Sonntag, 15. Dezember 2024

Fast schon vollkornig und trotzdem lecker: Emmerwaffeln

 

Herr C. ist Meister darin, mich seit beinahe zwei Jahrzehnten mit seinem Essverhalten auf die Palme zu bringen. Er kann problemlos auch körperlich anstrengende Arbeitstage ausschliesslich mit Red Bull, Zigaretten und einer Butterbrezel bestreiten. Und das, wohlgemerkt, ohne Frühstück, Kaffeepausen oder sonstiger Kalorienzufuhr vor dem Abendessen. Wann immer möglich, bekommt er deshalb eine Lunchtüte von mir in die Hand gedrückt: Mittagessen - bestehend aus Resten oder Sandwiches - zusätzlich Salat oder Obst und oft noch ein Tupperli mit Keksen oder einer Scheibe Kuchen. Waffeln sind ebenfalls eine nette Zwischenverpflegung. Ganz besonders, weil sie temperatur- und schüttelunempfindlich sind, und auch am übernächsten Tag noch schmecken, wenn Mann sie wieder einmal im Rucksack vergessen hat....

Für 15 Waffeln:

  • 3 Eier Grösse XL, zimmerwarm
  • 150 gr Zucker
  • fein abgeriebene Schale einer halben Bio-Zitrone
  • 1/2 Tl Alma Mater, optional*
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 1 grosszügige Prise Salz

Alle Zutaten mit dem Handrührer ein paar Minuten auf höchster Stufe aufschlagen, bis der Schüsselinhalt merklich heller und dickcremig ist.

  • 150 gr geschmolzene Butter, lauwarm
  • 250 gr Emmermehl Typ 1300 (io: Schapfenmühle, gibts z.B. in der Müller Drogerie)
  • 10 gr Weinsteinbackpulver
  • 250 gr Milch, zimmerwarm
  • 1 Tl geschmacksneutrales Öl (io: Raps)

Zuerst die Butter bei laufendem Rührgerät zugiessen. Dann etwa die Hälfte des Mehls einarbeiten. Backpulver und restliches Mehl kurz unterrühren, bis der Teig glatt ist. Milch zugiessen und wieder nur so lange rühren, bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind. Schüssel mit einem Teller abdecken und den Teig 15 Minuten ruhen lassen. Wenn die Eieruhr geklingelt hat, das Waffeleisen auf höchster Stufe vorheizen Io: Stufe 5, bis das grüne Licht erlischt (ca. 6 Minuten). Den angedickten Teig (Ribbon Stage) mit einem Schöpflöffel mit Ausguss durchrühren. Obere und untere Platten mit einem Silikonpinsel sparsam einölen. Zackig pinseln, damit die Platten nicht zu stark abkühlen. Auf die unteren Platten je einen grosszügigen Schöpflöffel voll Teig verteilen, d.h. alle Ecken und Erhebungen sollten bedeckt sein. Etwa 10 Sekunden warten, bis der Teig anfängt auf der Oberfläche Blasen zu bilden. Erst dann das Waffeleisen schliessen. Nach Anleitung bzw. Erfahrung goldbraun backen. (Io: Auf Stufe 4 genau 2 Minuten backen. Mit der Eieruhr die Zeit stoppen, denn wenn das grüne Licht bei ca. 01:30 aufblinkt, ist die Waffel noch zu hell). Mit einem Silikonspatel oder hitzebeständigen Gummischaber aus dem Waffeleisen heben und auf ein Kuchengitter bugsieren. Platte wieder sparsam einölen, die nächste Ladung ausbacken. Die Teigmenge ergab bei mir 15 rechteckige Waffeln. Übrige Waffeln im Winter in einer grossen Tupperdose auf der Terrasse lagern, im Sommer im Kühlschrank. Einfrieren und auftoasten ist auch eine Möglichkeit, die ich selber aber noch nicht ausprobiert habe. Erfahrungsberichte, besonders im Hinblick auf die Verwendung von Emmermehl, werden dankend entgegengenommen.

