Dienstag, 20. September 2016

Tschüss, Kitchen Aid. Herzlich willkommen, hübsche Ankarsrum!



Wie alles begann:
Ende der 1990er verschleuderte ein grosser Elektrohändler in der Stadt wegen Geschäftsaufgabe alle noch vorhandenen Geräte zu stark herabgesetzten Preisen. Mit der festen Überzeugung, dies sei eine einmalige Gelegenheit, kratzte ich mein Erspartes zusammen und gönnte mir eine Kitchen Aid. In den ersten Jahren nach dem Kauf nutzte ich sie nur sporadisch, doch das änderte sich, als ich von zu Hause auszog. Eine nochmalige Steigerung der Einsätze erlebte die Maschine nach einem weiteren Umzug vor fast vier Jahren. Damals tauschte ich den schrottigsten Gasherd aller Zeiten gegen einen Elektroofen ein, der mittlerweile zweimal pro Woche die Küche in eine winzige Bäckerei verwandelt. Alles schön und rosarot, bis die Kitchen Aid vor etwa einem Jahr anfing im ersten Gang zu röcheln. Sofort wurden Rettungsmassnahmen eingeleitet, doch am Ende blieb nur die Wahl zwischen einer völlig überteuerten Reparatur ohne Erfolgsgarantie oder einem Neukauf. Letzteres war die vernünftigere Entscheidung und so startete die Suche nach einer würdigen Nachfolgerin.

Meine Vorgaben:
Stabil, standfest, mindestens 500 Watt. (Kitchen Aid gestrichen). Design ist der Leistung untergeordnet, aber sie darf trotzdem nicht potthässlich sein. (Kenwood gestrichen. Sorry, not my style). Zutatenmengen für 4 Brote, d.h. 3-4 Kilo Teig, werden problemlos bewältigt. (Bosch, AEG und Thermomix gestrichen). Und der Preis spielt natürlich auch eine Rolle. (Häusler Alpha gestrichen). Durch dieses Ausschlussverfahren bin ich letztendlich auf die Assistent von Ankarsrum gestossen. Um nicht die Katze im Sack kaufen bzw. bestellen zu müssen, versuchte ich einen Händler in meiner Nähe ausfindig zu machen. Meine Bemühungen blieben leider erfolglos, die Assistent wird in der Schweiz (noch) vorwiegend im Grossraum ZH und über Onlineshops vertrieben. So entstand die Idee, beim Generalimporteur anzufragen, ob und unter welchen Bedingungen mir eventuell ein Testgerät zur Verfügung gestellt werden könnte. Aus der Anfrage wurde dann ein Kooperationsangebot und zu meiner grössten Freude, ist die leuchtend orangefarbene Assistent letzte Woche bei uns eingezogen.

Vorgehen:
In den nächsten Wochen werde ich die Maschine auf Herz und Nieren prüfen und euch darüber auf dem Laufenden halten. Geplant sind beispielsweise Testläufe mit variablen Hefe- und Sauerteigmengen, Kuchen- und Keksteige, Desserts und Kleinigkeiten, wie Eiweiss und Sahne aufschlagen. Zwischendurch kommt das optionale Zubehör zum Einsatz, d.h. Mixer, Fleischwolf, Gemüseschneider und der Mahlvorsatz mit Stahlkegelwerk. Wünsche, Vorschläge und Tipps werden übrigens gerne entgegengenommen.

Es folgt sogleich die Vorstellung und der technische Teil:
Die Ankarsrum Assistent wurde 1940 vom Industriedesigner Alvar Lenning entwickelt. Seit 1960 wird die Küchenmaschine in Ankarsrum, Schweden produziert. Einzigartig ist das 360°Bowl-Rotary-System: Nicht der Knethaken dreht sich, sondern die Schüssel. Der Hersteller verspricht eine einfache Handhabung, komfortable Zugabe der Zutaten dank grosser Schüsselöffnung und beste Knetergebnisse. Jede Ankarsrum Assistent wird mit einem Grundzubehörpaket geliefert: Eine Edelstahlschüssel (7 Liter) inkl. Deckel, Knethaken, Rührwalze, Teigabstreifer, Teigspachtel und eine Rührschüssel aus Kunststoff mit Planentenschlagwerk (3,5 Liter). 

