Sonntag, 31. Dezember 2017

Der kulinarische Rückblick 2017



Als Abschluss beschränke ich mich auf einen rein kulinarischen Rückblick auf das Jahr 2017 und verschone euch mit Geschichten über Wehwehchen, nervende Mitarbeiter, kaum erträgliche Gartennachbarn, renitente Falschparker und andere Fisimatenten. Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und natürlich folgt noch ein ganz herzlicher Dank fürs Mitlesen und Kommentieren. See y'all next year!

Erstes Mal
In einem Hanfshop gewesen, THC-armen Hanfblütentee besorgt. Eine recht spezielle Erfahrung.
Im tibits gegessen. Hielt es jahrelang für einen überteuerten Hype, aber das Salatbuffet ist echt erstklassig.
Dresdner Stollen gekauft. Früher buk ihn die Frau Mama. Ich bin noch nicht bereit, ihre Nachfolge anzutreten.

Neu entdeckt
Suppenfleisch kann man auch schmoren! Und das Ergebnis ist köstlich!
Gekochter Maniok, nur mit Butter und Kräutersalz serviert, ist richtig gutes Soulfood. 
Schwarzer & lilafarbener Kardamom, Zimtblättertee, Mohrenpfeffer und Pimentblätter.

Wiederentdeckt
Meine Liebe zu Knollensellerie und handgemachten Cervelats aus kleinen Metzgereien.
Marmite. Butterbrot mit Marmite. Schwedenbrötchen mit Marmite. Croissants mit Marmite.
Wacholderlatwerge ist als bitterer Brotaufstrich gewöhnungsbedürftig, aber als Kochzutat ein Geheimtipp.

Festgestellt
Ich bin eindeutig ein Grappa & Gin Mädel. Obwohl ich auch Rum sehr gerne mag. Aber nur zum Backen.
Weichgekochte Seidenhuhneier sind eine Wucht. Der hohe Eigelbanteil ist fast schon ein wenig dekadent.
Koriandergrün kann unter bestimmten Voraussetzungen tatsächlich ein Genuss sein.

Gelernt
Schwarze Limetten sind nicht ganz meine Kragenweite. Weder als Tee noch in Schmorgerichten.
Die selbst angebauten Dahlienknollen waren leider keine kulinarische Offenbarung.
Mit minimalstem Equipment und viel Improvisationskunst für 100 Leute Suppe zu kochen.

Vernachlässigt
Auberginen. Herr C. mag sie nicht. Blöder Herr C.
Wassermelonen. Herr C. mag sie nicht. Blöd, blöd, blöd.
Keksausstecher & Anismödeli. Es fehlte einfach die Zeit, für die Herstellung aufwändiger Kekssorten.

Aus dem Speiseplan gestrichen
Quinoa, Amaranth, Kaniwa & Teff = Körniges Bäh. Viel besser: Hirse, Polenta und Couscous aus Gerste.
Vegane Ersatzprodukte und Fertigwaren wie Sojaschnetzel, Hafersahne, Hanfjoghurt. DIY heisst die Devise.
Grüne Kochbananen. Egal, was ich mit ihnen anstelle, sie sind und bleiben eigenwillig geschmacksbefreit.

Highlights
Das Rehrückengelage bei Schwesterherz. Perfect as perfect can be.
Rindfleisch der Gersbacher Erzeugergemeinschaft. Besonders das Suppenfleisch. Gekocht und geschmort.  
Regionale Produkte wie Linsen aus Muttenz, Wachteleier aus Füllinsdorf und Süsskartoffeln aus Bottmingen.

Küchentechnisch Top
Gusseiserne Cocotten, Gratinformen und Töpfe. Eignen sich für fast alles, inkl. Brot und Gebäck.
Slow Cooker. Perfekt für Hülsenfrüchte, Apple Butter, Hühnersuppe, ganze Randen/Kartoffeln/Kürbisse garen.
Gemüsehobel. Ich sage nur: Kartoffelgratin. Gemüsegratin. Gurkensalat. Krautsalat. Sauerkraut. Zwiebelringe.