* Alma Mater durch die gleiche Menge Zimt, Ingwer oder Mahlab ersetzen. Oder das Gewürz weglassen und dafür die Zitronenschalen- und Vanillemenge erhöhen. Abgeriebene Mandarinen- oder Orangenschale wäre auch eine gute Idee. Sonst einfach den puren nussigen Geschmack des Emmermehls würdigen.

Sonntag, 8. Dezember 2024

12 x GE - Meine Hirnwindungen unter der Lupe - 353 -

 

[GE]gessen
Gebackene Bio-Lachstranchen mit Kapernmayo und Petersilienkartoffeln.

[GE]trunken: Jeden Morgen zwei Tassen Wildapfel-Rosmarin-Tee.

[GE]kocht: Gelbe Süsskartoffelsuppe
Gemüsebrühe, Zwiebel, Knoblauch, Ingwer, gelbe Currypaste, Süsskartoffeln und Kokosmilch. Glatt pürieren und mit Limettensaft abschmecken.


Im Ofen [GE]schmort: Kalbsragout in sahniger Weisswein-Zitronen-Sauce. Pipieinfach.

Kurzentschlossen für die Festtage [GE]mietet: Ein Ferienhaus in der Ostschweiz. Endlich einmal Weihnachten im Schnee. Hoffe ich zumindest.

 Für den Aufenthalt zusammen[GE]stellt: Ein kunterbuntes Programm.
Herr C. wird sich freuen. Hoffe ich zumindest.

[GE]lesen: Hitchcock: Alle Filme - Bernard Benoliel
Man lebt sein Leben nur einmal: Marlene Dietrich & Erich Maria Remarque
Thomas Hüetlin


[GE]freut: Wir wachen neuerdings mit Blick auf einen kleinen Alpabzug auf.
Der antike Sennenbub in Appenzeller Tracht gehörte einst meinem Vater. Fast zwanzig Jahre lang hielt ich Ausschau nach handgeschnitzten Holztieren im passenden Grössenverhältnis, um eine Herde für ihn zusammenzustellen. Dieses Jahr fand ich zuerst die Kühe auf einem Flohmarkt. Monate später das Schweinchen und das Schaf in einer Brockenstube. Nun stehen nur noch zwei weisse Ziegen auf dem Wunschzettel.


[GE]freut IIMeinen allerliebsten konservierten Meerrettich bei Kaufland in Rheinfelden entdeckt. Wenn immer möglich, besorge ich frische Wurzeln. Leider sind die abgepackten Meerrettichstücke im nächstgelegenen Supermarkt aber oft halb vertrocknet oder schimmlig. Der Lieblings Kren aus Österreich enthält keine Zusatzstoffe wie Eigelb, Molkepulver, Zucker oder ähnliches Kroppzeug und ist auch nach dem Öffnen lange haltbar. Unbedingt auf einem Roastbeefsandwich ausprobieren. Njamm!


[GE]kauft: In einer Brockenstube auf dem Weg zur Weihnachtsecke an einem hübsch gemusterten Schal vorbeigeschlendert. Er sah neu aus, fühlte sich wunderbar geschmeidig an und kostete weniger als "Das kulinarische Erbe der Alpen" und die Ohrringe zusammen, die schon im Einkaufskorb lagen. Zu Hause dann den Aufnäher entdeckt und gegoogelt. Das Schätzchen besteht aus 70% Alpacawolle und 30% Seide. Kostenpunkt neu: Etwa das Hundertfache der Summe, die ich bezahlt hatte. Seither frage ich mich: Sollte ich den Schal vor dem Tragen in eine Plastiktüte wickeln, damit ihm nichts geschieht? Oder ihn lieber gleich in der Handtasche spazierenführen? Ich könnte ihm auch einen Überschal stricken. 😄

[GE]hört: I can't get started with you - Chet Baker

[GE]ärgert: Herr C. hat wieder einmal grosszügig alle Viren mit mir geteilt.
Husten, Schnupfen, Kopfweh, Gliederschmerzen. Yeah.
 

