Sonntag, 31. Dezember 2023

Kulinarischer Jahresrückblick 2023 (inkl. Reste aus 2022)

Nach dem letztjährigen Aussetzer, beglücke ich euch nun wieder mit einem kulinarischen Jahresrückblick. Last but not least: Herzlichen Dank fürs Mitlesen und Kommentieren. Schön, dass es euch gibt. Guten Rutsch, y'all!

Erstes Mal
Cicoria (Schnittzichoriensalat) im Garten ausgesät. Anbau: Easy. Ernte: Ganzjährig. Prädikat: We love bitter!
Tarhana mit Dinkelsauerteig. Mildere Suppenbrösel dank kontrollierter Fermentation. Wird sicher wiederholt.
Nach dem Tarhana ist vor dem Çemen. Bockshornklee ist das Geheimnis. Ist er zu stark, bist du zu schwach.


Neu entdeckt
Ackerbohnengriess wertet jede Polenta auf. Tipp: 70% Mais-, 20% Gerste-, 10% Bohnengriess & viel Grünzeug.
Zürcher Lupinenkaffee. Nett, aber zu fein gemahlen. Ein gröberer Mahlgrad und er hätte Favoritenpotential. 
Blumiges Kewrawasser. Exotischer Touch für Orangen-Buttermilch & Pfirsich-Joghurt-Shake. Sparsam dosieren.


Wiederentdeckt
Ochsenmaulsalat. Frau Mama hat ihn geliebt. Herr C. stimmt ihr aus ganzem Herzen - und mit vollem Mund - zu.
Liquid Smoke. Ohne geht's auch. Doch wenn ein Fläschchen den Weg zu mir findet, überlebt es nur kurz.
TK-Erbsen. Nicht nur farblich eine gute Ergänzung für Kürbis Paneer, Kartoffelcurry, Dhal und Minestrone.


Festgestellt
Apfelgrütze aus mind. 4 Apfelsorten, Apfelsaft, Gewürzen UND Sultaninen zubereiten. Macht DEN Unterschied.
Waffeln aus Reis und Linsen sind die gesündere Alternative zu Chips. Sage ich mir jeden Tag. Wirkt nicht.
Savora Senf verfeinert den Guss von salzigen Quiches, Kartoffel- & Linsensuppen. Und Butterbrote. Kein Witz.


Gelernt
Ein Spritzer Firelli Hot Sauce auf Sandwiches, zwei in Käferbohnensalat und drei auf Scrambled Tofu.
Pasta gar ziehen lassen - statt kochen - funktioniert mit Eiernudeln besser als mit eifreier Hartweizenpasta.
Früchtetee mit Zierquitten statt Zitronen zubereiten. Aroma und Säure frei Haus. Regionaler geht's kaum.


Vernachlässigt
Slow Cooker. Wurde nur für Hülsenfrüchte, Bramata und Huevos haminados aus dem Schrank geholt.
Flocker. Der Mühleladen ist schuld. Beziehungsweise die tolle Auswahl dort. Echt blöd ich bin. Schon weiss.
Getreidemühle. Tja... Sowas passiert bei stetiger Brot- und Brötchenlieferung frei Haus. Böses Bäckereifräulein.


Aus dem Speiseplan gestrichen
Fondue. Seit dem Beginn meiner Laktoseintolleranz bringt mich schon nur der Geruch zum Würgen.
Raclette. Siehe Fondue. Und ausgerechnet in der Schweiz, wo man dem Zeug partout nicht entkommen kann...
Blattspinat. Ich verehre Rahmspinat und verabscheue Blattspinat. Daran wird sich wohl nie mehr etwas ändern.


Highlights der Resteverwertung
Arme Ritter aus dem Ofen mit Dörrzwetschgen in Rotweinsud. Der Butter-Vanille-Guss wirkt wahre Wunder.
Ricottabällchen aus altbackenem Brot in Tomatensauce. Zopfreste gehören seither der Vergangenheit an.
Zuckercroissants aus der Pfanne. Einziger TikTok-Trend, den ich je ausprobiert habe. Beide Daumen hoch!