Küchentechnische Flops
Knoblauchpresse. Obwohl Herr C. sie praktisch fand, landete sie im Brocki. Es lebe die Ingwerreibe!
Glasbackformen. Musste sie durch Blechformen ersetzen, die für Elektroöfen besser geeignet sind.
Weisse Tupperwaredeckel. Das Äquivalent zu weissen Seidenhosen: Heikel, schlecht zu reinigen, völlig unnötig.

Angeschafft
Einen kleinen Slow Cooker aus zweiter Hand. Ideal für Bramata, Bohnen- und Linsensuppen.
Für Herrn C. einen gebrauchten Fleischwolf mit Wurstfüller. Als Belohnung für den absolvierten Wurstkurs.
Einen preisreduzierten Nutri Blender. Birchermüeslismoothie to go statt Magenknurren bis zum Mittag.

Neu im Bücherregal
Toast & Jam - Sarah Owens
Aroma Gemüse: Der Weg zum perfekten Geschmack - Thomas Vierich & Thomas Vilgis
Aroma: Die Kunst des Würzens - Thomas Vierich & Thomas Vilgis (Neuauflage)

Geärgert
Über mieses Restaurantessen, verdorbene Miesmuscheln, vergammelte Bio-Kalbsleber, den schlechtesten Ricotta ever, verschimmelten Bio-Taleggio, langweilige Koch- & Backbücher, saure Bio-Sahne aus dem Elsass, unterwürzte Kartoffelchips, übersüsste Joghurts, eingeschleppte Motten im teuren Teffmehl, den enorm gestiegenen Preis für Vanilleschoten und über den Dachs, der einen Teil unserer Ernte vernichtet/gemampft hat.

Vorgenommen
Den Verlockungen exotischer Honigsorten widerstehen. (Ha! Gerade noch rechtzeitig Korianderhonig gekauft ;-)
Eine patente Zimtreibe auftreiben. Wer je frisch geriebenen Saigonzimt gekostet hat, weiss was ich meine.
Herausfinden, warum irgendwann im Oktober Gänseschmalz auf meinem Einkaufszettel gelandet ist... 

Donnerstag, 28. Dezember 2017

Zitrus-Vanille-Mousse ohne Eier



Theorie: Die einzelnen Gänge der Weihnachtsmenüs endlich fotografisch verewigen. Praxis: Auch dieses Jahr blieb es beim Vorsatz. Begründung: An Heiligabend verzögerte sich der Beginn des Dinners wegen der Kocherei für den ersten Weihnachtstag, d.h. es war schon zu dunkel für brauchbare Fotos. Am nächsten Tag fingen wir zwar schon am frühen Nachmittag an, aber Schwesterherz war Dank einer gerissenen Sehne weder beim Anrichten noch beim Servieren eine Hilfe. Ein paar Bilder zwischendurch knipsen? Unmöglich, wenn man keine Reinkarnation der Göttin Kali ist. Die erste und einzige Möglichkeit bot sich vor dem Dessert, als es schon einzudunkeln begann. Lange Rede, kurzer Sinn: Foto untauglich, Zitrus-Vanille-Mousse grossartig.

Für 12 Gläser à 150 ml:

  • 8 Blätter Bio-Gelatine
  • 400 gr Buttermilch
  • abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone und einer unbehandelten Limette
  • 250 gr Sahnetopfen oder -quark
  • 150 gr Vollmilchjoghurt
  • 180 gr Zucker
  • 2 grosse Zitronen, nur Saft
  • 2-3 Limetten, nur Saft
  • Mark einer Vanilleschote
  • 500 gr Sahne
  • frische Früchte zum Dekorieren, z.B. Physalis, Beeren, Minikiwi, Clementinenschnitze