Sonntag, 1. Dezember 2024

Lebkuchenkugeln mit UrDinkelmehl


Eine Kanne Earl Grey Tee aufbrühen. 
Die erste Kerze anzünden.
Sich auf dem Sofa bequem einrichten. 
"Die geheime Geschichte" von Donna Tartt aufschlagen.
"I can't get started" von Ella Fitzgerald leise in Dauerschleife abspielen.
Eine Lebkuchenkugel knabbern.
Dann noch eine.
Noch eine weitere.
Nur noch eine.
Das ist dann aber die letzte.
Aber wirklich die allerletzte!
Und so weiter und so fort....
Geniesst den ersten Advent mit euren Lieben.


 Für 40-50 kugelige Kekse:

  • 220 gr feiner brauner Rohrzucker (io: Coop)
  • 200 gr Creme fraiche (io: Brebis, bio)
  • 35 gr geschmolzene Butter, lauwarm
  • 1 Ei Grösse XL
  • 25 gr Kakaopulver
  • 1 Päckchen Lebkuchen- oder Birnbrotgewürz für 1/2 kg Mehl*
  • eine grosszügige Prise Salz
  • fein abgeriebene Schale einer halben Bio-Zitrone, gross
  • Saft der halben Zitrone
  • 500 gr dunkles UrDinkelmehl Typ 1100 (io: Mühle Maisprach / Ersatz: Dinkelmehl Typ 1050)
  • 2 Tl Weinsteinbackpulver

Handrührer und Rührschüssel zusammensuchen. Zucker mit der Creme fraiche verrühren. Dann alle Zutaten bis und mit Zitronensaft der Reihe nach untermischen. 200 Gramm Mehl und einen Teelöffel voll Backpulver einrühren. Quirle gegen die Knethaken austauschen. Restliches Mehl zusammen mit dem übrigen Backpulver untermischen. Zum Schluss kurz aber kräftig mit einer Hand zu einem Ball zusammenkneten. Der Teig sollte nicht an den Händen kleben und gut zusammenhalten. Ein Backblech mit einem Backpapier belegen und den Ofen auf 180 Grad vorheizen. 25 Gramm Teig abwiegen und eine Kugel daraus formen. Diese Kugel dient als Vorlage und vereinfacht die Portionierung des restlichen Teigs. Maximal 25 Kugeln mit einem daumenbreiten Abstand auf dem Backblech verteilen. Die restlichen 15-25 Kugeln auf einem grossen Teller zwischenparken. Erst wenn der ganze Teig zu Kugeln geformt wurde, darf das Blech in den Ofen. Backen: Mittlere Schiene, 12-15 Minuten bei 180 Grad. Die Lebkuchenkugeln sollen auf keinen Fall bräunen. Weder unten noch oben. Während die erste Ladung im Ofen ist, den Guss zusammenrühren.

Guss:
  • 150 gr Puderzucker, gesiebt
  • 3 El Kirsch (io: Etter Zuger Kirsch)
  • Saft der restlichen halben Zitrone, gesiebt

Puderzucker mit Kirsch in einer Schüssel vermischen. Soviel Zitronensaft unterrühren, bis die Glasur schön fliesst, aber nicht zu dünnflüssig ist. Ein Kuchengitter auf einen grossen Porzellanteller stellen. Wenn die Eieruhr geklingelt hat, die Kekse aus dem Ofen direkt auf das Kuchengitter befördern. Zwei bis drei Minuten abkühlen lassen. Die noch warmen Kekse vorsichtig mit den Fingern kopfüber in die Puderzuckerglasur tauchen. Der Boden soll dabei unglasiert bleiben. Zurück auf das Gitter legen. Zackig arbeiten. Wenn alle Kekse glasiert sind, den Teller unter dem Kuchengitter hervorholen. Die runtergetropfte Glasur mit einem Gummispatel in die Schüssel zurückschaben. Das ganze Prozedere mit der zweiten Keksladung wiederholen. Die übrige Glasur mit einem Teelöffel über die Kekse verteilen. In eine Blechdose verräumen, wenn die Glasur komplett durchgetrocknet ist. Die Lebkuchenkugeln können natürlich direkt nach dem Backen gegessen werden, schmecken aber am folgenden Tag noch einen Tick besser. Kühl und dunkel max. 14 Tage aufbewahren.

