Dienstag, 29. November 2011

Easy Butterkuchen mit extra viel Mandeln




Ich bin stolzer Besitzer einer unglaublich tollen High-Tech-Digital-Küchenwaage. Damit kann ich wahlweise in Gramm/Kilogramm oder Unzen (oz) und Pfund (lb) abwiegen. Natürlich hat sie auch eine Zuwiegefunktion, einen integrierten Timer und eine Temperaturanzeige. Nur steppen und singen kann sie nicht.

Für all diese Funktionen verbraucht das kleine Monster so viel Energie, dass die Batterien oft nach kürzester Zeit leer sind. Und wenn weit und breit keine neuen Batterien in Sicht sind (ich sollte wirklich immer zwei Päckchen kaufen), müssen Cup-Messbecher einspringen. Meine sind von Betty Crocker aus den USA. Das Set umfasst vier Messbecher (1 Cup, 1/2 Cup, 1/3 Cup, 1/4 Cup) und fühlt sich auch in der GWM äusserst wohl. Gekauft übers Internet, für knapp 7 Dollar inkl. Versand. Mittlerweile erhält man solche Messbecher in vielen Geschäften mit Haushaltsartikelabteilung für wenig Geld. Ich kann euch den Erwerb dieser nützlichen Dingerchen wirklich wärmstens empfehlen.

Falls ihr ebenfalls glücklicher Besitzer solcher Cups seid, müsst ihr unbedingt mein Rezept für nicht gerade authentischen, aber schnellen und sehr leckeren Butterkuchen ausprobieren. Das ursprüngliche Rezept stammt aus einem kleinen Büchlein mit dem Titel "German baking" aus dem Jahr 1982. Die Zuckermenge habe ich drastisch reduziert und die geforderte Vanille-Essenz durch selbst gemachten Vanillezucker ersetzt.


Zutaten Teig:
  • 1/2 Cup Sahne
  • 1/3 Cup Zucker
  • 1 El Vanillezucker
  • 2 Eier
  • 1 Cup Mehl
  • 1 gehäufter Tl Backpulver
  • 1 Prise Salz
Zutaten Belag:
  • 4 El Butter
  • 1/3 Cup Zucker
  • 2 Tl Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 2 El Sahne
  • 1/2 Tl Zimt
  • 100 gr gehobelte Mandeln

Backofen auf 180 Grad vorheizen und eine runde Form (ca. 24 cm Durchmesser, keine Springform!) mit Backpapier auskleiden. Die Mandeln in einer kleinen Pfanne hellbraun rösten. Butter in einem kleinen Topf schmelzen. Mandeln mit der geschmolzenen Butter und den restlichen Zutaten mischen. Zur Seite stellen. Für den Teig verquirlt man Sahne, Zucker, Vanillezucker, Eier und Salz in einer mittelgrossen Rührschüssel mit dem Handrührer. Dann Mehl und Backpulver dazu sieben. Kurz untermischen und in die Form füllen.

Auf der mittleren Schiene 15 Minuten bei 180 Grad backen. Dann die Ofentüre öffnen und den Belag schnell auf den Kuchenboden löffeln. Weitere 10-15 Minuten fertig backen. Der Belag sollte goldbraun und der Boden durchgebacken (Stäbchenprobe) sein. Möglichst noch am gleichen Tag verputzen.



Montag, 28. November 2011

Hyperbolische Korallen und Badeschwämme häkeln




Der Mathematikunterricht in der Schule war aus meiner Sicht nur für eines nützlich: Um Schlaf nachzuholen. Rechnen kann ich leidlich, aber bei Algebra und höherer Geometrie hört für mich der Spass auf. Sämtliche Mathelehrer, deren Unterricht ich je besuchen durfte, versicherten mir ständig, wie nützlich dieses unlogische Zeug doch ist. Und wie oft ich es in meinem späteren Beruf brauchen würde. Lustigerweise wusste ich damals noch gar nicht, was ich überhaupt je werden wollte. Aber wenn es nach meinen Lehrern ging, würde ich in absolut jedem Beruf höhere Mathematik brauchen. Kurzum, ohne Algebra und Geometrie zu beherrschen, wäre ich zukünftig komplett aufgeschmissen.


