Montag, 18. März 2013

Crèmige Mandelsauce mit Cime di Rapa



Ja, wir leben noch. Danke der Nachfrage. Ja, der Umzug ging glatt über die Bühne. Ja, der unfreiwillige Internet- und Festnetzverzicht ist nach über zwei Wochen endlich beendet. Ja, wir sind noch lange nicht eingerichtet und so fällt das Kochen zur Zeit unter die Rubrik "Leid statt Freud". Die wichtigsten Utensilien haben ihre vorläufigen Plätzchen eingenommen, alles andere lagert noch in Kisten und Kartons. Ihr müsst euch das so vorstellen: Schrank auf, Schrank zu, nächste Türe auf, andere Türe auf, beide Türen zu, Schublade auf, Schublade zu, genervtes Schnauben, nächste Schranktüre auf, Schranktüre zu, Kiste durchwühlen, noch genervteres Schnauben, nächste Kiste durchwühlen.... Und so weiter und so fort. Mühsam.

Besserung verspricht das sehnlichst erwartete Küchenbuffet aus den 50ern. Doch zuvor muss es noch abgeschliffen, grundiert und später lackiert werden. Wenn Herr C. und ich uns über die Farbe einig sind, kann es sich nur noch um Wochen handeln, bis das gute Stück die Küche zieren wird. *soifz* Was soll's. Gut Ding muss anscheinend Weile haben. 

Bis dahin also nur einfache Küche, wie die hier präsentierte Mandelsauce. Heute begleitet von zarten Cime di Rapa Stängeln zum Dippen. Verdünnt eignet sie sich hervorragend als Salatdressing. Besonders zu Nüsslisalat und kurz gegartem Gemüse passt sie einfach wunderbar. Dazu Gemüse (z.B. Broccoli oder Karotten) lauwarm mit der Sauce mischen und sofort servieren. Mmmmh, so guet.


Für 4 Personen als Vorspeise:

  • 80 gr Mandeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • Saft einer halben Zitrone
  • 100-200 ml abgekochtes Wasser, lauwarm
  • 1 El Hefeflocken
  • 1-2 Tl Ketjap Asin 
  • (Kräuter)Salz, Pfeffer
  • ein Hauch frisch geriebener Meerrettich (optional)

Mandeln mindestens 6 Stunden, besser über Nacht, in kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag in ein Sieb geben, gut abspülen und abtropfen lassen. Unterdessen die Knoblauchzehe schälen und ggf. entkeimen. Zusammen mit den Mandeln und 100 ml Wasser im Zerkleinerer fein zerhäckseln. Wasser schluckweise zugeben, kurz "einpürieren" und nach Bedarf mehr untermischen, bis die Sauce schön dickflüssig ist. Zitronensaft dazu, Maschine eine halbe Minute weiter laufen lassen. Hefeflocken, Ketjap Manis und Meerrettich unterrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Eine halbe Stunde ruhen lassen. Je nach Verwendungszweck mit mehr Wasser verdünnen und den Geschmack mit Zitronensaft, Ketjap Manis und/oder Salz korrigieren. In Schälchen füllen oder mit Salat/Gemüse vermischt servieren. Oder über Nacht bei Zimmertemperatur fermentieren lassen. So wird die Sauce noch pikanter. Reste in den Kühlschrank stellen und innerhalb einer Woche aufbrauchen. 

Als Vorspeise rechne ich pro Person mit etwa 80 gr Stängelkohl, der einige Minuten im Dampf (oder in kochendem Salzwasser) knackig gegart wird. Bitte nur die Herzen und feine Stängel mit kleinen Blättern und Blüten verwendet, der Rest könnte nach der kurzen Garzeit noch zu hart/zäh sein. Ich kaufe Cime di Rapa nie nach Gewicht, sondern immer bundweise. Diese wiegen so zwischen 600 und 800 Gramm und aus den härteren Teilen gibt es am nächsten oder übernächsten Tag Cime di Rapa Quiche.


6 Kommentare:

kegala hat gesagt…

oh je, das hört sich noch nach viel Arbeit an.
Wünsche Euch ein schnelles Ende

Deine schnelle Küche gefällt mir, wobei Cime di Rapa es hier nicht gibt
liebe Grüße

Sybille hat gesagt…

Für eine Umzugsgestresste kochst du tolle Sachen!! :)

Anonym hat gesagt…

Na immerhin! Herzlich willkommen in der neuen Wohnung. Das dauert doch immer, bis man sich eingerichtet hat! Die Sauce tönt köstlich (so ähnlich habe ich sie kürzlich mit Erdnüsse gemacht, auch sehr lecker!) Und Rapa liebe ich auch :-)

magentratzerl hat gesagt…

Gratuliere zum (nahezu) geschafften Umzug. Ich wünsche Euch eine lange, glückliche Zeit in der neuen Wohnung. Und der Dipp sieht klasse aus.

Wilde Henne hat gesagt…

Ohhhh, schön bist Du wieder hier! Jepp, das mit Schrank auf, Schrank zu, Kiste auf, Kiste zu kenn ich. Übelst. Und auch wenn dann alles endlich eingerichtet ist, greift man trotzdem immer wieder daneben. In unserer alten Wohnung hatte ich in einer kleinen Schublade links vom Herd meine Küchenschere. Seit drei Jahren wohnen wir nun in unserem jetzigen Haus... ich greife immer noch ins Leere, wenn ich meine Küchenschere nehmen will.

Cooketteria hat gesagt…

@ kegala
Dankeschön. Hast du einen türkischen Laden in deiner Nähe? Die haben um diese Zeit oft Cime di Rapa im Sortiment.

@ Sybille
Von irgendwas muss ich mich doch ernähren (und die TK-Pizzes hängen mir zum Hals heraus). Diese Woche hole ich dein Päckchen ab, freue mich schon tierisch.

@ kochpoetin
Dankeschön. Das mit dem Einrichten könnte wirklich noch länger dauern. Das Küchenbuffet wird wohl zwei Wochen später fertig, als zuerst angenommen.

@ magentratzerl
Dankeschön. Es kann sich ja nur noch um Jahre handeln, bis ich nicht mehr für jeden Löffel drei Kisten umgraben muss... ;-)

@ Wildes Poulet
Dankeschön. Freue mich auch. :D
Ha, das Problem verfolgt mich jetzt schon. Ich gehe seit drei Wochen in die falsche Richtung, wenn ich etwas wegwerfen will. Und am Herd schalte ich dauern die falschen Platten an, weil die Anordnung seitenverkehrt zum alten Herd ist.
P.S. Wünsche dir noch gute Besserung!