*Io: Lebkuchengewürz ist kein Familienfavorit, deshalb ein Päckchen fruchtiges Backgewürz für Stollen und ein Teelöffel Birnbrotgewürz verwendet. Biovegan stellt die winterliche Würzmischung anscheinend nicht mehr her,  hier die Zutatenliste zum Nachbasteln: Zimt, 19% Orangenschale, Sternanis, 12% Zitronenschale, Nelken, Piment, Kardamom, Muskatnuss, 0,6% Orangenöl, 0,4% Zitronenöl. Inhalt: 15 Gramm pro Packung.

Sonntag, 24. November 2024

12 x GE - Meine Hirnwindungen unter der Lupe - 352 -

 

[GE]kocht
Hirsesuppe aus Goldhirse, Karotten, Fenchel, Zwiebel, Lauch und einem Schluck Milch. Fand erstaunlicherweise sogar die Zustimmung der anderen Familienhälfte.

[GE]trunken: Kalter Quittentee
Winterlich gewürzt mit Nelken, Piment, Zimtblüten, Kardamom &  Zitronenschale.

Im Ofen [GE]schmort
Rinderragout mit Karotten, gedörrten Zwetschgenhälften und Garam Masala. 
Beilage: Ofenpolenta - DIE Alternative für rührfaule Köche wie mich.
Eine Mischung aus grobem Mais- und Gerstengriess mit Flüssigkeit nach Wahl im Gusseisentopf aufkochen (io: 2/3 Wasser & 1/3 Milch). Salzen, Deckel auflegen und im Backrohr neben dem Ragout ausquellen lassen. 

[GE]gessen: Zwei Wolfsbarschfilets für Herrn C. und eine Thunfischtranche pour moi in einem Weissweinsud mit Zitronenscheiben und Oreganozweigen pochiert. Dazu Kapernmayonnaise und Pastinaken-Karotten-Gemüse nach einem Rezept aus der NYT.
Io: Vier Karotten schälen und in dünne Scheiben schneiden. In einer beschichteten Bratpfanne ohne Fett oder Wasser andünsten. Unterdessen ein halbes Kilo nicht zu grosse Pastinaken schälen und fast doppelt so dick wie die Karotten zersäbeln. Beides in der Pfanne andünsten, bis die ersten Wurzelscheiben bräunen. Hitze hochdrehen. Eine ungeheuer grosszügige Prise Kräutersalz drüber, mit einem Esslöffel Butter toppen und etwa 125 ml Wasser angiessen. Deckel drauf und kochen, bis das Gemüse gar ist. Zweimal umrühren. Am Schluss sollte nur ein bisschen Sirup übrigbleiben, der die Scheiben glasiert. Heiss, lauwarm oder am nächsten Tag aus der Lunchbox geniessen. Ebenfalls ganz uneigennützig schon mit Blumenkohl, Broccoli und Petersilienwurzeln für euch getestet. Funzt.


[GE]wesen
Herrn C. an den Hallwilersee begleitet. Er hatte dort geschäftlich zu tun und wie ihr wisst, kann ich solchen Mitfahrgelegenheiten einfach nicht widerstehen. 


Secondhand [GE]kauft: The Nessie Family und eine rote Teekanne.


In einer anderen Brockenstube am See [GE]funden:
Ein detailreiches, handgeschnitztes Anismodel aus Holz.
Es lag dort verstaubt im Bastelregal und flehte darum, aus der Folterecke erlöst zu werden. Und wer bin ich, meine Ohren gegenüber so viel Verzweiflung zu verschliessen? Basteln mit antiken Modeln... Tstststststs...
Btw warte ich schon ewig auf den Anruf aus dem Vatikan, der mir als Lohn für die zahlreichen Gebäckmodelrettungen die Heiligsprechung anbietet. 
Zu Lebzeiten natürlich. Stellt euch nur mal die Ansage meiner Combox vor: 
*Sphärische Musik* 
Du bist mit dem Anrufbeantworter der heiligen Cookie verbunden.  
Gesegnet seiest du im Voraus für deine gute Nachricht.
Bitte sprich nach dem Harfenklang.
*plingpling*
Schwesterherz würde rotieren vor Neid. 😂

[GE]sehen: Eine vierteilige Doku über Karl Lagerfeld auf GEO Television.

[GE]lesen: The Hitchcock Hotel - Stephanie Wrobel


[GE]freut: Sneeeee, Sneeeee, Sneeeee!!!!! 


