Sonntag, 28. August 2022

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -314-


[GE]trunken: Einen Mix aus 30% Randensaft, 20% Clementinensaft, 
10% Karottensaft, einem Schuss Kurkumasaft und Mineral.

Mehrmals [GE]gessen: Schafjoghurt mit Buchweizenhonig

[GE]dörrt: Dillstängel, -spitzen und -blüten

[GE]wesen: Mit dem Grossneffen, Schwesterherz, Herrn C. und dem Schweinwoll durch den Tierpark Lange Erlen geschlendert.

Dort [GE]nossen: Ein Zollicornet. Gehört einfach dazu.

[GE]lacht: Der Kleine versuchte die ganze Zeit über irgendetwas irgendwo hineinzuwerfen. Also habe ich ihn hochgehoben, ihm eine Münze in die Hand gedrückt und ihm geholfen, sie im Schlitz der Spendenbox verschwinden zu lassen. Das hat ihm soviel Spass bereitet, dass er nach drei weiteren gereichten Münzen ins Portemonnaie griff, den letzten Fünfliber herausfischte und sich giggelnd nach dem Einwurf über das Notengeld hermachen wollte. Noch nicht einmal 1,5 Jahre alt und schon probiert er, seine Grosstante abzuzocken.

Im Brocki [GE]kauft: Ein transportables Nachtlicht für den Kleinen, wenn er bei Schwesterherz übernachtet.

 [GE]sehen: Die zwei Gesichter des Januars

[GE]lesen: Being Dead Is No Excuse: The Official Southern Ladies Guide To Hosting The Perfect Funeral - Gayden Metcalfe

[GE]freut: Auf dem samstäglichen Flohmarkt elf (!) tolle Bücher ergattert.

[GE]ärgert: Das Ungeziefer hat sich an meine Balkonpflanzen erinnert und ist mitsamt der erweiterten Verwandtschaft zurückgekehrt.

[GE]hört: One to make her happy - Marque

Mittwoch, 24. August 2022

Im Schnelldurchlauf: Vegane Çiğ Köfte


Die veganen Çiğ Köfte und ich begegneten uns zum ersten Mal in Istanbul. Ein Standbetreiber drückte mir bei einem Altstadtbummel ein Salatblatt mit einem knallroten "Würstchen" zum Probieren in die Hand. Meinen überraschten Blick garnierte er mit der Bemerkung: It's good, no meat. Abenteuerlustig, wie ich nunmal bin, biss ich beherzt in das Röllchen. Eine Chili- und Salzexplosion im Mund trieb mir die Tränen in die Augen. Hustend huschte ich eilig um die Ecke, um den Rest unauffällig loszuwerden. Es war alles andere als Liebe auf den ersten Blick und eine zeitnahe Wiederholung stand nicht auf meinem kulinarischen Wunschzettel. Vor ein paar Wochen entdeckte ich zufällig auf dem Heimweg einen Stand mit diversen Köftevarianten. Mutig eine kleine Auswahl erstanden und zu Hause festgestellt: Schärfe okay, allerdings nur für mich. Herr C. begann nach dem Probebissen zu röcheln - er ist halt echt empfindlich. Auch der Salzgehalt war erneut an der obersten Grenze. Die Idee, Köftemasse auf ein dünnes Fladenbrot zu streichen, mit Salat einzurollen und dann das Ganze als Köftewrap zu servieren, fand ich toll. Wenn da nicht der saure Salat und diese angetrocknete und zugleich gummige Fladenbrothülle gewesen wäre... Das geht auch besser, dachte ich mir. Nur hatte ich nicht damit gerechnet, so viele Anläufe dafür zu benötigen. Meine diversen Anmerkungen zu dem Rezept findet ihr unten.

Für die würzige Köftemasse:

  • 200 gr Wasser
  • 2 Prisen Salz
  • 200 gr feiner, heller Bulgur (io: Köftelik Ince Bulgur von Duru)

Wasser mit Salz in einem Topf zum Kochen bringen. Unterdessen den Bulgur in der Metallrührschüssel der Küchenmaschine oder einer anderen hitzebeständigen Schüssel abwiegen. Wenn das Wasser kocht, schnell über den Bulgur giessen und alles mit einer Gabel vermischen. Schüssel abdecken und den Bulgur zehn Minuten quellen lassen. Unterdessen die restlichen Zutaten vorbereiten und abmessen.

