Frage: Was wird serviert, wenn man in einem urchigen Grotto im hintersten Winkel des Tessins das Tagesmenü bestellt?
Antwort: Trutenschnitzel, Pommes und abgepacktes Ketchup
Huhu, ich bin wieder dahaaaa! Na, hat mich jemand vermisst? Wohl eher unwahrscheinlich, aber ein wenig Zuspruch wird schliesslich immer gerne genommen.
In den letzten paar Wochen ging bei mir so richtig die Post ab. Kurze Zusammenfassung (möchte euch ja nicht schon mit dem ersten Post langweilen): Zuerst durfte ich einen ungeplanten, ungewollten, unangenehmen Aufenthalt im Krankenhaus über mich ergehen lassen. Dadurch ging netterweise eine Woche Ferien flöten. Die zweite Ferienwoche startete dafür mit 36 Grad im Schatten und Sonnenschein ohne Ende. Super Strandwetter. Doof nur, wenn man bei solchen Bedingungen Wandern will... Also die ganzen Pläne über Bord geworfen und das Tessin auf anderen Wegen erkundet. Kreuz und quer durchs Valle Onsernone, ins Centovalli reingeschnuppert, hoch zur Alpe di Neggia und Indemini bestaunt, in Luino die Geschäfte unsicher gemacht, in Locarno zu spät zum Polentaessen erschienen, Märkte nach lokalen Spezialitäten abgegrast, Brockenstuben durchwühlt, in den See gehüpft und unglaubliche Mengen an Gelati verdrückt.
Alles schön und gut, bis am Freitag der Regen einsetzte. Etwas unangenehm, aber harmlos im Vergleich zum Unwetter am folgenden Tag. Und wir waren natürlich im Zentrum dieser Sintflut mit Blitzvorstellung deluxe: 10 Blitze und mehr pro Minute, stellenweise bis zu 200 mm Regen pro Quadratmeter. Nachts um 23 Uhr nass bis auf die Haut unter einem Kioskdach zu stehen und sich zu fragen, ob man zum Klo laufen oder rennen soll. Reagieren Blitze auf schnelle Bewegungen? Sowas gibt dem Dasein erst die richtige Würze...
Und das Ende der Geschichte? Nun liege ich vergrippt auf dem Sofa, hangle mich von einer blöden Fernsehsendung zur nächsten und träume von heisser Hühnersuppe und Irish Coffee. Amen.