Dienstag, 18. August 2015

Buchvorstellung: Gärtnern im Kleinformat von Janit Calvo



Es gibt Zeiten, da scheint alles wie verhext. Zuerst war ich gesundheitlich nicht auf der Höhe und dann kam die Hitzewelle, die mir schwer zu schaffen machte. Nebenbei musste ich auch noch fast jeden Tag zum Giessen in den Schrebergarten hetzen. Weil der Wasserdruck nach der Reparatur der Hauptleitung halbiert wurde, dauert die ganze Prozedur mittlerweile mindestens 75 Minuten. Nur giessen, wohlgemerkt. Noch die schlimmsten Unkräuter rausgerissen, Gemüse und Beeren gepflückt und schon war es 22h (oder später) und die Verarbeitung der Ernte musste auf den nächsten oder übernächsten Tag verschoben werden. Zu meinem Verdruss begann auch noch die Brombeer- und Holundersaison viel früher als sonst. Der Kühlschrank quoll zwischendurch schier über vor lauter Papiertüten voller Gemüse und Früchte. Uff. Es blieb einfach keine Zeit übrig, um den geplanten Gemüsegarten en miniature auf der Terrasse anzulegen. Was mich ziemlich ärgert, denn ich wollte euch die Buchvorstellung samt gelungener Umsetzung präsentieren. Eine grosse, blau glasierte Schüssel samt Untersetzer ist alles, was ich bisher besorgen konnte. Nun wollte ich aber nicht mehr länger warten, denn Gärtnern im Kleinformat aus dem Topp Verlag ist so putzig und informativ, dass ich euch die Chance nicht nehmen möchte, noch in diesem Jahr etwas davon umzusetzen.


Beim ersten Durchblättern gab ich unwillkürlich dauernd Sätze wie "Aaah, oberniedlich" oder "Supertoll, richtig zuckersüss" von mir, so dass Herr C. sich schon zu fragen begann, ob ich noch ganz dicht bin. Denn Wörter wie niedlich, putzig oder zuckersüss tauchen in meinem Sprachgebrauch sehr, sehr selten auf. Über dieses Alter bin ich hinweg, behaupte ich dann immer. Aber wenn man sich die liebevoll gestalteten Minigärten und besonders die unzähligen schnuckeligen Details anschaut, kann man gar nicht anders...


Zurück zum Thema. Das Softcover-Buch ist überraschend gross (23 x 22 cm), liegt gut in der Hand und lässt sich problemlos aufgeklappt hinlegen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt auf alle Fälle, denn das Buch wirkt sehr wertig.


Auf über 350 Seiten, garniert mit unzähligen Bildern, wird der Leser in die Welt der Miniaturgärten entführt. Ich persönlich hätte mir das Buch ja nur schon wegen der Fotos gekauft, aber nebenbei erfährt man ausführlich, wie ein solcher Garten durchdacht angelegt und später richtig gepflegt wird. Die Kapitel sind daher folgendermassen unterteilt: Einleitung, Miniaturwelten für Anfänger, Massstabgerechtes Design, Terrassen und Pfade, Pflanzen für den Miniaturgarten, Zubehör, Projekte und Gartenpflege. Dank den vielen bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitungen, ist dieses Buch auch für absolute Gartenneulinge verständlich. 


Vom Mini-Mini-Gärtchen im kleinen Tontopf, über bepflanzte Waschschüsseln, bis zur chinesisch/japanisch inspirierten Miniatur-Parkanlage im Hausgarten, ist alles mit dabei. Natürlich kann man für dieses Hobby auch ziemlich viel Geld ausgeben, aber mit etwas Phantasie und Improvisationskunst bleiben die Kosten im Rahmen. Beispielsweise finden sich Miniaturmöbel und kleine Steingut- oder Porzellantiere oft zu passablen Preisen auf Flohmärkten, wenn jemand den Inhalt eines Setz-/Sammelkastens zum Verkauf anbietet. Viele Gestaltungselemente können auch (mit oder ohne Anleitung) selbst hergestellt werden, wie zum Beispiel Zäune oder Rankgitter. Passende Pflanzen kann der Gärtner des Vertrauens besorgen, Pflanzgefässe sind in jedem guten Baumarkt erhältlich. Generell gilt: Wer gerne bastelt, ist klar im Vorteil. Andere Vorkenntnisse sind für dieses Hobby nicht nötig. Kleinere Projekte können auch mit Kindern gut umgesetzt werden. Oft sind sie begeistert mit dabei, wenn es um's Dekorieren und Pflegen solcher Miniaturwelten geht. Ausserdem ist es ein originelles Geschenk für alle, die einen grünen Daumen haben. Oder gerne hätten. 

