelt von der bezaubernden Julie (mat & mi).



    Freitag, 20. April 2012

    Immer wieder Samstags: Wochenmarkt & Flohmi in Lörrach

    Kinder, wie die Zeit vergeht. Vor einem Monat war ich in Lörrach auf dem Flohmarkt und bin hinterher noch über den Gemüsemarkt geschlendert. Eigentlich wollte ich die Fotos möglichst zeitnah einstellen. Doch nachdem ich meine Einkäufe verbloggt hatte, vergass ich den restlichen Bericht komplett. *Ein Siebhirn ich mein Eigen nenn*  Morgen ist wieder Flohmarkt, da wurde es also höchste Eisenbahn.

    Hier ein paar Impressionen:







    Der Flohmarkt auf dem Bahnhofsplatz findet immer am dritten Samstag des Monats von 8:00-16:00 Uhr statt. 
    Der Wochenmarkt auf dem neuen Marktplatz jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag von 7:00-13:00 Uhr. 

    Donnerstag, 19. April 2012

    Schabzigerklee-Cashew-Aufstrich



    An Schabzigerklee scheiden sich die Geister. Die einen lieben ihn heiss und innig, die anderen fallen schon beim Anblick des grünen Pulvers fast in Ohnmacht. Herr C. gehört zur zweiten, ich zur ersten Kategorie. Und deshalb war das Geschrei gross, als wieder mal ein Päckchen Schabzigerklee im Einkaufskorb landete. Ich zitiere: "Tu was du nicht lassen kannst, aber du musst dich irgendwann entscheiden. Entweder ich oder das stinkende Unkraut." Wir einigten uns schlussendlich darauf, dass ich dieses Gewürz nur in seiner Abwesenheit konsumieren darf. Und wo steckt mein Göttergatte zur Zeit? Auf Geschäftsreise. Und von was ernähre ich mich momentan? Von Schabziger-Cashew-Aufstrich. What a wonderful world... *träller*


    Für ein kleines Glas voll Manna:

    • 100 gr Cashews
    • 4-5 El heisses Wasser
    • die Hälfte einer kleinen Knoblauchzehe
    • 2 Tl Schabzigerklee, gemahlen
    • 1/4 Tl Salz
    • wenig weisser Pfeffer

    Cashews über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag gut abspülen und im Sieb abtropfen lassen. Alle Zutaten im Mixer sehr fein pürieren. Probieren und ggf. mehr Klee und/oder Salz unterrühren. Aufstrich in ein sauberes Glas füllen, im Kühlschrank lagern und innerhalb einer Woche verbrauchen.

    Anmerkung:
    Der Aufstrich ist sehr viel milder, als normaler Schabziger bzw. Zigerbutter. Am liebsten mag ich ihn auf Dar-Vida (Schweizer Vollkorncracker), dick mit Schnittlauch bestreut. Passt aber auch sehr gut zu Pellkartoffeln und Gemüse.


    Mittwoch, 18. April 2012

    Kefir-Haferflocken-Brot



    Manchmal komme ich mit dem Schreiben einfach nicht hinterher. Beim Anblick (oder sollte es heissen: Anklick?) des interessanten Fenchelbrots der Wilden Henne, kam mir wieder in den Sinn, dass ich schon seit einiger Zeit ein paar Brote verbloggen wollte. Den Anfang macht nun also eine Eigenkreation, Kefirbrot mit Haferflocken. Obenrum, wie immer, vornehm blass (dank fehlender Oberhitze).

    Kurzbeschreibung: Knusprige Kruste, weiche Krume, kräftiger Geschmack, bleibt 3-4 Tage frisch und schmeckt auch getoastet richtig gut.

    Für ein Brot:

    • 150 gr Wasser
    • 250 gr Kefir (oder Buttermilch)
    • 250 gr Weizenvollkornmehl
    • 200 gr Weizenmehl Typ 550
    • 50 gr Haferflocken
    • 1 El Zucker
    • 10 gr Salz
    • 3 gr Trockenhefe

    Wasser aufkochen und mit dem kühlschrankkalten Kefir mischen. Die Flüssigkeit sollte nun lauwarm sein. Restlichen Zutaten in der Rührschüssel der Küchenmaschine vermischen, in der Mitte eine Mulde formen. Flüssigkeit zugeben und etwa 7-10 Minuten auf mittlerer Stufe kneten lassen. Teig herausnehmen, rund formen, in ein wenig Öl wälzen und kreuzweise einschneiden. Teig zurück in die Schüssel legen, mit Klarsichtfolie abdecken und an einem warmen Ort aufs doppelte Aufgehen lassen. Dauert etwa 2-3 Stunden. Nach jeweils 40 und 60 Minuten dehnen und falten. Wer diese Technik (noch) nicht kennt, sollte sich das Video hier ansehen: Stretch & Fold Technique von Peter Reinhart.