Küchentechnisch Top
Alle Jahre wieder auf dem Siegertreppchen: Stabmixer & Zubehör. Der Zerkleinerer ist quasi im Dauereinsatz. 
Multi Kadai mit Idli-Einsätzen. Meine neue Leidenschaft aus Weichweizengriess, Gemüse & Ingwer. Njamm.
Salatschleuder. Ideal für Gartensalat. Sauberes Grünzeug, kein verwässertes Dressing, prima Aufbewahrung.


Küchentechnische Flops
2023 zig Sparschäler angeschafft. Zu dicke Schalen, instabil, nicht GWM-tauglich oder gleich alles zusammen.
Flotte Lotte. Jahrelang nicht gebraucht, darf endlich weiterziehen. Der Püreestab vom Stabmixer tut's auch.
reCIRCLE Tupper. Die Deckelränder brechen oft unbemerkt ab = Ständig versaute TGTG Abholtaschen.


Secondhand angeschafft
Instant Pot. Der Testlauf steht noch aus. Komme in letzter Zeit einfach zu nichts. Hmpf.
Herr C. wollte eine Vermicellespresse. Er hat eine erhalten. Sie liegt seit Monaten unausgepackt herum. *hüstel*
Tarte Tatin Form & kleine Pfanne aus Gusseisen. Wunschliste verkürzt. Wenn das mal keine gute Tat ist. Yeah!


Neu im Bücherregal
Züri Tirggel - Dominik Flammer. Einziger echter Neuzugang. Spannende Historie des Zürcher Bildgebäcks. 
Kägi kocht - Richard Kägi. Vom Flohmarkt. Für zwei Franken ein ganz ansehnlicher Inhalt. 
Das Noma-Handbuch Fermentation. Ein wünziges Bisschen über meiner Liga, aber interessante Ideen.
                                                   

Geärgert
Uuuuhhhhh....... Mögt ihr die kurze Geschichte vom Restaurantdesaster im Dezember hören?
Getränke: Das Lassi bestand aus einen halben Glas Mangomus, getoppt mit Joghurt und Pappstrohhalm.
Vorspeise: Falsches Gericht wurde serviert. Nachgefragt. Doch, doch, das sei schon richtig. War es nicht. 
Hauptgericht: 70 Minuten später. Handwarmer Fisch, halbrohe Kartoffeln, Paprikastücke statt Saisongemüse. 
Dessert: Schoko-Nuss-Eis, hergestellt mit gemahlenen Haselnüssen. Sahara-Feeling im Mund als Abschluss.


Vorgenommen
Back to the roots: Wieder regelmässig selber am Herd stehen, auch wenn Sandwiches einiges bequemer sind.
An freien Tagen wie im Italienurlaub frühstücken: Gemüse, Obst, Marroni, Käse, Brot und Orzo mit Nussmilch.
Weniger einkaufen, mehr improvisieren. Kein Mensch ausserhalb Japans braucht acht Misosorten. Oder doch?

Sonntag, 24. Dezember 2023

Fröhliche Weihnachtsgrüsse 2023 (mit Zusatz)

© Feather and Nest

The same procedure as every year: 
Ich wünsche euch allen ein besinnliches Fest und möge 
die Macht mit euch sein das Christkind all eure Wünsche erfüllen.
Bleibt gesund, feiert wie wild und fackelt bloss nicht den Weihnachtsbaum ab.

P.S. Auch dieses Jahr entziehe ich mich bewusst dem Weihnachts(fest)stress. Früher begann meine Weihnachtsroutine etwa eine Woche vor den Festtagen mit Einkäufen, pausenlos von einer Weihnachtseinladung zur nächsten eilen, Kekse verteilen etc. pp. und endete frühestens am 28. Dezember mit der alljährlich wiederkehrenden Erkenntnis: Ich benötige Erholung vom Weihnachtsurlaub. Dringendst!

