Mittwoch, 28. Oktober 2015

Flohmarktschätze Teil 18 - Kjellberg bis Margarethenkirchli

Mein Lieblingsflohmarkt hat mich auch dieses Jahr nicht enttäuscht, und ich bin glücklich und zufrieden mit vollen Taschen nach Hause zurückgekehrt. 

Beginnen wir gleich mit einem Highlight:
Ein kleines Küchenbuffet aus den 1960ern mit passendem Porzellangeschirr

Sogar mit winziger Kaffeekanne. Jööööhh!
Oder wie Schwesterherz sagen würde: Mega-Jöööööh!

fanden sich nun 6 Mokka-/Espressotassen samt Untersetzer
von Friedl Holzer-Kjellberg (hergestellt von Arabia Finnland)

Sie sind übrigens sogar in der Sammlung des V&A Museums zu finden: Klick

Zwei herzförmige Frischkäseförmchen aus den 1920ern

Ein Café-au-lait-Mucheli mit blumigem Spitzdekor (leider ungemarkt)

Haha! Noch mehr Untersetzer!
Links: Sechs Stück und Kannenuntersetzer von Anita Wangel. Rechts: Vier Stück von Krömer-Zolnir

Ein kleiner Doufeu. Gerade richtig, um darin ganze Broccoli- und Blumenkohlköpfe zu garen

Habe ich euch eigentlich schon einmal von meiner Änismödeli-Sammlung erzählt?
Nein? Wirklich nicht? Ich sammle sie seit über 10 Jahren und bevorzuge mittlerweile 
Abgüsse antiker Model, so wie die zwei oben gezeigten Exemplare.

Meine Sammlung umfasst mittlerweile etwa 50 verschiedenste Springerle Model, 
obwohl ich Anisguetzli wegen dem dominierenden Eiergeschmack verschmähe.
Aber zum Glück kann man sie ja auch für andere Kekssorten und Basteleien nutzen. 

Zwei weitere besondere Model:
Links ein Berner Wappen aus dem Historischen Museum Bern, rechts eine Sonne aus der Barockzeit

Biedermeier-Blumenkorb und ein neues Motiv, Mond und Sterne

Blumenband

Tonmodel mit Ansicht der Binninger St. Margarethenkirche

Erntedankmodel mit Garbe, Korb und Laute / Mann mit Pferdepflug

Und zum Abschluss noch eine Bitossi Vase aus der Rimini Blu Serie, die
sich zusammen mit einem weiteren Frischkäseförmchen und einem Doppelmodel
in der Handtasche versteckt hatte.


Dienstag, 27. Oktober 2015

Chana Makhani (Kichererbsen in würziger Buttersauce)



Obwohl Herr C. ja bekanntlich kein Fan der indischen Küche ist, mochte er dieses Kichererbsengericht sehr gerne. Natürlich ist es eine entschärfte Version, denn mit der doppelten Menge Ingwer und mehr Garam Masala hätte er es garantiert nicht einmal probiert. Alle, die eine scharfe Version bevorzugen, können am Schluss 1/2 Tl Chiliflocken mit den Kasoori Methi (Bockshornkleeblätter) zugeben.


Für 4 Personen:

  • 4 El Butter
  • 3 grosse Knoblauchzehen 
  • 1 walnussgrosses Stück Ingwer (1/2 der Menge, wenn Herr C. mitisst)
  • 3/4 Tl Garam Masala
  • 3/4 Tl gemahlener Koriander
  • 1/4 Tl Kalonji (Schwarzkümmel)
  • 1/4 Tl Kreuzkümmelsamen
  • 1/4 Tl Kurkuma
  • 1/8 Tl Zimt
  • 4 El Tomatenpüree
  • 500 gr gekochte Kichererbsen (ich hatte schwarze Ceci aus dem TK und helle aus der Dose)
  • 350 ml Wasser
  • 1 El getrocknete Kasoori Methi
  • 2 El Sahne 
  • Salz

