Sonntag, 29. November 2020

Asiatisch angehauchte Kürbissuppe aus dem Mixer



Sodele, das jahrelange Drumherumschleichen ist beendet. Seit letzter Woche wohnt ein Highspeedmixer im Küchenschrank. Endlich! Halleluja! Kein superteures High-End-Gerät mit gätlicher Optik, aber die Leistungsfähigkeit stimmt: 1500 Watt und maximal 33'000 Umdrehungen pro Minute.


Das reicht längstens für Nussmus, Eis aus gefrorenen Früchten, Grünzeugsmoothies und warme Suppen. Yup, richtig gelesen. Löffelfertige, knapp 80 Grad warme Kürbissuppe aus frischem Gemüse in unter 10 Minuten. Not bad, gell? Wer eine Schwäche fürs Zunge verbrennen hat - verständlich, schliesslich sind die Temperaturen im Sinkflug - giesst die Suppe in einen Topf und gönnt ihr eine zusätzliche Runde auf dem Herd. Mit fein gehacktem Grünzeug und Piment d'Espelette dekorieren. Tada!

Für etwa 900 ml Suppe:

  • 300 gr aromatischer Kürbis, geschält gewogen (io: Lunga di Napoli) 
  • 1 Karotte, ca. 120 gr
  • 1 Selleriestange, ca. 50 gr
  • 1 Frühlingszwiebel mit Grün, ca. 25 gr
  • 1 dünne Scheibe junger Ingwer 
  • 1 dünne Scheibe Limette oder Zitrone, mit Schale 
  • 1 kleine (!) Knoblauchzehe, geschält
  • frischer Koriander nach Geschmack (io: ein paar Cristaux d'Huiles Essentielles Coriandre Bio)
  • 1/4 Tl Currypaste oder Sambal Manis
  • 250 gr kaltes Wasser
  • 100 gr Kokosmilch
  • Salz

Kürbis in Stücke zerteilen. Karotte, Selleriestange und Frühlingszwiebel abbrausen, Enden kappen. Ebenfalls zerkleinern. Zusammen mit den restlichen Zutaten in den Mixbecher schichten. Kräftig salzen. Deckel drauf und das entsprechende Programm starten. Abschmecken und direkt geniessen. 
P.S. Ja, gekaufte Speisekürbisse können bedenkenlos ungekocht/roh verzehrt werden. Mehr zum Thema: Klick.

Dienstag, 24. November 2020

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -253-



[GE]gessen: Chäsmaggrone. Natürlich selbstgemacht.

[GE]trunken: Kaltgepresster Wassermelonensaft aus einer TGTG-Tüte

[GE]kocht: Geschmorte Bohnen mit Speck und Kartoffelstock

Heran[GE]züchtet: Zweites Hefewasser aus eigenen Trauben

[GE]backen: Ein UrDinkelruchbrot mit einem Drittel Vollkorn und Hefewasser. Überzeugt, aber zur einfacheren Handhabung muss noch a bisserl am Rezept rumgeschraubt werden.

[GE]wesen
In einem Baumarkt, eine Heissleimpistole und Leimstangen besorgt. Zuerst die Bastelabteilung abgesucht, dann bei den Kleinmaschinen. Weit und breit fand sich niemand, der Auskunft geben konnte. Deshalb alle Regale abgelaufen, bis ich - wo auch sonst - am anderen Ende des Ladens auf die Klebstoffabteilung stiess. Der Kranz ist nun repariert und meine Finger für die nächsten Tage leimverschmiert.

 [GE]sehen: The Crown, vierte Staffel. 

[GE]lesen: Crazy Rich Asians

[GE]freut: Schwesterherz überliess mir drei Grünlilienableger und ein Crassulapflänzchen, die sie eigenhändig vor der Grüntonne gerettet hat.