    Ofen auf 220 Grad vorheizen. Teig zu einem runden Laib formen, mit Mehl bestäuben und abgedeckt auf dem Backblech ca. 40 Minuten ruhen lassen, bis sich das Volumen fast verdoppelt hat. Einschneiden, in den Ofen schieben und kräftig schwaden. Nach 15 Minuten die Hitze auf 180 Grad regulieren und weitere 30-35 Minuten backen. Vor dem Anschneiden mind. eine Stunde auskühlen lassen.


    Dienstag, 17. April 2012

    "Concombres au Beurre" nach Julia Child



    Natürlich habe ich den Film "Julie & Julia" gesehen und danach überlegt, ob ich mir "Mastering the Art of French Cooking" zulegen soll. Allerdings schüchterte mich die Buchbeschreibung dann doch ein wenig ein. 524 Rezepte, verteilt auf 752 Seiten, zwar viele Schritt-für-Schritt-Illustrationen, aber keine Fotos und generell sehr textlastig. Solche Wälzer lese ich gerne als Einschlafhilfe, verwende sie aber erfahrungsgemäss selten in der Küche. Stattdessen gönnte ich mir "Bon Appetit - My Life in France with Paul". Darin lässt Julia Child ihre Zeit in Frankreich herrlich unterhaltsam Revue passieren. Keine Rezepte, aber die gibt es ja dank der "Julie & Julia" Manie zuhauf im Internet (zum Beispiel hier). Und netterweise meist mit Fotos.

    Kein spektakuläres Gericht, aber es schmeckt wirklich unglaublich gut.

    Für 2 Personen:

    • 3 kleine Nostrano-Gurken (etwa 600 gr)
    • 3/4 Tl Salz
    • 1/2 Tl Zucker
    • 1 El Weissweinessig
    • 2 El Butter, geschmolzen
    • 1/2 El Basilikum oder Dill, gehackt
    • 2 El Schnittlauch, fein geschnitten
    • schwarzer Pfeffer aus der Mühle

    Gurken schälen, der Länge nach halbieren und die Kerne mit einem Löffel herauskratzen. Gurkenhälften in längliche Stücke schneiden und in einer Schüssel mit Salz, Zucker und Essig vermischen. Mindestens eine halbe Stunde (maximal 12 Stunden) ziehen lassen. 

    Ofen auf 190 Grad vorheizen. Gurkenstücke im Sieb abtropfen lassen und mit einem Küchenpapier trockentupfen. Auf einem Backblech (oder in einer ausreichend grossen Backform) die Gurken mit der Butter, den Kräutern und wenig Pfeffer vermischen, bis alle Gurkenstücke von der Butter überzogen sind. Die Stücke auf dem Blech verteilen, damit sie nicht übereinander liegen. Eine Stunde auf der mittleren Schiene backen, dabei alle 20 Minuten durchrühren. Lauwarm servieren.

    Bon appétit!

    P.S. Das Boeuf Bourguignon steht natürlich auch auf meiner To-Do-Liste. Aber damit warte ich bis zum Herbst.


    Sonntag, 15. April 2012

    Kuro Goma Purin (Pudding aus schwarzem Sesam)



    Ab und zu begleite ich Herrn C. nach Zürich. Und wenn der Zeitplan es zulässt, mache ich gerne einen Abstecher zu Nishi's, einem winzigen japanischen Spezialitätenladen. Beim letzten Besuch sprang mir dieser Puddingmix ins Auge. Mitgenommen und für gut befunden. Allerdings mit einem Preis von etwas über vier Franken (etwa 3.30 Euro) ein eher teures Vergnügen. Logische Schlussfolgerung: DIY.