Zwei Esslöffel Butter in einem Topf auf niedrigster Hitze schmelzen lassen. Knoblauchzehen schälen und fein zermusen. Den Ingwer ebenfalls schälen und fein zerreiben. Beides zu der Butter in den Topf geben. Durchrühren, und dann alle Gewürze bis und mit Zimt ebenfalls in den Topf geben. Hitze ein wenig hochdrehen und die Mischung unter ständigem Rühren einige Minuten anschmurgeln, bis die Gewürze herrlich duften. Ggf. die Hitze reduzieren, damit nichts anbräunt oder -brennt. Tomatenpüree untermischen und nochmals zwei Minuten rührschmurgeln. Kichererbsen untermischen, Hitze auf halbe Leistung stellen und weitere 5 Minuten rührschmurgeln, bis sie aufgetaut sind. (Bei Kichererbsen aus der Dose/dem Glas entfällt das Rührschmurgeln). Wasser zugeben, salzen und fünf Minuten ohne Deckel köcheln lassen. Dann den Deckel auflegen und weitere 5 Minuten köcheln. Herd ausschalten. Bockshornblätter zwischen den Fingern zerkrümeln, Stiele rausklauben und entsorgen. Zusammen mit den restlichen 2 Esslöffeln Butter und der Sahne unter die Kichererbsen rühren. Abschmecken, Deckel wieder auflegen und auf der ausgeschalteten Platte noch 10 Minuten ziehen lassen. Heiss mit Naan oder Reis servieren. 


Montag, 26. Oktober 2015

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -25-



[GE]gessen: Berberitzenbrot und se allerbeste vegane Butter 

[GE]trunken: Dötra Kaffi (Bambu mit Grappa)

[GE]kocht: Hiobstränen mit Rosenkohl, Rüebli und Lammnierstück

[GE]backen: Cassisbrownies mit Roggenmehl

[GE]wesen: Lieblingsflohmi (siehe [GE]kauft)

[GE]sehen: Bienvenue chez les Ch'tis

[GE]lesen
Grabstein - Die grosse chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962
Yang Jisheng 

[GE]freut: Über den wie wild wuchernden Hirschhornsalat

[GE]ärgert: Über Leute, die meinen, sie könnten einfach über Absperrungen klettern, damit sie schneller zum Flohmi kommen.
*kopfschüttel*

[GE]kauft: Viele, viele tolle Dinge (u.a einige Anismodel).

[GE]hört:
Welcome to the Machine - Pink Floyd

Vor[GE]nommen:
Diese Woche noch Mizuna und Barbarakresse aussäen

Sonntag, 25. Oktober 2015

DIY: Se allerbeste vegane Butter!


Zum Abendessen sollte es Kichererbsen in Gewürzsauce geben. Die gekochten schwarzen Ceci dafür hatte ich schon eine Stunde vorher aus dem Tiefkühler geholt. Auf der Suche nach einer neuen Tube Tomatenmark, kam mir eine kleine Dose Kichererbsen der Marke Baktat in die Quere. Prima, dachte ich, nahm sie aus dem Schrank und hebelte in einem Anfall geistiger Umnachtung den Deckel auf. Eine Sekunde später erkannte ich meinen Fehler. Mist! Nächster Gedanke: Schnell die gespeicherten Bilder bei Pinterest durchgucken, dort hatte ich doch irgendein lustiges Rezept mit Kichererbsen aus der Dose gepinnt. Das Rezept entpuppte sich dann als eine ziemlich schräge Mischung aus Kokosöl und Kichererbsenwasser, die eine vegane Butter ergeben sollte. Allerdings stand auf der Zutatenliste nur das Aquafaba und nicht die Kichererbsen selber. Aha. Naja, eine Grossfamilienportion Chana Makhani ist ja auch kein Beinbruch. Nachdem das Znacht gekocht und verspeist war, las ich unzählige Posts zum Thema Aquafaba. Dieses Wunderwasser geistert als Eischnee-Ersatz etwa seit Anfang Jahr durch die vegane Blogsszene in Amerika, und vor einigen Monaten ist es auch bei uns angekommen. Ich entschied mich, zuerst eine Ladung Baisers zu backen. Der Versuch war ein voller Erfolg! Da noch Kichererbsenwasser übrig war, wagte ich mich an ein zweites Experiment: Die vegane Butter. Das Zeug ist pur schon verdammt gut, aber auf frisch gebackenem Brot ist es noch um Längen besser! Und nein, die Butter schmeckt weder nach Kichererbsen noch nach Kokosfett. Sie schmeckt butterähnlicher als alle Margarinen, die ich je probiert habe - und ein bisschen asiatisch, sofern man Sesamöl verwendet.*


