Herr C. ist Meister darin, mich seit beinahe zwei Jahrzehnten mit seinem Essverhalten auf die Palme zu bringen. Er kann problemlos auch körperlich anstrengende Arbeitstage ausschliesslich mit Red Bull, Zigaretten und einer Butterbrezel bestreiten. Und das, wohlgemerkt, ohne Frühstück, Kaffeepausen oder sonstiger Kalorienzufuhr vor dem Abendessen. Wann immer möglich, bekommt er deshalb eine Lunchtüte von mir in die Hand gedrückt: Mittagessen - bestehend aus Resten oder Sandwiches - zusätzlich Salat oder Obst und oft noch ein Tupperli mit Keksen oder einer Scheibe Kuchen. Waffeln sind ebenfalls eine nette Zwischenverpflegung. Ganz besonders, weil sie temperatur- und schüttelunempfindlich sind, und auch am übernächsten Tag noch schmecken, wenn Mann sie wieder einmal im Rucksack vergessen hat....
Für 15 Waffeln:
- 3 Eier Grösse XL, zimmerwarm
- 150 gr Zucker
- fein abgeriebene Schale einer halben Bio-Zitrone
- 1/2 Tl Alma Mater, optional*
- 1/8 Tl Vanillepulver
- 1 grosszügige Prise Salz
Alle Zutaten mit dem Handrührer ein paar Minuten auf höchster Stufe aufschlagen, bis der Schüsselinhalt merklich heller und dickcremig ist.
- 150 gr geschmolzene Butter, lauwarm
- 250 gr Emmermehl Typ 1300 (io: Schapfenmühle, gibts z.B. in der Müller Drogerie)
- 10 gr Weinsteinbackpulver
- 250 gr Milch, zimmerwarm
- 1 Tl geschmacksneutrales Öl (io: Raps)
Zuerst die Butter bei laufendem Rührgerät zugiessen. Dann etwa die Hälfte des Mehls einarbeiten. Backpulver und restliches Mehl kurz unterrühren, bis der Teig glatt ist. Milch zugiessen und wieder nur so lange rühren, bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind. Schüssel mit einem Teller abdecken und den Teig 15 Minuten ruhen lassen. Wenn die Eieruhr geklingelt hat, das Waffeleisen auf höchster Stufe vorheizen Io: Stufe 5, bis das grüne Licht erlischt (ca. 6 Minuten). Den angedickten Teig (Ribbon Stage) mit einem Schöpflöffel mit Ausguss durchrühren. Obere und untere Platten mit einem Silikonpinsel sparsam einölen. Zackig pinseln, damit die Platten nicht zu stark abkühlen. Auf die unteren Platten je einen grosszügigen Schöpflöffel voll Teig verteilen, d.h. alle Ecken und Erhebungen sollten bedeckt sein. Etwa 10 Sekunden warten, bis der Teig anfängt auf der Oberfläche Blasen zu bilden. Erst dann das Waffeleisen schliessen. Nach Anleitung bzw. Erfahrung goldbraun backen. (Io: Auf Stufe 4 genau 2 Minuten backen. Mit der Eieruhr die Zeit stoppen, denn wenn das grüne Licht bei ca. 01:30 aufblinkt, ist die Waffel noch zu hell). Mit einem Silikonspatel oder hitzebeständigen Gummischaber aus dem Waffeleisen heben und auf ein Kuchengitter bugsieren. Platte wieder sparsam einölen, die nächste Ladung ausbacken. Die Teigmenge ergab bei mir 15 rechteckige Waffeln. Übrige Waffeln im Winter in einer grossen Tupperdose auf der Terrasse lagern, im Sommer im Kühlschrank. Einfrieren und auftoasten ist auch eine Möglichkeit, die ich selber aber noch nicht ausprobiert habe. Erfahrungsberichte, besonders im Hinblick auf die Verwendung von Emmermehl, werden dankend entgegengenommen.
* Alma Mater durch die gleiche Menge Zimt, Ingwer oder Mahlab ersetzen. Oder das Gewürz weglassen und dafür die Zitronenschalen- und Vanillemenge erhöhen. Abgeriebene Mandarinen- oder Orangenschale wäre auch eine gute Idee. Sonst einfach den puren nussigen Geschmack des Emmermehls würdigen.
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