Kaltes Wasser in einen kleinen Topf füllen und die Gelatineblätter 10 Minuten darin einweichen. Unterdessen die Hälfte der Buttermilch mit den Zitrusschalen in eine Rührschüssel geben und mit dem Stabmixer so lange bearbeiten, bis der Abrieb sich in winzige Fitzelchen verwandelt hat. Zuerst die restliche Buttermilch, dann alle Zutaten bis und mit Vanillemark kurz einpürieren. Die Gelatine aus dem Topf fischen, restliches Wasser bis auf einen kleinen Schluck weggiessen. Die tropfnassen Gelatineblätter wieder in den Topf legen. Auf den Herd stellen und bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren vollständig auflösen. Vom Herd nehmen, eine Servierkelle Buttermilchmasse zugeben und zackig vermischen. Den Topfinhalt in die Rührschüssel giessen und gründlich mit dem Schwingbesen unterrühren. Schüssel unbedeckt in den Kühlschrank stellen und alle 15 Minuten kontrollieren, ob die Masse an den Rändern schon zu gelieren beginnt. Dann die Sahne steif schlagen und die Hälfte mit dem Schwingbesen unter die angedickte Buttermilchmasse rühren. Restliche Sahne mit einem Gummischaber vorsichtig unterheben. In die vorbereiteten Gläser füllen, abdecken und mindestens 6 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen. Falls gewünscht, vor dem Servieren mit den Früchten dekorieren. Die Zitrusmousse hält sich im Kühlschrank 3-4 Tage und kann daher auch gut im Voraus zubereitet werden.

Dienstag, 26. Dezember 2017

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -132-



[GE]gessen
Fondue Chinoise mit viiiieeeel Gemüse und Knoblauchmayonnaise

[GE]trunken: Glühwein mit Kurkuma

Am Sonntag [GE]kocht
Weihnachtsmenü I für Heiligabend
und
Weihnachtsmenü II für die Familienfete einen Tag später

[GE]backen: Gratin Dauphinoise und Krik

[GE]wesen: Im Elsass, ein paar Kleinigkeiten besorgt

 [GE]sehen: Cold Prey 

[GE]lesen: Das Jahrhundert der Manns - Manfred Flügge

[GE]freutEine regionale Quelle für Eier von Seidenhühnern und Wachteln gefunden. Besonders cool: Die Verkaufsstelle ist nur einen Katzensprung von meinem Arbeitsplatz entfernt.

[GE]freut IIBeide Weihnachtsmenüs enthielten Karotten aus eigener Ernte, die zwar keinen Schönheitspreis gewinnen, aber geschmacklich kaum zu schlagen sind. 
Und nur das zählt. 

[GE]ärgert
Ich sag' nix mehr. Denn wenn ich anfange aufzuzählen, was meine Lieblingsmitarbeiterin diese Woche alles verbockt hat, kriege ich Schreikrämpfe und danach lilafarbene Ganzkörperkrätze.

 [GE]kauft
Zwei Wasserspardüsen für die Küche und das Badezimmer

[GE]hört: Last christmas - Wham!

Sonntag, 24. Dezember 2017

Fröhliche Weihnachtsgrüsse aus der Küche!


© Feather and Nest

Wie jedes Jahr stehe ich um diese Zeit schon in der Küche, rühre in brodelnden Töpfen herum und singe nebenbei lauthals jedes Weihnachtslied mit, das im Radio gespielt wird. Ich wünsche euch allen ein ruhiges, besinnliches Fest und möge 
die Macht mit euch sein das Christkind all eure Wünsche erfüllen.

Mittwoch, 20. Dezember 2017

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -131-



[GE]gessen: Morchelterrine auf Baguette  

[GE]trunken: Viel Pfefferminztee

[GE]kocht: Eine winterliche Minestrone für 50 Leute

[GE]backen: Nichts. Erschreckend, aber wahr. 
Mir fehlt momentan einfach die Zeit für Brot & Co.

[GE]wesen: Zuerst beim demeter-Hof in Biederthal. Eier, Joghurt, Ziegenkäse, Bauernbrot und eine Puddingschnecke für den Chauffeur besorgt. Anschliessend gönnten wir uns einen Schneespaziergang. 

 [GE]sehen: What happened to Monday? 

[GE]lesen: Mephisto - Klaus Mann

[GE]freut: Das im Sommer gerettete Chinotto-Bäumchen blüht in seinem Winterexil, dem Badezimmer, wie verrückt und versüsst meine morgendliche Dusche mit seinem betörenden Blütenduft. Man könnte sich glatt in einem Serail wähnen, wenn nicht Mann und Hund im Schlafzimmer um die Wetter schnarchen würden... 

[GE]ärgert
Mittlerweile fast täglich über immer die gleiche Mitarbeiterin.
Wie kann ein Mensch es schaffen, so viele Fehler zu machen, so wenig Arbeit zu erledigen und dabei noch so viel Dreck zu hinterlassen?