Für ein Weckglas mit 200 ml Fassungsvermögen:

  • 100 gr Kokosöl, desodoriert (io: Rapunzel)
  • 50 gr Kichererbsenwasser
  • 1/4 Tl feines Meersalz
  • 2/3 Tl frisch gepresster Zitronensaft
  • 1 Msp Kurkuma für die hübsche Farbe
  • 20 gr Rapsöl mit Buttergeschmack, z.B. von Sabo oder der Teutoburger Ölmühle

Kokosöl in einen kleinen Topf geben und auf kleiner Flamme schmelzen lassen. Sobald nur noch ein paar Flöckchen festes Fett übrig sind, den Topf zur Seite ziehen. Während das Kichererbsenwasser steif geschlagen wird, können die restlichen Flöckchen in Ruhe schmelzen und der Topfinhalt ein bisschen abkühlen. Zimmerwarmes Kichererbsenwasser in eine Rührschüssel giessen, Salz zugeben und mit dem Handrührer steif schlagen, bis sich Spitzchen bilden und die Schüssel kurz umgedreht werden kann, ohne dass der Kichererbsenschnee rauspflotscht. Richtwert: Es dauert mit meinem Maschinchen bis zu diesem Stadium etwa 4 Minuten. Zitronensaft und Kurkuma zugeben, 30 Sekunden einmixen. Rührer weiter laufen lassen und zuerst das Rapsöl in einem feinen Strahl zugiessen. Wenn es vollständig absorbiert wurde, das leicht abgekühlte Kokosöl ebenso untermischen. Die fluffige Masse verwandelt sich in einen mittel- bis dickflüssigen See. Mixer ausschalten und 1-2 Minuten warten, bis der Buttersee leicht erstarrt ist. Dann nochmals eine Minute auf hoher Stufe aufrühren, bis die Butter glatt und ein weniger heller geworden ist. Sofort in das saubere Weckglas spachteln und in den Kühlschrank stellen. Deckel erst auflegen, wenn die Butter komplett ausgekühlt ist, sonst bildet sich Kondenswasser. Innerhalb einer Woche verbrauchen. Quelle: Vegan Aquafaba Butter

* Beim zweiten Versuch vermischte ich das Rapsöl mit 4 Gramm geröstetem Sesamöl und fand die Sesambutter sogar noch ein bisschen besser als das Original. 

Freitag, 23. Oktober 2015

Süsskartoffel-Curry-Suppe mit getrockneten Aprikosen und Urfa Biber



Irgendwann vor den Ferien sind mir zwei Süsskartoffeln in den Einkaufskorb gehüpft. Nachdem ich sie zu Hause im Kartoffelsieb verstaut hatte, wurde die Erinnerung bezüglich ihrer Existenz völlig getilgt. Demenz? Vorreisestress? Ufo-Entführung? Wer weiss.... Ein paar Tage nach unserer Rückkehr aus dem Tessin, gab es eines Abends Raclette mit blauen St. Galler Kartoffeln. Als ich die restlichen Exemplare verräumen wollte, grinsten mich die zwei vergessenen Süsskartoffeln an. Glücklicherweise hatten sie mir den erzwungenen Langzeitaufenthalt im Schrank nicht übel genommen, sie waren nämlich immer noch prall und schimmelfrei. Am nächsten Tag wurden sie dann zu einer strahlend orangen Suppe verarbeitet, die Herr C. schon ein Spürchen zu scharf fand. Wohlgemerkt: Er hat seine Portion ohne Urfa Biber serviert bekommen. (Falls hier irgendwelche entführungsfreudige Ausserirdische mitlesen: Nächstes Mal bitte Herrn C. raufbeamen und seine Schärfeempfindlichkeit herabsetzen. Danke). Unten findet ihr jedenfalls das unveränderte Rezept, denn meiner Meinung nach war die Suppe gut ausbalanciert. 


