Das Beeriland in Bottmingen ist vielen hier in der Gegend ein Begriff, ganz im Gegensatz zum Erdbeerfeld beim Sunnebädli St. Margarethen. Warum eigentlich? Stadtnaher geht es ja kaum. Die Anreise ist ganz einfach: Bei der 2er Tramstation Margarethen aussteigen, die Friedhofstrasse hoch und dann den Schildern nach. Oder man fährt mit dem 15er bis zur Haltestelle Studio Basel und folgt der Strasse, die rechts am berühmten Restaurant Stucki vorbeiführt. Vorbei am SRF-Studio auf der linken Seite, noch ein Stück weiter und dann beim Feld rechts einbiegen. Ist doch gar nicht schwer zu finden, oder?
Die gelb-grünen Früchtchen rechts im Bild sind Bergamotten
Ein Kilo der dort geernteten Früchte endete zusammen mit eingefrorenem Rhabarber im Topf und wurde zu Erdbeer-Rhabarber-Konfitüre mit Vanille. Dem zweiten Kilo erging es ähnlich, es transformierte sich mit Birnel zu Erdbeer-Rhabarber-Kompott. Ein weiteres Kilo verbrachte einige Stunden im Dörrer. Die getrockneten Stücke werden im Herbst und Winter im Müesli, und vielleicht auch in einem Keksteig landen. Blieb noch etwas mehr als ein Kilo im Korb, welches ebenfalls zu Konfitüre verarbeitet wurde. Und zwar zum zweiten Batch Erdbeer-Bergamotte-Konfitüre. Im Januar hatte ich ja das unverhoffte Glück gehabt, in einem italienischen Supermarkt über frische Bergamotten zu stolpern. Zehn davon durften in den Einkaufskorb, zusammen mit einigen sizilianischen Blutorangen und ligurischen Kumquats. Wieder zu Hause, habe ich die Schalen fein abgerieben und im Tiefkühler zwischengelagert. Bergamotteabrieb ist so hocharomatisch, dass nur wenige Gramm für ein ganzes Kilo Konfitüre reichen. Bloss nicht nach dem Motto "Viel hilft viel" dosieren, das Ergebnis würde nur noch als Badezusatz taugen.
Für 4 Gläser à 250 ml und 1 Glas à 150 ml:
- 1,1 Kilo Erdbeeren, geputzt gewogen
- Saft einer kleinen Orange
- 550 gr Bio-Gelierzucker 2:1
- 1 El / 3 gr fein abgeriebene Bergamotteschale (aus dem TK, von 1-2 Früchten)*
Erdbeeren in Scheiben schneiden, mit Orangensaft und Zucker vermischen und 3 Stunden im Topf Saft ziehen lassen. Alles fein pürieren, Bergamotteschale zugeben und langsam zum Kochen bringen. Dabei ständig rühren, fleissig abschäumen und 6 Minuten sprudelnd kochen lassen. Heiss in die ausgekochten Gläser füllen, gut verschliessen und unter einer Decke auskühlen lassen. Haltbarkeit, wenn sauber gearbeitet wurde: Mindestens 6 Monate. Und nicht mit Earl-Grey-Tee zusammen servieren, das ist ein geschmacklicher Overkill.
*Eventuell die Schale zusammen mit einem Teelöffel Zucker im Mörser zerstossen, die Stücke sollten wirklich winzig sein.
7 Kommentare:
Erdbeer-Bergamotte habe ich auch schon gekocht, allerdings zusätzlich noch mit (eingefrorenem) Saft. Unglaublich, die beste Erdbeermarmelade, die ich je gekocht habe. :-)
Welche Menge Saft bzw. wie viele Saftwürfel hast du denn verwendet?
Habe den Saft damals auch ausgepresst und eingefroren, mich allerdings
noch nicht getraut, etwas damit auszuprobieren, da er so elendig sauer ist.
Huch, ich musste erstmal nachschauen, was Bergamotten sind :oops: ...
Hm, da sollte ich mal gezielt danach schauen! Aber die Haupterdbeersaison ist bei uns schon fast vorbei...
Das klingt für mich sehr exotisch: Bergamotte. Ich muss mal mit der Wilden Henne darüber reden, sie ist bei uns daheim die Marmeladenköchin.
Oh das klingt wirklich sehr lecker und ist eine tolle Kombination mit der Bergamotte!
Liebe Grüsse,
Krisi
@ sin-die-weck-weg
Wird wahrscheinlich ziemlich schwierig werden. Bergamotten sind meist nur von Januar bis Anfang März erhältlich und auch in Italien ziemlich rar. Aber vielleicht kennst du ja einen guten (italienischen) Gemüsehändler, der dir eventuell ein Kilo davon bestellen kann.
@ Toettchen
Bin gespannt, was sie dazu meint.
@ Krisi
Wenn du Earl-Grey-Tee magst, wirst du diese Konfitüre lieben. :-)
Ganz liebe Grüsse zurück
Wenn ich mich recht erinnere, dann hatte ich so ca. 30 g Saft auf 800 g Erdbeeren, allerdings benutze ich immer 1:1 Gelierzucker...
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