  • 1 reife, möglichst aromatische Tomate, ca. 150 gr
  • 1 Zwiebel, ca. 95 gr
  • 4 El Tomatenmark (io: Tube, bio)
  • 3 El Olivenöl
  • 2 El Paprikamark (io: Tube, mild, aus Ungarn)
  • 1-2 El Granatapfelmelasse (io: Grenadine Molasses von Chtoura )
  • 1 El Palmsirup, optional
  • 1 Tl Pul Biber Tatlı / milde Paprikaflocken 
  • 1 Tl Paprikapulver, mild (io: geräuchert)
  • 1 Tl Sumach
  • 1/2 Tl fein gemahlener Kreuzkümmel 
  • 1/2 Tl Koriander, gemahlen
  • 1/2 Tl Pimentpulver
  • 1/4 Tl Zimtpulver
  • 1/4 Tl Isot Biber 
  • 1/4 Tl getrocknete Minze (türk. Nane, keine Pfefferminze!)
  • knapper 1/4 Tl gemahlener Bockshornklee
  • 1/8 Tl schwarzer Pfeffer aus der Mühle (io: Kampot)
  • Salz (io: Herbamare oder Bio Oriental Salz)

Tomate abbrausen, Stielansatz entfernen und fein raffeln. Übrige Tomatenschale entsorgen. Oder die Tomate im Mixer zu einem glatten Brei verarbeiten. Zwiebel schälen und auf der Röstiraffel in kleine Stückchen reiben (runde Bewegungen, nicht hoch und runter). Zwiebelstücke in ein feines Sieb befördern und mit einem Löffel soviel Saft wie möglich rauspressen. Tomatenbrei, Zwiebelstücke und alle anderen Zutaten zum gequollenen Bulgur in die Rührschüssel geben. Sparsam salzen. Flachrührer einspannen und die Köftemasse auf niedriger Stufe etwa 20 - 30 Minuten kneten, bis sie prima zusammenhält. Ab und zu mit einem Gummischaber die Schüsselwand reinigen und, wenn die Masse zu trocken scheint, esslöffelweise kaltes Wasser zugeben. Zwischendurch kosten und, falls nötig, nachwürzen. Wenn man mit den Händen problemlos Röllchen formen kann, ist die gewünschte Konsistenz erreicht. Die Köftemasse in Tupperware (800 ml Fassungsvermögen) packen und über Nacht im Kühlschrank parkieren. Man kann die Köfte natürlich auch direkt formen und auf knackigen Salatblättern arrangieren, aber durch die Ruhezeit verbessert sich der Geschmack. Die kalte Masse lässt sich ausserdem sehr gut ohne Gummihandschuhe formen: Unmittelbar vor dem Servieren einen Esslöffel voll zwischen den Händen zu einem daumendicken Würstchen rollen. Die Hand danach zusammenpressen, um die traditionelle Köfteform mit den Fingerabdrücken zu erhalten. Vier Röllchen pro Person sind ein guter Mittelwert. Die Bulgurmasse hält sich, wenn sauber gearbeitet wurde, locker eine Woche im Kühlschrank.