Die Farbe macht schon beim Anschauen wach

Um ehrlich zu sein, kann ich mich nicht daran erinnern, in den letzten zehn Jahren tatsächlich einmal höhere Mathematik angewendet zu haben. Und selbst wenn, dann würde ich das nie öffentlich zugeben. Mit einer Ausnahme: hyperbolisches Häkeln. Die ausführliche Erklärung dazu überlasse ich den Koryphäen auf diesem Gebiet, siehe folgende Links:

(kurze Einführung auf Deutsch)

oder

(Info & Anleitung auf Englisch)

Die grün-weisse Koralle war mein erstes Werk, das rote Teil habe ich als Badeschwamm zweckentfremdet. So setzt sie zumindest keinen Staub an.

Für die kleine Koralle und den Badeschwamm wurde je ein 50 Gramm schweres Knäuel Wolle bzw. Baumwollgarn verarbeitet. Häkelnadel Stärke 4. Eine Doppelfolge "CSI" inklusive Werbeunterbrechungen reicht mir, um einen Meeresbewohner zu häkeln. Wie viele Stunden und Minuten das insgesamt sind, kann jeder selbst ausrechnen (oder in der Fernsehzeitschrift nachgucken).

Sonntag, 27. November 2011

Sonntagsspaziergang in Beinwil/SO



Kompliment an Herrn C. für seine unglaublich effektive Tarnung



Nachnü, wo ist er denn jetzt hin?



Man sieht den Wald vor lauter Beeren kaum



Mir dünkt, Mylady hat eine Vorliebe für knalliges Rot



Dieses Foto wird als Beweis zu den Akten gelegt. Entgegen anders lautenden Gerüchten traue auch mich ab und zu in bergnahe Regionen. Hauptsache der Wanderweg hat keine Steigung.


Montag, 21. November 2011

No-Knead-Brot aus dem Topf




Trends zu verschlafen scheint eine meiner Lieblingsbeschäftigungen zu sein. Während andere gewisse Themen schon vor Jahren verbloggt haben, ziehe ich gemächlich im Schneckentempo nach. Seit 2006 macht das Rezept für No-Knead-Bread nach Jim Lahey die Runde im Internet. Und mit fünfjähriger Verspätung habe auch ich diese Methode des Brotbackens für mich entdeckt. Dafür klopf ich mir mal sehr stolz auf die Schulter.

Nach einigen Testläufen mit diversen Mehlsorten, mehr oder weniger Wasser und unterschiedlichsten Gärzeiten, habe ich ein eigenes Rezept ausgetüftelt. Durch den Sauerteig und das Vollkormehl hat meine Variante einen wesentlich ausgeprägteren Geschmack als Laheys reines Weissbrot. Wegen der grobporigen Krume eignet es sich hervorragend als Beilage, zum Beispiel zu Salat oder Suppe.

Vorraussetzungen für dieses Brot sind ein grosser Glastopf mit Deckel (mind. 2,5 Liter Fassungsvermögen) und viel Geduld.

Für einen Brotlaib braucht es:

  • 300 gr Weizenmehl Typ 550 & 100 gr für die Arbeitsfläche
  • 130 gr Dinkel- oder Weizenvollkornmehl
  • 350 gr Wasser
  • 1/4 Tl Trockenhefe
  • 1 El getrockneter Sauerteig
  • 8 gr Salz

In einer grossen Rühr- oder Tupperschüssel beide Mehlsorten, das Salz und den Sauerteig mit der Hefe vermischen. Wasser einrühren und mit der Hand oder einem Kochlöffel vermengen. Ihr habt dann einen ziemlich klebrigen Matsch mit Klümpchen in der Schüssel, aber genau so soll es sein. Schüssel mit dem Deckel verschliessen oder mit Klarsichtfolie abdecken. Dann an einem eher kühlen Ort (ca. 15 Grad) 20 Stunden ruhen lassen.

