Sonntag, 20. August 2017

Portulak im Glas



Portulak wird oft als lästiges Unkraut angesehen und nur wenige Hobbygärtner wissen, dass Blätter und Stiele eine Delikatesse sind, die verschiedenste Salate (z.B. den Tomatensalat mit Mirabellen) und Wildkräutermischungen (z.B. für die Unkrautkissen) bereichern können. Im Mittelmeerraum existieren auch viele Rezepte für Suppen und Eintöpfe mit Portulak. Die Konsistenz dieser Gerichte ist für Mitteleuropäer allerdings ein wenig gewöhnungsbedürftig, denn die Grünteile sondern bei einem längeren Kochvorgang eine leicht schleimige Substanz ab, vergleichbar mit Okraschoten in einem Gumbo. Ich gestehe, dass ich Portulak, der sich in unserem Garten übrigens als wunderbarer Bodendecker entpuppt hat, daher lieber roh geniesse. Und neuerdings auch in der eingemachten Variante, bei der die Blätter einen angenehmen Biss behalten. Eingelegter Portulak eignet sich hervorragend als würziges Apéro (z.B. zu Käse oder auf Bruschette), als Ergänzung eines Sandwiches (perfekt zu Schinken, Pâté & Trockenfleisch) und natürlich auch als Salatzugabe (besonders im Winter). Oder ganz einfach ein paar abgetropfte Blättchen pur auf einem Butterbrot geniessen.


Für ein Glas mit 500 ml Fassungsvermögen:

  • 1 grosse Salatschüssel voll Portulak, vor der Blüte geerntet 
  • 200 ml Wasser
  • 200 ml Weissweinessig
  • 125 ml trockener Weisswein
  • 2 El Zucker
  • 1 Tl grobes Meersalz
  • 1/4 Tl Korianderkörner, angequetscht
  • 1/4 Tl Dillsamen
  • 1/8 Tl Fenchelsamen
  • 6 schwarze Pfefferkörner, angequetscht
  • 1 kleine Knoblauchzehe, geschält und der Länge nach halbiert

Portulak kurz in kaltem Wasser einlegen, um evt. anhaftende Erdreste zu lösen. Danach gründlich abbrausen und putzen, d.h. Blätter und Knospen abknipsen, Stielanteil möglichst gering halten. Die Ausbeute sollte ca. 250 Gramm betragen. Blätter in ein Sieb geben und nochmals gründlich abbrausen. Gut abtropfen lassen. Unterdessen das Einmachglas und den Deckel gründlich reinigen. Das Glas vorwärmen und dann mit kochendem Wasser befüllen. Den Deckel mit einem Spritzer hochprozentigen, möglichst neutralen Alkohol (z.B. Wodka) ausschwenken. Die restlichen Zutaten, bis auf den Knoblauch, in einen Topf geben und 4 Minuten sprudelnd kochen lassen. Gegen Ende der Kochzeit das Einmachglas ausleeren, Knoblauch auf den Boden legen und bis zum Rand mit Portulak befüllen. Die Blätter mit einem Löffel leicht zusammendrücken. Vorsichtig mit dem kochenden Sud übergiessen, bis die Flüssigkeit ca. 5 mm unter den Glasrand steht. Sofort mit dem Deckel verschliessen, mit einem dicken Geschirrtuch umwickeln (erhöht die Chance auf ein Vakuum) und so vollständig auskühlen lassen. Haltbarkeit, wenn sauber gearbeitet wurde: Mindestens ein Jahr. Nach dem Anbruch im Kühlschrank aufbewahren. Idee: Saving the Season - Kevin West

5 Kommentare:

ostwestwind hat gesagt…

Ich habe mit anderen Wildkräutern zu kämpfen als mit Portulak, Gletscher mag ich irgendwie nicht

Cooketteria hat gesagt…

Gletscher? Bitte? ;-)

Anonym hat gesagt…

Portulak is my Favorit. So genial.

Anonym hat gesagt…

Geht auch einfacher das Glas zu sterilisieren,als mit Alkohol. Aufkochen und dann für ca 15 min im Backofen sterilisieren bei 100 bis 120 Grad..auch Deckel

Cooketteria hat gesagt…

In meiner Anleitung wird nur der Deckel mit Alkohol sterilisiert. Sämtliche von mir verwendeten Deckel für Einmachgläser waren/sind innen mit einer Gummimasse beschichtet. Diese wird beim Sterilisieren im Ofen weich bzw. später brüchig. Aus diesem Grund gehören Gläserdeckel definitiv NICHT in den Ofen.