Anmerkungen: Traditionell wird die Köftemasse stundenlang von Hand geknetet. Durch das Vorquellen des Bulgurs und den Einsatz der Küchenmaschine erspare ich mir den kräfte- und zeitraubenden Aufwand. Türkische Rezepte verlangen oft ein Kilo Bulgur oder mehr, die obige Menge reicht für sechs bis acht Personen als Fingerfood und mit Salatbeilage für vier Personen als leichtes Hauptgericht. Ich empfehle für mein Rezept hellen Bulgur. Der Schalenanteil der rot-braunen Variante (Esmer Bulgur) bleibt, trotz Quellzeit, unangenehm hart und stört mich beim Genuss der fertigen Köfte. Geschmacklich konnte ich keinen Unterschied feststellen, ausserdem ist heller Bulgur einfacher aufzutreiben. Im Winter würde ich die Tomate durch ein paar Esslöffel kaltes Wasser ersetzen. Wer Kerne und Schalenfitzel verabscheut, sollte den Tomatenbrei vor der Weiterverwendung durch ein Sieb streichen. Das Ausdrücken der Zwiebelstücke sorgt dafür, dass die Schärfe abgemildert wird und der Zwiebelgeschmack die Köfte nicht dominiert. Gewürzt wird nach Lust und Laune. Je mehr Gewürze, desto besser. Finde ich zumindest. Zimt, Koriander, Bockshornklee und Nane Minze können im Notfall ersatzlos gestrichen werden. Paprikaflocken 1:1 durch Paprikapulver ersetzen, Isot Biber durch weniger Cayennepfeffer. Sumach, Piment und Kreuzkümmel gehören aber unbedingt rein. Ich verwende libanesische Granatapfelmelasse statt türkischer Granatapfelsauce (Nar ekşisi), die oft unerwünschte Zusätze wie E-Nummern enthält. Mit einem Esslöffel voll starten und nach Geschmack mehr zugeben. Nachdem der erste Versuch mit zwei Esslöffeln Granatapfelmelasse zu sauer geriet, habe ich einen Esslöffel Palmsirup untergemischt. Seither ist er ein fester Bestandteil meiner Çiğ Köfte. Dunkler Ahornsirup wäre ein guter Ersatz, sonst einfach weglassen. Frische, gehackte Petersilie ist nur bei Knoblauchzugabe ein Muss, ohne hält die Masse länger im Kühlschrank. Alle Zutaten, bis auf den Palmsirup, sind in türkischen Geschäften erhältlich. 

Samstag, 20. August 2022

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -313-

 

[GE]gessen: Erdnuss-Kürbis-Curry mit gebratenen Nudeln 

[GE]trunken: Ein alkoholfreies Lager namens Nittenauer Freie Liebe. Njamm.

[GE]kochtPasta mit Pesto und Baumspinat, dazu Gartenbohnensalat

[GE]backen: Dinkelsahnekuchen mit Mandelbelag

[GE]wesen: Im Garten, den Kompostplatz neu gestaltet.

In der Reihe "Sommerkabarett auf ORF1" [GE]sehen
Malarina: Serben sterben langsam  

[GE]lesen: Milde Gaben - Donna Leon

[GE]freut: Reichlich Regen. Endlich.

[GE]ärgert: Die Zucchinipflanzen wurden - alle Jahre wieder - heftig von Mehltau befallen und müssen früher als geplant rausgerissen werden.

Im Brocki [GE]kauft: Einen Hamilton Beach Drinkmaster für Milchshakes und einen ewigen Tischkalender aus den 1960ern der Firma Maul.

[GE]hört: Robert de Niro's waiting - Bananarama

[GE]lacht
Zappe am Abend durch's Fernsehprogramm und bleibe bei Sounds of Birmingham at the BBC hängen. Auf dem Bildschirm ist der junge, noch unverwüstete Ozzy Osbourne inmitten seiner Bandkollegen zu sehen. Frage Herrn C., der ganz vertieft in irgendeine Berechnung ist: Kennst du den?
Er, ganz cool und lässig: Na klar. Das ist Bonnie Osbourne.

Sonntag, 14. August 2022

Dinkelsahnekuchen mit Mandelbelag

Nothing fancy, just an easy Sonntagssüss.

Belag:

  • 100 gr Mandelblättchen
  • 100 gr Zucker
  • 65 gr Butter
  • 4 El Sahne (io: laktosefrei, UHT)
  • 2 Tropfen ätherisches Bittermandelöl oder ein gehäufter 1/4 Tl Zimtpulver 

Ofen auf 200 Grad vorheizen, das mit Backpapier belegte Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Eine Wähenform mit 24 cm Durchmesser einbuttern. Einen etwa 45 cm langen, handbreiten Streifen Backpapier abschneiden, quer in die Form legen, ebenfalls bebuttern. So lässt sich der Kuchen später problemlos aus der Form heben. Mandelblättchen in einer Pfanne hellbraun rösten. Zucker zugeben, dann Butter, Sahne und Bittermandelöl oder Zimt. Rühren, bis der Pfanneninhalt blubbert. Pfanne vom Herd ziehen und die Mandelmasse auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Unterdessen den Teig zubereiten.