[GE]kauft: Wirsing, Palmkohl, Hokkaido-Kürbisse, frische Lorbeerblätter, Limetten, Apfelbananen, Ingwer, Kokosblütenzucker, Rohmilchquark und drei Kilo Ochsenschwanz fürs Weihnachtsessen

Bei der Zubereitung der Suppe meine Lieblingskochbegleitmusik [GE]hört
Thriller von Michael Jackson und Queen Greatest Hits I & II

Weihnachtsmenü [GE]plant:
Zwiebelprussiens
Nüsslisalat mit Wachteleiern an Senfvinaigrette
Geschmorter Ochsenschwanz mit Kartoffelgratin, dazu gekräuterte Erbsen & Pilze
Vanille-Limetten-Mousse mit Rosmarin-Heidelbeeren
Krik (Walnussbrownies mit Williams) 

Sonntag, 17. Dezember 2017

Gemüsiger Linsenbraten - Die vegane Alternative für Weihnachten



Bevor jemand fragt: Nein, unser weihnachtliches Familienessen wird alles andere als vegetarisch oder vegan sein. Begründung: Meine Verwandtschaft, lautstark angeführt von Herrn C., würde mit Mistgabeln und Fackeln vor meiner Küchentür auftauchen, sollte ich eines Tages einen fleischlosen Weihnachtsschmaus ankündigen.


Trotzdem spiele ich jedes Jahr im Dezember mit dem Gedanken, einmal ein alternatives Weihnachtsmenü zusammenzukochen und als Teil des Hauptgerichtes meinen Lieblingslinsenbraten aufzutischen. Dazu würde ich ein Gratin Dauphinoise und gekräutertes Erbsen-Pilz-Gemüse servieren. Um den Familienfrieden zu wahren, wird der angedachte vegane Braten dieses Jahr durch geschmorten Ochsenschwanz vom Gersbacher Weiderind ersetzt. Zumindest bleiben die Beilagen gleich.


Ausnahmsweise empfehle ich euch, mein Bandwurmrezept Schritt für Schritt zu befolgen, denn dann müsst ihr die Küchenmaschine zwischendurch nicht ein einziges Mal reinigen. Die Zwiebel und die Knoblauchzehen können theoretisch auch mechanisch zerkleinert werden. Ich hacke sie aber lieber eigenhändig in kleine Stücke, weil Zwiebeln nach einem Durchlauf in der Maschine manchmal komisch/metallisch/bitter schmecken.


Für 4-6 Personen:


Linsen eine Stunde in lauwarmem Wasser einweichen. Abgiessen, abbrausen und in einen Topf schütten. Grosszügig mit Wasser bedecken. Kräftig salzen, Lorbeerblatt zugeben und fünf Minuten sprudelnd kochen. Herd ausschalten, Deckel auflegen und 30 Minuten auf der Herdplatte nachquellen lassen. Die butterweichen Linsen abtropfen lassen, 450 Gramm abwiegen. Während der Quellzeit die restlichen Zutaten vorbereiten.

  • 100 Gramm trockene Brotreste
  • 2 El Hefeflocken (optional, sonst Brotanteil um 30 gr erhöhen)

Brotscheiben in drei, vier Stücke zerbrechen und in der Küchenmaschine (ich besitze dieses Gerät) zu grobem Paniermehl zerkleinern. In eine grosse Salatschüssel umfüllen, Hefeflocken untermischen.

  • 100 gr Pecan- oder Walnusskerne

Die Nüsse in einer Pfanne oder unter dem Grill hellbraun rösten. Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Unterdessen Gemüse rüsten. Nüsse in der Küchenmaschine mittelfein mahlen. In die Salatschüssel geben.

  • 200 gr Sellerieknolle, geputzt gewogen
  • 170 gr Zucchini oder Champignons, geputzt gewogen
  • 80 gr Karotten, dito

Gemüse grob zerteilen und in der Küchenmaschine fein zerhäckseln.

