Sonntag, 21. April 2024

Reden wir hier von UrDinkel Biscuits oder UrDinkel Scones?


Südstaatler bestehen auf Biscuits ohne Eier. Weil seit der Mayflower unverrückbare Tradition und so. King Arthurs Versuchsküchenteam hingegen preist Eier als DIE Geheimzutat für perfekte Flaky Biscuits an, und ein Artikel auf Food52 untermauert diese Theorie mit eindeutigen Vergleichfotos. Ob meine Teilchen aufgrund der Eizugabe nun ganz offiziell Biscuits oder doch eher Scones sind, dürfen andere entscheiden. Fest steht, sie sind ideal für Langschläfer, verpeilte Hobbybäcker und ähnlich veranlagte Genossen, die am Sonntag gerne faulenzen und trotzdem nicht auf Selbstgebackenes verzichten wollen.

 Für 9 Stück:

  • 240 gr UrDinkel- oder Emmermehl Typ 1050 (io: dunkles UrDinkelmehl, Mühle Maisprach)
  • 3/4 Tl Salz
  • 1 El brauner Zucker
  • 15 gr Weinsteinbackpulver
  • 100 gr kalte Butter
  • 1 Ei Grösse XL, kühlschrankkalt
  • 165 gr Buttermilch, dito (io: hausgemachte Filmjölk)

Ofen auf 240 Grad vorheizen, Blech mit Backpapier belegen. Mehl mit Salz, Zucker und Backpulver in einer Rührschüssel vermischen. Butter in Flöckchen darauf verteilen. Mit dem Pastry Cutter oder den Fingerspitzen einarbeiten, bis nur noch kleinste Fettstückchen sichtbar sind. Eine Mulde in der Mitte formen. In einem Schüsselchen das Ei mit der Schwedenmilch gründlich verquirlen. Flüssigkeit in die Mulde giessen. Kurz mit einer Gabel verrühren, bis kein trockenes Mehl mehr sichtbar ist. Teig nicht heftig kneten, nur mit sanften Bewegungen zusammenfügen. Auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche zu einem etwa daumendicken Viereck formen/ausklopfen. In neun Teile schneiden. Auf dem vorbereiteten Backblech verteilen. Backen: Etwa 20 Minuten auf der mittleren Schiene bei 210 Grad. Kurz auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und möglichst frisch geniessen. Am Morgen vorzugsweise mit Butter, Honig und Earl Grey Tee. Am Nachmittag gerne mit Clotted Cream (io: Crème fraîche de brebis), Konfitüre (io: Cassisgelée) und Lapsang Souchong oder Jasmintee. Übrige Scones maximal zwei Tage in einer Blechdose an einem kühlen Ort aufbewahren. 

Freitag, 12. April 2024

20 x [GE] - My Hirnwindungen unter der Lupe -344- Osterrückblick

 

[GE]wesen: Zehn Tage im Appenzellerland.
Spontan ein Ferienhaus gemietet und die ganze Familie eingeladen, mit uns dort Ostern zu feiern. Wir hatten mit maximal einer Zusage gerechnet. Schlussendlich war's genau umgekehrt: Zusagen noch und nöcher, und nur eine Absage.


Ausserdem während des Aufenthaltes nach[GE]feiert: LLCoolBeans dritten Geburtstag. Mögen noch Hundert weitere folgen.


Gut [GE]füllt: Den Kühlschrank. Das Foto stammt aus den ersten Stunden im Haus. Später, nachdem Schwesterherz ihren Kram reingepackt hatte, war von der Rückwand nichts mehr zu sehen.


Ausserdem mit[GE]brachtViele Vitamine.


[GE]grinst: Darf ich vorstellen? Herr Schweinwoll. Se Kaiser.


[GE]gessen: Einen fabelhaft Osterbrunch am Ostersonntag.
Vermute zumindest, dass er fabelhaft war. Lag an dem Tag zwei Stockwerke höher im Bett mit einem arg verstauchten Knöchel, Genick- und Rückenschmerzen, die ich einem Treppensturz am Vortag verdankte.
Am Abend durfte ich dafür als Trostpflaster einen Fässler Klöpfer über den Resten des Osterfeuers grillen. 


