(Entschuldigt bitte das hässliche Foto. Es war schon zu dunkel und ich hatte nur das Natel griffbereit).
Momentan versuchen wir unseren Schrebergarten winterfertig zu bekommen, was bei dem unberechenbaren Oktoberwetter gar nicht so einfach ist. Gestern strahlte die Sonne und Herr C. buddelte zuerst eine Menge Topinambur aus der Erde. Danach widmeten wir uns den unzähligen verblühten Blumen und allen anderen Pflänzchen, die zurück- oder abgeschnitten werden mussten. Während Herr C. den Kompost mit Abraum fütterte, machte ich mich im Beet nebenan auf die Suche nach eventuell übersehenen Kürbissen. Unter der Riesenkapuzinerkresse, deren Blätter teilweise grösser als eine normalen Untertasse sind (!), hatten sich tatsächlich noch drei Blue Kuri und ein Mini-Acorn versteckt. Zusammen mit den 9 Exemplaren, die wir vor drei Wochen geerntet haben, ergibt das die Rekordsumme von 12 Kuri Kabochas an nur einer Pflanze. Nicht schlecht, gell?
Solche Erträge bin ich sonst nur von Zierkürbissen gewohnt, die essbaren Sorten produzieren bei uns selten mehr als vier Früchte pro Pflanze. Richtig gelagert halten sich die eher mehligen, nach Marroni schmeckenden Kürbisse mehrere Monate. Doch ein Exemplar musste gleich verarbeitet werden, weil ich beim Ernten aus Versehen den Stielansatz verletzt hatte. Phantasielos wie ich manchmal bin, kam mir nichts anderes in den Sinn, als daraus eine Suppe zu kochen. Die sonnige Farbe verdankt sie der frischen Kurkumawurzel, der Cashewsahne und dem Pimenton de la Vera den letzten Pfiff.
Für die etwa 250 ml Cashewsahne:
- 125 gr rohe Cashews
Cashews in eine Schüssel geben, mit reichlich kaltem Wasser bedecken und über Nacht (12 Stunden) einweichen. Am nächsten Tag in ein Sieb schütten, gut abbrausen und kurz abtropfen lassen. Zusammen mit 120 ml frischem Wasser in den Mixer geben und ganz glatt pürieren. Am Schluss sollte die Sahne die Konsistenz von crèmigem Joghurt haben. Wenn sie zu dick ist, esslöffelweise mehr Wasser einpürieren. Sie kann sofort weiterverwendet werden und ist im Kühlschrank 3-4 Tage haltbar.
Für 6-8 Portionen Suppe:
- 1 mittelgrosser Kürbis, ca. 1,4 Kilo (ergibt etwa 1 Kilo Fruchtfleisch)
- 2 El Ghee oder Rapsöl
- 2 grosse Zwiebeln
- 2 mittlere Karotten
- 1 daumengrosses Stück Kurkuma
- ein grosszügiger Schuss Noilly Prat
- 2 Liter Hühner- oder Gemüsebrühe
- 2 Wacholderbeeren, fein zermörsert
- oben angegebene Menge Cashewsahne
- Salz, Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss
- Pimenton de la Vera (scharf)
Kürbis in handliche Schnitze schneiden, entkernen, schälen und in walnussgrosse Stücke zerteilen. Ghee bei kleiner Hitze in einem grossen Topf schmelzen lassen. Zwiebeln und Karotten schälen, in kleine Stücke schneiden, in den Topf geben und einige Minuten schmurgeln lassen, bis die Zwiebelstücke leicht gebräunt sind. Kurkuma schälen und fein hacken. Zwei Minuten mitbraten, Hitze hochdrehen und mit Noilly Prat ablöschen. Kürbis und Wacholderbeeren in den Topf geben und mit der Hühnerbrühe auffüllen. Deckel auflegen und etwa 15 Minuten kochen, bis das Gemüse weich ist. Mit dem Stabmixer fein pürieren, Cashewsahne zugeben und kurz einpürieren. Ggf. mit heissem Wasser verdünnen, falls die Suppe zu dick ist. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Pimenton de la Vera abschmecken und heiss servieren.
2 Kommentare:
Kürbissuppe geht natürlich immer. Deine klingt sehr interessant. Ich bin nur etwas unschlüssig, warum ich Sahne durch Cashewsahne ersetzen sollte. ;-)
Muss man nicht, kann man aber. ;-)
Für mich gibt es mehrere Gründe:
1. Wenn Veganer mitessen
2. Wenn Leute mitessen, die weder Sojasahne noch
Kokosmilch mögen/vertragen
3. Weil ich immer Cashews im Vorrat habe, im Gegensatz zu frischer Sahne
4. Weil Cashewsahne die Suppe so schön sämig macht
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