  • 2 El Kokosöl oder Kakaobutter
  • 1 grosse Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 El Herbes de Provence oder eine andere Kräutermischung, z.B. Pizzagewürz
  • 1/2 Tl getrockneter Thymian
  • 1/2 Tl geräuchertes Paprikapulver
  • 1/2 Tl Sumach
  • Salz

Kokosöl oder Kakaobutter in einer Pfanne schmelzen lassen. Zwiebel und Knoblauch schälen, von Hand fein hacken und in dem Fett anschwitzen. Gehacktes Gemüse zugeben, vier Minuten bei hoher Hitze rührbraten. Salzen und die Gewürze untermischen. Pfanneninhalt in die Salatschüssel umfüllen.

  • 450 gr gekochte Linsen
  • 1 El vegane Worcestershiresauce 
  • 1 El Ketjap asin oder 1/2 El Sojasauce
  • schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen 

Ofen auf 180 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Eine Kuchenform (25 cm) mit Backpapier auslegen oder gut einfetten. Linsen, beide Saucen und reichlich Pfeffer in der Küchemaschine zu einem stückigen Brei zerhacken. Linsenbrei in die Schüssel geben und alles mit den Händen zu einer nicht mehr klebenden, gut zusammenhaltenden Masse verkneten. Probieren und ggf. nachwürzen. Portionsweise in die vorbereitete Form löffeln und bis in die Ecken verstreichen. Oberfläche mit einem nassen Gummischaber kräftig zusammendrücken und anschliessend glätten. In den Ofen stellen und 40 Minuten anbacken.

  • 3 El Tomatensauce oder Ketchup
  • 2 El Reiswein (mit 1,5 % Salz)
  • 1 El Ahornsirup

Die drei letzten Zutaten für die Glasur zusammenrühren. Nach 40 Minuten Backzeit mit einem Pinsel auf der Oberfläche verstreichen, weitere 50 Minuten backen. Mindestens 45 Minuten in der Form abkühlen lassen. Anfänglich ist der Braten eher auf der weichen Seite und sollte nur vorsichtig eingeschnitten, und dann mit einem Bratenwender portioniert werden. Besser: Den Braten am Vortag zubereiten, abgedeckt im Kühlschrank ruhen lassen und am nächsten Tag im Ofen aufwärmen. Reste eignen sich perfekt als Sandwichbelag.

Dienstag, 12. Dezember 2017

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -130-



[GE]gessen
Gebackene Quetschkartoffeln mit Kräuterquark, Salsicce und Nüsslisalat

[GE]trunken: Heisser Zimttee mit Grappa

[GE]kocht: Ein Suppenhuhn im Slow Cooker
Herr C. ist erkältet und kann die Suppe gut gebrauchen.
Ich bin wieder fit und erfreue mich am butterzarten Fleisch.

[GE]backen: Etwa 7,5 Kilo Weinachtsgebäck
Spitzbuben, Vanillekipferl, Schokozigarren, Haferflockenkekse & Orangenschnitten

[GE]wesenIn Biel-Benken, eine Tasche voller Lektüre zum Büchertisch gebracht und gegen meinen ausdrücklichen Willen fünf neue Bücher eingepackt.

 [GE]sehen: The Crown 

[GE]lesenMünchen - Robert Harris

[GE]freut: Endlich eine Quelle für Bio-Suppenhühner gefunden.

[GE]ärgert
Über Zweitplatzbesetzer, wie ich sie nenne.
Diese Leute beschlagnahmen mit ihren Handtaschen/Rucksäcken/Einkaufstüten in öffentlichen Verkehrsmitteln einen weiteren, manchmal sogar gleich zwei oder drei Sitze. Spätestens wenn sich die Menschen in den Mittelgängen stauen, gehören Taschen & Co. weggeräumt. Früher war so ein Verhalten selbstverständlich, heute anscheinend nicht mehr. Auch nicht mehr selbstverständlich: Für ältere Menschen aufstehen und den Platz anbieten. Sich beim Chauffeur zu bedanken, wenn er auf Nachzügler gewartet hat. Kinderwagen so hinstellen, dass Ein- und Aussteigen noch gewährleistet ist. Kindern nicht erlauben, mit den Schuhen auf den Sitzen zu stehen bzw. darauf rumzuturnen. Besonders im Winter. Auch kleine Hunde gehören nicht ohne Unterlage/Transporttasche auf Sitzplätze. Ob sie überhaupt auf einen Sitz gehören, darüber kann man sich streiten. Sie sind meiner Meinung nach aber immer noch berechtigter als eine Handtasche, die man bequem auf dem Schoss halten kann.