[GE]trunken: Die ersten Tage Wasser aus dem hauseigenen Brunnen. 
Nachdem der Nachbarsbauer am Ostermontag im Quellgebiet grosszügig Gülle ausgefahren hatte, stiegen wir auf Mineralwasser um.

Jeweils am Abend für die Meute [GE]kocht:
Freitag: Kürbis-Gersten-Suppe & gemischter Salat mit Käferbohnen.
Samstag: Toast- & Forellenfilet-Buffet, gemischter Salat mit Äpfeln. 
Sonntag: Pistazienreis mit Karotten-Kirchererbsen-Curry & Salat mit Gurke.


[GE]backen: Nichts. Die Rundumversorgung übernahm die 
Holzofenbäckerei Brotkorb in Waldstatt.
 Neuentdeckungen: Rüeblischnitte, Bürli und Meringues. 


Aus[GE]nutzt
Den dreitätigen Föhnsturm um den Kleinen mit Drachenfliegen zu unterhalten.


[GE]freut: Glückliche Gäste, so weit das Auge reichte. 😇


Ohne Pause weiter[GE]macht:
Am Dienstag Tante & Onkel Z. bewirtet. Es gab Stauffacher Federweisser aus Tsüri (tolle Neuentdeckung!), Kalamata-Olivenöl, Za'atar und Holzofenbürli zum Dippen. Danach Nüssli-Apfel-Salat an Kräuterfrenchdressing, altmödiger Chäsflade und Fässler Söödwüscht bzw. Ziegenfeta mit Pestedà für die vegetarische Fraktion. Begleitet von einem süffigen Rotwein, den Onkel Z. sponserte. Dessert: Meringues aus dem Holzofen, Heidelbeeren und mit dem Stabmixer steif geschlagene Sahne.
Sie revanchierten sich mit einer Einladung in den Schwarzer Bären in St. Gallen.


[GE]kauft: Herrn C. überredet, wieder einmal den Chauffeur für ein, zwei Brockitouren zu spielen. Die Ausbeute blieb leider etwas hinter den (hochgesteckten) Erwartungen der verwöhnten Bloggerin zurück. 
Die Highlights: Eine Katzenskulptur von Ivo de Santis, eine ungebrauchte Nuova Mignon 2 Tazze aus den 1960ern, vier Anismodel und ein Joghurtbereiter von Rosenstein & Söhne, bei dem die Fermentierung direkt in der Milchverpackung stattfindet. Herr C. drückte ausnahmsweise beide Augen zu, weil alles secondhand und Supersonderschnäppchenpreise. (Naturellement hat er aber zuerst ein bisschen mit mir geschimpft und eine Runde über unnötige Küchengeräte gemeckert. Ausserdem findet er die Katze potthässlich und Gebäckmodel sowieso komplett überflüssig). Nihil sub sole novum.


Das Joghurtdings gleich [GE]testet: Jo, funktioniert. 
Zum Abkühlen landete die Flasche im Brunnen und danach liess sie sich platzsparend im Milchfach der Kühlschranktür verstauen. Fertiges Joghurt kann mühelos aus der Flasche gedrückt oder aus dem Tetrapack gelöffelt werden.


[GE]lesen
Dreizehn Gäste - J. Jefferson Farjeon
Das Geheimnis des Schneemanns - Nicholas Blake
Muskatnuss und Musketen: Europas Wettlauf nach Ostindien - G. Milton


Kurz [GE]sehen: Den Bodensee. 
Wir hatten vor einer TGTG Abholung einen einstündigen Aufenthalt dort eingeplant, der aber auf 10 Minuten verkürzt werden musste, weil die Autouhr die automatische Zeitumstellung verpennt hatte. Böse Uhr.


Als [GE]nial eingestuft: Eine Pizzakarton-Sammelstelle direkt am Uferweg. Nachahmenswert!


Ab[GE]holt: Eine Überraschungstüte in der Spezialitätenmetzgerei Wetter in Appenzell. Njammi!

An zwei Regentagen [GE]glotztThe Gentleman & Monsieur Spade


[GE]lacht
: Das mit dem Twerken üben wir nochmal....

