Donnerstag, 30. Mai 2013

Think global, buy local: Wilde Formaggini



Nach einem Multitasking-Ausflug auf's Land (Schweinwoll spaziert, Wildkräuter gesammelt, auf drei verschiedenen Bauernhöfen eingekauft, die raren Sonnenstrahlen genossen), brauchte ich zu Hause nur noch fünf Minuten zu investieren, bis dieser phantastische Minisalat auf dem Tisch stand. Die Inspiration dazu stammt von Meret Bissegger, die in ihrem Buch "Wilde Pflanzenküche" Gierschknospen mit Robiola und Senf zu einer speziellen Vorspeise kombiniert. Ein Stück vom Glück auf dem Teller, auch ohne Sonnenschein.


Pro Person:

  • 7-10 junge Gierschblätter, gerne auch mit halb geschlossenen Blütenknospen
  • 1 kleiner Formaggino aus Kuh- oder Ziegenmilch
  • 1 Tl Birnel
  • 2 Tl kaltgepresstes Rapsöl
  • 2 Tl Apfelessig 
  • frisch gepflückte Gundermannblüten
  • Pfeffer aus der Mühle
  • Salzflocken

Gierschblätter nur bei starker Verschmutzung kurz abbrausen, trockentupfen, vom Stiel befreien und auf den Tellern verteilen. Formaggini waagerecht halbieren und auf die Gierschblätter setzen. Birnel, Rapsöl und Essig zu einem Dressing verrühren und über den Käse giessen. Grosszügig pfeffern und mit den Gundermannblüten garnieren. Fertig ist die Hexerei. Wer mag, kann alles noch mit ein paar Salzflocken bestreuen. Finde ich völlig unnötig, Herr C. sieht das etwas anders. Dazu frisches Baguette, ein Glas Wein und der Abend ist geritzt.


Formaggini, kleine Frischkäse aus Kuh-, Schaf oder Ziegenmilch, sind eine Tessiner Spezialität und ännet des Gotthard leider selten in guter Qualität zu bekommen. Umso mehr freut es mich, dass ich vor kurzem diese köstlichen, milden Bio-Formaggini aus Ziegenmilch entdecken durfte. Zu beziehen sind sie beim Hof Ränggersmatt, oberhalb von Arlesheim/BL. Im winzigen Selbstbedienungslädeli werden ausserdem noch frische Milch, Quark, Feta und Frischkäse von der Ziege angeboten. Zur Zeit gibt es noch Löwenzahnmelasse und Zitronenmelissensirup. Leider nur mit dem Auto oder zu Fuss erreichbar. Am besten mit einem Spaziergang zur Schönmatt oder durch die Ermitage kombinieren.


3 Kommentare:

magentratzerl hat gesagt…

Was ist denn Birnel?

Cooketteria hat gesagt…

Birnel = Birnendicksaft

Hab's oben gerade noch verlinkt.

Helles Birnel hat einen angenehm fruchtigen, nicht zu aufdringlichen Eigengeschmack und da es ökologisch voll vertretbar ist, mache ich gerne Werbung dafür.

magentratzerl hat gesagt…

Ah, danke. Den kenne ich. Gibt's im Bioladen :-)