Meine neue Routine ist so viel entspannter: Alle Einladungen werden zwar freundlich, aber trotzdem rigoros abgelehnt. Es ist so unendlich wohltuend, auch wenn die meisten Leute meine Einstellung nicht einmal ansatzweise nachvollziehen können. Weihnachten ohne Familie? Mais bien sûr! Vielleicht werde ich den ganzen Jubeltrubel eines Tages vermissen und mich erneut Kopf voran hineinstürzen. Doch bis dahin simmert am Nachmittag des 24. Dezembers nur eine reichhaltige Rinderbrühe auf dem Herd vor sich hin - aus Knochen, Rüstabfällen, Ingwer, Kurkuma, Gewürzen und Suppenfleisch. Währenddessen schmückt Herr C. den Tannenbaum und deckt den Tisch. Nach dem Entfetten gare ich in der Bouillon Markknochen und eine Schüssel voll Gemüsewürfel, rühre Omas legendäre Knoblauchsauce zusammen, schneide das Brot auf. Eine Flasche Moscato wird geköpft, das Biofleisch gerecht geteilt und Weihnachten kann beginnen. Die folgenden zwei Feiertage verbringe ich im Pyjama auf dem Sofa. Bücher wechseln sich mit altbekannten Schwarzweissfilmen ab, garniert mit Resten vom Festessen. Während ich überglücklich zu Hause herumgammle, besucht Herr C. freiwillig Familie und Freunde, verteilt Geschenke und bringt zu Dinnereinladungen Kleinigkeiten mit, die ich zwischen Pumuckl und Doktor Schiwago vorbereitet habe. Kein Aufwand, kein Chichi (mehr). Einfach und fein, mehr brauchts nicht, um glücklich zu sein. Oh, das reimt sich und was sich reimt ist gut. 

Geniesst die Festtage und findet den Mut, mal anders zu sein. Könnte sich lohnen.

Sonntag, 10. Dezember 2023

Gemüselastiger Pouletsalat mit Sesamdressing


Es gibt Lebenszeichen von sich! Huurrrrraaaaa! 

Keine Sorge, es geht mir gut. Auch Herr C. und das Schweinwoll sind fit und zufrieden. Für ihr Alter, meine ich. Meine Schlafstörungen tauchen immer mal wieder auf - gekommen um zu bleiben, sozusagen - aber momentan sind sie einiges harmloser als auch schon. Und sonst? Der Backofen nölt die ganze Zeit vor sich hin, denn er wird nur noch für Gemüse und Gratins angeworfen. Seit Anfang 2023 versorgt uns eine Freundin, die in einer Bäckerei arbeitet, beinahe täglich mit Brot und diversen anderen Backwaren, die sonst im Müll landen würden. Dadurch reduzierten sich das Backen, die Kocherei und das Bloggen entsprechend. Aber jetzt, im Winter, zieht es mich wieder öfters an den Herd. Unsere Lieblingsgerichte wie Wintergemüsecurry mit TofuKürbisrisotto, Linsensuppe mit Marroni, Kartoffelcurry und Kohlrabigemüse wechseln sich ab mit jahreszeitlich passenden Salaten, zum Beispiel aus Chicorée oder wechselnden Kohlsorten. Doch zwischendurch packt mich das Fernweh und es gelüstet mich nach Dingen, die weder regional noch saisonal sind. Dieser Hühnchensalat ist ein guter Kompromiss, wenn der Magen knurrt, das schlechte Gewissen mahnt und ich mir trotzdem etwas Spezielles gönnen möchte. Wenn der Salat mit Hühnerbrust, Peperoni und Kohl aus einer TGTG-Tüte zubereitet, und mit einem geretteten Brötchen kredenzt wird, schweigt sogar der familieneigene Superöko.

Für etwa 450 ml Sesamdressing :

  • 170 gr Rapsöl (io: 140 gr Erdnussöl & 30 gr geröstetes Erdnussöl)
  • 80 gr geröstetes Sesamöl 
  • 110 gr Reisessig (io: 118 gr Narcissus Reisessig)
  • 3 El Ketjap Manis (io: 30 gr Ketjap Manis & 15 gr Kikkoman Bio Sojasauce)
  • 2 El Tahini (io: 50 gr koscheres Tahin)
  • 1-2 El Zitronen- oder Limettensaft (io: etwas mehr als 2 El Limettensaft plus Fruchtfleisch)
  • 1/2 Tl zermuster Ingwer (io: 1 El fein geriebener junger Ingwer aus dem TK)
  • frisch gemahlener Pfeffer (io: bunter Pfeffer in der Mühle, fünf Umdrehungen)
  • Salz (io: 1/4 Tl Kräutersalz)

