Dienstag, 7. Januar 2020

Le Fit, c'est chic!



Könnt ihr euch noch an die Aerobic-/Fitnesswelle Ende der 1980er erinnern? In vielen Schweizer Restaurants standen damals - und stehen teilweise noch heute - Fitnessteller neben gutbürgerlichen Gerichten auf der Speisekarte. Diese All-in-one-Hauptgänge bestanden meist aus einen Salat mit Joghurtsauce, einer gebratenen Pouletbrust oder, in der edleren Variante, einem pochierten Fischfilet. Dekoriert wurde alles mit zwei Ananasscheiben und knallroten Kirschen aus der Dose. Gewiefte Restaurantbesitzer boten ihren gesundheitsbewussten Gästen oft als kostenpflichtige Ergänzung zum frugalen Mahl ein Körbchen mit zwei, drei Scheiben Fitbrot an. Diese, wahrscheinlich wegen den Leinsamen und dem Vollkornanteil so genannten Fitnessbrote, waren eine Zeit lang der letzte Schrei. Sogar Frau Mama liess sich von diesem Trend mitreissen und buk damals regelmässig Körnlibrote nach einer Anleitung aus einem Betty Bossi Heftli. Ich bin überzeugt, dass mein Le Fit sich keinesfalls hinter einem Salat oder Dosenobst verstecken muss. Abschliessendes Urteil der Jury des Herrn C.: Gesund? Blödsinn. Schmeckt viel zu gut. Aber tauf es um, der Ohrwurm nervt....

Für ein Le Fit Kastenbrot:

  • 280 gr warmes Wasser
  • 125 gr Triticale- oder Roggenvollkornmehl
  • 25 gr feine Vollkornhaferflocken
  • 10 gr Chia
  • 11 gr Salz

Alle Zutaten in der Rührschüssel der Küchenmaschine vermischen. Abgedeckt zwei Stunden quellen lassen.

  • 400 gr Weizenmehl Typ 550
  • 150 gr gekochte Kartoffeln, fein gerieben (io: Gschwellti vom Vortag, vorwiegend festkochende Sorte)
  • 50 gr fein geriebene rohe Karotte
  • 20 gr Kokoszucker
  • 10 gr Rapsöl
  • 5 gr frische Hefe

Restliche Zutaten zum Quellstück in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben. Fünfzehn Minuten auf Stufe 1 kneten. Der Teig bleibt leicht klebrig, lässt sich aber auf einer eingeölten Fläche problemlos falten. Nach dem Falten zurück in die Schüssel legen. Mit einer Duschhaube abdecken und etwa 12-14 Stunden bei ca. 10 Grad aufgehen lassen. Am nächsten Tag zwei Stunden zum Akklimatisieren in der warmen Küche gönnen. Ofen auf 250 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Eine 30 cm lange Brotbackform mit Backpapier auskleiden. Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben. Den Teig in vier gleich grosse Stücke zerteilen. Jedes Teigstück zu einer länglichen Zunge ausziehen, aufrollen, Seiten einschlagen und in die vorbereitete Form legen. Leicht bemehlen, mit einer Duschhaube abdecken und ca. 50 Minuten bei Zimmertemperatur aufgehen lassen, bis der Teig etwa fingerbreit über den Rand schaut. Mit einem scharfen Messer schräg etwa 3 cm tief einschneiden. In den Ofen stellen, kräftig schwaden und die Hitze danach auf 220 Grad reduzieren. 10 Minuten anbacken. Dann auf 200 Grad runterdrehen und weitere 35 Minuten backen. Aus der Form nehmen und noch 10 Minuten nachbacken. Gesamtbackzeit: 55 Minuten. 

1 Kommentar:

ostwestwind hat gesagt…

Sieht klasse aus, unser Bäcker versteht das darunter