Im Brocki[GE]kauft: Weitere fünf Bücher 
(Bei 50 Rappen pro Stück ist es vorbei mit der auferlegten Zurückhaltung)

Passend zum Wetter[GE]hört: Let it snow - Dean Martin

[GE]lacht: Schwesterherz hat sich beim Ausstechen der Spitzbuben grausam verzählt und am Schluss blieben 12 Deckel mit Gucklöchern übrig. Sie behauptet allerdings, ich hätte die Böden heimlich verschwinden lassen, um sie zu ärgern. *mömpf*

Sonntag, 10. Dezember 2017

Glutenfreie Maniokkekse



Maniok zählt erst seit etwa drei Jahren zu den gern gesehenen Gästen in meiner Küche. Meistens besorge ich auf dem Heimweg im Coop eine grosse Knolle (Fairtrade) und bereite sie wie Salzkartoffeln zu: Gründlich schälen, in grosse Würfel zerteilen, Mittelstrang entfernen und in leicht gesalzenem Wasser mindestens 20 Minuten kochen. Dazu gönne ich mir Butter, Käse, hausgemachten Kräuterquark und einen Salat. Herr C. kann mit dieser exotischen Gschwellti-Variante nicht viel anfangen, darum bleiben regelmässig ein paar gekochte Maniokwürfel übrig. Daraus wird dann mein Lieblingsbrot, das Pao de mandioca (Rezept folgt). 


Vor ein paar Monaten entdeckte ich in einem Asialaden eine Packung brasilianisches Maniokmehl, das natürlich im Einkaufskorb landete. Zu Hause musste ich dann nach ein paar Fehlschlägen feststellen, dass dieses griesige Mehl sich zwar perfekt für Farofa eignet, aber nur eingeschränkt für Brot, Kuchen und Kekse. Die Kekse, die ich heute vorstelle, sind nussig, knusprig und nur leicht süss. Wer mag, kann den Vanillezucker durch Kokosblütenzucker ersetzen und 3 Prisen Salz verwenden, das ergibt eine interessante Digestivknabberei.


Für ca. 25 Kekse:

  • 150 gr Butter oder Alsan, geschmolzen
  • 105 gr knapp lauwarmes Wasser
  • 55 gr hausgemachter Vanillezucker
  • 55 gr Zucker
  • knapper 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
  • 1 Prise Salz
  • 170 gr Maniokmehl

Alle Zutaten der Reihe nach verrühren, 15 Minuten quellen lassen. Unterdessen den Ofen auf 190 Grad vorheizen. Walnussgrosse Mengen vom Teig abnehmen, rund formen und sanft platt drücken, bis sie etwa zentimeterdick sind. Auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen und in der Mitte des Ofens ca. 25-30 Minuten backen, bis sie durchgehend hellbraun sind (evt. zwischendurch einmal vorsichtig wenden). 10 Minuten auf dem Blech abkühlen lassen, danach auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen. In einer gut schliessenden Blechdose aufbewahren.

Donnerstag, 7. Dezember 2017

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -129-



[GE]gessen: Die ganze Packung Ein paar Mozartkugeln

[GE]trunken: Tee aus grünem Hafer und Ingwergrün

[GE]kocht: Pikante Bananensuppe mit Ingwer, Garam Masala und Limette

[GE]backen: 
Focaccia alla Zucca
Cobbler mit Äpfeln und Pecannüssen
Vanillige Mohn-Limetten-Würfel (frei nach Tanja Grandits)

Rechtzeitig [GE]wesen
In der Bibliothek, Kochbücher & Krimis besorgt. 
Einen Tag später haben mich die Viren flach gelegt.
Ich hasse Erkältungen und Ohrenschmerzen. 
Alt werden ist echt nichts für Weicheier.