[GE]ärgert
Meine Hände leiden immer während der kalten Jahreszeit, aber dieses Jahr ist es besonders schlimm. Trotz ultramilder Seife, rückfettendem Desinfektionsmittel und regelmässigem Eincrèmen. Falls eine Fernsehproduktion für ein Close-up möglichst authentische Waschfrauenhände sucht, kontaktiert mich. *soifz*

[GE]kauft: Kitzinger Weinbuch
Angeblich DAS Anleitungsbuch für angehende Hobbywinzer.

[GE]hört: Johnny B. Goode - Chuck Berry
Momentan mein Wohlfühlsong für jede Gelegenheit.

Sonntag, 22. November 2020

Vollkornzopf. Se one and only.



Rundum toll: Der Teig ist pipieinfach in der Handhabung. Der Geschmack wunderbar nussig-buttrig. 
Die Krume schön wattig und feuchter als das Innenleben vieler Weissmehlzöpfe. 
Kurzum: Der Vollkornzopf meiner Träume. 


Kochstück:

  • 125 gr Milch
  • 25 gr feiner Maisgriess (io: Rheintaler Ribelmais)
  • 9 gr Salz
Alle Zutaten in einem kleinen Topf unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Sobald der Griess andickt, vom Herd ziehen, den Deckel auflegen und 2-3 Stunden auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.

Quellstück:
  • 60 gr lauwarmes Wasser
  • 5 gr Flohsamenschalen (io: Migros Bio)
In einer kleinen Schüssel verrühren, abdecken und eine Stunde quellen lassen.

Autolyse:
  • 375 gr Weizenvollkornmehl (io: Helles Vollkornmehl von Aurora)
  • 220 gr Milch, zimmerwarm
In der Rührschüssel der Küchenmaschine vermischen und 30 Minuten quellen lassen.

Teig:
  • 100 gr Farina di Manitoba oder backstarkes Weizenmehl Typ 550
  • 20 gr Zucker
  • 4 gr frische Hefe
  • 75 gr Butterflöckchen, kühlschrankkalt (io: Irische Butter mit 1,8% Salz)
  • 2 El Milch
  • etwa 3 El Weizenkleie zum Bestreuen

Koch- und Quellstück zum Vollkornmehl in die Rührschüssel schaufeln. Farina di Manitoba, Zucker und Hefe zugeben. Vier Minuten auf Stufe 1 kneten. Dann die Butterflöckchen dazu und weitere 6 Minuten kneten, bis sich der Teig vollständig von der Schüssel gelöst hat. Kurz mit den Händen auf der Arbeitsfläche durchkneten, zu einem Ball formen und wieder in die Schüssel legen. Mit einer Duschhaube abdecken und 4-5 Stunden bei Zimmertemperatur knapp verdoppeln lassen. Arbeitsfläche leicht bemehlen, den Teig dritteln (ca. 335 gr pro Stück). Die Drittel grob länglich formen, mit der Teigschüssel bedeckt 10 Minuten entspannen lassen. Danach zu ca. 70 cm langen Stränge formen, diese nicht zu satt verzöpfeln. Den Zopf diagonal auf ein Backpapier legen. Zweimal mit der Milch bepinseln, grosszügig mit Weizenkleie bestreuen. Die Oberfläche mit drei Stössen aus der Sprühflasche befeuchten, die Kleie mit feuchten Händen leicht andrücken. Den Zopf locker mit Klarsichtfolie abdecken und etwa 50 Minuten bei Zimmertemperatur aufgehen lassen. Er sollte sich nicht ganz verdoppeln, damit er beim Backen noch ein bisschen aufreisst. Unterdessen den Ofen auf 250 Grad vorheizen, das Backblech umgekehrt auf der untersten Schiene einschieben. Wenn der Zopf aufgegangen ist, die Klarsichtfolie entfernen. Dann die Ofentür öffnen und das Blech halb herausziehen. Backpapier an den diagonal gegenüberliegenden freien Ecken fassen, den Zopf so hochheben und auf dem Blech absetzen. Reinschieben und leicht schwaden (io: 5-6 Stösse mit der Sprühflasche). Temperatur gleich auf 200 Grad reduzieren, 25 Minuten backen. Danach auf 180 Grad senken und weitere 15 Minuten backen. Vor dem Anschneiden auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen. Bleibt locker vier Tage und mehr ein Hochgenuss.

