Samstag, 1. Januar 2022

Kulinarischer Jahresrückblick 2021 (inkl. Reste aus 2020)

Aloha, alle zusammen! Gut gerutscht? Sanft gelandet? Nach dem letztjährigen, pandemiebedingten Aussetzer, beglücke ich euch nun wieder mit einem rein kulinarischen Jahresrückblick. Last but not least: Herzlichen Dank fürs Mitlesen und Kommentieren. Schön, dass es euch gibt.

Erstes Mal
Frische, ungepökelte Zunge vom jungen Rind aus der Region im Slow Cooker gegart. Eine Offenbarung!
Linsengranola selbst hergestellt. Gesünder, sättigender und keine Spur von Linsengeschmack weit und breit. 
Hefeteig mit Flohsamenschalen. Dank diesem natürlichen Zusatz bleiben sogar Dinkelbrote tagelang frisch.

Neu entdeckt
Gersten- und Zichorienkaffee für die Caffettiera. Bester Mix: 70% grob gemahlene Zichorie und 30% Orzo.
Barattiere/Gurkenmelonen. Handliche Grösse, leicht süsslich, knackig. Alles ist essbar, inklusive der Kerne.
Schwarzer Kreuzkümmel. Kala Jeera ist weniger dominant und nussiger als normaler Kreuzkümmel.

Wiederentdeckt
Frische bzw. tiefgekühlte Curryblätter. Waren eine Zeit lang wie vom Erdboden verschluckt.
Gedörrte Minifeigen. Weniger Kernchen, mehr Geschmack. Verfeinern Brote, Kuchen und Birchermüesli.
Apropos Birchermüesli: Ein Tupperli voll mit Himbeeren aus dem eigenen Garten rettet jeden Sommerabend.

Festgestellt
Gebackene Semmelknödel mit Silserli/Brezeln sind den gekochten Cousins aus Brötchen jederzeit vorzuziehen.
Fruchtsaftschorle mit wenig (!) Hagebuttenpulver gepimpt, ergibt eine erfrischende Vitaminbombe.
Selber gesammelte Kastanien über offenem Feuer zu rösten scheint so simpel, ist aber Genuss in Perfektion.

Gelernt
Bretzeleisen und ich sind einfach nicht kompatibel. Stichwort: Verbrannte Finger. Konsequenz: Verkauft.
Den perfekten Zopf zu backen. Und das perfekte UrDinkelvollkornbrot. Und den perfekten Mohn-Zitrus-Kuchen.
Lauch zu lieben. Aber nur, wenn er kurz gegart, gedämpft oder roh aufgetischt wird.

Vernachlässigt
Den Garten. In jeglicher Hinsicht. Nichts angebaut, kaum geerntet, zu nasser Sommer. Eine Tragödie.
Grosser Gusseisenbräter. Selten Topfbrote gebacken. Kastenbrotscheiben passen halt besser in die Lunchbox. 
Sandwichtoaster. Steht wahrscheinlich zu weit hinten im Schrank. Aus den Augen, aus dem Sinn.

Aus dem Speiseplan gestrichen
Kuhmilch & -frischkäse. Nicht vollständig. Aber massiv reduziert, seit mein Gedärm deswegen protestiert.
Quornaufschnitt. I like Quorn, doch die "Qurstscheiben" sind geschmacksarm und viel zu salzig. 
Schwarze Limetten. Selbst als Pulver, und sparsam eingesetzt, verleiht es Gerichten eine seifige Note.

Highlights
Geburtstagsessen im Gibigiana. Mit den zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben gefeiert. Unbezahlbar.
Die Gelatiera neben dem Centro dell' usato in Luino. Grapefruit, Haselnuss, Fior di Latte, Birne.... So fein!
Und natürlich auch dieses Jahr auf dem Siegertreppchen: Die Holzofenbäckerei Brotkorb in Waldstatt. 

Küchentechnisch Top
Stabmixer und Zerkleinerer von Braun. Beide sind regelmässig im Einsatz, beispielsweise für Dressings.
Ovaler 1,5 Liter Slow Cooker. Ideal für zwei Personen. Ich sage nur: Butterzarte Pouletbrust in Kokosmilch.
Die Kaffeemühle mit herausnehmbarem Behälter von Cloer. Perfekt für Gewürze und kleine Mohnmengen.

Küchentechnische Flops
Passevite. In den letzten zwei Jahren nur zweimal für Kartoffelstock gebraucht. Entsorgen?
Silikonabdeckhauben. Die Grundidee ist toll, aber leider zieht Silikon Hundehaare und Fussel magisch an.
Backmatte. Angeschafft, um Teige darauf passgenau auszurollen. Ausschlussgrund siehe Silikonabdeckhauben.