    Im Internet fand ich einige Rezepte mit schwarzem Sesammus als Zutat (natürlich nirgends in meiner Nähe erhältlich). Das selbst gemachte Mus wurde, warum auch immer, bei beiden Versuchen leider ungeniessbar bitter. Nach diesem Experiment kam mir dann die Idee, den Pudding mit frischem Sesam zuzubereiten. Ergebnis: Natürlich viel besser als die Fertigmischung und dazu noch wesentlich preisgünstiger. 

    Für 2-3 Portionen:

    • 40 gr schwarzer Sesam
    • 320 ml Milch
    • 20 ml Sahne
    • 20-30 gr selbst gemachter Vanillezucker
    • 1/2 Tl Agar-Agar

    Sesam mindestens vier Stunden, besser über Nacht, in kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag in ein Sieb schütten, gut abspülen und abtropfen lassen. Mit der Milch im Mixer so fein wie möglich pürieren und anschliessend durch ein feines Sieb oder einen Nussmilchbeutel filtern. Sesammilch, Sahne, Vanillezucker und Agar-Agar in einem kleinen Topf zum Kochen bringen. Zwei Minuten kochen, dabei ständig rühren. Topf vom Herd nehmen und ein paar Minuten abkühlen lassen. Pudding in kalt ausgespülte Gläser oder Förmchen füllen und mindestens vier Stunden in den Kühlschrank stellen.

    Schnelle Variante:
    Sesam kurz rösten, auskühlen lassen und mit einem Teelöffel Zucker im Mixer fein zerkleinern. Nicht zu Mus pürieren, dieses könnte bitter werden. Sesam-Zucker-Mischung mit der Milch aufkochen, absieben und dann weiter wie oben angegeben.

    Heute sammelt Katrin von lingonsmak für die {Initiative Sonntagssüss}


    Samstag, 14. April 2012

    Schwarze & weisse Sesammilch



    Was für ein Glück! Um ein Haar wäre ich gestern unfreiwillig wieder Single gewesen. Wie das kam? Herr C. hatte über Stunden am Küchentisch gearbeitet und sich dann zwecks einer Pause ins Wohnzimmer verkrümelt. Plötzlich gab es einen unglaublich lauten Knall. In der Vorratskammer sind zwei Flaschen Cidre explodiert und die halbe Küche war mit unzähligen Scherben übersät. Einige hatten sich so tief in die Wand gebohrt, dass wir sie nicht mehr herausholen konnten. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn er oder der kleine Herr C. sich noch in der Küche aufgehalten hätten.... *Scheiss Freitag der 13.*

    Nach vier Stunden Scherben einsammeln, alles abwischen, mehrmaligem Staubsaugen und Böden feucht aufwischen, waren wir beide völlig fix und foxi. Herr C. ging dann wieder aufs Sofa und ich mixte mir zwei Gläser beruhigende Sesammilch. Die Sesamkörner hatte ich am Morgen eingeweicht und in einer Ecke deponiert, die netterweise von der Explosion verschont blieb. Und was lernen wir daraus? Auch gekaufter Cidre sollte immer ausser Sichtweite, d.h. am besten im Keller, gelagert werden. Ich werde es in Zukunft beherzigen. 

    Für ein grosses Glas:

    • 35 gr weisser oder schwarzer Sesam
    • etwa 400 ml kaltes Wasser
    • 1 Tl Agavendicksaft oder auch mehr
    • 1 Prise Salz

    Sesam mindestens vier Stunden, besser über Nacht, in reichlich kaltem Wasser einweichen. In ein Sieb schütten, gründlich abspülen und abtropfen lassen. Mit 400 ml kaltem Wasser im Mixer/Zerkleinerer pürieren. Durch ein feines Sieb oder einen Nussmilchbeutel filtern. In ein grosses Glas geben, Agavendicksaft und Salz einrühren und nach Geschmack mit etwas mehr Wasser verdünnen. Gleich geniessen oder bis zu drei Tage im Kühlschrank aufbewahren.

    Anmerkung:
    Beide Sesamsorten ergaben eine cremige Milch, geschmacklich war kein Unterschied feststellbar. Sesammilch soll durch das enthaltene Serotonin beruhigend wirken, also ein ideales Betthupferl.