Nach der Ruhezeit die Arbeitsfläche grosszügig bemehlen und den Teig mit Hilfe eines Teigschabers aus der Schüssel bugsieren. Falten, mit der Schüssel abdecken und weitere 30 Minuten ruhen lassen. Danach noch einmal falten. Unterdessen die Schüssel auswaschen und ein grosses Stück Backpapier reindrücken. Das Papier so gut es geht bemehlen, dann den Teig wieder in die Schüssel setzen, oben grosszügig bemehlen und nochmals eine Stunde abgedeckt gehen lassen.

Den Ofen auf 240 Grad vorheizen, den Rost in der Mitte einschieben und den Glastopf mit Deckel zum Aufheizen reinstellen. Nach ca. 30-40 Minuten sollte die Form brandheiss sein. Nun muss alles sehr schnell gehen. Ofentüre aufreissen, die heisse Form rausnehmen, Deckel ab und den Brotteig reinkippen. Idealerweise verbrennt man sich dabei nicht an der Form und zieht dann das Backpapier turbomässig ab. Deckel sofort wieder aufsetzen und wieder rein in den Ofen. 30 Minuten backen. Dann den Deckel abnehmen (Vorsicht! Heisser Dampf!) und weitere 15 Minuten bei 220 Grad backen. Nach dem Backen aus dem Topf stürzen und vor dem Anschneiden mindestens 2 Stunden auskühlen lassen.

Klingt ziemlich kompliziert, wenn man die Vorgehensweise noch nicht gesehen hat. Darum hier noch der Link zu einem Video, in dem Mister Lahey das Ganze selbst vormacht:


Anmerkung: Getrockneten Sauerteig kann man selbst herstellen oder im Bioladen käuflich erwerben.


Sonntag, 20. November 2011

Sonntags führ ich meinen gehäkelten Slouch aus




Der heutige Sonntagsspaziergang führte uns aufs Bruderholz. Dort drehten wir eine Runde um den Wasserturm, für einen Aufstieg zur Plattform waren wir zu faul. Bei schönem Wetter aber sehr empfehlenswert, denn die Aussicht ist einmalig.


Mein selbstgehäkelter Slouch
(Was für ein bescheuertes Wort, aber Schlauchkappe tönt noch blöder)



Köpfchen des Diplodocus zu meiner Linken



Den Heimweg traten wir dann zusammen mit den letzten Sonnenstrahlen an.

Samstag, 19. November 2011

Apple Crumble Baltimore Style (vegan)




Gewisse Songs sind in meinem Hirn untrennbar mit kulinarischen Erlebnissen verknüpft. Bei "I get around" von den Beach Boys muss ich unweigerlich an BBQ und eiskaltes Bier denken. "Bad Bad Leroy Brown" von Jim Croce löst in mir das Verlangen nach einem Stück Zitronenroulade aus. Und wenn irgendwo Elvis Presleys "Hound Dog" gespielt wird, schreit mein Magen nach Kartoffelsalat. Klingt komisch, ist aber so. Umgekehrt läuft in meinem Kopf immer ein Song von Jeff Buckley ab, wenn ich Apple Crumble backe. Ob das "Hallelujah" den Äpfeln, dem knusprigen Belag oder der genialen Kombination gebührt, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Die Menge reicht für 4 bis 6 Leute als Dessert:

  • 1,5 kg säuerliche Äpfel
  • 2 El Zucker
  • 1 Tl Zimt oder Spekulatius-Gewürz
  • 2 El Apfelessig
  • 70 ml kaltes Wasser
  • 125 gr Alsan, weich
  • 100 gr Rohzucker
  • 250 gr Haferflocken
  • 1 Tl Backpulver
  • eine Prise Salz

Als erstes den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Rost in der Mitte einschieben. Die Äpfel schälen, vierteln und vom Kerngehäuse befreien. Die Viertel halbieren und in eine ofenfeste Auflaufform geben (meine ist rund und hat einen Durchmesser von 26 cm). Den Zucker mit dem Zimt mischen, über die Apfelstücke streuen. Die Form ein bisschen schütteln, damit der Zimt-Zucker gut verteilt wird. Wasser und Apfelessig mischen, an der Seite in die Form giessen. Alle Zutaten für den Belag in eine Rührschüssel füllen. Mit dem Handrührer oder den Händen zu einem Teig verarbeiten. Das Ganze bleibt etwas bröselig, des isch scho recht so. Nun alles über die Äpfel schaufeln. Für ca. 40 Minuten in den Ofen stellen. Der Belag sollte goldgelb bis hellbraun und die Äpfel weich sein. Wer hat, serviert dazu ein Vanilleeis.