Alles ausser Salz zusammen in den Mixbecher geben und 2-3 Minuten auf höchster Stufe verquirlen. Kosten, und falls nötig, mit Salz abschmecken. In eine Flasche abfüllen. Mindestens 2 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen lassen, damit sich die Aromen verbinden können. Salat mit beliebiger Menge Sauce vermischen, Rest in den Kühlschrank stellen. Das Sesamdressing hält sich dort locker einen Monat. Das Dressingrezept stammt von hier, Abwandlungen in Klammern. Tahin durch Erdnussmus zu ersetzen wäre übrigens auch eine gute Idee.

Salat:
  • 2 pochierte Hühnerbrüste, zimmerwarm und dünn aufgeschnitten*
  • 1 grosse rote Spitzpaprika, der Länge nach geviertelt und in dünne Streifen zerteilt
  • 1 riesengrosse Karotte, geraffelt - ob grob oder fein, it's up to you
  • zwei grosszügige Handvoll Kohlstreifen (io: Chinakohl)
  • zwei Frühlingszwiebeln oder ein kleines Stück Lauch oder eine grosse Schalotte, fein geschnitten
  • 4 El geröstete Erdnüsse, Cashews oder Pistazien
  • Koriander- oder Petersilienblätter, falls verfügbar

Der Gemüseanteil des Salates kann ganz nach Lust und Laune zusammengestellt werden. Was lümmelt im Kühlschrank/TK herum? Was muss weg? Passende Vorschläge: Rotkohl, Tiefkühlerbsen, Stangensellerie, Edamame, gedämpfter Brokkoli, gekochte Hülsenfrüchte, Äpfel, Dörrobst, Orangenfilets, übrige Reisnudeln.

* Io: Zwei mit Knoblauch und Kurkuma marinierte Pouletbrüste aus einer TGTG-Tüte, Gesamtgewicht etwa 400 Gramm. Zum Pochieren so viel Wasser in einem passenden Topf aufkochen, dass das Fleisch locker darin schwimmen kann. Kräftig salzen. Oder, wenn man die Brühe weiterverwenden möchte, die entsprechende Menge Bouillonpulver einrühren. Wenn das Wasser kocht, die Hühnerbrüste reinlegen. Sofort den Deckel auflegen und sobald das Wasser wieder zu blubbern beginnt, den Herd ausschalten. Topf auf der heissen Platte stehen lassen. Nach etwa 12 Minuten die Kerntemperatur des Fleisches an der dicksten Stelle mit einem Küchenthermometer messen. Ab 75 Grad ist man auf der sicheren Seite. Aus dem Wasser fischen, auf einen Teller legen und abkühlen lassen. Falls das Pochieren am Vortag erledigt wird, Pouletfleisch bis zur Verwendung abgedeckt im Kühlschrank aufbewahren. Anmerkung: Ziehzeit auf 17 Minuten verlängert, Fleisch kam direkt aus dem Kühlschrank. Kerntemperaturmessung: 83,9 Grad. War innen trotzdem zartrosa und butterzart.

Sonntag, 5. November 2023

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -336-


[GE]gessen: Kürbisreis
Kürbiswürfel in wenig Wasser mit gehackter Zwiebel und Kräutersalz kurz andünsten. Gewaschener Reis, ein paar Kräuterblättchen und heisse Gemüsebrühe zugeben. Gar kochen. Zum Schluss mit Butter veredeln. Tipp: Ausschliesslich aromatische Kürbisse wie Kurinishiki, Ebisu, Tetsukabuto u.ä. verwenden. 
Wir waren im Oktober zweimal mit dem Grossneffen und dem Göttikind Äpfel pflücken und konnten uns danach in einer Scheune mit supertollen Kürbissen eindecken.

[GE]trunken: Frischer Apfelsaft vom Kürbisegge in Muttenz.

[GE]kochtHirschgeschnetzeltes an einer Pilz-Sherry-Sauce mit gebratenen Spätzli.