    Freitag, 13. April 2012

    Unser Osteressen: Kosovarischer Lammeintopf



    Telefongespräch mit meinem Neffen vor etwa zwei Wochen: "Kind, dieses Jahr wollen wir zur Abwechslung an Ostern grillen. Na, was hältst du davon?" Neffe:" Dann bleibe ich zu Hause." - "Wieso denn? Du magst doch gegrilltes Fleisch?" - "Ja, schon. Aber Ostern ohne Lammeintopf geht gar nicht." Die Telefonate mit dem Rest der Familie verliefen verblüffend ähnlich. Was blieb mir also anderes übrig?

    Basierend auf vagen Kindheitserinnerungen eines lieben Freundes, kreierte ich vor Jahren dieses Gericht.  Er erzählte mir damals, dass seine Mutter den Eintopf früher nur zu speziellen Gelegenheiten zubereitet hatte. An einige Zutaten konnte er sich noch erinnern, der ganze Rest ist auf meinem Mist gewachsen. Ob authentisch oder nicht, köstlich ist er auf alle Fälle. Im Kosovo wird dazu weiches Weissbrot gereicht, meine Familie bevorzugt als Beilage Kartoffelstock oder Petersilienkartoffeln. 

    Die Zubereitung erfordert etwas Zeit, aber der Eintopf lässt sich ausgezeichnet vorbereiten.

    Für 8-10 Personen:

    • 1,5 Kilo Lammragout (Gigot ohne Bein)
    • 1 kg Karotten 
    • 1 Staude Stangensellerie (ca. 700 gr)
    • 700 gr Zwiebeln
    • eine Knolle junger Knoblauch
    • 500 gr rote Spitzpaprika, in kleine Stücke geschnitten
    • 2 El Tomatenmark
    • 2 Dosen Pelati (à 400 gr)
    • 5 El kleine Korinthen 
    • ein halbes Bund glatte Petersilie, Stiele und Blätter gehackt
    • 2 El edelsüsses Paprikapulver
    • Salz, Pfeffer
    • Butter zum Braten

    Ofen auf 180 Grad vorheizen.

    Karotten und Zwiebeln schälen und in kleine Stücke schneiden. Vom Sellerie die äusseren Stangen entfernen, waschen und ebenfalls in kleine Stücke schneiden. Knoblauch schälen und die Zehen ganz lassen. In einem grossen Bräter 4 El Butter schmelzen und das gewürfelte Gemüse einige Minuten rührbraten. Knoblauchzehen zugeben, alles leicht salzen und ein paar Minuten weiter braten, bis das Gemüse angebräunt ist. Bräter zur Seite stellen.

    Fleischstücke trockentupfen und portionenweise in wenig Butter in einer grossen Pfanne mit hohem Rand von allen Seiten anbraten. Leicht salzen und das Fleisch zum Gemüse in den Bräter geben.

    In die Pfanne etwa 400 ml kaltes Wasser schütten und köcheln lassen, bis sich die Röststoffe am Boden gelöst haben. Unterdessen die Pelati in kleine Stücke schneiden oder in eine Schüssel umfüllen und mit der Hand zermanschen. Tomatenmark, Pelati, Korinthen und Paprikapulver zugeben, einige Minuten köcheln lassen. Salzen, pfeffern und zum Schluss die Petersilie einrühren. Sauce über das Fleisch geben und durchrühren, damit alles schön vermischt ist. Deckel aufsetzen und für 80 Minuten in den vorgeheizten Ofen stellen. Bräter aus dem Ofen holen, Deckel abnehmen und den Grossteil des Fetts mit einem Küchenpapier wegtupfen. Probieren und wenn nötig, vorsichtig nachsalzen. Auskühlen lassen und abgedeckt über Nacht kühl stellen.

    Am nächsten Tag etwa 60 Minuten bei 160 Grad im Ofen erwärmen und heiss servieren.

    Anmerkungen:
    Wenn der Eintopf am gleichen Tag serviert werden soll, etwa 120 Minuten bei 170 Grad garen, bis das Fleisch butterweich ist. Ich finde es aber wesentlich praktischer, den Eintopf am Vortag zuzubereiten. Dann kann die Küche wieder auf Hochglanz gebracht werden und man hat am Tag der Einladung mehr Zeit für andere Dinge. Ausserdem schmeckt er einfach besser, wenn er einige Stunden durchziehen durfte.


