Kennt ihr das auch, dass ihr gewisse Käufe lange vor euch herschiebt, weil ihr die Sinnfrage nicht ganz überzeugend beantworten könnt? Mir geht es oft so bei Dingen, die ich zwar furchtbare gerne in meinen Besitz bringen würde, aber als definitiv nicht überlebenswichtig einstufe. Damit meine ich solche Sachen wie den Slow Cooker, die sündhaft teuren Buddhaförmchen oder die kleine Getreidemühle, die alle mehr als zwei Jahre auf meiner imaginären Wunschliste standen. Mittlerweile möchte ich keines davon missen, aber oft entpuppen sich solche Wunschkäufe auch als Fehlschläge. So wie der elektrische Dampfgarer, der im Schrank viel zu viel Platz wegnimmt. Oder die überdimensionierte Spaghettischüssel. Die ist zwar ungemein praktisch für Familienfeste und Partys, aber wie oft lade ich schon Leute zum Nudelessen ein? Genau so geht es mir auch beim Kochbuch Ticino ti cucino, welches schon seit 2012 auf meiner Wunschliste steht. Immer, wenn ich in einer Buchhandlung bin, blättere ich es genüsslich durch, bin von den hübschen Fotos begeistert, möchte gerne dieses und jenes Rezept nachkochen und kurz bevor ich mich zum Kauf durchringen kann, lege ich es wieder zurück. Keine Ahnung, warum ich so reagiere. Normalerweise bin ich beim Erwerb von Kochbüchern nämlich überhaupt nicht zimperlich (fünf volle Regale als Beweis lassen sich nicht so ohne weiteres unterschlagen). Um mir die Entscheidung zu erleichtern, lieh ich das Buch in der Bibliothek aus. Einen Monat später musste ich es zurückbringen und bin immer noch nicht weiser als zuvor. Es könnte also noch ein Weilchen dauern, aber bis dahin vertröste ich mich mit den wunderbaren Dinkel-Mürbteigkeksen aus dem Verzascatal. Und weil der Frust ob der Entscheidungsunfähigkeit gross ist, mussten die Kekse sich in der Dimension anpassen.*
Für etwa 20 wirklich grosse Kekse:
- 250 gr weiche Butter
- 250 gr Zucker
- 1/8 Tl Vanillepulver
- 1 Prise Salz
- 2 Eier Grösse L
- 500 gr Dinkel-Halbweissmehl (oder 420 gr helles Dinkelmehl & 80 gr Ruchmehl)
Butter, Zucker, Vanillepulver und Salz mit dem Handrührer crèmig aufschlagen. Eier einzeln jeweils eine Minute lang gut unterrühren, bis die Masse schön gleichmässig ist. Mehl sieben und portionsweise mit den Knethaken untermischen. Den Teig nur ganz kurz bearbeiten, bis er gut zusammenhält. In Klarsichtfolie wickeln und mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Zwischen zwei Schichten Klarsichtfolie 3-4mm dick auswallen und mit einem Ausstecher, oder einem Trinkglas, Kreise mit einem Durchmesser von etwa 10 cm ausstechen. Falls gewünscht, der Mitte noch mit einem kleinen Ausstecher zu Leibe rücken. Reste kurz zusammenkneten und nochmals ausrollen. Kekse auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und 12-15 Minuten bei 180 Grad backen. Die Biscott sollen möglichst hell bleiben und nur an den Rändern leicht bräunen. In einer Blechdose aufbewahren und innerhalb von drei Wochen verputzen, verschenken oder verfüttern.
* Sie können natürlich auch kleiner ausgestochen und wie Spitzbuben mit Konfitüre gefüllt werden.
4 Kommentare:
Ich kenne das mit dem Herumschleichen gut, zum Glück sind die ausgeliehenen Bücher bei uns verlängerbar. ;-)
Deinen Schweinchenausstecher hätte ich auch gern, wunderschön!
Theoretisch können die Bücher zweimal verlängert werden, aber alle Neuanschaffungen oder vorbestellte Bücher müssen nach 30 Tagen wieder zurückgebracht werden. Und da es eine ellenlange Warteliste für das Buch gibt (und gab, musste 4 Monate darauf warten), werde ich es nicht mehr so schnell wiedersehen.
Den Schweinchenausstecher liebe ich heiss und innig. Ein Flohmarktfund, der mich stolze 20 Cent gekostet hat. Bei so einem Preis reicht die Zeit nie, um ins Grübeln zu kommen. :D
Der Schweinchenausstecher! Zu süß :-)
Ganz süße Ausstecher!
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