[GE]ärgert: Am nächsten Morgen knapp eine Stunde in der Kälte auf den Bus gewartet. Totales ÖV-Chaos wie 2006. Mit durchweichten Wanderschuhen und eiskalten Füssen im Büro angekommen. Herrn C., der frei hatte, losgeschickt, um im Schrebergarten nach dem Rechten zu sehen. Zum Glück sind nur Äste vom grossen Rosmarinstrauch unter der Schneelast abgeknickt. Nach der Inspektionstour hat er noch die sonntägliche Vogelfütterung vorgezogen. Beide Futterspender waren ratzeputz leergefressen. Spannend, denn letzte Woche hatten die Blau- und Kohlmeisen noch feinsäuberlich sämtliche Hirsekörner aussortiert und die Hälftes des Vorplatzes damit dekoriert.
Anscheinend sind aber auch dieses Jahr wieder Rotkehlchen und/oder Spatzen bei uns zu Gast, die die Schweinerei "wegputzen". Was uns natürlich sehr freut. Weniger erfreulich sind dafür die Kosten für 1,5 Kilo hochwertiges (Bio)Futter pro Woche. 
Wer keine teuren Hobbys hat, erschafft sich einfach welche.

Vor[GE]nommen: Meinen alten Rhythmus wiederaufleben zu lassen und
abwechselnd Rezepte & 12 x GE Posts zu veröffentlichen.
Bin kläglich gescheitert. 
Meine Motivation ist gerade in den Ferien.
Wahrscheinlich in der Karibik, wo sie am Strand Gin Tonic schlürft, salzige Erdnüsse in sich reinschüttet und null Bock auf einen Rückflug hat. *soifz*
Die Sache könnte zumindest als Neujahrsvorsatz taugen.
Wir werden seh'n, wir werden seh'n...
*Fresszettelnotiz an mich selbst*

Sonntag, 10. November 2024

12 x GE - Meine Hirnwindungen unter der Lupe - 351 -

 

Ab[GE]holt: Eine TGTG Tüte in der Cream Cakery am Spalenberg.
Inhalt: Zwei knapp handtellergrosse Bagel und zwei kleine Cheesecakestücke. 
Bezahlt: 20 Franken. 
Regulärer Preis: 50 Franken. 
Bunter Bagel: Kaum Eigengeschmack, unangenehme Konsistenz. 
Der Frischkäse glich eingeweichtem Karton. 
 Mediterraner Bagel: Geschmack & Konsistenz besser, Füllung versalzen. 
Cheesecakes: Beide versalzen, matschige Böden.
Fazit: Überteuert & bäh.

Besser [GE]gessen: Im indischen Restaurant Naan in Weil am Rhein.
Das Lamm-Korma reicht nicht an jenes vom Lieblingsinder in Bern heran, 
war aber trotzdem recht nett.

[GE]trunken: Kalter griechischer Bergtee mit Satsumasaft

[GE]kocht: Süss-saure Linsen mit Buchweizenpolenta
Kohlrabigemüse der Frau Mama
Gnudi aus Bröseltopfen an Tomatensugo

Zusammen[GE]rührt: Selleriesalat
Knollensellerie 4,5 Stunden im Ofen gebacken.
Beim Anschneiden Ottolenghi inbrünstig verflucht. 
Vier Versuche, vier Misserfolge. 
Kriege die Knollen nie innerhalb einer vernünftigen Zeit durchgebacken.
Also geraffelt und mit einer Sauce aus Schmand, Mayo, Senf & Kräutersalz vermischt.
Bin wieder mit Ottolenghi versöhnt.

[GE]backen: 
Dunkle UrDinkelfocaccia mit Walnüssen
und
Polpettone Genovese mit Dörrbohnen
Die Bröselschicht geriet etwas zu dick, ansonsten njammnjammnjamm.

[GE]wesen: In Luzern und Bern, Herrn C. bei der Arbeit belästigt.
Danach selbstverständlich die eine oder andere Brockenstube besucht.
Von wegen Gelegenheiten beim Schopf ergreifen und so.