Für 4 Personen als Vorspeise oder 2-3 als Hauptgericht:

  • 2 El Butter
  • 2 mittelgrosse Süsskartoffeln, ca. 400 gr
  • 2 rote Spitzpaprika, ca. 185 gr
  • 1 handlanges Stück Lauch, ca. 60 gr
  • 1,5 Tl mildes Currypulver
  • 1/2 Tl scharfes Currypulver
  • 50 gr getrocknete Aprikosen
  • 800 ml Wasser
  • Salz, Pfeffer
  • Schafmilchjoghurt und Urfa Biber zum Servieren

Butter in einem grossen Topf zerlassen. Süsskartoffeln schälen, Paprika und Lauch putzen, und alles in kleine Stücke schneiden. In den Topf geben und fünf Minuten auf kleiner Hitze andünsten. Beide Sorten Currypulver über das Gemüse stäuben, weitere fünf Minuten dünsten. Ab und zu umrühren nicht vergessen. Aprikosen grob hacken und in den Topf geben. Nun die Hitze hochdrehen und das Wasser zugiessen. Suppe zum Kochen bringen, salzen und etwa 15 Minuten köcheln, bis die Süsskartoffelstücke pflutterweich sind. Mit dem Stabmixer fein pürieren und nach Belieben noch durch ein Sieb streichen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Joghurt und Urfa Biber servieren. Quelle: Abgeändert nach einem Rezept im Tagesanzeiger

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Buchvorstellung: Griechische Meze von Elissavet Patrikiou



Wenn man mich vor einigen Wochen gefragt hätte, was griechische Meze sind, hätte ich geantwortet: Tzatziki, Bauernsalat, Taramasalat und gebackene Riesenbohnen. Und weiter? Ääähhmmmm.... Gute Frage. Kann ja wohl nicht sein, dass eine Mezetafel in Griechenland nur aus vier Gerichten besteht. Nach längerem Grübeln wären mir vielleicht noch Käsetäschchen und Feta aus dem Ofen eingefallen, aber danach wäre ich stumm geblieben. Eine peinliche Vorstellung, denn auf Anhieb fallen mir mindestens zwanzig orientalische und italienische Mezze/Cicchetti ein. Wer, wie ich, diese Bildungslücke schliessen möchte, sollte sich Griechische Meze - Mein kulinarischer Ausflug nach Thessaloniki von Elissavet Patrikiou aus dem Hölker Verlag gönnen. 

Erster Eindruck:
Stimmig. Dieser Begriff kam mir spontan in den Sinn, als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt. Kein unnötiger Umschlag, dafür ein griffiger, hochgeprägter Einband. Aussen und Innen finden sich viele appetitliche, ansprechende Fotos. Und, wie ich es am liebsten mag, zu jedem Rezept ein Bild. Ausser den eingestreuten Schwarz-Weiss-Fotos, ist alles in dem Buch bunt gehalten. Trotzdem wirkt es nicht überbordend oder nervig. Das Layout erinnert mich an ein Kochtagebuch, was ich sehr sympathisch finde.