    Und wie immer, kurz vor Schluss, nehme ich an einem weiteren Blogevent teil. Zu "Lamm - Ganz ohne Wolle" hat uns Peter aufgerufen und gehostet wird das Ganze von zorra.

    Dienstag, 10. April 2012

    Streuselkuchen - Es kann nur einen geben!



    Die letzten Tage ging es im Hause C. wie in einem Bienenstock zu. Menüs wurden geplant und wieder verworfen. Ein Grill organisiert und dann doch nicht gebraucht. Zutaten eingekauft und in den zum Bersten gefüllten Kühlschrank gequetscht. Möbel umgeräumt und ein Frühlingsputz veranstaltet. Gekocht und gebacken. Gäste begrüsst, bewirtet und wieder verabschiedet. Danach wurde wieder umgeräumt, geputzt und Berge von Geschirr, Töpfen und Pfannen abgewaschen. Mit anderen Worten: Gottseidank ist Ostern vorbei.

    Zur Entspannung mümmle ich gerade ein Stück Streuselkuchen. Den gab's am Sonntag als Abschluss des Festessens. Das Rezept stammt von meiner Frau Mama, die unsere Familie und Freunde seit mehr als vierzig Jahren mit diesem köstlichen Kuchen beglückt. Als ich sie vor langer Zeit um das Rezept bat, erklärte sie mir alles ganz ausführlich und schloss mit dem Satz: "Jetzt weisst du alles. Aber du wirst Jahre brauchen, bis dein Streuselkuchen auch nur annähernd so gut sein wird, wie meiner." Nun, nach über 15 Jahren, scheint sie mit meinen Streuselkuchenkünsten endlich zufrieden zu sein. Sie liess sich am Sonntag sogar zu einem überschwänglichen Lob hinreissen: "Ganz essbar." Falls Dieter Bohlen nächstes Jahr wieder neue Jurymitglieder für DSDS sucht, werde ich meine Mama vorschlagen.

    Für ein Blech (30 x 40 cm):


    Alle Zutaten mit den Händen zu grossen Streuseln verarbeiten. Schüssel abdecken und in den Kühlschrank stellen, während die Früchte vorbereitet und der Teig zubereitet wird.

    • 1,2 kg Zwetschgen, frisch oder gefroren (oder Aprikosen, Sauerkirschen, Brombeeren, Äpfel...)
    • 250 gr Butter, flüssig und auf Raumtemperatur abgekühlt
    • 250 gr Zucker
    • 4 Eier
    • Mark einer Vanilleschote
    • 1 Prise Salz
    • 400 gr Mehl
    • 3 Tl Backpulver
    • 150 ml Milch

    Ofen auf 200 Grad vorheizen und ein Blech mit Backfolie (Melitta) oder Backpapier auslegen.

    Zwetschgen waschen, entsteinen und vierteln.

    Butter, Zucker, Eier, Vanillemark und Salz in eine grosse Schüssel geben und mit dem Handrührer so lange mixen, bis die Masse fast weiss und sehr schaumig ist. Mehl und Backpulver mischen und über die Fettmasse sieben. Kurz mit dem Rührer untermischen, Milch zugiessen und weiterrühren, bis der Teig schön glatt und geschmeidig ist. Mit einem Löffel gleichmässig auf dem Blech verstreichen. Zwetschgenstücke auf dem Teig verteilen, mit den Streuseln bedecken. 45-55 Minuten auf der mittleren Schiene backen. Eventuell nach 30 Minuten die Ränder mit Alufolie abdecken. Stäbchenprobe machen. Wenn nichts mehr klebt, Kuchen aus dem Ofen holen und im Blech auskühlen lassen. In Stücke schneiden und mit viel Schlagsahne servieren.

    Anmerkung:
    Gefrorene Früchte nicht antauen lassen, sondern direkt auf dem Teig verteilen.



    Dienstag, 3. April 2012

    Veganes Mett - As ugly as it gets



    Es gibt Gerichte, die sehen fies aus. Und es gibt Rezepte, bei denen sich die Zutatenliste fies anhört. Heute präsentiere ich euch einen Aufstrich, der beides in sich vereint. Ich geb's ja zu, beim Durchlesen stellt sich unweigerlich ein Gruselschauer ein. Aber glaubt mir, es schmeckt wirklich lecker. Der Einzige, der diesem Aufstrich nichts abgewinnen kann, ist der Hund. Aber auch nur, weil die Reiswaffeln jetzt alle sind und er bis zum nächsten Einkauf auf seinen Mittagssnack verzichten muss.