[GE]kauft: Zwei oder drei Bücher und etwa ebenso viele Gebäckmodel. Ähem....

 [GE]sehen: Salems Lot, The Devils Hour & Rivals (LOVE se Soundtrack)  

[GE]lesen: Les Halles Kochbuch - Anthony Bourdain
Commissario Montalbano: Die Mission des Kochs - Andrea Camilleri
Die Schönheitskönigin von Jerusalem - Sarit Yishai-Levi

[GE]ärgert: Die Firma zieht um und meine Anreise verlängert sich dadurch von 
25 Minuten auf mindestens eine Stunde. Pro Weg. 😡

[GE]plant: Eine Geburtstagsüberraschung für Schwesterherz.
Psssst, bloss nix verraten.

Donnerstag, 24. Oktober 2024

22 x GE - Meine Hirnwindungen unter der Lupe - 350 -

[GE]wesen: Zwei Wochen im Toggenburg.
Schwesterherz war, wie seit einigen Jahren üblich, ein paar Tage zu Besuch.

[GE]wohnt: In einem etwa 120 Jahre alten Holzhaus.

[GE]freut: Noch nie ein so sauberes und durchorganisiertes Feriendomizil bewohnt. Wirklich 1A. Die Schlüssel waren im Schlüsselkasten, wichtige Infos kamen rechtzeitig per Mail und im Haus lag eine umfangreiche Mappe mit allen nötigen Anleitungen parat. Quasi alles war vorhanden und - einen Tusch, bitte - benutzbar. Top! 

[GE]ärgert:
Alles andere als top war dann aber die Lage. Vor der Buchung natürlich die Umgebung abgecheckt, und die direkt neben dem Gebäude von Dorf zu Dorf verlaufende Durchfahrtsstrasse für harmlos gehalten. Die Realität hörte sich so an: Von früh bis spät markerschütternder Motorradlärm, heulende Automotoren, brummende LKWs, knatternde Traktoren, wildes Hupen, quietschende Bremsen usw.
Im Garten war alles ungefiltert wahrnehmbar und strapazierte unsere Nerven gewaltig. Trotz dicht schliessender Fenster und Schlafzimmer auf der abgewandten Rückseite, störte der Verkehrslärm auch im Haus.
Sehr, sehr schade. Ansonsten hätten wir gerne erneut einen Urlaub dort verbracht.


An[GE]reist:
Mit einer neu erstandenen Essigmutter vom Pro Specie Rara Buuremärt.
 Die mündliche Anleitung war rudimentär: "Füttern sie sie mit Rot-, Weiss- oder Apfelwein. Sie ist nicht wählerisch."
Im Uhrzeigersinn: Quietschfrischer Schweizer Bio-Ingwer, La Mamma im Steinguttopf mit Regenabdeckung, Schweizerhosebirnen.

Ein[GE]lesen:
Im Internet einige Blogeinträge zum Thema Essigmutter aufgestöbert, 
doch nur wenig davon erschien vertrauenswürdig.
Zum Glück fand sich in meiner umfangreichen Bibliothek eine Broschüre über die Essigproduktion als Nebenerwerb für Landwirte.  
Wer kauft sowas? Und warum? Ungelöste Rätsel noch und nöcher.

Auf Nummer sicher [GE]gangen: Nach der Lektüre dann beschlossen, frischen Apfelsaft selber zu vergären, um die Essigmutter damit zu füttern (Stichwort: Sulfit). Um den Alkoholgehalt zu steigern - der sich vermutlich im Bereich zwischen 3% und 5% bewegt - werden jeweils 1,25 Liter Most mit 4 EL japanischem Whiskey "geboostert". Im Ferienhaus das Einmachglas direkt neben der Heizung platziert, um die Umwandlung anzukurbeln. Bald darauf begann der Glasinhalt nach Aceton zu müffeln (ein gutes Zeichen) und wächst seither fröhlich in alle Richtungen.


Neben der Essigbetreuung natürlich auch noch Ausflüg[GE] unternommen:
Unter anderem von Viehschau zu Viehschau.


Dort [GE]gessen
Die Ostschweizer Dreifaltigkeit der Grillwürste.
Schüblig, Kalbsbratwurst, Cervelat.
Ohne Senf, bitte. 