Teig:
  • 200 gr Sahne (io: laktosefrei, UHT)
  • 120 gr Zucker
  • 1 El brauner Rum (io: Coruba)
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eier Grösse L
  • 225 gr Dinkelmehl Typ 630 oder helles UrDinkelmehl
  • 3 Tl Weinsteinbackpulver

In einer Rührschüssel Sahne, Zucker, Rum, Vanille, Salz und Eier mit einem Schwingbesen ausgiebig verrühren. Mehl und Backpulver vermischen. In zwei Portionen unterrühren. Nur so lange mischen, bis der Schüsselinhalt gerade glatt ist. Teig in der vorbereiteten Form verteilen. Backen: 18-20 Minuten bei 200 Grad. Der Kuchen sollte aufgegangen und leicht gebräunt sein. Die Mandelmasse in der Pfanne mit einem Gummispatel durchrühren. Backofenhitze auf 240 Grad hochdrehen, Kuchen aus dem Ofen holen. Den Belag einigermassen gleichmässig auf dem Kuchenboden verteilen. Zackig arbeiten und rundherum einen daumenbreiten Rand frei lassen, damit die Mandelmasse beim Backen nicht über den Formrand tropft. Kuchen wieder zurück in den Ofen stellen, Hitze auf 180 Grad reduzieren. Weitere 10-12 Minuten backen, bis der Stäbchentest positiv verläuft. Gitter auf der zweiten Schiene von oben einschieben und dem Belag 3-4 Minuten zum Nachbräunen gönnen. Wichtig: Unbedingt auf Sicht backen, sonst gibt's Dinkelsahnekuchen mit Brikettbelag zum Kaffee. Gesamtbackzeit: 30 - 35 Minuten. Auf einem Kuchengitter 20 Minuten abkühlen lassen, dann vorsichtig mit Hilfe des Backpapierstreifens aus der Form heben. Eventuell vorher die Form hochkant stellen und vorsichtig rundherum drehen, um den Kuchen vom Formrand zu lösen. Vor dem Anschneiden komplett auf dem Kuchengitter auskühlen lassen. Direkt geniessen oder, falls möglich, gut eingepackt über Nacht bei Zimmertemperatur lagern. Der Geschmack profitiert ungemein von ein paar Stunden Ruhezeit, meiner Meinung nach. Mit Beeren aus dem Garten servieren. Kuchenreste (echt?) halten sich locker drei Tage. Kindergerecht: Rum durch den feinen Abrieb einer Bio-Orange, Mandarine oder Clementine ersetzen und etwas mehr Vanille verwenden. 

Mittwoch, 10. August 2022

Keine Werbung, die Zweite: dahlienversand.de / Dahlien Möller

  

Tritratrallala, er ist wieder da! Mögt ihr euch noch an den ersten Post über meine grottigen Erfahrungen mit dahlienversand.de bzw. dem unleidigen Inhaber, Herrn Möller, erinnern? Falls nicht, bitte hier nachlesen.

Für mich war die unangenehme Geschichte nach der Ersatzbestellung bei FAM erledigt. Blöde Erfahrung, abgelegt. Punkt. Doch Herrn Möller hat meine ehrliche Google Rezension so gewurmt, dass er tatsächlich einen Anwalt eingeschaltet hat. Der wiederum hat sich bei Google beschwert und jemand aus der Abteilung Removals hat mir dann ein Mail geschickt, in dem ich gebeten wurde zu beweisen, dass ich eine "geschäftliche Beziehung" zu Herrn Möller hatte. Ansonsten würde meine Bewertung gelöscht. Es folgt ein gekürzter Auszug des Mails:

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir erhielten eine Beschwerde im Hinblick auf den folgenden von Ihnen verfassten Inhalt auf Google und bitten Sie um Ihre Mithilfe. 

Der Beschwerdeführer behauptet, dieser Erfahrungsbericht verletze ihn in seinen Rechten. Einen Auszug aus der Beschwerde fügen wir dieser Nachricht als PDF bei bzw. unter dieser Nachricht an.

