Montag, 26. Juni 2017

Männlicher Hackbraten mit Noilly Prat und Steinpilzen



Besessen - Meine Kochmemoiren von Elisabeth Bronfen enthält ein Rezept, das mich sofort elektrisiert hat: Ihr Hackbraten für Erwachsene besteht nämlich nur aus reinem Rindfleisch. Kein Schweinefleisch, kein Brät, keine Eier, kein eingeweichtes Weggli, keine Semmelbrösel. Ein Hamburger Patty im Grossformat, sozusagen. Obwohl wir gerade von einer Hitzewelle heimgesucht werden, landete das Fleischgericht ganz oben auf der Nachkochliste. Denn meiner Meinung nach gibt keinen besseren Sandwichbelag als kalten Hackbraten.


Egal ob heiss oder kalt serviert, punktet dieses Gericht mit seinem urchigen Fleischgeschmack, der von der Würzung unterstützt, aber keineswegs überdeckt wird. Definitv keine Empfehlung für Hackbratensusis, die nicht ohne Sauce oder Ketchup auskommen. Aber eine dicke, fette Empfehlung für alle, die Wild(hackbraten) mögen und den Beginn der Jagdsaison kaum erwarten können.


Für 4 Personen (und reichlich Reste für Sandwiches):

  • 20 gr getrocknete Steinpilzscheiben
  • 10 gr getrocknetes Suppengemüse (io: aus Karotten, Petersilienwurzeln, Lauch, Petersilie)
  • 1 Tl getrocknetes Bohnenkraut
  • 1 Tl getrockneter Oregano
  • 2 grosse Zwiebeln
  • 4 grosse Knoblauchzehen
  • 120 gr Noilly Prat
  • 2,5 Tl Kräutersalz 
  • ein paar Umdrehungen schwarzer Pfeffer
  • 1,4 Kilo Rindshackfleisch der besten Qualität 
  • 8 kleine Lorbeerblätter
  • 200 gr eher dick geschnittener Kalbsspeck 
  • 4 grosse Kartoffeln
  • 1 Tl Rapsöl

Steinpilzscheiben im Zerkleinerer zu einem mittelfeinen Pulver zerschreddern und in eine grosse Salatschüssel geben. Das gleiche mit dem Suppengemüse und den Kräutern anstellen. Zwiebeln schälen, in grosse Stücke schneiden und in den Zerkleinerer geben. Knoblauch schälen und auf die Zwiebeln legen. Zu einem nicht ganz glatten Brei pürieren und ebenfalls in die Salatschüssel damit. Noilly Prat im Mixbecher abwiegen und mit dem Inhalt der Salatschüssel verrühren. Mit Salz und reichlich Pfeffer würzen. Hackfleisch in die Schüssel geben und etwa 5 Minuten kräftig mit den Händen durchkneten, bis die Masse problemlos zusammenhält. Abdecken und zwei Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen. Danach zu einem plumpen Braten formen. Geht am besten, wenn die Masse in der Schüssel zuerst gleichmässig flach gedrückt wird. Dann mit der einen Hand die Masse Richtung Schüsselrand zusammenschieben, damit sie am Rand hochgedrückt wird. Unter die Masse fassen und das Fleisch so zu einem Braten formen. Unterdessen die Cocotte mit der Hälfte des Rapsöls einreiben und den Boden mit der Hälfte der Speckscheiben auslegen (ca. 7 Stück). Kartoffeln schälen, der Länge nach vierteln, mit dem restlichen Rapsöl und etwas Salz vermischen. Braten auf die Speckscheiben legen, Lorbeerblätter auf der Oberfläche verteilen und mit den restlichen Speckscheiben leicht überlappend belegen. Kartoffelspalten rundherum verteilen. Deckel drauf. Gitter auf der zweiten Schiene von unten einschieben, Cocotte in den nicht vorgeheizten Ofen stellen und 180 Grad anwählen. 75 Minuten backen. Deckel wegnehmen und 25 Minuten weiterbacken bis die Kerntemperatur 75 Grad beträgt. Vor dem Anschneiden mind. 5 Minuten ruhen lassen. 
Idee: Aus dem oben genannten Buch, allerdings habe ich mir einige Änderungen erlaubt.

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