Höhe, Breite, Tiefe: 36 x 26,8 x 40 cm
Gewicht: 8,6 Kilo
Leistung: 800 Watt
Verfügbare Farben: 11
Optionales Zubehör, z.B. Zitruspresse, Flocker, Nudelwalzen, Zusatztrommeln: Hier klicken
Verkaufsstellen in der Schweiz: Hier klicken

Das Kleingedruckte:
Maschine und Zubehör werden mir freundlicherweise von der Avissa Switzerland GmbH zur Verfügung gestellt. Dieser Umstand beeinflusst aber weder meine Wahrnehmung noch meine Meinung.

7 Kommentare:

Susanne hat gesagt…

Die Maschine steht auf meiner Wunschliste. Ich habe seinerzeit eine Bosch gekauft, aber leider ist deren Knetleistung nicht so toll. Jetzt nutze ich die alte Electrolux meiner Schwiegermama...knetet gut. Ist aber echt häßlich. Ich bin also sehr gespannt, was Du berichtest...
Ach so: ganz viel Spaß dir mit dem tollen Teil :-)

Cooketteria hat gesagt…

Dankeschön. Werde ich auf jeden Fall haben. :-)

sin-die-weck-weg hat gesagt…

Gratulation!!! Ich habe mir ein gebrauchtes Teil, noch unter dem alten Namen Elektrolux vor gut einem Jahr gekauft - ich liebe meine Assistentin!!!
Allerdings muss man bei Weizenteigen eine längere Knetzeit einrechnen, bis das Glutengerüst richtig ausgebildet ist! Und am besten man schreibt sich diese Zeiten gleich auf's Rezept drauf - sonst steht man jedes Mal daneben (obwohl das auch nicht uninteressant ist ;-) ).

Für weizenlastige Teige nehme ich übrigens die Walze, für roggenlastige (und das ist die Mehrzahl), den Knethaken...

Cooketteria hat gesagt…

@ Susanne
P.S. Hast du die mit dem viereckigen Standfuss in dunkelbraun/orange? Meine Tante hatte ab Mitte der 80er(?) so eine und die fand ich als Kind richtig hübsch, im Gegensatz zu Mutters weisser Bosch. Warum auch immer.

@ Frau Weck
Dankeschön. *froifroifroi*
Danke für die Tipps, werde sie alle beherzigen.
Die Knetzeiten werden peinlichst genau notiert, freue mich nämlich schon darauf, die Maschine auch einmal unbeaufsichtigt laufen lassen zu können. Mit der Kitchen Aid war das nie möglich, weil sie bei der Verarbeitung von Hefeteig immer auf der Arbeitsfläche herumhopst.

Susanne hat gesagt…

Nein, die ist so cremefarben. Mit braunem Fuss und Orange abgesetzten Schaltern. Sie ist echt alt, es gibt nur den Knethaken und dooferweise auch keinen Teigabweiser.

Anonym hat gesagt…

gerade bin ich auf diesen Seiten gelandet. Beim Blättern auch auf diesen Bericht und jetzt muss ich unbedingt auch noch meinen Senf/ Kommentar dazu abgeben.

Ja - und was ich sagen will
Ich habe auch gewechselt!
Von der Kenwood zur Ankarsrum zwar mit einem traurigen Herzen - aber trotzdem glücklich und zufrieden.
Mein Fazit ist, wer regelmäßig Brotteige mit Roggen oder anderen schweren Teigen macht, wird die Ankarsrum schätzen.

Hätte ich mehr Platz in der Küche, wären wohl beide Maschinen geblieben.
Die Kenwood macht einfach die besten Bisquitteige und die Rührschüssel ist praktisch und schnell gereinigt, dagegen die Plastikschüssel von Ankarsrum sehr unpraktisch.

Aber die große Teigschüssel und die Knetfunktionen sind fast wie beim Profi.
Kein Teig schraubt sich hoch und sie kann auch alleine kneten.

Vielleicht hilft mein Kommentar bei der Entscheidung der Leser.

Grüße aus Bayern
und Respekt für die interessanten Artikel auf diesen Seiten

Renate

Cooketteria hat gesagt…

Liebe Renate

Leider ist dein Kommentar irgendwie "durchgerutscht", d.h. er wurde ohne meine Kenntnis freigeschaltet. Seit der Systemumstellung bei Blogger funktioniert einiges nicht mehr so richtig bzw. gibt es Neuerungen, die reichlich mühsam sind. Habe den Kommentar gerade erst entdeckt, daher die späte Antwort. Sorry.

Ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar, der nicht nur für mich, sondern auch für meine Leser bzw. unentschlossene Käufer sehr nützlich ist.

Merci, dass du dir die Zeit dafür genommen hast und für das Kompliment. :-D

Liebe Grüsse und nochmal 'tschuldigung