Wir bitten Sie nun innerhalb von sieben (7) Kalendertagen darzulegen, inwiefern die vom Beschwerdeführer behauptete Rechtsverletzung nicht vorliegt. Sollten wir innerhalb von sieben (7) Kalendertagen keine Antwort von Ihnen erhalten, Sie keine konkreten Hintergründe für Ihren Erfahrungsbericht mitteilen bzw. keine Nachweise überlassen oder einer Weiterleitung Ihrer Stellungnahme und ggf. überlassener Nachweise widersprechen, werden wir Ihren Erfahrungsbericht unter Umständen leider entfernen müssen (vgl. BGH, Urt. 25.10.2011, VI ZR 93/10 und Urt. 01.03.2016, VI ZR 34/15). Wir sind daher auf Ihre geschätzte Mithilfe angewiesen.

***********************Beschwerde*****************************

Der Rezensent  ist meinem Mandanten nicht bekannt, zu keinem Zeitpunkt gab es eine geschäftliche Beziehung zwischen meinem Mandanten und dem Rezensenten. Diese Bewertung enthält diffamierende Inhalte und schädigt meinem Mandanten in erheblichem Umfang. Sofern der Rezensent keine geschäftliche Beziehung mit meinem Mandanten nachweisen kann um seine Behauptungen zu beweisen ist diese Bewertung vollumfänglich zu löschen.

*****************************************************************

Ich weise ungern auf das Offensichtliche hin, aber dem Herrn scheinen nicht nur ein paar Tassen im Schrank zu fehlen sondern das ganze gute Meissner Porzellanservice für 24 Personen.... 

Erstens: Herr Möller löscht irgendwann zwischen April und August 2022 klammheimlich seine Reaktion auf meine Rezension. Entweder hat er selber bemerkt, dass er sich mit der Veröffentlichung seiner unfreundlichen, rechthaberischen Antwort keinen Gefallen getan hat oder sein Anwalt hat ihm zu diesem Schritt geraten. 

Zweitens: Am 1. August, also mitten in den Sommerferien, erhalte ich ein Mail von Google mit der Aufforderung, mich innerhalb von sieben Tagen zur obigen Beschwerde zu äussern. Kommt es nur mir so vor, oder könnte dieser Zeitpunkt bewusst gewählt worden sein, in der Hoffnung, dass ich im Urlaub bin und private Mails ignoriere? Und die äusserst knappe Einsprachefrist nach meiner Heimkehr glücklicherweise schon lange verstrichen ist? Quasi null Aufwand, Anwaltshonorar leicht verdient.

Drittens: Wobei die Behauptung, ich sei dem Herrn Möller nicht bekannt und habe zu keinem Zeitpunkt eine geschäftliche Beziehung mit ihm gehabt, der Gipfel der Lächerlichkeit ist. In meiner Rezension ist das genaue Bestelldatum, das Zahlungsmittel und das Datum des unseligen Mailkontakts mit Herrn Möller persönlich aufgelistet. Der Mensch antwortete noch umgehend auf meine Rezension und drei Monate später kann er sich nicht mehr an mich erinnern? Auch nicht mit den ganzen Angaben aus der Rezension als Gedächtnisstütze? Amnesie plus komplett gelöschtes Betriebssystem? Kurios und kurioser.

Viertens: Die von einer anderen Person verfasste Ein-Stern-Rezension, auf die Herr Möller auch unfreundlich reagierte, wurde nach dem 2. August gelöscht (Stand 10. August 2022). Hatte die Dame zu wenig Zeit, um sich, evt. zur gleichen Beschwerde, zu äussern ? Vielleicht, weil sie gerade in dem Ferien weilt? Fragen über Fragen.

Google hat mir heute den Erhalt der zugestellten Beweise (Bestellbestätigung & Mails) schriftlich bestätigt. Acht Tage nach dem Versand, übrigens. Wieder ohne Ansprechperson und noch mit dem Zusatz "..vielen Dank für Ihre Anfrage...". Ich frage mal lieber nicht nach.

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

wir haben Ihre Antwort bezüglich Ihres Erfahrungsberichts erhalten.

Sie wurde an den Beschwerdeführer zu dessen Kenntnis weitergeleitet. Dieser hat jetzt die Gelegenheit, auf Ihre Antwort zu reagieren. Wenn er dies nicht tut, wird die Angelegenheit von uns nicht weiter verfolgt.

Bis dahin bedanken wir uns für Ihre Geduld.