Dienstag, 17. November 2020

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -252-



[GE]gessen: Im Ochsen in Schwellbrunn. Njamm!

[GE]trunken: Kokoswasser aus der Migros. Kein Vergleich mit Chaokoh.

[GE]kocht: Rindssuppe mit Reisklössen 

 [GE]sehenGeisterfjord & Paranormal (ägyptische Serie)

An[GE]schmachtet
In einem Sozialcafé in der Ostschweiz einen riesigen, handgemachten Kranz aus Tannenzapfen bewundert. Scherzhaft gegenüber der Frau Schwiegermama bemerkt, dass ich das schöne Stück gleich dreifach kaufen würde, wenn er nicht so furchtbar teuer wäre. Zehn Minuten später hat sie ihn heimlich erstanden und mir geschenkt.

[GE]ärgert
Blöderweise waren die Zapfen nicht verdrahtet, wie angenommen, sondern nur auf einen Strohkranz geklebt. Trotz guter Polsterung fielen auf der Heimfahrt mehrere Zapfen ab und das äusserst vorsichtige Aufhängen forderte weitere Opfer. Eine Rückgabe entfällt leider wegen der grossen Entfernung. Übrig bleibt nur, mir eine Heissleimpistole zuzulegen, um das Teil reparieren zu können. Yeah.

In drei Brockis nach so einer Pistole gesucht und stattdessen [GE]kauft
Die klassische italienische Küche von Marcella Hazan, einen Steingutkrug mit Jugendstildekor, zwei Könige zu meinen italienischen Krippenfiguren, 
eine Bernstein- und eine Kamelknochenkette. Ups.

[GE]lesenDanse Macabre - Stephen King

[GE]wesen: An der Beerdigung des Grossonkels des Herrn C. in der Ostschweiz.

Aus seinem Nachlass [GE]schenkt bekommen
Eine handgeschnitzte Krippe mit Zirbenholzpersonal. Kennt jemand von euch zufällig den Hersteller des Stalles? Oder seine Herkunft? Oder reale Ställe in dieser Bauweise? Die Figürchen sind bei diversen Händlern im Netz erhältlich, aber über den Stall konnte ich bisher nichts herausfinden.

[GE]freut:
Was wäre ein Ausflug in die Ostschweiz ohne einen Abstecher in die Holzofenbäckerei Brotkorb in Waldstatt? Unsere Bestellung bestand aus St. Galler Broten, Chäsfladen, Fruchtwähen, Linzertorten, Mandelgipfel, Silsergipfel, Leckerli und Vogelnestli.
Wie immer folgt die Aufforderung: Gehet hin und unterstützet diese Bäckerei, auf dass sie uns allen noch lange, lange Jahre erhalten bleibt.

Sonntag, 15. November 2020

Fromage fort: Resteverwertung für Fondueliebhaber



In unserem Kühlschrank finden regelmässig Tagungen der Gesellschaft zur Rettung der vergessenen Käsestückchen statt. Als Vorsitzende des Vereins, bemühe ich mich redlich, für alle zahlenden Mitglieder angemessene Verwendungsmöglichkeiten zu finden. Was leider viel zu selten gelingt, besonders die reiferen Weichkäse legen sich oft quer und weigern sich, auf ein Gratin oder in einen Auflauf zu hüpfen. Etwas, das hingegen bei allen Versammelten immer gut ankommt, c'est Fromage fort, DIE französische Allroundkäseverwertung. Klingt jetzt vielleicht nicht soooo prickelnd, ist aber eine feine Sache für alle Freunde von deftigen Käseschnitten.


