Donnerstag, 1. November 2012

Pan de Muerto de Oaxaca



Am 1. und 2. November feiern die Mexikaner den Dia de los Muertos (Tag der Toten). Für uns eher ungewohnt, werden die Festtage nicht ruhig und besinnlich begangen. Es ist ein fröhliches Volksfest, eine Mischung aus Halloween, Fasnacht und Independence Day. So würde ich es beschreiben. In den Geschäften können schon Wochen vorher Süssigkeiten, Brot und Gebäck in Form von Skeletten, Totenschädeln oder Knochen gekauft werden. Am zweiten November verwandeln sich die Friedhöfe in riesige Picknickplätze, auf denen hunderte Familien mit ihren toten Angehörigen und Freunden feiern. Der Tod wird nicht tabuisiert, sondern als normaler Teil des Alltags angesehen. Entsprechend bunt und lustig geht es zu und her. 

Eines darf dabei nie fehlen: Pan de Muerto. Ein gehaltvolles, süsses Hefebrot, welches traditionell mit Orangenblütenwasser und Anis aromatisiert wird. Pan de Muerto de Oaxaca ist nicht ganz so süss und enthält weniger Eier. Schon lange stand das Brot auf der Nachbackliste, gestern war es dann so weit. Geschmack und Textur sind wirklich toll, an der Form muss ich noch ein winziges bisschen arbeiten. Schönere Exemplare und bebilderte Anleitungen findet ihr zum Beispiel bei Mis Recetas Favoritas.


Für ein Brot:

  • 325 gr Mehl Typ 405
  • 40 gr Zucker
  • 5 gr Salz
  • 5 gr Trockenhefe
  • 35 gr Milchpulver
  • 1 knapper El Anis, angequetscht
  • 1 Tl abgeriebene Orangenschale
  • 100 gr Wasser
  • 50 gr Butter
  • 1 Ei
  • 1,5 El Orangenblütenwasser
  • 2 El Sahne zum Bestreichen

Mehl, Zucker, Salz, Hefe, Milchpulver, Anis und Orangenschale in der Rührschüssel der Küchenmaschine verrühren, in der Mitte eine Mulde formen. Butter in einem kleinen Topf schmelzen, mit Wasser, Ei und Orangenblütenwasser verquirlen. Flüssigkeit in die Mulde giessen. Küchenmaschine drei Minuten auf kleiner Stufe, danach acht Minuten auf mittlerer Stufe kneten lassen, bis der Teig nicht mehr an der Schüsselwand klebt. Einen Ball formen, kreuzweise einschneiden und zurück in die Schüssel legen. Mit Klarsichtfolie abdecken.

Schüssel an ein nicht zu warmes Plätzchen stellen und den Teig auf's Doppelte aufgehen lassen. Oder den Teig eine halbe Stunde anspringen lassen und danach 10 Stunden in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag dem Teig mindestens eine Stunde Zeit geben, damit er Zimmertemperatur annehmen kann. Kurz durchkneten und in einen grossen Teil (440 gr), einen Gupf (120 gr) und zwei Stränge (à 40 gr) teilen. Einige Minuten entspannen lassen, dann rund schleifen bzw. zu Perlensträngen formen. Zusammensetzen, gut andrücken und mit geölter Klarsichtfolie bedeckt auf doppeltes Volumen aufgehen lassen. Ofen auf 200 Grad vorheizen. Auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Zehn Minuten backen, dann Temperatur auf 180 Grad drosseln und in 15-20 Minuten fertig backen. Falls der Gupf zu dunkel wird, mit Alufolie abdecken. 


5 Kommentare:

Ann-Katrin hat gesagt…

Das Brot sieht ja lustig / interessant aus! Die Geschichte dahinter ist auch sehr spannend! Ich finde es immerwieder schön, wenn Rezepte dazu beitragen, dass man ein wenig in eine andere Kultur eintauchen kann! Sehr lecker ist das Brot bestimmt auch! :)

Liebe Grüße, Ann-Katrin
von penneimtopf.blogspot.de

Cooketteria hat gesagt…

Lustig ist das richtige Wort dafür ... :) Genau deswegen finde ich solche traditionellen Rezepte so interessant. Und den Einstieg in eine fremde Kultur findet man am einfachsten über das Essen.

Lecker ist es, vorausgesetzt, man mag Anis. ^^

Liebe Grüsse zurück

Sybille hat gesagt…

Ich mache gerade Hefegebäck....
Anis find ich gut!!

Cooketteria hat gesagt…

Cool, dann sind wir schon zwei in einer Welt voller Fenchel-und-Anis-Hasser.

Anonym hat gesagt…

An interesting discussion is worth comment. I think that you should write more on this topic, it might not be a taboo subject but generally people are not enough to speak on such topics. To the next. Cheers