Inhalt:
Für das Vorwort konnte Stevan Paul gewonnen werden, der begeistert ist von den authentischen Mezegerichten, fernab von folkloristischem Griechenkitsch. Die Rezepte stammen alle aus verschiedenen Restaurants in Thessaloniki, die die Autorin auf ihren Reisen besucht hat. Berühmt-berüchtigte Meze wie Tzatziki, Auberginensalat und gebratene Paprikaschoten sind löblicherweise kaum vorhanden. Mit wenigen Ausnahmen gehören die Gerichte nicht zu den üblichen Verdächtigen, die auf absolut jeder Speisekarte eines griechischen Restaurants in Mitteleuropa zu finden sind. Die eine oder andere Vorspeise kommt zwar bekannt vor, ist aber immer so abgewandelt, dass sie trotzdem zu überraschen vermag. Bestes Beispiel dafür ist die altbekannte Olivenpaste, die durch die Zugabe von Kapern und Zitronensaft eine neues Geschmackserlebnis bietet. Sehr praktisch ist, dass viele der Gerichte problemlos im Voraus zubereitet werden können und man nicht dauernd in die Küche huschen und seine Gäste vernachlässigen muss. Um euch einen Überblick über die Rezepte bieten zu können, habe ich eine kleine Mezetafel für Vegetarier zusammengestellt, so wie ich sie für meine Familie und Freunde zubereiten würde:

Zucchiniküchlein mit Möhren, Dill und Minze
Joghurt-Gemüse-Dip aus Auberginen und Paprika
Salat mit Spinat, Rucola, Myzithra und kretischem Zwieback
Geräucherter Käse mit Mandeln gebraten
Bureki mit Feta-Graviera-Füllung
Salat mit Walnüssen und Granatapfeldressing
Oreganokartoffeln
Zwiebelküchlein

Und damit die Fisch- und Fleischliebhaber nicht zu kurz kommen, würde ich noch das eine oder andere Häppchen als Ergänzung anbieten:

Seehecht mit Knoblauchcrème
Mit Weisswein gebratenes Schweinefleisch
Schwarzaugenbohnensalat mit geräucherter Makrele
Krautsalat mit Hühnchen und Kefalotiri-Dressing
Gegrillte Miesmuscheln mit Knoblauch-Senf-Dressing
Pappardelle mit Oktopus

Dazu noch Sesambrot, viele Zitronenviertel, Mythos-Bier und ein paar Flaschen leichter Weisswein, dann steht einem gemütlichen Abend definitiv nichts mehr im Weg. Unbedingt erwähnen möchte ich noch, dass für alle Spezialzutaten einfach aufzutreibende, aber trotzdem passende Alternativen angegeben wurden. Hier hat sich jemand sehr viel Mühe gegeben und das merkt man den Zutatenlisten auch an.  

Was meint der Magen:
Alle fünf Gerichte, die ich mir zum Nachkochen ausgesucht habe, konnten uns komplett überzeugen. Zuerst gab es den Salat mit Walnüssen und Granatapfeldressing, bei dem ich den Granatapfelsaft durch 1 El Granatapfelmelasse und 2 El Wasser ersetzt habe. Ungewöhnlicherweise werden die Walnüsse fein gehackt und landen nicht als Hälften oder Viertel auf dem Teller. Wir finden das eine sehr gute Idee, denn geschmacklich verbinden sie sich so besser mit den restlichen Salatzutaten. Als Beilage gab es Feta mit Sesam und Honig. Hört sich relativ langweilig an, entpuppt sich aber als eine in Blätterteig gebackene Käsemischung, die am Schluss mit Honig glasiert und mit geröstetem Sesam bestreut wird. Njammi! Da ich für das Testessen einen riesigen Block Feta erstanden hatte, gab es daraus noch einen Joghurt-Feta-Dip zu den Oreganokartoffeln, den Herr C. direkt zu seinem absoluten Favoriten erkoren hat. Ich fand ausserdem die Kichererbsen aus dem Ofen mit Fenchel und Dill einfach göttlich. Herr C. kann Dill nicht ausstehen und konnte darum kein objektives Urteil zu diesem Gericht abgeben. War auch nicht nötig, er vergab aufgrund des Fetadips gleich die Höchstnote für das Buch. 