Sonntag, 24. März 2024

Zitronige Korianderbrühe - Vegan und ideal bei Erkältungen

In einer kürzlich abgeholten TGTG Biotüte lagen zwei Hühnerbrüste, ein riesiger Bund Koriander (der seine besten Tage schon knapp hinter sich hatte), eine Karotte, eine Zwiebel, ein Knoblauch, eine Orange, eine Zitrone und ein "Asiamix", bestehend aus Ingwer, Kurkumarhizomen, Zitronengras, Kaffirlimettenblättern, Sternanis und einer schwarzen Kardamomkapsel. Immer noch erkältet, konnte ich mich nur dazu aufraffen, alles, ausser der Orange, in einen Suppentopf zu werfen. Eigentlich nur als Notlösung gedacht, entpuppte sich die quasi fettfreie Brühe als zitroniger Allrounder. Zuerst gönnte ich mir eine Tasse voll als Trinkbrühe. Danach pochierte ich in der restlichen Flüssigkeit das Geflügel und zum Schluss schubste ich noch die gescheibelte Karotte und drei Esslöffel Bio-Kokosmilchpulver rein. Herr C. freute sich am Abend über den Hühnchensalat mit Mayonnaise und ich mich über die aufgewärmte würzige Suppe. Übrigens: Die Viren scheinen meine Begeisterung für die Brühe nicht geteilt zu haben. Am nächsten Tag waren sie alle weg. Suppenbanausen. Püh.

Für etwa 1,2 Liter Brühe:

  • 1 Tl hoch erhitzbares Öl (io: Erdnuss)
  • 1 grosse ungeschälte Zwiebel, Wurzelansatz gekürzt & halbiert
  • 1 daumengrosses Stück Ingwer, der Länge nach halbiert
  • 1,4 Liter hahnenheisses Wasser
  • 2 zeigefingergrosse Kurkumarhizome, der Länge nach geviertelt
  • 1 handlange Stange Zitronengras, der Länge nach mehrmals tief eingeschnitten
  • 6 grosse frische Knoblauchzehen, geschält und der Länge nach halbiert
  • 5 Kaffirlimettenblätter, mehrmals eingerissen
  • 1 zentimeterdicke Scheibe Bio-Zitrone oder Limette
  • 6 grosse, getrocknete Shiitakepilze
  • 1 schwarzer Kardamom, angeknackst
  • 1 Sternanis, ganz
  • 10 schwarze Pfefferkörner
  • 60 gr Koriandergrün mit Stielen, gründlich abgebraust
  • Sojasauce, Salz und Kokoszucker zum Abschmecken

Öl in einem Topf erhitzen. Schnittseiten der Zwiebel- und Ingwerhälften bräunen. Wasser reingiessen. Restliche Zutaten bis und mit Koriander zugeben. Fünf Minuten kräftig kochen. Danach den Deckel auflegen und etwa eine halbe Stunde auf niedriger Stufe köcheln, bis die ganze Wohnung fein duftet. Herd ausschalten und den Topf noch 10 Minuten auf der heissen Kochplatte stehen lassen. Brühe durchsieben und mit Sojasauce, Salz und Kokoszucker abschmecken. (Io: Knoblauch und Shiitake klein gehackt und wieder zur Brühe gegeben). Sehr aromatisch und leicht säuerlich durch die mitgekochte Zitronenscheibe. Njamm!

Tipp: Für eine hellgelbe Brühe die Zwiebel schälen und ausschliesslich mit Salz und Haushaltszucker würzen. Optional: Frische/getrocknete Chilischote mitkochen und mit (veganer) Fischsauce den letzten Schliff verleihen. Kaum Fett, aber viel Geschmack, daher ideal als Trinkbrühe. Besonders bei Erkältungen. Aber natürlich auch fein - und sättigender - mit Gemüse-, Fisch-, Tofu- und/oder Nudeleinlage.

Sonntag, 17. März 2024

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -343-

[GE]gessen: Erneut Cordon Bleu im Restaurant Auhafen.
Das macht Herrn C. very glücklich. Soll mir recht sein.

[GE]trunken: Not M!lk Choco. Kein neuer Favorit.