Angeschafft
Eine Tawa und eine Multi Kadai für Dosa, Idli, Dhokla und viele weitere indische Spezialitäten.
Couscousière für Gerstencouscous. Aufwändiger, aber Instantcouscous ist ein feuchter Abklatsch dagegen.
Highspeed Blender. Hausgemachtes Kokos- und Cashewmus. Lemon Curd. Gazpacho. Laut, aber effektiv.

Neu im Bücherregal
Avantgardistische Naturküche von Stefan Wiesner. Nur für ambitionierte Kochnerds. Faszinierende Ideen.
French Drinking von David Lebovitz. Falls sein Frenchman ihn irgendwann über hat, ziehe ich bei ihm ein.
Honig für die Armen, Marzipan für die Reichen. Eine ausführliche Rezension folgt in den nächsten Tagen.

Geärgert
Keine eigenen Zitrusfrüchte dieses Jahr, alle Bäumchen waren monatelang von Ungeziefer befallen. *heul*
In einer Portion Bratnudeln mit Huhn vom Thai in der Markthalle fanden sich etliche Knochensplitter.  *pfui*
Die Quartierdrogerie mit Bio-Ecke musste ihre Pforten für immer schliessen. Der Nachfolger, ein überteuerter Hipsterbioladen, kann weder mit seinem Sortiment noch mit der Freundlichkeit der Angestellten punkten. *püh*

Vorgenommen
Kartoffeln für Kartoffelsalat nur noch im Crocky zu garen (ohne Wasser). Superpraktisch, besonders im Sommer.
Generell weniger einzukaufen und endlich aufzuhören, für eine eventuelle Quarantäne Lebensmittel zu horten.
Eingemachtes stets anschreiben. Verhindert Missgeschicke wie Erdbeerkonfi statt Trübeligelée im Rotkraut...

6 Kommentare:

ostwestwind hat gesagt…

Ja, der Slowcooker kommt bei mir auch nicht genug zum Einsatz und auch beim Silikon stimme ich zu.

Bea hat gesagt…

Liebe Cooketteria
Ich brauche mein Passevite (ganz feine Scheibe) für Himbeeri- und Trübeli-Gomfi, nämlich für die Entfernung der Cherndli, weil ich diese nicht so mag. Und um die noch sehr saftigen Teile von filetierten Orangen zu entsaften. Ich gäbe es nicht mehr; die gröberen Scheiben habe ich allerdings auch noch nie eigesetzt. Kartoffelstock geht auch anders.
Gruss und e guez Nöis no
Bea

Esi hat gesagt…

Hoi - danke jeweils für deine "Hirnwindungen" immer sehr unterhaltsam.
Kurze Frage, welchen High Speed Blender hast du? Ich überlege mir schon länger einen anzuschaffen aber bin mir nicht schlüssig welchen. Preislich gibt es riesige Unterschiede.

Cooketteria hat gesagt…

Liebe Bea, besten Dank für deinen Kommentar. Für Konfi, oder besser gesagt Gelée, verwende ich ein Sieb, das mit einem Mulltuch ausgelegt wird. Oben zusammen drehen und schon schon sind Kerne im Innern quasi trocken. Vielleicht könnte ich damit gekochte Kornelkirschen von ihren Kernen befreien... Mmmmhhhh.... Du bringst mich auf Ideen. ;-)
Dir natürlich auch ein gutes neues Jahr und bleib gesund!
LG

Cooketteria hat gesagt…

Hoi Esi!
Einen SM4 von Satrap, den gab's vor einiger Zeit zum Supersonderpreis im Coop Bau & Hobby. Wollte das Model verlinken, aber anscheinend wird es nicht mehr hergestellt. Was den günstigen Preis damals erklären würde... Für meine Bedürfnisse reicht er auf alle Fälle. Ich benutze ihn aber auch nicht täglich, mahle kein Mehl damit und zerhacke keine Avocadokerne darin.

Sorry, dass ich dir nicht weiterhelfen kann.

Anonym hat gesagt…

Liebe Cooketteria
Das Trübeli- und Himbeerifleisch bleibt im Mulltuch hängen - das ergibt ziemlich klaren Saft und ist so perfekt für Gelée. Ich will aber undurchsichtige Gomfi, weshalb das Passevite mit der feinsten Scheibe das richtige Werkzeug ist. Aus dieser Masse gibt es übrigens auch 'saugute' Sorbets. Melde Dich, falls Du es degustieren möchtest!
Gruss Bea