Mein Rezept für Fromage fort:

  • 260 gr Hart- und Weichkäse(reste), geputzt gewogen
  • 70 gr trockener Weisswein 
  • 1 Schuss Worcestershiresauce
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • je eine grosszügige Prise getrocknetes Bohnenkraut, Thymianblättchen und mildes Paprikapulver 
  • mindestens eine grosszügige Prise Pfeffer oder Piment d'Espelette

Geputzt gewogen heisst: Hartkäse immer entrinden, auch wenn einige Franzosen mich deshalb als pingelig abstempeln würden. Meiner Meinung nach gehört in den Fromage fort nur Weichkäserinde, die man sonst auch bedenkenlos roh mitverzehren würde. Also weg mit den Käserinden, ebenso mit komplett vertrockneten oder komisch verfärbten Stellen. Kleine Schimmelpünktchen bei Hartkäse äusserst grosszügig entfernen, mit Schimmel überzogene Stücke und angeschimmelten Weichkäse entsorgen. Hartkäse grob raffeln, Weichkäse stückeln. Zusammen mit den restlichen Zutaten in einen möglichst glatten Brei verwandeln. Das funktioniert sehr gut mit einem Zerkleinerer oder Mixer, ebenso in der Küchenmaschine oder auch händisch mit einer Gabel (den Hartkäse vorher fein reiben). Die Masse gleich weiterverwenden oder in ein sauberes Einmachglas umfüllen und maximal eine Woche im Kühlschrank lagern. Fromage fort grosszügig auf schräg geschnittene Baguettescheiben streichen und kurz unter dem Grill überbacken. Mit Salat ein einfaches, aber feines Wochenendessen. Oder Ficelles statt Baguette, Weisswein statt Salat, und schon ist die Apérorunde glücklich. 

Anmerkungen: Meine Lieblingsmischung besteht aus ca. 100 Gramm Weichkäse (z.B. Brie oder Camembert) und etwa 160 Gramm Hartkäse, gerne vom Schaf. Wenn weniger Weichkäse vorhanden ist, zusätzlich 1-2 Esslöffel weiche Butter oder Frischkäse untermischen, damit die Masse streichfähig wird. Falls ausschliesslich Hartkäse im Kühlschrank zu finden ist, sollten mindestens 50 Gramm Butter oder Frischkäse zusätzlich verwendet werden, damit der Fromage fort zusammenhält. Weisswein nach Belieben durch helles Bier oder Sauerkrautsaft ersetzen. Die Worcestershiresauce ist kein Muss, verleiht aber einen Extrakick, für den sonst ein halber Teelöffel Senf sorgt. Der Knoblauch ist ebenfalls optional. Die Zehenmenge kann vervielfacht oder ersatzlos gestrichen werden. It's up to you. Gleiches gilt für die Gewürze. Je milder der Käse, desto grosszügiger darf die Würzung ausfallen. Der käsigen Phantasie sind bei Fromage fort keine Grenzen gesetzt. 

P.S. David Lebovitz, dessen Rezept Pate stand, serviert die Schnittchen ohne Zwischenaufenthalt im Ofen, dafür mit Schnittlauchröllchen oder gehackter Petersilie. Gemüsesticks oder Grissini zum Dippen wären auch eine Idee. Oder wie wär's mit überbackenem Fenchel? Oder einer Tomatenquiche mit Fromage fort?

Dienstag, 10. November 2020

12 x GE - 251 - Auf Nimmerwiedersehen, Trumpelstilzchen -



[GE]gessenArancini und Cannoli siciliani bei Sapori del Sud in der Spalenvorstadt. Doppelnjamm!

[GE]trunken: Espressi aus Orzo & Chicorée. Gebraut in der neuen, im Brocki ergatterten Miniespresso von GSI.