[GE]kocht: Pasta Puttanesca mit Rucola


[GE]lacht: Schwesterherz hatte Erdbeer- und Fruchttörtchen vorbestellt. Auf dem Weg zu uns kippte ihr Fahrrad um, das Innere des Kartons sah wie ein Schlachtfeld aus. Herr C. schnappte sich daraufhin eine Flasche TGTG Sprühsahne und dekorierte das Gebäck ganz nach seinem Motto "Doppelsahne braucht die Welt".

[GE]wesen: Im Garten, den gesprungenen Tontopf der Minikiwi ausgewechselt.

 [GE]sehen: Dopesick 

[GE]lesen: Vier nach Mitternacht - Stephen King

[GE]freut
"Die Kunst des Fermentierens" von S. Katz zu einem vernünftigen Preis ergattert.

[GE]ärgert: Die Lautsprecher meines Laptops sind endgültig hinüber. Die Klangqualität ist nun vergleichbar mit einem billigen Radiowecker aus den 1980ern.
Quäk, quäk, schepper, schepper, rumms, rumms.

Beim Lieblingsinder [GE]kauft: Zitronengras, Gewürznelken, gemahlene Granatapfelsamen und vier chön charfe Veggie Roti.

[GE]hört: Heavy Cross - Gossip

Mich für clever [GE]halten:  
Für den kürzlich angeschleppten Spinnrad Joghurtbereiter gibt's einen Fermentierungseinsatz aus Glas. Leider ist der Spass etwas teurer als erhofft. 
Zwei Glasbehälter inklusive Porto würden knapp 50 Franken kosten. 
Für das secondhand Gerät mit zwei Plastikbechern hatte ich 8.50 hingelegt. 
Gedacht: Bin doch schlau, finde garantiert irgendwo einen billigeren Einsatz. 
Doch sämtliche in Brockenstuben zugekauften Bügelgläser waren ein My zu hoch oder a bisserl zu breit. Erst diese Woche bin ich auf die geniale Idee gekommen, zwei kleinere Einmachgläser zu besorgen, d.h. mit jeweils 750 ml Fassungsvermögen. 
Gross genug für je eine Wochenration Schwedenmilch und Joghurt sind die allemal.
 Gratis sechs Einlitergläser und ein benutztes Kopfbrett abzugeben....

Sonntag, 10. März 2024

Cuisine du Placard: Blitzschnelle Dinkelpolenta aka Mock Mash

Ein typisches "Hätte ich doch..." Bild. Hätte ich doch einen Krater aus der Dinkelpolenta geformt und den Blackened Seitan mit der Sauce in der Mitte drapiert.... Hätte ich doch eine bunte Schüssel anstatt den langweiligen Suppenteller genommen.... Hätte ich doch die quitschgrünen Kefen als Farbtupfer dazugelegt.... Hätte ich doch lieber die Reste abgelichtet, dann wäre die fotografierte Portion nicht komplett ausgekühlt.... Hätte, hätte, Fahrradkette. Vergesst das Foto. Wichtig ist nur: Weder mit Muskatnuss noch mit Butter sparen.

Für 2 Personen:

  • 300 gr Milch (io: Emmi Good Day laktosefrei - kaum süss, ideal für salziges Zeuch)
  • 200 gr Wasser
  • Kräutersalz
  • reichlich frisch geriebene Muskatnuss
  • 100 gr Dinkelgriess
  • 25 gr Butter - oder mehr, ganz nach Belieben
  • eine Prise schwarzer Pfeffer (io: eine grosszügige Prise Pestedà)
  • 2- 3 El geriebener Sbrinz oder Parmesan, optional (io: ohne, war nix mehr da)

Milchwasser mit ausreichend Salz aufkochen. Muskatnuss mit dem Griess verrühren. Unter stetem Rühren in die kochende Flüssigkeit einrieseln lassen. Mit dem Schwingbesen etwa 4 Minuten rührkochen, bis der Griess blubbert und eine weiche Kartoffelstockkonsistenz angenommen hat. Herd ausschalten. Butter und Käse, falls verwendet, untermischen. Vom Herd ziehen, Deckel auflegen und dem Dinkelgriessbrei ein bis zwei Minuten zum Nachquellen gönnen. Er sollte nicht zu flüssig und nicht zu fest sein, sonst beim nächsten Mal die Griessmenge um ein paar Gramm erhöhen oder verringern. Heiss auf den Tisch stellen. Kann man problemlos pur löffeln oder z.B. mit TK-Rahmspinat und einem Spiegelei garnieren. Ein Salat vorneweg wäre ideal. Reste schmecken auch zimmerwarm und am nächsten Tag in der Lunchbox. Idee geklaut bei Nigella Lawson.