[GE]backen: Kürbislasagne 
Am Vortag Sugo mit Kalbssalsicce gekocht. Hälfte mit Pasta verspachtelt. Am Folgetag Kürbis geschält und in dünne Scheiben geschnitten. Gebutterte Form zuunterst mit Kürbis ausgelegt. Darüber Sugo und reichlich Ricotta. Wiederholen. Mit Kürbisscheiben abschliessen. Oberfläche mit geriebenem Käse en masse krönen (io: Urnäscher Hornkuh). Backen und sich zwei Tage lang daran erfreuen.  

 [GE]sehen: A haunting in Venice 


[GE]lesen
Vom Zauber des Untergangs: Was Pompeji über uns erzählt - G. Zuchtriegel 
Mansfield Park - Jane Austen
Rembrandt: Eine Biographie - Nils Büttner

[GE]freut: Herbstferien gebucht. Neuerdings soll Herr C. seinen Urlaub schon im Vorjahr fixieren. Nicht gerade prickelnd, aber es gibt einen angenehmen Nebeneffekt: Die wesentlich grössere Auswahl der Feriendomizile. Ferien eingegeben, Haus gesucht, Vor- und Nachteile besprochen und spontan die Anzahlung überwiesen. 
2024 bleiben wir, zumindest im Herbst, in der Schweiz.
Vielleicht reicht's, dank den angesammelten Überstunden, im Frühling noch für eine Woche Camping in Norditalien. Mal schauen.

[GE]ärgert
Über die Nachbarn in der Wohnung einen Stock höher. Zum dritten Mal in Folge sind sie die Gewinner des Awards "Asozialste Kackbratzen des Jahres". 
Herzlichen Glückwunsch!

[GE]wesen: Einen der letzten Outdoor-Flohmärkte besucht. Herr C., der Gfrörli, war gar nicht amused über mein Schneckentempo. Gab halt viel zu bestaunen. Er kommt nur wieder mit, wenn wir auf dem Rückweg in Suhr halt machen und bei der Konditorei Leiser Vermicelles besorgen. Aber ja doch! Gerne!


Auf dem Flohmi [GE]kauft
Model, Model, Model! What else?
Und eine nigelnagelneue Tarte Tatin Form aus recyceltem Gusseisen von Comebekk.
Hatte schon lange eine von Le Creuset auf meiner Wunschliste, aber der Neupreis ist echt jenseits von Gut und Böse. 

Im Radio [GE]hört: Einen schrecklichen Song auf der Heimfahrt. 
Herr C. vermutete Wincent Weiss als Täter, ich tippe auf Pur. So grässlich, dass wir nicht einmal googeln wollten, wer für das Gesülze tatsächlich verantwortlich ist. *schüttel*


[GE]lacht: Irgendwo am Waldrand gehalten und uns nach dem Jubeltrubel auf dem Flohmarkt einen erholsamen Spaziergang samt Pilzbetrachtung gegönnt. 


An einem stürmischen Tag, an dem ausdrücklich vor Waldspaziergängen gewarnt wurde. Kam uns beiden aber erst in den Sinn, als wir wieder im Auto sassen. Womit die Frage geklärt wurde, warum immer wieder Leute von Bäumen erschlagen werden, während sie eigentlich gemütlich eingekuschelt zu Hause auf dem Sofa sitzen sollten...
Wir werden alt.
Punkt.

Zu unsere Verteidigung: Es war die ganze Zeit über windstill. Sonst wären wir früher umgekehrt. Oder erst gar nicht losmarschiert. Glaube ich zumindest. Hoffentlich.

Sonntag, 8. Oktober 2023

24 x [GE] - Meine Hirnwindungen: Die Ferienedition -335-

 

[GE]fahren: Wie fast immer, und gegen den anfänglichen Widerstand des Schwesterherzens, über den Gotthardpass Richtung Lago Maggiore.

Zuerst [GE]lacht: Über die angeblich sooooo enge Strasse zum gemieteten Häuschen.

Dann aber das Lachen abrupt ein[GE]stellt: Die Strasse entpuppte sich hinter dem letzten Dörfchen als holpriger, extrem enger Weg, bei dem zwischen Aussenspiegeln und Steinmauern oft weniger als 10 cm Luft auf beiden Autoseiten zum Manövrieren reichen mussten. Und das über eine Strecke von mehreren hundert Metern hinweg.