[GE]kocht: Polenta aus Reis- und Gerstengriess mit Tain Highland Cheddar, dazu Wildschwein-Charbonnade und Jus

[GE]backen: Einen Dinkelzopf mit Reiskochstück und Flohsamenquellstück

[GE]wesen
Jeden Mittag auf der Terrasse, mindestens eine Viertelstunde Sonne tanken.

 [GE]sehenAntebellum 
Etliche Sendungen rund um die Präsidentenwahl in den USA

[GE]lesen
Der letzte Sommer in Mayfair - Theresa Révay
Marie Antoinette - Joan Haslip

[GE]freut: Geh 2021 ohne Umwege ins Gefängnis, Donni.

[GE]kauft: Eine Peperomia Raindrop, eine rote Flamingoblume und zwei weisse Orchideen. Eigentlich wollte ich mir nur einen Blumenstrauss nach der nervenzerreissenden Präsidentenwahl gönnen. Trumps Schmierenkomödie scheint mich aber heftiger als vermutet mitgenommen zu haben. (Ausserdem gab's die Pflänzchen zum halben Preis, das hat mich sicher auch beeinflusst. Hoffe ich zumindest).

[GE]hört: Great Balls of Fire - Jerry Lee Lewis

[GE]trauert: Der Grossonkel des Herrn C. ist mit 92 Jahren friedlich entschlafen.

Sonntag, 8. November 2020

Oranger Ingwersirup mit Kardamom und Vanille



Alnatura hatte letzte Woche nochmals jungen Bio-Ingwer aus Deutschland im Angebot. Blitzschnell setzte bei diesem Anblick meine Denkfähigkeit aus und die Gier übernahm das Kommando. Nachdem meine Zurechnungsfähigkeit zurückgekehrt war - naturellement erst hinter der Kasse -  stellte sich heraus, dass ein Viertelkilo Ingwer für das geplante Linsengericht ein bisschen zu viel des Guten wäre. Bevor Herr C. den Spontankauf im Kühlschrank erspähen und mich dafür ausschelten würde, musste das Corpus Delicti spurlos verschwinden. Blöd nur, dass die ganze Bude bis am späten Abend nach dem frisch gekochten Sirup roch... 

Für ca. 600 ml:

  • 220 gr junger Bio-Ingwer
  • 50 gr frische Bio-Kurkuma
  • 4 Kapseln grüner Kardamom
  • 1 Liter Wasser

Ingwer und Kurkuma gründlich abbrausen. Ungeschält in einen mindestens 2,5 Liter fassenden Kochtopf raffeln (io: Röstiraffel). Die Kardamomkapseln der Länge nach halbieren, zum Ingwer in den Topf legen. Wasser zugiessen, Topf auf den Herd stellen und den Inhalt zum Kochen bringen. Hitze reduzieren, Deckel auflegen und eine Viertelstunde köcheln. Auf der ausgeschalteten Herdplatte eine Stunde ziehen lassen.

  • ca. 300 gr Zucker
  • 1/4 Tl Vanillepulver
  • 1/4 Tl Kurkumapulver
  • 1 gehäufter El heller Honig (io: Eukalyptushonig)

Den Ingwertee durch ein feines Teesieb giessen. Flüssigkeit auffangen, Siebinhalt leicht ausdrücken und danach im Kompostkübel entsorgen. Kochtopf reinigen, die Flüssigkeit darin abwiegen (io: 904 gr). Mit einem Drittel Zucker (io: 300 gr) im Topf vermischen. Zehn Minuten köcheln. Dann den Honig und die beiden Gewürzpulver unterrühren. Vorsicht: Der Sirup schäumt heftig auf! Weitere fünf Minuten köcheln, dabei den Topfrand mehrmals mit einem Gummischaber reinigen. Das am Schaber haftende Vanillepulver wieder unterrühren. Den Sirup durch ein feines Sieb in eine blitzsaubere, vorgewärmte Glasflasche füllen. Gut verschliessen und zugedeckt abkühlen lassen. Nach dem Anbruch im Kühlschrank aufbewahren. Der Sirup hält sich etwa ein halbes Jahr, wenn sauber gearbeitet wurde. Erkältungstee: Eine Tasse heisses Wasser oder Früchtetee, Saft eines Zitronenviertels, Ingwersirup und Honig nach Geschmack. Möglichst zügig trinken. Tipp: Plus 2 cl Rum = Ingwergrog. *hicks* Meine (kalte) Lieblingsvariante: Halb Orangensaft, halb Mineralwasser, mit einem Schuss Sirup verrühren.