Dienstag, 5. März 2024

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -342-

 

[GE]gessen: Handgemachte Gipfeli aus der Bäckerei Erni in Wolfwil

[GE]trunken: Schweppes Tangerine

[GE]kocht: Gelbes Thaicurry

[GE]backen: Pizza mit Büffelmozzarella und Winterpilzmix   

[GE]lesen: Die Affaire Saint-Fiacre - Georges Simenon

[GE]freut
Spontan ein Holzhaus in der Ostschweiz für die Osterwoche gemietet.

Ein[GE]laden: Tutta la famiglia, um dort die Feiertage mit uns zu verbringen.

 [GE]jubelt: In einer Brockenstube 16 Gebäckmodel auf einen Schlag gefunden. 
Das ist ein neuer Rekord! 

Fertig[GE]stellt: Den diesjährigen Dahlienanbauplan. 
68 Knollen der bienenfreundlichen Blumen sinnvoll untergebracht.
Hoffentlich spielen sie mit und wachsen sortenentsprechend.

Aus[GE]sät: Circa 45 Samen von fünf verschiedenen Cherrytomaten.
Zwei Tüten stammen aus dem Baumarkt (Indigo Pear Drop & Red Currant).
Die restlichen Sorten konnte ich über Pro Specie Rara-Erhalter beziehen 
(Black Plum, Black Cherry & Golden Currant).

[GE]kauft: Sechs original Glarner Tüechli, um meinen Kopf vor der Sonneneinstrahlung während der Gartenarbeit zu schützen. Finde ein Kopftuch praktischer - und weil problemlos waschbar, auch hygienischer - als einen Strohhut.

[GE]hört: Time (Clock of the Heart) - Culture Club

Sonntag, 3. März 2024

Cuisine du Placard: Oranges Massamancurry, vegan


Es hat mich wieder einmal erwischt. Husten, Kopfschmerzen, Schnupfen und so weiter und so fort. Wer auch immer Erkältungen erfunden hat, soll im untersten Höllenkreis schmoren. Mit einer ewig triefenden Nase, ohne Taschentücher in Reichweite.... Apropos Hölle: Herr C., der schlechteste Krankenpfleger aller Zeiten, ist mittlerweile auch ein miserabler Koch. Als ich ihn kennenlernte, konnte er etwa fünf Gerichte von Grund auf zubereiten. Doch diese Fähigkeit scheint er in den Jahren unseres Zusammenseins komplett verloren zu haben. Vielleicht auch besser so. Seine chaotische Küchennutzung wäre irgendwann - eher früher als später - ein Trennungsgrund gewesen. Um auf den Punkt zu kommen: Seuche hin oder her, selber kochen ist angesagt. Einfach, schnell und mit Zutaten, die sich alle in der Küche verstecken. Egal, ob im Vorratsschrank, im Kühlschrank oder im TK. Das nennt sich Cuisine du Placard, improvisieren mit dem, was man zur Hand hat. 

Für 2-4 Personen, je nach Beilage:

  • 1 El Öl
  • 1 daumengrosses Stück Ingwer
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1 mittlere Zwiebel
  • Massamancurrypaste nach Bedarf (io: ca. 1 Tl, Cock Brand ohne Zusätze)
  • bombierter 1/2 Tl Kurkumapulver
  • 500 gr Karotten
  • hahnenheisses Wasser
  • Salz
  • 220 gr gekochte Kichererbsen (io: dm Bio im Glas)
  • 400 ml / eine Dose Kokosmilch
  • 1 grosse Süsskartoffel
  • Kokoszucker, Limettenscheibe & Cristaux d'huiles essentielles Coriandre zum Abschmecken