Dienstag, 15. November 2011

Maismehl-Waffeln ohne Ei - Extreme Waffeling



Meinen Spleen bezüglich der Verwendung von Eiern habe ich ja schon erschöpfend in einem früheren Post behandelt. (Kleiner Seitenhieb. Immer schön meine Posts lesen und ihr seid immer voll informiert. Hö,hö..)

Genug Eigenwerbung, zurück zum Thema. Eifreie Waffeln haben gegenüber ihren meist ziemlich eierlastigen Verwandten einige Vorzüge. Sie halten sich meiner Erfahrung nach länger frisch und trocknen nicht so schnell aus. Aufbewahrt in einer Blechdose schmecken sie auch nach zwei bis drei Tagen immer noch sehr gut. Vorausgesetzt natürlich, dass auch nur eine einzige Waffel den Tag überlebt. Was bei uns selten der Fall ist. *Njomnjomnjom*

Ausserdem lässt sich das Rezept ganz einfach veganisieren. Statt Butter und Milch verwendet man Alsan und Hafermilch. Für Allergiker kann das Weizenmehl durch Dinkel- oder Kamutmehl ersetzt werden.

Heizt das Waffeleisen auf, stellt die Toppings auf den Tisch und zückt das Besteck.

Denn hier kommen die famosen Old fashioned Cornflour Waffles:

  • 480 ml Milch 
  • 1 El Apfelessig
  • 70 gr Butter, geschmolzen 
  • 180 gr Maismehl 
  • 120 gr Weizenmehl 
  • 1 knapper El Weinsteinbackpulver
  • 1/2 Tl Salz
  • 80 gr Zucker 
  • 1 gehäufter El Tapiocastärke

Zuerst alle trockenen Zutaten abmessen und in einer grossen Schüssel mischen. Dann alle feuchten Zutaten untermischen. Der Teig sollte dickflüssig sein. Evt. noch etwas Milch untermischen, wenn der Teig zu dick ist. Eine Schöpfkelle voll im vorgeheizten Waffeleisen verteilen und auf mittlerer Stufe 2-3 Minuten backen. 
Ergibt etwa 8 Stück.

Und was wäre eine Waffelorgie ohne Beilagen? Für Kalorienzähler empfehlen sich frische Früchte oder ungesüsstes Apfelmus. Und für alle, die über Kalorienzähler die Nase rümpfen, gibt es dazu Ahornsirup, Mandelmus und Agavendicksaft, Schokostreusel und Muskatsirup.

Anmerkungen: Maismehl gibts übrigens im Bioladen und bei DM, Tapiocastärke günstig im Asia-Shop. Idee aus Vegan Brunch. 

Montag, 14. November 2011

Nichts als Rosinen im Kopf: Birchermüesli ohne Zucker



Als Kind zerhackte ich Frau Mamas Quarktorte so lange in kleine Stückchen, bis ich sicher war, dass keine einzige Rosine den Weg in meinen Mund fand. Müslimischungen durften nur gekauft werden, wenn sie garantiert rosinenfrei waren. Ich hasste Rosinen. Jahrelang. Trotzdem tauchten im Birchermüesli immer wieder Rosinen auf. Also wurde auch das Birchermüesli jahrelang von meinem Speiseplan verbannt. Was diese Aversion auslöste, ist bis heute ungeklärt. Doofes Kind, aber echt.

