Sonntag, 17. Februar 2013

Basler Faschtewaije



Herr C. ist ein aktiver Fasnächtler und hat sich dieses Jahr für sein Schyssdräggzygli (nein, das Wort übersetze ich nicht) als Marschverpflegung wieder Faschtewaije gewünscht. Kein Problem, allerdings stellte ich eine Bedingung: Ein Faschtewaije-Yseli sollte der Lohn für meine Mühen sein. Hat er mir auch prompt versprochen. Nur die Lieferung steht noch aus. Könnte wegen seinen vorfasnächtlichen Gedächtnislücken auch noch länger gehen. Im Moment ist alles andere wichtiger. Kostüm, Zoggeli, Larve.... *augenverdreh* Update: Das Yseli ist angekommen! Ha,ha! Jetzt geht's los!


Das Rezept habe ich schamlos bei meinem Guru Robert geklaut. Seine informative Einleitung zur Geschichte der Fastenwähe und die Schritt-für-Schritt-Fotos sind unschlagbar, daher konnte ich mir ein Remake sparen. Und auch wenn ich ihn für fast unfehlbar halte, musste ich doch noch ein paar winzige Kleinigkeiten ändern. Um der Sache mehr Biss zu geben, nehme ich Halbweissmehl statt normales Weissmehl. Ausserdem kommen mir lange Gehzeiten sehr entgegen, deshalb darf der Vorteig über Nacht ruhen. Die Formgebung ist noch leicht verbesserungswürdig, aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen, gell?


Ich bin dann mal bis Donnerstag weg. Muss ausgiebigst der Frau Fasnacht huldigen.


Für 8 grosse oder 12 normale Faschtewaije:

  • 140 gr Halbweissmehl 
  • 125 gr lauwarme Milch
  • 4 gr Trockenhefe

Alles zu einem Vorteig verkneten. Schüssel mit Klarsichtfolie abdecken und an einem kühlen Ort (etwa 12-15 Grad) 12 Stunden aufgehen lassen.

  • 200 gr Halbweissmehl
  • 7 gr Salz
  • 8 gr Malzmehl
  • 125 gr lauwarme Milch
  • 120 gr flüssige Butter, abgekühlt
  • 1 kleines Ei, mit etwas Sahne oder Milch verklopft
  • massig Kümmel

Vorteig in kleine Stücke schneiden und mit Mehl, Salz und Malz mischen. Milch und flüssige Butter zugeben, in der Küchenmaschine auf niedrigster Stufe 3 Minuten kneten lassen. Maschine weitere 5 Minuten auf mittlerer Stufe laufen lassen, bis der Teig nicht mehr an der Schüssel klebt und sich seidig anfühlt. Schüssel mit Klarsichtfolie abdecken und den Teig an einem eher kühlen Ort 4 Stunden gehen lassen.

Aufgegangenen Teig kneten, rund formen und abgedeckt 10 Minuten ruhen lassen. Dann zu einem Rechteck (1 cm dick, etwa 12 cm breit) auswallen. In 8-12 Stücke schneiden. Jedes Stück mit dem Yseli bearbeiten oder mit einem Messer einschneiden, auseinanderziehen und auf mit Backpapier belegte Backbleche legen. Zudecken und bei Raumtemperatur eine halbe Stunde gehen lassen. Dann 30 Minuten in die Kälte, d.h. in den Kühlschrank oder auf die Terrasse stellen. Ofen auf 210 Grad vorheizen. Oberseite mit Eiwasch bestreichen, mit reichlich Kümmel bestreuen und leicht andrücken. Anschliessend in der Mitte des Ofens 12-15 Minuten backen, bis die Fastenwähen goldbraun sind. Die Grossen benötigen 20-25 Minuten. Auf einem Gitter auskühlen lassen und möglichst noch am gleichen Tag verzehren.


8 Kommentare:

lamiacucina hat gesagt…

viel Kümmel drauf, das gefällt mir ;-) Hab dieses Jahr noch keine gemacht. Wenn, dann werde ich deine Aenderungen berücksichtigen. Beim Migros kosteten sie letzte Woche 85 Rappen das Stück. Das erschwert das Selbermachen. Sind zwar nicht so gut, wie die von vom Schneider-Begg.

Jules Gartenküche hat gesagt…

Also, ich finde sie sehr hübsch! Und schmecken würden sir mir sicher auch...

Jules Gartenküche hat gesagt…

Ui, spannend, hab ich erst jetzt gelesen, da gibt es ein Stanzgerät dafür!!! Was die Schweizer nicht so alles erfinden ;-)

Anonym hat gesagt…

Du bist gemein. Hier am Bodensee bekomm ich keine Faschtenwajien.
Wenn ich nicht in Heimweh versinken möchte, heisst es SELBERMACHEN!
Danke fürs Rezept. (ohne Iiseli)
Frau A. vom Bodensee

kegala hat gesagt…

wow, die sehen toll aus, und wieder was gelernt :-)

Sybille hat gesagt…

Das schaut so schön aus. :)

Cooketteria hat gesagt…

@ John
Wenn ich mich irgendwo anmelden möchte, tue ich das ganz alleine. Ich brauche keine Rankings und keine Anwerbungsmails, in denen es vor Schreibfehlern wimmelt. Danke für ihr Verständnis.

Anonym hat gesagt…

Und sii sinn dr Hammer gsi! Yamyam nögscht Joor gärn wiider! Gruess und Merci Andy