    Für ein Glas mit 250ml Fassungsvermögen :

    • 50 gr ungesalzene Reiswaffeln (6-7 Scheiben)
    • je 1/2 Tl getrockneter Majoran und Bohnenkraut, fein zerrieben
    • je 1/2 Tl edelsüsses und geräuchertes Paprikapulver
    • 1/4 Tl Sumach
    • schwarzer Pfeffer
    • 200 ml Wasser
    • 1 gehäufter Tl Gemüsebrühepulver
    • 1 El Tomatenmark
    • 1 El Senf
    • 1 Prise Zucker
    • 1 mittelgrosse Schalotte, fein gehackt 
    • 1 El Rapsöl
    • Salz nach Bedarf

    In einer Schüssel die Reiswaffeln mit den Händen so fein wie möglich zerbröseln. Oder grob zerbröseln und dann im Zerkleinerer/Mixer kleinschreddern. Majoran, Bohnenkraut, Paprikapulver, Sumach und Pfeffer zugeben. Wasser mit dem Brühepulver aufkochen. Tomatenmark, Senf und Zucker mit einem Schwingbesen einrühren. Heisse Brühe über die Brösel giessen und alles mit einer Gabel gut vermischen. Je nach "Saugkraft" der Reiswaffeln, braucht man manchmal weniger oder auch mehr Flüssigkeit. Falls die Pampe zu matschig ist, einfach noch eine Waffel reinbröseln. Probieren und ggf. nachwürzen. Gehackte Schalotte und Öl untermischen. In ein sauberes Einmachglas füllen, im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb einer Woche aufbrauchen. Zusammen mit Baguette, Alsan/Butter und Zwiebelringen servieren.

    Anmerkung: Wer mag, mischt für seinen Vitamin-B12-Haushalt noch 2-3 Tl Edelhefeflocken unter. 
    Und schwupps, landet der Beitrag bei Heikes Event "Ugly Food".

    Sonntag, 1. April 2012

    Erdbeeren im Schnee



    April,April!
    Sieht täuschend echt aus, gell?


    Der "Schnee" besteht hier aus einer schaumig aufgeschlagenen Eiweiss-Zucker-Masse, die wie fluffiges Marshmallow schmeckt. Entdeckt habe ich dieses japanische Trompe l'oeil hier


    Wichtig: Nur absolut frische Eier verwenden! 
    Wir wollen uns den Spass schliesslich nicht von Salmonellen & Co. verderben lassen.

    Für 4-6 Portionen:

    • 20 kleine Erdbeeren (etwa 300 gr)
    • 500 ml kaltes Wasser
    • 2 1/2 Tl Agar-Agar
    • 100 gr Zucker oder selbst gemachter Vanillezucker
    • 2 grosse, sehr frische Bio-Eiweiss 
    • 1 Prise Salz
    • 1-2 El Zitronensaft

    Erdbeeren waschen, entstielen und mit Küchenpapier trockentupfen. 

    Wasser, Zucker und Agar-Agar in einem Topf zum Kochen bringen. Zwei Minuten unter ständigem Rühren kochen. Topf vom Herd nehmen. Eiweiss und Salz mit dem Handrührer so lange aufschlagen, bis sich weiche Spitzchen bilden. Den Rührer auf die niedrigste Stufe schalten und den Zuckersirup in einem feinen Strahl zugiessen. Zitronensaft zugeben, eine höhere Stufe einstellen und so lange weiterrühren, bis der Schnee schön fluffig ist. Das dauert etwa eine Minute. Ab jetzt muss sehr zügig gearbeitet werden. Schnee in eine kalt ausgespülte oder mit Klarsichtfolie ausgelegte Form füllen, glatt streichen und die Erdbeeren mit der Schnittstelle hineindrücken.

    Drei bis vier Stunden in den Kühschrank stellen. In beliebige Formen schneiden und sofort servieren.

    Ein weiterer Beitrag zur {Initiative Sonntagssüss}, heute gesammelt von Julie (Mat & Mi)