Fazit:
Obwohl die meisten Leute Meze automatisch mit Sommer assoziieren, bietet dieses Kochbuch viele grossartige Gerichte, die auch im Frühling, Herbst und Winter serviert werden können. Wer sich und seine Gäste mit herzhaften und unkomplizierten griechischen Meze verwöhnen möchte, liegt hier goldrichtig. Darum gibt es von mir eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.

P.S. Herr C. lässt noch ausrichten: Zwei Daumen hoch! :-)

Zum Abschluss noch das Kleingedruckte: Die in dieser Rezension geäusserten Ansichten und Meinungen sind zu 100% die Meinigen und wurden von niemandem beeinflusst.       
Einen ganz herzlichen Dank an den Hölker Verlag, der mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. 


Sonntag, 18. Oktober 2015

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -24-



[GE]gessen: Das erste Raclette des Herbstes
Als Beilagen gab es u.a. blaue Kartoffeln und selbst eingelegte Zieräpfel

[GE]trunken: Golden Chai 
(Zimtblüten, Gewürznelken, Piment, Langpfeffer, Ingwer & frische Kurkuma)

[GE]kocht: Polenta mit gepufftem Amaranth 
Lauch-Pilz-Gemüse
Salsiccia

[GE]backen: Speckbrot mit Bohnenkraut

[GE]wesen: Auf der Chrischona, wo wir massig Pilze bewundern konnten

[GE]sehen
Back to the Future I 

[GE]lesen: Feine Freunde - Donna Leon

[GE]freut
Über supertolle Geburtstagsgeschenke, zum Beispiel:
Monkey 47 Schwarzwald Dry Gin
Mastiha von Roots
Douche, Shampoo und Handcrème mit Mastix
Salbeihonig

Auf dem Markt[GE]funden
Roter Spinat und die letzten Herbstzwetschgen

[GE]kauft:
Nachschub an Lesestoff.
Nobiltà - Donna Leon
Pflaumenblüten im Schnee - Liza Dalby
Eine Kiste explodierender Mangos - Mohammed Hanif
Damals in der DDR - H.-H. Hertle
Kirchenfürsten, Künstler, Kurtisanen: Rom - Josef Imbach
Stephanie von Hohenlohe - Marta Schad

[GE]sammelt:
Kiloweise Walnüsse und eine halbe Tasche Mispeln.
Letztes Jahr war es genau umgekehrt.
Damals konnten wir kiloweise Mispeln ernten, bekamen aber nur ein halbes Säckli Walnüsse zusammen.


Mittwoch, 14. Oktober 2015

Sauer macht lustig: Zierquittengelée



Jeden Tag spaziere ich mit dem Schweinwoll an vier Zierquittensträuchern vorbei. Im Frühjahr erfreue ich mich an den hübschen roten Blüten, aus denen sich übrigens auch ein fantastisches Zierquittenblütengelée herstellen lässt. Den Sommer über schaue ich den grünen Früchten beim Wachsen zu, und im Herbst wie sie ihre Farbe von hellgelb zu quietschgelb wechseln. Anfang/Mitte Oktober beginnen die meisten Zierquitten ihren charakteristischen, schon fast parfümartigen Duft zu verströmen. Ab diesem Zeitpunkt sind sie erntereif. Einige schwören darauf, dass die Früchte nach dem ersten Frost noch viel intensiver duften. Meiner Erfahrung nach bewirkt die Kälte keine wahrnehmbare Verbesserung (könnte allerdings auch sortenabhängig sein). Anyway, sobald sie von den Sträuchern runterfallen, sollten sie schnellstens geerntet werden. 


Zierquittengelée ist hocharomatisch, so in Richtung Quitte trifft Zitrone trifft Orangenblütenwasser. Allerdings ist es auch recht sauer, besonders wenn Gelierzucker 2:1 verwendet wird. Wer es süsser mag, nimmt normalen Haushaltszucker im Verhältnis 1:1. Gelierzucker ist in diesem Fall unnötig, da die Zierquitten genug Pektin enthalten. 