 [GE]sehen:  
Happy Death Day
Spiderman Homecoming
Mord im Orient-Express
Der Schneemann

[GE]lesen
Ihr sollt den Fremden lieben - Alfred Bodenheimer (leider enttäuschend)
Helvetia vegetaria - Carlo Bernasconi (ebenso) 
Überbitten - Deborah Feldman (dito)

[GE]freut: Mit kombinierten Rabatten und Bons zwei Paar teure Markenschuhe für nur 30% des Neupreises ergattert. Call me se Coupon-Queen! 

[GE]freut II:
Herr C. hat es endlich geschafft, unser WC zu streichen und den neuen Klodeckel zu montieren. Ich bin geneigt, in den nächsten Tagen eine grosse Eröffnungsfeier abzuhalten.😄 

[GE]kauft
Eine rote Art déco Glasvase für 50 Rappen und eine weisse Jugendstilvase aus Keramik für 90 Rappen.

[GE]hört: Driving home for Christmas - Chris Rea

[GE]lacht: Top Gear - Camping für Fortgeschrittene

Montag, 4. Dezember 2017

Füsschen or not Füsschen



Änisguetzli/Änisgutzi/Anismödeli/Änismodel/Anischräbeli/Springerle...
Viele Namen, unzählige Rezepte.


Egal, ob mit Anissamen oder Anisöl.
Egal, ob mit oder ohne Kirsch.


    Egal, ob mit einem Model oder freihändig geformt.
Nur eines ist wichtig: Die Füsschen!

(Auf dem Foto sichtbar neben den Ohren des Lällekönigs, der, nebenbei bemerkt, zu nahe am Motiv beschnitten wurde).

Ohne sind es einfach keine richtigen Anisguetzli.
Der supergeheime Füsschen-Trick: Weinsteinbackpulver statt Hirschhornsalz.


Für 20-40 Stück (je nach Grösse der Model):

  • 4 superfrische, zimmerwarme Eier Grösse M (mit Schale 240 Gramm, ohne 200 Gramm)
  • 500 gr Puderzucker, gesiebt
  • 2 El Kirsch
  • 10 gr Anissamen, fein zermörsert oder in der Kaffemühle gemahlen
  • 560 gr Mehl, gesiebt
  • 1 gr Weinsteinbackpulver
  • Speisestärke

Eier und Puderzucker in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und mit dem Schneebesen 15 Minuten auf Stufe 2 aufschlagen, bis die Masse dickschaumig-weiss ist. Kirsch und Anissamen kurz unterrühren, dann den Knethaken montieren. Mehl mit Backpulver vermischen und portionweise zugeben. Jeweils kurz einkneten und zum Schluss von Hand bearbeiten, bis der Teig geschmeidg-seidig ist. Zu einem Rechteck formen, in Tupperware oder Klarsichtfolie einpacken und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. Am nächsten Tag 2-3 Backbleche mit Backpapier belegen. Teig dritteln und die Arbeitsfläche hauchdünn mit Speisestärke bepudern. Mit Hilfe eines (Marmor)Nudelholzes und Teighölzern ein Drittel des Teiges zu einer zentimeterdicken Platte auswallen. Oberfläche dünn mit Speisestärke bepinseln. Nun die Model gleichmässig in den Teig drücken und senkrecht (!) wieder abheben. Die Motive mit runden/ovalen/viereckigen Ausstecherformen bzw. ersatzweise mit einem Glas/Messer/Teigrädchen "ausstechen". Überschüssige Stärke mit dem Backpinsel entfernen. Teiglinge vorsichtig mit einem Bratenwender auf die Bleche verteilen, dazwischen fingerbreite Abstände gönnen. Unbedeckt 12-24 Stunden, je nach Grösse der Kekse, an einem mindestens 20 Grad warmen, trockenen Ort ohne Zugluft ruhen lassen. Am nächsten Tag den Ofen auf 150 Grad vorheizen. Ein paar Tropfen kaltes Wasser auf das Backpapier spritzen (NICHT auf die Kekse!), auf der zweiten Schiene von unten einschieben und die Springerle 15-25 Minuten backen. Die Springerle sollen nach dem Backen hübsche Füsschen aufweisen und möglichst hell bleiben. Vorsichtig auf ein Kuchengitter setzen und vollständig auskühlen lassen. Danach in einer dicht schliessenden Blechdose aufbewahren.