Ausserdem [GE]wesen:
Die Produktionsstätte der Bischofberger Biberli bewundert,
einen Abstecher nach Österreich gegönnt, Brockenstuben besucht und auf einem Flohmarkt hart um einen traditionellen, handgemachten Sennenring gefeilscht.


[GE]bruncht:
In der Schaukäserei in Stein/AR.
Kein Highlight, aber ganz okay.

Zu mehr hat die Zeit nicht [GE]reicht, denn...
...danach lag zuerst meine Wenigkeit flach, kurze Zeit später gesellte sich Herr C. dazu. Wir beide litten unter heftigen Symptomen, die teilweise bis heute anhalten: Geschmackssinn stark beeinträchtigt, Dauererschöpfung, Husten, latente Kopf- und Gliederschmerzen. Würde auf Corona statt Grippe wetten.

[GE]trunken: Literweise gesüsster Lindenblütentee mit Zitrone.
Herr C., der normalerweise nur Tee zu sich nimmt, wenn er kurz vor dem Abkratzen steht, hat sogar freiwillig Kanne um Kanne geleert.


[GE]feiert: Meinen Geburtstag im Garten.
 Herr C. spendierte eine riesige Grünlilie. Tante & Onkel Z. eine Goodietüte von Schwarzenbach mit Ackerbohnengriess, Zimtblüten & Alma Mater. Schwesterherz einen Bücherbrocky Gutschein. Frau Schwiegermutter überreichte mir ein Buch über Maria Magdalena. Ein mieses Machwerk für christliche Schwurbler. 
Und wieder einmal lag kein Kassenbon oder Umtauschschein bei.
Soifz.


[GE]kocht: Einfache Sachen wie bunter Quinoasalat mit Pilzen, Gemüsesuppe mit Kaspressknödeln aus dem Ofen, Pasta mit ungarisch angehauchter Cervelatsauce, Karotten-Kichererbsen-Curry und Gerstensuppe.

[GE]backen: Zwei grosse Süsskartoffeln, die ich eigentlich im Curry unterbringen wollte und schlichtweg bei der Zubereitung vergass. 
Anleitung: Abbrausen, der Länge nach halbieren, einstechen, Schnittflächen einölen, mit der Schale nach oben auf ein mit Backpapier belegtes Backblech befördern. Etwa 40 Minuten bei 200 Grad backen. Die Schnittseiten sollten nett gebräunt und der Rest butterweich sein. Auf einen Teller verfrachten, Inneres mit einem Messer kreuzweise tief einschneiden. Mit Butterflöckchen und Salz garnieren, gründlich mit einer Gabel einarbeiten. Auslöffeln. 
Njamm. 


[GE]lesen
Marie-Antoinette: Eine Biographie - Evelyne Lever
Madame ist willig, doch das Fleisch bleibt zäh - Sigrid Neudecker
Der Gulag - Anne Applebaum
Fermentation Journeys: Recipes, Techniques & Traditions from around the World
 Sandor Katz


Kulinarisches für zu Hause ein[GE]kauft: Diverse Urnäscher & Appenzeller Käsesorten, Kalbsschwartenmagen, Appenzeller Haferflöckli, Purpurweizen, Graumohn, Tarhonya, mehrere Sorten ungarisches Paprikapulver und Zirbenschnaps.


Secondhand [GE]kauft
Eine creepy coole Keramikkatze, deren Kopf an ein Alien erinnert. Ausserdem drei Gebäckmodel, diverse Bücher, einen Brötchendrücker, eine tschechische Kaffeekanne, eine Langenthal Vase und ein Bauernfigürchen von Jakob Gelzer.

 [GE]streamt: Die neuen Folgen von Only Muders in the Building, 
From und Beetlejuice Beetlejuice.


[GE]fehlt:
Beim Mittagessen im Gemsli in Nesslau. Wochen vorher Tante & Onkel Z. zur Metzgete eingeladen. Tisch reserviert, wie blöd gefreut - und dann 
lag ich am Tag X flach. Eine überfahrene Flunder mit Keuchhusten.
Herr C., liebreizend wie er nunmal ist, schickte mir unablässig Fotos der Getränke, der Fleischplatten, der Beilagen, der Desserts...