Aber die Anfahrt hat sich [GE]lohnt: Das Haus war gross, der Garten noch grösser und die Aussicht vom Balkon sogar grandios.


[GE]ärgert: Aber die Sauberkeit... Unterirdisch!


Fest[GE]stellt: Der Zustand der meisten Möbel, d.h. Sofa, Betten, Tische etc., 
fiel in die gleiche Kategorie.

Ein[GE]richtet: Nach einer Putz- und Umräumaktion war das Feriendomizil einiges wohnlicher und wir konnten beginnen, unsere Ferien zu geniessen.


Radikal zusammen[GE]strichen: Unsere Ausflugspläne. Dank des, bei Nebel, Regen und Dunkelheit gefährlichen Weges, mussten wir zum Beispiel mein Geburtstagsdinner im Gibigiana in Rancio Valcuvia ersatzlos ausfallen lassen. Ebenso einen Besuch im MiDeC und einen Ausflug mit dem Schiff auf die piemontesische Seite des Sees.


Als Ersatz [GE]gönnt: Frusteinkäufe in der heissgeliebten sizilianischen Pasticceria in der nächstgelegenen "Grossstadt".


Keine Kultur, dafür herrliche Leckereien mit Seesicht garniert. Auch okay.


Auf[GE]halten: Vorwiegend im und ums Haus herum. Herr C. und Schwesterherz unternahmen kurze Ausflüge und eine Wanderung den Berg hoch, ich genoss lieber ein spannendes Buch nach dem anderen im Liegestuhl.


[GE]lesen: Weniger als vorgenommen, aber trotzdem mehr als 1500 Seiten geschafft.
Die Kennedys und ihre Frauen - Randy Taraborrelli
The French Chef in America: Julia Child's Second Act - Alex Prud'homme
Schattenzeit: Deutschland 1943, Alltag & Abgründe  - Oliver Hilmes
Die rätselhaften Honjin-Morde & Mord auf der Insel Gokumon - Seishi Yokomizu



 [GE]sehen: Eines Morgens war rings ums Haus der Rasen aufgewühlt, eine Rotte Wildschweine hatte uns unbemerkt in der Nacht besucht. In den folgenden Tagen bekamen wir regelmässig Rehe und Füchse zu Gesicht, aber zum Glück blieben uns Begegnungen mit den grunzenden Viechern erspart.


Jede Nacht [GE]hört: Unter dem Dach des Holzhauses lebt ein Radaubruder.
Keine Ahnung, ob es sich um eine Siebenschläferfamilie, Marder oder einen Waschbären handelt. Einziger physischer Beweis seiner Existenz waren die täglichen Hinterlassenschaften neben dem Auto und einmal auch auf der Sonnenliege.


Tagsüber [GE]hört: Unten im Dorf, bewegte zwei Esel auf der gleichen Weide jeden Tag eine Menge - was sie dann auch umgehend der Welt lautstark und ausdauernd ab 05:00 mitteilten. Der Hahn schräg vis-à-vis begann schon um 04:30 im Stockdunkeln zu krähen und von dem Dutzend Hunde um uns herum, wurden wir rund um die Uhr beschallt. Zwischendurch schrie ein Pfau hysterisch herum und die - Gott sei Dank - wenigen Autofahrer, die die Passstrasse hochkrochen, hupten vor unübersichtlichen Kurven. Wir konnten daher getrost auf TV- und Radioberieselung verzichten.


[GE]frühstückt: Die Brotqualität rund um unseren Ferienort ist, verglichen mit der Schweiz, leider immer noch kaum der Rede wert. Also landete jeden Morgen Pan Bauletto im Toaster: Aus Hartweizen, in Bio-Qualität, mit extra Olivenöl, aus Kamut, mit Roggenanteil und 100% Vollkorn mit Walnüssen und Kürbiskernen. Zumindest sind Auswahl, Qualität und Inhaltsstoffe der abgepackten und vorgeschnittenen Brote ganz ordentlich. Selbstverständlich begnügten wir uns nicht mit trockenem Toast, auf dem Esstisch standen stets Butter, diverse Käsesorten, Charcuterie, Konfitüren, Honig, Oliven, geschnibbeltes Gemüse und Obst zur freien Verfügung.


