Sonntag, 6. April 2025

12 x GE - Meine Hirnwindungen unter der Lupe - 357 -

 

[GE]gessen: Nach einer mental äusserst anstrengenden Woche Herrn C. spontan ins Restaurant Auhafen eingeladen. Für ihn gab es - wie immer - Cordon Bleu mit Pommes und Salat. Abenteuerlustig, wie ich manchmal bin, bestellte ich frittierte Calamares mit Tartarsauce und gemischten Salat. Hab's nicht bereut.

[GE]trunken
Der Fahrer spülte alles mit Cola hinunter, ich gönnte mir ein Panache.

[GE]kocht: Malaiisches Laksa Curry aus Reisnudeln, Tofu, Karotten & Chinakohl 

[GE]wesen: Mit Herrn C. wieder einmal in Bern. 

Dort [GE]gessen: Im Sitara.
Lamm Thali bestellt und überglücklich alles bis zum letzten Reiskorn verputzt.


Nicht [GE]kauft: Eines der hübsch verzierten Ostereier im Bärner Brocki.
Wir färben dann im Ferienhaus mit den Kindern selber welche.


[GE]wundert: Auf der Suche nach Osterdeko, den in einer Vitrine eingesperrten Osterbaumschmuck erspäht. Angeblich stammen die Holzfiguren aus den 1970ern und wurden damals im Erzgebirge hergestellt (was anscheinend die übertriebenen Preise rechtfertigen soll). Am Vortag fand ich zufällig in einer anderen Brockenstube exakt die selben Hasenfiguren, zusammen mit zwei Vögeln, zwei Vogelnestern und sechs Eiern in der Originalverpackung. Preis: Vier Franken. Lucky me.

 

 [GE]ärgert: Trotz aller guten Vorsätze es nicht über mich gebracht, eine spezielle, ufoförmige Mobach Vase mit Eosinglasur im Brocki stehen zu lassen. *soifz*

 [GE]sehen: The Righteous Gemstones, The Bondsman & The Monkey

[GE]lesen: Goebbels - Peter Longerich

[GE]hört: Higher - Creed

Vor[GE]nommen
Nächste Woche meine Monstera aus dem Büro nach Hause zu evakuieren. 
Mein Mangel an Begeisterung für den Standortwechsel wird mich nicht vor dem Abstieg dem neuen Arbeitsplatz bewahren, aber meine sorgsam gehegte Zimmerpflanze kriegen sie nur über meine Leiche. Punkt. 

Mittwoch, 2. April 2025

Grünkernklopse nach Königsberger Art

Ausmisten ist angesagt. Unmengen Bücher tummeln sich überall in der Wohnung und entlocken Herrn C. beinahe täglich originelle Flüche. Ich gestehe: Meine Neugier ist oft grösser als mein Lesehunger. Ständig nehme ich beim Büchertauschtisch mehr Lektüre mit, als ich in den folgenden Wochen bewältigen kann. Dazu finde ich noch regelmässig interessante Bücher im Bibliotheksausverkauf, in Brockenstuben, auf Flohmärkten, in Bücherschränken... Die Versuchung lauert an allen Ecken. Mich von guten Krimis und spannenden Biographien zu trennen - egal, ob gelesen oder nicht - fällt mir meist schwerer, als Kochbücher wegzugeben. Einige der in den letzten Jahren gehorteten Kochbücher lockten mit tollen Titeln, entpuppten sich dann aber aus verschiedensten Gründen als kein Must-have. Wenn das der Fall ist, fotografiere ich die Rezepte, die mir gefallen, und danach darf das Buch weiterziehen. Adieu und auf Nimmerwiedersehen. Während einer langweiligen Zugfahrt am Freitag blätterte ich auf der Suche nach Inspiration fürs Abendessen durch meine Fotogalerie. Dabei stach mir ein Bild mit der Überschrift Vegetarische Königsberger Klopse mit Kapernsauce aus "Deftig Vegetarisch - Heimatküche" von Anne-Katrin Weber ins Auge. Frei Schnauze nachgekocht, für gut befunden und nun bereue ich es, das Buch letzthin auf dem Tauschtisch zurückgelassen zu haben.... *gnaaaah*