Mittwoch, 4. November 2020

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -250-


 [GE]gessenQuer durch die süssen Spezialitäten der portugiesischen Bäckerei Rapa O Tacho in Hésingue. Njamm!

[GE]trunken: Beeriger Gewürztee mit Zierquitten

[GE]kocht: Härdöpfel-Kohlrabi-Rüebli-Gmües

[GE]schmort: Gersbacher Rinderbeinscheiben in Rotwein

[GE]wesen: Mit Herrn C. in Olten und Aarau, inkl.
einem Zwischenstopp beim Vögeli Beck in Hägendorf. Njamm!

Chinas ungeliebte Frauen
Crazy Rich

[GE]lesen: Helvetia 1949 - Philipp Gurt

[GE]freut: Schon fast alle Weihnachtsgeschenke beisammen.

[GE]freut II: Die mit Hefewasser angesetzte Tannenlimo hat mit einiger Verspätung doch noch angefangen zu sprudeln.

[GE]kauft: Reinzuchthefe & pH-Streifen im Brau- & Rauchshop

[GE]trauert: Sean Connery. Held meiner Kindheit. 
Requiescat in pace, frater Baskerville.

[GE]ärgert
Ein enger Mitarbeiter des Herrn C. wurde positiv auf Corona getestet. Mindestabstand einhalten ist an ihrem Arbeitsplatz unmöglich, der Schutz durch Masken bei so engem Kontakt nicht gewährleistet, daher schien eine Ansteckung wahrscheinlich. Herr C. begab sich also vorsorglich selbst in Quarantäne. Was ihren Chef erboste: Herr C. solle arbeiten, bis er von einem Kontakttracer die Anweisung zur Quarantäne erhalte. Dumm nur, dass die aber völlig überlastet sind und das BAG die Bevölkerung bittet, enge Kontakte mittlerweile selber zu informieren.... Der Mitarbeiter wurde erst 5 Tage (!) nach dem positiven Testergebnis kontaktiert. Herr C. erhielt bis heute keinen Anruf. Er hätte also gut eine Woche Zeit gehabt, andere Leute reihenweise anzustecken, falls er infiziert gewesen wäre. Zwischenzeitlich liess er sich testen. Glücklicherweise war das Ergebnis negativ. Laut BAG wird die Quarantänezeit von 10 Tagen durch ein negatives Testergebnis NICHT verkürzt, was wiederum Diskussionen mit dem Vorgesetzten auslöste, der dann aber darauf bestand, dass Herr C. schon vor Ablauf der Frist wieder zur Arbeit erscheint.
 Rundum fahrlässig, wenn ihr mich fragt. 
Kein Wunder, läuft hier in der Schweiz alles aus dem Ruder.

Sonntag, 1. November 2020

Nussiger Dinkelbraten im Dinkelblätterkleid



Herr C. nahm den Teller in Empfang, stach einen Teil des Dinkelbratens mit der Gabel ab, beäugte ihn kritisch und bemerkte nach der ersten Kostprobe: So wie du grinst, ist es kein Hackbraten.
Vegetarisch oder vegan?.... Hmmm?.... Egal. Schmeckt.


Geschmack: Umamibombe. 
Konsistenz: Locker und trotzdem saftig. 
Nachbackempfehlung: Ist das eine ernsthafte Frage?