 Am Mittag [GE]gessen: Meist Fingerfood. Kühlschrank durchsucht, die Beute nett auf einem Teller angerichtet und dort verspeist, wo man gerade Lust dazu hatte. Gerne auch Arancini mit diversen Füllungen aus der Konditorei Siciliana. 
Bevorzugtes Trio: Spinat, Zucchini & Garnelen, Pistazien. Buonissimo!


[GE]kocht: Fast ausnahmslos am Abend.
Während der nebligen, regnerischen Tagen zum Beispiel Minestrone mit extra Borlottibohnen, Kürbiswürfeln und Marroni. An einem anderen Tag Polenta taragna mit gebratenem Broccoli. Als die Temperaturen wieder über 25 Grad kletterten, genossen wir mehrmals frische Pasta. Immer zwei oder drei verschiedene Sorten, beispielsweise mit Borretsch und Ricotta gefüllte Pansotti und mit grünem Spargel und Rohschinken gefüllte Ravioli. Fast jeden Abend wurde dazu Cicoriasalat gewünscht. Rezept: 4 El Taggiasche Olivenöl mit einem El Rotweinessig, einem knappen El Balsamico, genug Kräutersalz und frisch gemahlenen Pfeffer verrühren. Eine kleine Zwiebel in dünne Streifen schneiden, mit der Sauce mischen. Eine handvoll Cherrytomaten halbieren, mit der Schnittseite auf die Zwiebelstreifen legen. Darüber eine handvoll halbierte Bocconcini di Bufala. Mit reichlich fein geschnittenen grünen Zichorienblättern bedecken. Mindestens 15 Minuten abgedeckt stehen lassen. Dadurch mildert sich die Schärfe der Zwiebeln, die Tomaten marinieren, Mozzarella und Salat nehmen Zimmertemperatur an.


[GE]grillt: Wurde zwischendurch natürlich auch. Sehr zur Freude des Schweinwolls, der sich für die Folienkartoffeln genau so wie für die Wurstenden begeisterte.


 [GE]testet: Weil Herr C. und ich am liebsten Salsicce con finocchio auf den Rost legen, und beide nur minimale Erfahrungen mit Steaks u.ä. vorweisen können, kamen wir nicht um ein Testlauf mit einem riesigen Rindskotelette herum. War eine gute Idee. Das zweite Fleischstück - zu Ehren von Onkel Z. - gelang dann fast perfekt. 


Verabschiedet und willkommen [GE]heissenNach einer Woche verliess uns das Schwesterherz arbeitsbedingt. Wir brachten sie zum Zug, bewunderten den stetigen Verfall des Bahnhofgebäudes und stoppten auf dem Rückweg noch in drei Brockenstuben. In der zweiten Woche holten wir dann Tante Z., Onkel Z. und Frau Schwiegermama am gleichen Bahnhof ab. Sie reisten alle für Grillspass mit einer Übernachtung inklusive Frühstück an.

[GE]ärgert: Am Bahnhof von Luino wurde Frau Schwiegermama dreist um eine beträchtliche Menge Bargeld "erleichtert". Der Mann hatte sie wegen Wechselgeld angesprochen und statt rigoros zu verneinen, hielt sie ihm ihr Portemonnaie unter die Nase auf der Suche nach Münzen...


Aus der Situation trotzdem das Beste [GE]macht
Herr C. konnte mit einiger Mühe seine Mutter von einer überstürzten Rückreise abhalten, danach liessen wir den Nachmittag ruhig angehen. Am Abend wurde gegrillt und der aufregende Tag klang mit Sternenbeschau und einem Grappa aus. Speisezettelnotiz für mich: Folienkartoffeln, Knoblauchbutter mit Oregano & Pecorino, Dip aus Schafricotta mit Kapern und gegrillten Peperoni, gebräunte halbierte Brötchen, eingelegte Champignons, Oliven, zwei Sorten Salsicce, Riesenkotelette, Portobellopilze und Cicoriasalat. Die restlichen Ferientage, nach der Rückreise der Verwandschaft, dienten dann der Erholung und der gemütlichen Vorbereitung der Rückfahrt. Die, btw, aus Versehen wieder über den Gotthard führte. War anders geplant, aber halt.