Wenn Herr Möller sich zeitnah nach dem verheerenden Mailkontakt bei mir gemeldet und sich, wie ein normaler Erwachsener, aufrichtig entschuldigt hätte, wäre ich alles andere als abgeneigt gewesen, die Entschuldigung zu akzeptieren. Stress, mit dem falschen Fuss aufgestanden, familiäre Probleme, whatever. Kennen wir doch alle. Noch mehr hätte es mich allerdings gefreut, wenn er angeboten hätte, die Dahlienknollen - selbstverständlich gegen erneute Bezahlung -  doch noch zu versenden. Die Blumen hätten schliesslich auch Tante Z. und Schwesterherz beglücken sollen. Nach einer gütlichen Einigung hätte ich die Rezension auch entsprechend abgeändert und hier keine "Werbung" für seinen Versandhandel gepostet. Hätte, hätte, Fahrradkette....

Nun denn, warten wir die Reaktion der Gegenseite ab. Würde mit Wonne einen dritten Bericht über Herrn Möller und seine verquere Weltsicht verfassen. Bis dahin, gehabt euch wohl.

Sonntag, 7. August 2022

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -312-


Am 31. Juli vor der Knallerei [GE]flüchtet
Auf's Land, wo vernünftigerweise ein Feuerwerksverbot herrschte.


[GE]gessen
: Im 
Restaurant Weinterrasse in Maisprach.
Wir entschieden uns beide für das Cordon Bleu mit Speck und Zwiebeln.
Einmal mit Pommes, einmal mit Salat(en).
Zum Dessert gab es Eiskaffee und Vanilleis mit Eierlikör.

[GE]kocht: Huruli Saaru mit Linsen statt Horse Gram

[GE]trunken: Mineral mit Sirop des Violettes. Literweise.

In der Küchenmaschine [GE]knetet: Cig Köfte. Rezept endlich perfektioniert. Yeah!


[GE]trocknet: Tarhana mit Sauerteig im Dörrer.
Statt die Stücke direkt zu zerbröseln, zerkleinere ich sie lieber nach Bedarf. Erfahrungsgemäss bleibt der Geschmack so länger erhalten.

[GE]wesen: Alle zwei Tage im Garten, jeweils zwei bis drei Stunden giessen. 
In weniger warmen Jahren reicht es locker, nur alle drei bis vier Tage das Grünzeug gründlich zu wässern.

[GE]freut
Auf dem Self-Pic-Blumenfeld in der Nähe des Gartens wachsen Eukalyptussträucher. Ein paar Zweige davon in der seladonfarbenen KPM Vase arrangiert und schon könnte das Wohnzimmer für eine Architekturzeitschrift abgelichtet werden.
Vorausgesetzt man ignoriert die zusammengelegte Wäsche, die noch versorgt werden sollte. Und den Ventilator auf dem Tisch. Und die Kerzenständer, die ich schon lange polieren wollte. Und den ganzen anderen Kram, der herumliegt, weil ich mich wegen der Hitze zu nichts aufraffen kann. Aber sonst sieht es sehr fotogen aus.
Ähem....

 [GE]hörtIn the morning - Razorlight 

[GE]lesen: Mord auf Pemberley - P.D. James

Im Brocki [GE]kauft: Eine Butterplatte von Heinrich Meister mit Tessiner Motiv.

Ab[GE]sagt: Unsere Ferien in Norditalien.
In der Gegend herrscht gerade die schlimmste Dürre seit 70 Jahren. Weit und breit ist keine Entspannung der Lage in Sicht. Wer schon einmal erlebt hat, wenn das Trinkwasser im Urlaub rationiert wird, Mineralwasser überall ausverkauft ist und auch noch die Stromversorgung zusammenbricht, kann wahrscheinlich nachvollziehen, warum wir vorsorglich unsere Buchung storniert haben.

Donnerstag, 4. August 2022

Cookies Linsengranola (vegan & glutenfrei)

Fertiges Granola mit roten Linsen

Bei der Bruthitze verzichte ich lächelnd auf ein reguläres Mittag- oder Abendessen und greife stattdessen gerne zur Müslischüssel. Das perfekte Birchermüesli steht momentan ganz oben auf meiner Hitliste. Dicht gefolgt von hausgemachtem Granola mit Cashewmilch, getoppt mit allem, was die Obstschale gerade hergibt.