Für 4-6 Personen:

  • 320 gr Gemüsebouillon
  • 1 mittlere Karotte
  • 1 grosse Zwiebel
  • 1 Selleriestange
  • 1 riesiger Zweig glatte Petersilie
  • je 1/2 Tl getrocknetes Bohnenkraut und Majoran
  • je ein gehäufter 1/4 Tl getrocknete Thymian- und Oreganoblättchen
  • 1 Tl Worcestershiresauce

Brühe in einem Topf zum Kochen bringen. Unterdessen das Gemüse schälen, putzen und in kleine Würfelchen zerteilen. Petersilie entlauben, den Stiel in dünne Röllchen schneiden. Gemüsewürfel und Stielröllchen zur Bouillon in den Topf kippen und etwa zwei Minuten kochen, bis die Karottenwürfel knapp gar sind. Den Topf zur Seite ziehen und die Bouillon ein paar Minuten abkühlen lassen. Unterdessen die Petersilienblätter abbrausen und fein hacken. Alle Kräuter und die Sauce in die warme Suppe einrühren.

  • 200 gr Paranüsse
  • 175 gr hartes Dinkelbrot (io: halb Vollkorn)
  • 15 gr getrocknete Shiitake
  • 15 gr getrocknete Steinpilze
  • bunter Pfeffer aus der Mühle

Während die Bouillon abkühlt, die Nüsse im Mixer fein mahlen. In eine Salatschüssel umfüllen. Das trockene Dinkelbrot mit einem scharfen Messer grob zerkleinern. Zuunterst die Pilze, darüber die Brotstücke in den Mixaufsatz legen und zusammen klein mixen. Das Paniermehl zu den gemahlenen Nüssen in die Schüssel schütten. Kräftig pfeffern und mit einem Gummischaber verrühren.

  • 75 gr Pecorino, fein gerieben
  • 2 Eier Grösse L
  • Kräutersalz
  • ein rechteckig ausgewallter Dinkelblätterteig (24 x 40 cm, 275 gr)
  • 2 El Milch 

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Die lauwarme Gemüsebouillon über die Brot-Nuss-Mischung giessen, gut durchmischen. Der Schüsselinhalt sollte nun feucht-krümelig sein, ähnlich wie ein Couscoussalat. Den geriebenen Käse zugeben und die Masse äusserst sparsam mit Salz abschmecken. Wichtig: Lieber unter- statt übersalzen. Die Eier aufschlagen und gründlich untermischen. Die Masse muss am Schluss ausreichend feucht sein, damit sie gut zusammenhält. Sie sollte deshalb beim Formen noch minimal an den angefeuchteten Händen kleben. Falls sie zu trocken scheint, esslöffelweise lauwarmes Wasser unterkneten. Ist sie zu feucht, mehr Brotbrösel untermengen. Den Blätterteig auf dem mit Backpapier belegten Blech entrollen. Mit der Nussmasse in der Mitte des Teiges der Länge nach einen etwa handbreiten, flachen Hügel formen. Die Längsseiten des Teiges schräg bis zur Füllung in etwa daumenbreite Streifen schneiden. Die Teigstreifen abwechselnd über die Füllung legen, Überlappungen leicht andrücken. Die Teigoberfläche mit Milch oder einem verquirlten Ei bepinseln. Das Blech auf der untersten Schiene einschieben. Den Braten 45 Minuten backen. Danach noch 10 Minuten auf der mittleren Schiene zum Bräunen gönnen. Vor dem Anschneiden fünf Minuten ruhen lassen. Zum Beispiel mit Lauch in Sahnesauce und reichlich Randensalat servieren. Reste eignen sich hervorragend für die Lunchbox.

Next time: Walnüsse statt Paranüsse verwenden und den Pecorino durch Sbrinz ersetzen. Von wegen Swissness und so. Weisswein oder Verjus anstatt Worcestershiresauce wäre auch einen Versuch wert.