Mit[GE]bracht
Sämtliche Supermercati entlang des Weges können froh sein, dass ich ihnen nach meiner zweijährigen Abstinenz noch ein paar Waren in den Regalen übrig liess.
 Für uns, Verwandschaft und Freunde durften viele, viele gute Sachen mit: Honig, Käse noch und nöcher (Schafricotta, Primo Sale, Pecorino, Ricotta salata stagionata di pecora, frischer Ziegenkäse, Ziegenrobiola, gereifter Schafkäse vom Markt, Büffelmozzarella), junge Salami, Bergamottensirup, Bresaola, Orzo für die Bialetti, italienische Bio-Fave, Colatura di Alici, Garum, Sardellenpaste, sizilianischer Bio-Oregano, Pasta, Taggiasche Oliven & Olivenöl, Balsamico, Polenta, Grappa, Bier, getrocknete Steinpilze, Palmkohlsetzlinge, Gemüsesamen, Tessiner Luganighe etc. pp.

[GE]lacht: Reichlich. Unter anderem über ein Ausfahrticket & Corona im Bauchnabel.

Sonntag, 3. September 2023

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -334-

 

[GE]gessen: Ein Zitronentörtchen und ein namenloses Törtchen aus Mürbteig mit einer vanilligen Joghurt-Panna-Cotta-Füllung, belegt mit Nektarinenstückchen. Njamm! Beides gekauft in der Bäckerei Gaugler im Gundeldingerquartier.

[GE]trunken: Mandarinenlimo von La Mortuacienne

[GE]kocht: Reisnudeln in einer würzigen Erdnussbrühe

Ein[GE]legt: Ein weiteres Glas Hölskytyskurkut.
Zum zweiten Mal mit einer gehobelten Zwiebel, einem Teelöffel Zucker und einem zusätzlichen Teelöffel gelben Senfkörnern.

[GE]wesen
Zuerst bei Aggarwal in Basel, eine Grosspackung Surti Kolam Reis gekauft (Lieblingstrockenreis!). Danach ging's weiter mit Herrn C. nach Schlieren.
Am Mittag besorgten wir uns Qebapa mit Fladenbrot in der Victoria Bäckerei & Grill. Keine Ahnung, warum die Google Rezensionen so überschwänglich ausfallen: Gutes Fladenbrot, zwei unreife Tomatenscheiben, grobe Zwiebelstücke, völlig ungewürztes Tarator ohne Gurken und kleine, ungewohnt pfefferscharfe Hackröllchen. Ähem..... 
Nächstes Mal speisen wir wieder im Tiara Grill. 

[GE]freut: Auf der Fahrt zurück bei einem abgelegenen Brocki gehalten und dort eine wunderschöne Schale des bedeutenden Schweizer Keramikers Mario Mascarin gefunden. *froifroifroi*

Ausserdem [GE]freut
Die Reiseunterlagen für unsere Herbstferien in Italien sind eingetroffen.

Für den Aufenthalt [GE]ordert
The French Chef in America: Julia Child's Second Act - Alex Prud'homme
Double Illusion (Ikmen Mystery 25) - Barbara Nadel
Breaking Breads: A New World of Israeli Baking - Uri Scheft

Zusätzlich in der Bibliothek aus[GE]liehen:
Wahn und Wunder: Hitlers Krieg gegen die Kunst - Charlie English
Zucker, Schnaps & Nilpferdpeitsche: Wie hanseatische Kaufleute Deutschland zur Kolonialherrschaft trieben - Dietmar Pieper
und zwei Reiseführer

 [GE]sehen: Painkiller & The Afterparty 

[GE]ärgert: Momentan schaffe ich es einfach nicht, unter der Woche ein Rezept zu posten. Schuld ist die beinahe tägliche Freiwilligenarbeit nebenbei. Bin vorerst bis Ende Jahr verpflichtet. Bis dahin wird es wohl hier auf dem Blog eher still bleiben. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

[GE]hört: History Repeating - Propellerheads feat. Shirley Bassey