Für 4 Personen:

  • 200 gr fein geschroteter Grünkern (io: Mühle Degerfelden)
  • 50 gr fein gehackte Zwiebel
  • 600 ml hahnenheisse Rinderbrühe 

Grünkernschrot in einer beschichteten tiefen Pfanne anrösten, bis er gut duftet. Zwiebel zugeben, unter ständigem Rühren die heisse Bouillon zugiessen. Einmal aufkochen. Herd ausschalten. Deckel auflegen und die Pfanne 30 Minuten auf der heissen Platte stehen lassen. Am Anfang ein paarmal umrühren, damit nichts am Boden anbrennt. Nach der Quellzeit den Deckel entfernen, gründlich umrühren und den gegarten Schrot mindestens 10 Minuten abkühlen lassen. 

  • 1 Ei Grösse L
  • 3 El Paniermehl (io: fein geraspeltes 1/2 Schwöbli vom Vorvortag)
  • etwas feiner Zitronenabrieb
  • wenig Kräutersalz
  • je eine grosszügige Prise Pfeffer aus der Mühle, frisch geriebene Muskatnuss und Majoranblättchen
  • 2 grosse Lorbeerblätter, angeknickt

In der Mitte der lauwarmen Grünkernmasse eine Mulde formen. Ei, Paniermehl, Zitronenabrieb, Salz und Gewürze reingeben. Mit einem Gummispatel alles gründlich vermischen. Die Masse soll gut zusammenhalten, sonst mehr Paniermehl unterkneten. Mit angefeuchteten Händen 12-14 golfballgrosse Klopse formen und auf einem kalt abgespülten Teller zwischenlagern. In einem grossen Topf reichlich Wasser mit Salz und Lorbeerblättern zum Kochen bringen. Klopse im siedenden Salzwasser 15-20 Minuten ohne Deckel garen. (Io: Wasser mit Lorbeerblättern und Salz in der Wokpfanne aufkochen. Herd ausschalten, Pfanne zur Seite ziehen. Bällchen nacheinander schnell zugeben. Zurück auf die heisse Platte stellen und 20 Minuten schwimmen lassen. Herd zwischendurch dreimal anschalten, bis das Wasser gerade zu blubbern beginnt. Die Klopse sind am Schluss eher weich, halten aber gut zusammen). Während der Badezeit die Sauce zubereiten.

Sauce:
  • 1 grosse Zwiebel
  • 3 El Butter
  • 3 El Mehl (io: dunkles UrDinkelmehl Typ 1100)
  • 300 ml hahnenheisses Wasser
  • 400 ml Milch
  • 2 El Salzkapern (io: halbes Glas Kapern aus Pantelleria, ca. 20 Gramm, nicht abgespült)
  • ein sehr grosszügiger Schuss Fischsauce (io: Red Boat)
  • 1 Tl milder Senf
  • bisschen feiner Zitronenabrieb
  • 3 El trockener Weisswein
  • Salz

Zwiebel schälen und gleichmässig (!) klein würfeln. Butter in der Pfanne zerlassen, Zwiebelstücke darin glasig dünsten. Mit Mehl bestäuben. Durchrühren, bis der Pfanneninhalt gut vermischt ist. Unter ständigem Rühren das hahnenheisse Wasser zugiessen. Rühren, rühren, rühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Sobald alles glatt aussieht, Milch zugiessen. Kapern, Fischsauce, Senf und Zitronenabrieb zugeben. Mindestens 10 Minuten köcheln lassen, bis der Mehlgeschmack verschwunden ist. Ab und zu umrühren. Wein unterrühren und weitere 5 Minuten köcheln. Falls nötig, mit Salz abschmecken. Good to know: Salzkapern bleiben auch nach dem Kochen kleine Salzbömbchen, also lieber die Sauce nur dezent salzen. Mit Petersilienkartoffeln und Salat servieren.