Für 2 x 2 Portionen:

  • 5 gehäufte El zarte Vollkornhaferflocken
  • 2 gehäufte El Erdmandelflocken
  • 2 El grüne Rosinen
  • 5 Mehlfeigen, vom Stiel befreit
  • Milch
  • 180 gr Joghurt nature, gerne aus Schaf- oder Büffelmilch
  • 1 grosser Apfel, z.B. Braeburn oder Fuji
  • eine handvoll Himbeeren, frisch oder aus dem TK
  • frische Sommerfrüchte, z.B. geschälte Plattpfirsiche, Aprikosen oder Nektarinen
  • eine Zitronenscheibe

Haferflocken, Chufas Nüssli, Rosinen und Dörrfeigen in einem Tupperli mit einem Liter Fassungsvermögen vermischen. Etwa fingerbreit mit kalter Milch bedecken. Deckel drauf und über Nacht im Kühlschrank quellen lassen. Am nächsten Tag das Joghurt unterrühren. Den Apfel waschen und mit der Schale direkt in die Haferflockenmischung raspeln (Bircherreibe). Himbeeren und, falls verwendet, Fruchtstücke untermischen. Mit Zitronensaft abschmecken. Das Müesli nochmal mindestens zwei Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen. Vor dem Servieren eventuell mit mehr Milch verdünnen. 

Sonntag, 13. November 2011

Flohmarktschätze Teil 3 - More Stoffrausch




Heute haben der kleine Herr C. und meine Wenigkeit einen Ausflug aufs Land unternommen. Nach einem langen Spaziergang durch Feld und Wald, haben wir noch einen Abstecher zu einem Flohmarkt gemacht.

Mit dem festen Vorsatz, nichts zu kaufen, bummelten wir zwischen den Ständen hindurch. Und was lauerte in der hintersten Ecke? Eine Kiste voll mit Stoffen aus den 70ern! Herrlich! Nach ausgiebigem Wühlen entschied ich mich für fünf schicke Stöffchen.


Die kleinen rosa Tupfen haben sich erst bei näherem Hinsehen als Herzen entpuppt. Putzig!

Zur Feier des Tages gönnten wir uns noch einen Schoggistängel und fuhren dann zufrieden nach Hause. Ein wahrlich schöner Sonntag.

Schusseligkeit & Natron = Strahlend weisse Vorhänge



Bis vor einigen Jahren kannte ich Natron nur aus dem Geschichtsunterricht. Ich zitiere meinen damaligen Lehrer: "Die alten Ägypter konservierten ihre Toten mit Natron, um sie anschliessend zu mumifizieren". Für mich als Kind ein faszinierender Gedanke. Wie gerne hätte ich selbst ein Stück Fleisch in Natron eingelegt und danach meine eigene, kleine Steak-Mumie gehabt. Aber mangels dieses ominösen Natrons wurde leider nie etwas daraus. Nur so am Rande: Ja, ich hätte gerne Ägyptologie studiert und ja, ich gucke leidenschaftlich gerne C.S.I. Ihr habt mich ertappt.

Irgendwann später stolperte ich über ein Rezept für "Irish Soda Bread". Zutat: Natron. Wie interessant. Man konnte mit Hilfe dieser Substanz also nicht nur Mumien, sondern auch Brot herstellen. So ein Allroundmittel musste ich unbedingt haben. Um so grösser war die Enttäuschung, als sich auf Nachfrage in der Apotheke herausstellte, dass man für den Gebrauch von Natron keine Ausbildung als Drogistin oder einen Giftschein braucht... Hätte die ganze Sache irgendwie spannender gemacht. Meine nächste Packung kaufte ich daher schnöde im Supermarkt. Nach der ausführlichen Lektüre diverser englischsprachiger Backbücher stieg der Verbrauch in meiner Küche auf ca. 50 Gramm pro Jahr an. Und damit wäre die Geschichte schon zu Ende.

Aber....