Ungebackene Granolamasse mit gelben Linsen

Das Linsengranola ist meine neueste Kreation. Keine Angst, es schmeckt weder "linsig" noch "gesund", dafür sättigt es langanhaltend. Die Hülsenfrüchte erhöhen den Proteingehalt erheblich und sorgen zusammen mit dem Reissirup für das Zusammenklumpen der übrigen Zutaten. Toller Nebeneffekt: Die Granolastückchen sind - und bleiben über Monate hinweg - superknusprig. Ein Kunststück, welches mir mit Apfel- oder Bananenmus als Bindemittel noch nie gelungen ist. Fazit: Unbedingt ausprobieren!

Für etwa 450 Gramm Granola:

  • 65 gr halbierte rote oder gelbe Linsen
  • 200 gr hahnenheisses Wasser
  • 1 Prise Salz

Linsen in einem Sieb unter fliessendem kalten Wasser abspülen. Einweichen ist nicht notwendig. Die abgetropften Linsen in einem Topf mit Wasser und Salz zum Kochen bringen. Etwa acht Minuten auf höchster Stufe kochen, bis die Linsen quasi durchgegart sind und ein Grossteil des Wassers aufgesogen wurde. Herd ausschalten, ein Küchentuch über den Topf legen, den Deckel draufpressen und die Linsen neben der heissen Platte 30 Minuten ausquellen lassen. Danach die Linsen mit einer Gabel zerquetschen um ein möglichst glattes Mus zu erhalten. Den Topf noch einmal auf den Herd stellen und den Linsenbrei wenige Minuten unter ständigem Rühren zu Apfelmuskonsistenz einkochen. Abwiegen. Es sollten +/- 165 Gramm Linsenmus im Topf vorhanden sein. Falls die Waage einiges mehr anzeigt, den Brei noch länger einkochen, damit überflüssiges Wasser verdampft. Je trockener der Linsenbrei, desto knuspriger werden die Granolabröckchen.


Alle Zutaten im Topf mit dem heissen Linsenbrei vermischen. Probieren und ggf. nachwürzen oder -zuckern. Ofen auf 160 Grad vorheizen. Das Backblech mit Backpapier belegen.

  • 150 gr zarte Vollkornhaferflocken
  • 30 gr Kokosraspel
  • 20 gr Mandelblättchen
  • eine Hand voll Sultaninen, optional

Haferflocken, Kokosraspel und Mandelblättchen mit dem gewürzten Linsenbrei im Topf vermischen. Dabei entsteht ein gut zusammenhaltende, nur minimal bröckelige Masse. Die Linsenmasse auf dem vorbereiteten Backblech mit einer Teigkarte oder einem Pfannenwender verteilen. Grosse Brocken in maximal gummibärchengrosse Stücke zerkleinern. Blech auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Fünfzehn Minuten backen, durchrühren. Danach alle 5-10 Minuten umrühren und zu gross geratene Cluster nochmals verkleinern. Gesamtbackzeit: Etwa 40 Minuten. Wichtig: Nach spätestens 25 Minuten auf Sicht backen. Das Linsenmüesli sollte rundum nett gebräunt sein aber keinesfalls dunkelbraun werden. Wenn Farbe und Konsistenz passen, den Ofen abschalten. Backofentür öffnen und das Granola noch 5 Minuten nachtrocknen lassen. Danach das Blech auf ein Kuchengitter stellen. Alle paar Minuten die Klumpen vorsichtig durchrühren, damit sie schneller abkühlen. Wenn das Granola völlig ausgekühlt ist, mit oder ohne Sultaninen in ein dicht schliessendes Glas umfüllen. Kühl und trocken lagern. Haltbarkeit: Mindestens sechs Monate.

Anmerkung: Das Linsengranola wird mit der kleinen Menge Reissirup und Kokoszucker nur minimal süsslich, Zimt und Vanille halten sich ebenfalls eher im Hintergrund. Wer sein Granola süsser und würziger mag, sollte die Zucker- und Gewürzmenge grosszügig erhöhen. Reissirup besitzt wenig Süsskraft, wenn als Ersatz Ahornsirup, Birnel, Agavendicksaft o.ä. verwendet wird, eventuell den zusätzlichen Zucker reduzieren oder streichen.