Dienstag, 14. September 2021

Pistazienkasten

 

An mein Birchermüesli lasse ich nur Kuhmilch und grüne Sultaninen aus dem Iran. Die gibt's ausschliesslich in gut sortierten Orientshops. Die Sultaninen meine ich, nicht die Milch. Mein Dealer logiert in der Nähe einer Brockenstube, vis-à-vis einer Bibliotheksfiliale. Ich liebe diese Ausflüge ins Kleinbasel: Zuerst das Brocki durchstöbern, danach Lektüre aussuchen und als Sahnehäubchen exotische Lebensmittel hamstern. Bei einem Besuch im Frühjahr bot mir der Inhaber iranischen Safran und Säckchen mit gerösteten, geschälten Pistazien zu einem vernünftigen Preis an. Der Safran ist schon lange aufgebraucht, aber die Pistazien lagen bis jetzt unangetastet im Vorratsschrank, den ich vor unserem Ferienantritt ein bisschen leeren wollte. Die Betonung liegt auf "wollte". Das Minipäckchen Pistazien hat keine sichtbare Lücke hinterlassen.... Mission verfehlt.... Ähem....


Für ein budgetfreundlicheres Brot können die Pistazien durch geröstete Cashewnüsse, Kürbis- oder Sonnenblumenkerne ersetzt werden. So oder so: Ein nussiges Njammibrot mit langer Frischhaltung.

Quellstück I:
  • 100 gr ungesalzene geröstete Pistazien, fein gemahlen
  • 135 gr saure Sahne, kühlschrankkalt
In einem Schüsselchen verrühren. Abgedeckt zwei Stunden zum Quellen gönnen.

Quellstück II:
  • 60 gr kaltes Wasser
  • 5 gr Flohsamenschalen
In einem anderen Schüsselchen verrühren. Abdecken und 30 Minuten quellen lassen.

Teig:
  • Quellstücke I & II
  • 300 gr Ruchmehl
  • 200 gr Semola rimacinata
  • 60 gr helles Roggenmehl
  • 10 gr Zucker
  • 10 gr Salz
  • 4 gr frische Hefe
  • 300 gr Wasser, lauwarm
  • 25 gr Butter, kühlschrankkalt

Alle Zutaten, bis auf die Butter, etwa 10 Minuten in der Küchenmaschine auf Stufe 1 verkneten. Die Butter in Flöckchen zugeben und weitere 5 Minuten kneten, bis sich der Teig vollständig von der Schüssel gelöst hat. Den eher weichen Teig auf einer eingeölten Fläche falten. Zurück in die Schüssel legen, mit einer Duschhaube abdecken und etwa 5-6 Stunden bei Zimmertemperatur verdoppeln lassen. Die Backform auf 32 cm ausziehen und bis ca. 2 cm über den Rand mit Backpapier auskleiden. Den aufgegangenen Teig auf eine bemehlte Fläche kippen. Abwiegen und in vier gleich schwere Stücke zerteilen (io: 1192 Gramm/298 Gramm pro Teigbatzen). Jedes Stück zu einer etwa 25 cm langen Zunge formen, einrollen, die Seiten nach unten umschlagen und in die vorbereitet Form legen. Oberfläche leicht mit Mehl bestäuben. Wieder mit der Duschhaube abdecken und etwa 40-50 Minuten bei Zimmertemperatur aufgehen lassen, bis der Teig mindestens daumenbreit über den Formenrand guckt. Unterdessen den Ofen auf 240 Grad vorheizen, das Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Oberfläche mit einem Brotmesser schräg, ca. 2-3 cm tief, einschneiden. Form mit dem aufgegangenen Teig in den Ofen stellen und zackig schwaden (io: fünf, sechs Stösse mit der Sprühflasche). Backen: 10 Minuten bei 210 Grad, danach 30 Minuten bei 190 Grad. Das Brot von Form und Backpapier befreien, 10 Minuten nachbacken. Vor dem Anschneiden auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen. 

Mittwoch, 8. September 2021

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -280-



[GE]gessen: Rindshacktätschli mit Pfeffersauce, Peperonata und Reis

[GE]trunken: Sparkling Bio Tea with Rose & Honey

[GE]kocht: Russischer Salat mit Gartenbohnen
Nacheinander dämpfen: Rüebli, Bohnen mit zwei Zweigen Bohnenkraut dazwischen, Kartoffeln mit 1/2 gehackten Zwiebel. Sauce: Mayonnaise, Zitronensaft, Essig, Salz, Bohnenkraut, Dill, heisses Wasser.

[GE]backen: Toast Hawaii mit und ohne Hawaii

[GE]wesen: Mit Herrn C. in Olten und Balsthal

[GE]kauft
Im Brocki eine honiggelbe Bakelitkette, zwei Suppenteller von Langenthal und zwei Anismodel. Im Dyhrberg Fabriklädeli geräucherte Forellenfilets und Graved Lachs.

[GE]arbeitet
An einer Dokumentation über alle Anis-, Biber-, Chrempfli-, Tirggel- und Bärentatzenmodel, die sich in meinem Besitz befinden.

 [GE]sehen: Belgravia  

[GE]lesen: Das Pharaonengrab - Elizabeth Peters

[GE]freut: Drei wunderschöne antike Kerzenleuchter ergattert.

Ab[GE]stimmt: Ein dickes, fettes JA zur Ehe für alle in der Schweiz.

[GE]hört: Open your eyes - Guano Apes

Sonntag, 5. September 2021

Geschmolzene Buttertomaten mit Ingwer

Grässliches Foto, grandioses Gericht.
Milligrammgenaue Abwieger, bitte weiterzappen.


Für 3-4 Personen:

  • 4 El Butter
  • 4 dünne Lauchzwiebeln
  • ein daumengrosses Stück junger Ingwer
  • 6 möglichst aromatische Fleischtomaten (io: Berner Rosen) 
  • etwa 2 El Sojasauce
  • etwa 1 Tl Kithulsirup oder dunkler Ahornsirup

Butter bei mittlerer Hitze in einer grossen Pfanne schmelzen lassen. Unterdessen Lauchzwiebeln abbrausen, Wurzelansätze entfernen. Die weissen und grüne Teile getrennt in dünne Scheibchen schneiden. Weisse Scheibchen in die Pfanne zur Butter schubsen. Ingwer fein reiben oder zermusen (io: Ingwerreibe), zu den Zwiebelringen in die Pfanne schieben. Zwischendurch umrühren. Tomaten abbrausen, Stielansätze rausschneiden. Je nach Grösse, in acht oder zwölf mundgerechte Stücke zerteilen. Sobald Zwiebeln und Ingwer nicht mehr roh riechen, Hitze hochdrehen und die Tomaten unterrühren. Rührbraten, bis die Tomatenstücke anfangen zu saften. Sojasauce und Kithulsirup unterrühren. Weiter rührbraten, bis die Tomaten merklich weicher sind, aber noch nicht zu zerfallen beginnen. Pfanne vom Herd ziehen, die grünen Zwiebelröllchen unterrühren. Mindestens eine Viertelstunde durchziehen lassen (io: je länger, desto besser). Abschmecken und zimmerwarm als Vorspeise, Beilage oder Salat geniessen. Reste halten sich gut drei Tage im Kühlschrank. Idee: bon appétit