... dann kam der Tag, als ich aus Versehen statt vier Gläsern kristaliner Zitronensäure (für Badebömbchen), ein Glas Zitronensäure und drei Gläser Natron gekauft habe. Was sollte ich bloss mit einem halben Kilo Natron anfangen? Etwa doch noch eine Steak-Mumie basteln? Ich gebe zu, die Verlockung war gross, aber leider kein Steak zur Hand. Mein Helfer in der Not war ein altes Haushaltungsbuch, in welchem empfohlen wurde, vergilbte und/oder graustichige Tagesvorhänge mit Natron zu behandeln. So wurde der Putzkessel mit lauwarmem Wasser gefüllt, ein halbes Glas Natron (ca. 90 Gramm für 3 grosse Vorhänge) eingerührt und die ehemals weissen Vorhänge eine halbe Stunde eingeweicht. Kurz mit kaltem Wasser nachgespült, in die Waschmaschine gelegt und im Schonprogramm baden lassen. Und...

...die Vorhänge könnten jetzt glatt fürs "Schöner wohnen" abgelichtet werden!

Superb! Für einige vielleicht ein alter Hut, für mich eine bahnbrechende Entdeckung. Tja, man lernt nie aus. Kommentar meiner Mutter dazu, als ich ihr davon erzählt habe: "Kind, dass mache ich doch schon seit Jahrzehnten so. Hast du mir eigentlich nie zugehört?". Mist.

Und ab damit zu Zorras Event. Mehr tolle Küchentipps findet ihr hier.


Samstag, 12. November 2011

Zu Hülf! Der Häkelvirus geht um und hat mich erwischt.




Nach meinem Monumentalwerk, dem Badezimmerteppich aus T-Shirt-Garn, hat mich der Häkelvirus voll erwischt. Zu meiner stylishen roten Häkelnadel haben sich noch weitere Accessoires gesellt. Man lebt... äääh... häkelt ja nicht mit Grösse 7 allein. Darum durfte noch die eine oder andere Häkelnadel bei mir einziehen. Alle von Flohmärkten oder aus dem Brockenhaus. Preislich gab es riesengrosse Differenzen. Während ich an einem Flohmarkt 2-3 Franken pro Stück bezahlt habe, konnte ich in einem Brocki gleich vier Stück für den Gesamtpreis von einem Franken abstauben. So etwas freut das Handarbeitsherz.


Frei nach dem Titel eines James-Bond-Filmes: Eine Häkelnadel ist nicht genug.


T-Shirt-Garn zu verhäkeln macht wirklich viel Spass, aber leider geht dieses Material auch sehr schnell zur Neige. Wahrscheinlich hätte ich es mir auch gründlichst mit Herrn C. verscherzt, wenn ich weitere seiner "L"-T-Shirts gemopst und zerschnitten hätte. Das "L" steht wahlweise für "Lieblings-" (seine Version) oder für "Löcher-"(meine Version).

Daher durfte auch noch ein grosser Sack mit unterschiedlichster Wolle einziehen. Natürlich auch aus dem Brocki. Preislich lagen die Knäuel zwischen 50 Rappen und maximal 2 Franken. Da kann man wirklich nicht meckern. Und wenn man als Anfänger zwei oder drei der günstigen Knäuel "ruiniert", muss man zumindest nicht um die sündhaft teure Cashmere-Wolle trauern.

Was aus dem Zusammenspiel von Häkelnadeln, Wolle und meinen Händen entstanden ist, präsentiere ich euch in den nächsten Tagen.

Freitag, 11. November 2011

Flohmarktschätze Teil 2 - Stoff & Wäschesack



In den letzten Wochen war ich auf mehreren Flohmärkten, die Ausbeute seht ihr oben. Jedes Stück einzeln hier vorzustellen fand ich übertrieben (Seht her, ich habe EIN Stück irgendetwas ergattert!), daher gibt es jetzt eine Sammelvorstellung.

Ein beinahe schon antiker Wäschesack, ein Flower-Power-Kopftuch für den Garten und ein Stück Baumwollstoff.

Vor fast zwanzig Jahren habe ich denselben Stoff in Schwarz für ein Projekt im Handarbeitsunterricht gekauft. Keine Ahnung mehr, was es schlussendlich wurde. Ein Kissen? Ein Turnbeutel? Beängstigend, wie schnell die Zeit vergeht und mein Gedächtnis immer löchriger wird.