Fazit:
Eine dicke, fette Kaufempfehlung meinerseits. Es ist einfach zu putzig. ('Tschuldigung ;-)

Zum Abschluss noch das Kleingedruckte: Die in dieser Rezension geäusserten Ansichten und Meinungen sind zu 100% die Meinigen und wurden von niemandem beeinflusst.       
Einen ganz herzlichen Dank an den Topp Verlag, der mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. 
Die eingebundenen Fotos stammen ursprünglich aus dem Buch und wurden von mir für die Buchvorstellung abfotografiert.


9 Kommentare:

sin-die-weck-weg hat gesagt…

Das Buch klingt ja wirklich vielversprechend...putzig! Danke für´s Vorstellen, kommt auf meinen Wunschzettel...

Cooketteria hat gesagt…

Würde dir ja gerne mein Exemplar überlassen, aber ich kann mich einfach nicht davon trennen. Ob das an der Putzigkeit liegt? ;-)

SarahMorena hat gesagt…

Hahaha, da ging es mir wie Dir!
Waaaas? Der Holunder ist schon reif?
Aber ich hab doch gar keine Zeit! Wöchentlich Kiloweise große Tomaten, Korbweise Cocktailtomaten, Zucchini, Gurken, Auberginen, Paprika, .... Ich komm ja kaum so hinterher =(

Liebe Grüße,
Sarah =)

Anonym hat gesagt…

Waas, bei euch sind schon die Holunderbeeren reif? Ich bin froh, dass ich mich erst mit den Brombeeren beschäftigen kann, die sind dieses Jahr fantastisch.
Und das Buch, putzig ja, aber außer optisch bringt ein solcher Miniaturgarten ja keinen wirklichen Nutzen - ich bin bei so etwas ja eher pragmatisch. ;-)

Cooketteria hat gesagt…

@ SarahMorena
Wöchentlich? Ich schleppe (zumindest gefühlt) fast täglich kiloweise Zeug nach Hause. Der Tiefkühler ist voll, fast alle Einmachgläser gefüllt und der Dörrer kommt kaum zur Ruhe. *soifz*

@ kochpoetin
Yep, schon seit zwei oder drei Wochen. Und da das Holundergelée mit Bittermandel bei Familie und Freunden so beliebt ist, bin ich seither dauernd am Entsaften und Einkochen.
Darum wollte ich ja auf der Terrasse einen Minigemüsegarten anlegen, da wird dann nicht nur das Optische bedient. Ich hoffe auf nächstes Jahr. Obwohl... Der Miniteich im Garten müsste auch endlich umgesetzt werden. *gnah*

SarahMorena hat gesagt…

*hüstl* Bei den Tomaten mach ich nur einmal in der Woche einen Ernterundgang und dann werden es halt wirklich einige Kilo. Bzw. mehrere Körbe. (Da kommt demnächst mal was in meinem Blog. ;-) )
Aber mehr als einen halben Tag hab ich auch nicht, diese Kilo zu verarbeiten. Bei Zucchini und Gurken wird schon häufiger nachgeschaut, sonst explodieren die ja.
Seit gestern hab ich mit der Gartenernte und Verarbeitung endlich mal so weit aufgeholt, dass ich am Wochenende glaub doch mal Holunder sammeln gehe, in der Hoffnung es gibt noch. ;-)

Liebe Grüße,
Sarah =)

Cooketteria hat gesagt…

Ach so.. ;-)

Bei uns hier unten ist die Erntezeit schon vorbei, aber in höheren Lagen sehen die Beeren noch ganz proper aus.
Drücke dir ganz fest die Daumen.

Ganz liebe Grüsse zurück

P.S. Hast du mir eventuell gemailt? Glaube, mein Account spinnt wieder einmal. Ich bekam in den
letzten Tagen keine einzige neue Mail, nicht einmal irgendwelchen Spam. Komische Sache.

SarahMorena hat gesagt…

Ohh, dann hab ich ja noch Hoffnung.
Ja, Montag hatte ich Dir die E-Mail-Adresse der Freundin geschickt.
Kam in dem Fall sehr wahrscheinlich nicht an.
Soll ich es nochmal probieren? ;-) Oder hier im Kommentar und Du veröffentlichst den nicht? ;-) =D

Grüßle =)

Cooketteria hat gesagt…

Mist, leider nicht angekommen. Aber der zweite Kommentar schon.
Werde mich gleich bei ihr melden. Nochmals ganz herzlichen Dank.

P.S. Beim Spaziergang gleich nochmal geguckt. Die Holunderbäume
am schattigen Hang tragen auch noch reichlich Beeren. Aber die, die in
sonniger Lage stehen, sind mehr oder minder kahl (gefressen oder abgefallen).