Mehr als einmal eine Träne weg[GE]wischt
Wir vermissen dich.


Donnerstag, 5. September 2024

In memoriam

Das riesengrosse Herz eines kleinen Hundes hat aufgehört zu schlagen.

Danke für all das Glück, das du mit uns geteilt hast.



Sonntag, 11. August 2024

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -349-


[GE]gessen: Tomatensalat mit Käferbohnen und Basilikum 

[GE]trunken: Ingwerbier aus der Brauerei Locher

Zusammen[GE]rührt: Kalte Zucchinisuppe mit gedämpften Knoblauchzehen, dreierlei Kräutern und Joghurt

[GE]dämpft: Knoblauchzehen für die Zucchinisuppe
Die frischen Knoblauchzehen versagten bei diesem Experiment: Dumpfer Geschmack und minimal bitter nach 20 Minuten im Gemüsekörbchen. Getrockneter Knoblauch, d.h. der normale Supermarktknoblauch, ist besser geeignet. Der typische Knoblauchgeschmack bleibt erhalten, die Konsistenz ist samtiger. Im Dampf gegarter Knoblauch hat einen riesigen Vorteil gegenüber frischen Zehen: Der sonst obligatorische Mundgeruch bleibt aus. Erstaunlich.

[GE]wesen: Im Garten. Mich dort über die sechs im Gartencenter gekauften Dahlien geärgert. Zwei sind tot und die übrigen vier kaum 20 cm hoch. Einsprossig & kümmerlich, ein Trauerspiel im Vergleich zu den restlichen Dahlien.
Notiz an mich: Im Hornbach nie mehr schwach werden! 
Drei komplette Fehlschlägen innerhalb von drei Jahren reichen.

 [GE]sehen: Shtisel, The Hour & Die Durrells auf Korfu

[GE]lesen: Klaus Mann: Ein Leben - Thomas Medicus

[GE]freut: Bei kleinanzeigen.de die seit vielen Jahren gesuchte Wandlampe meiner Kindheit gefunden. Sie war ein heissgeliebtes Geschenk von Schwesterherz, das mich über ein Jahrzehnt begleitete und bei meinem Auszug aus dem Elternhaus verschwunden ist. Eine Tante, die damals geholfen hat, übergab mehrere Kartons mit Umzugsgut der Müllabfuhr. Trotz unmissverständlicher Aufschrift. Dank dem Chaos - meine Eltern zogen zeitgleich in andere Wohnung um - fiel uns das aber erst Wochen später auf.

[GE]ärgert: Vor dem Kauf extra ausführlich erkundigt, ob die Lampe funktioniert und/oder irgendwelche Beschädigungen aufweist. Die Antwort des offensichtlich leicht angepissten Verkäufers: Ja! Nein! Nichts! 
Geld überwiesen, Paket sehnsüchtig erwartet, voller Vorfreude ausgepackt und ratet mal... Oben weist die Lampe mehrere Risse auf, die sich aufgrund der Lampenform nicht zusammenkleben lassen. Ob ich sie mit irgendeiner Reparaturmasse kitten kann, wird sich herausstellen. Zig Kratzer. Zusätzlich klafft der Stromstecker auseinander. Er muss mitsamt dem Kabel ausgewechselt werden, denn der Druckschalter ist ebenfalls kaputt.
Und wieder einmal frage ich mich: Warum?
Warum halten sich gewisse Verkäufer für total ausgefuchst und unheimlich clever, obwohl sie - ganz offensichtlich - nur strohdumm sind?
P.S. Geld via Kaufgarantie zurückgefordert und erhalten.
Aber trotzdem: Warum?

Gebraucht [GE]kauft:
Das kulinarische Erbe der Alpen: Die Enzyklopädie der alpinen Delikatessen 
von Dominik Flammer

[GE]hört: Tangerine - Chet Baker

[GE]gönnt: Einen neuen Duschvorhang von Spirella.
Wenn mir vor 20 Jahren jemand prophezeit hätte, dass die Anschaffung eines Duschvorhangs einmal DAS Highlight meiner Woche sein wird, hätte ich den Menschen für komplett durchgeknallt gehalten...