Für 4 Gläser à 250 ml:

  • 1,5 Kilo Zierquitten
  • etwa 1,8 Liter Wasser
  • etwa 550 gr Bio-Gelierzucker 2:1 oder 1 Kilo normaler Zucker

Zierquitten waschen und braune Stellen wegschneiden. Früchte vierteln und in einen grossen Topf legen. Mit Wasser bedecken und auf hoher Stufe zum Kochen bringen. Hitze reduzieren und 25 Minuten mit halb aufgelegtem Deckel köcheln lassen, bis die Fruchtviertel sehr weich sind. Vorsichtig in einen Geléesack schütten und eine Stunde abtropfen lassen. Aufgefangene Flüssigkeit abmessen und mit der entsprechenden Menge Gelierzucker oder Haushaltszucker vermischen. Ich mag die saure Version, daher kann ich nur berichten, wie ich mit Gelierzucker 2:1 vorgehe: Erfahrungsgemäss erhalte ich etwa 1,1 Liter Saft, den ich mit 550 Gramm Gelierzucker vermische und fünf Minuten sprudelnd einkoche. Falls nötig, zwischendurch den Schaum abschöpfen. In heiss ausgekochte Gläser abfüllen, Deckel gut zudrehen und mit einem Tuch bedeckt auskühlen lassen. Wenn sauber gearbeitet wurde, hält sich das Gelée mindestens ein Jahr lang. Nach dem Öffnen vorzugsweise im Kühlschrank aufbewahren.


Dienstag, 13. Oktober 2015

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -23-



Zuletzt lo[GiE]rt
Zuerst in einer Alphütte im Bleniotal, 
danach in einer Jurte im Valle Verzasca

[GE]sehen:
Ich sah wunderbare Dinge.
(Geklaut bei Howard Carter, treffender hätte ich es auch nicht formulieren können)

Leider [GE]gessen
Betonharte Polenta Taragna mit dem zähesten Brassato ever im 
Grotto Efra in Sonogno

[GE]trunken: Gazzosa, Earl Grey Tee, Kastanienbier 

Zum ersten Mal in meinem Leben [GE]kocht: Rösti aus dem Beutel

Auf[GE]backen: Brot und Brötchen
(14 km Fussmarsch bis zu nächsten Laden machen jeden zum Pragmatiker) 

[GE]lesen
Dearie, The remarkable life of Julia Child - Bob Spitz
Tod zwischen den Zeilen - Donna Leon
Der Architekt des Sultans - Elif Shafak
Anatolischer Totentanz - Barbara Nadel
Makarionissi - Vea Kaiser
und 
diverse Reiseführer 

[GE]freut: Über unsere tolle Gastgeberin Paola
(mehr dazu in einem weiteren Post)

[GE]ärgert: Über etliche Autofahrer, die mit höchstens 30 km/h
durch Tessiner Täler schleichen und rücksichtslos den Verkehr fast zum Erliegen bringen.

[GE]kauftViel!
Sieben Sorten Polenta, Honig, Pasta, Käse, Salami, Pepe Valle Maggia, Rotwein- und Birnenessig, drei Sorten Grappa, Farina bona, Farina Manitoba, Wildroggen, Bergjoghurt... 

[GE]hört: Rasputin - Boney M
(Zur Entschuldigung: Das Alphüttenradio weigerte sich, einen anderen Sender als DRS 1 zu empfangen) 

[GE]lacht: Viel!
Zum Beispiel über die weltbewegende Aussage:
Und noch mehr Hühner mit Hörnern.
Herr C. bricht in brüllendes Gelächter aus und steuert 
das Auto fast in einen Abgrund.
Eigentlich wollte ich sagen:
Und noch mehr Kühe mit Hörnern.
Tja, eine Sorte Grappa hätte vielleicht auch gereicht...