Öl in einem Bräter warm werden lassen. Unterdessen Ingwer, Knoblauch und Zwiebel schälen. Ingwer in dünne Scheiben schneiden, Zwiebel grob zerkleinern, Knoblauchzehen ganz lassen. Alles in den Zerkleinerer umfüllen und zu einer glatten Paste mixen. Im Öl bei mittlerer Hitze anschwitzen, bis der beissend rohe Geruch verflogen ist (riecht man sogar mit verstopfter Nase). Ab und zu umrühren. Sobald die Pfanneninhalt fein duftet, Currypaste und Kurkuma einrühren. Während die Paste gart, die Karotten schälen, von den Enden befreien, der Länge nach vierteln und in etwa kichererbsengrosse Stücke schneiden. In die Pfanne schubsen. Hitze hochdrehen und die Karotten knapp mit Wasser bedecken. Salzen und kurz vorkochen. Kichererbsen in ein Sieb schütten, gründlich abbrausen und kurz abtropfen lassen. Zu den Karotten in die Pfanne befördern. Sobald die Karotten weicher werden, Kokosmilch zugiessen. Deckel drauf und weiterkochen. Die Süsskartoffel schälen und in etwa doppelt so grosse Würfel wie die Karotten zerteilen. Zusammen mit einem Teelöffel Kokoszucker zum Pfanneninhalt geben. Noch ein paar Minuten kochen, bis das Gemüse weich aber nicht matschig ist. Mit Salz, Kokoszucker, Limettensaft und Cristeaux d'huiles Coriandre oder frischen Korianderblättchen vollenden. Mit Reis oder Naan servieren. Sättigt und schmeckt aber auch ohne Beilage(n).

Dienstag, 27. Februar 2024

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -341-

 

Am Läberli-Freitag im Tavolata in Basel [GE]gessen
Kleiner grüner Salat, Kalbsleber mit Rösti und Crème Brûlée mit Schokosorbet.

Täglich [GE]trunken: Früchtetee mit einem Schuss Ingwersaft

[GE]kocht: Karotten-Kichererbsen-Süsskartoffel-Curry


[GE]backen: Emmerbiscuits nach einem Rezept von King Arthur
Fein, aber meiner Meinung nach sind es eher Scones als Biscuits.


[GE]wesen
Einen Tag in der Ostschweiz. Allerdings ohne Abstecher in die Bäckerei Brotkorb und auch für ein Essen im Ochsen in Schwellbrunn blieb leider keine Zeit übrig. Echt mühsam, wenn man an einem Ausflugstag zig Programmpunkte abarbeiten möchte, aber die unpünktlichen ÖV-Verbindungen die ganze Planung über den Haufen schmeissen. 


[GE]kauft: Für Herrn C. diverse Käsestücke, Mostbröckli, Appenzeller Pantli und eine secondhand Astschere. Pour moi in einem Brocki drei Maigret Krimis, einen Glasdeckel für den SIGG Multi Steamer (endlich!), eine Bakelitkette und ein Bibermodel mit einer Mondsichelmadonna als Motiv. *froifroifroi*


Zum Abschluss die Contenance über Bord [GE]worfen
Für etliche Paar bunte Socken. Normalerweise verabscheue ich ungestümes Durchwühlen von Grabbeltischen, aber der Preis war heiss und die Sockenschublade quasi leer.

 [GE]sehen: Cop Land und ein paar Folgen Golden Girls


Fest[GE]stellt: Wollte stets wie Blanche sein, bin aber Dorothy geworden.😳

[GE]lesen: Elefanten vergessen nicht - Agatha Christie


[GE]freut: Herr C. war im Jura unterwegs und so nett, mir vier Becher vom heissgeliebten Ziger mitzubringen.

[GE]lacht: Letztes Mal in Fronkreisch eine Flasche Savon de Marseille mit Orangenblütenduft erworben. Gestern im Badezimmer aufgestellt und nun riechen meine Hände nach Reifenabrieb. Kommentar Herr C.: Sehr französisch. 
Beim nächsten Einkaufsbummel nimmst du eine Flasche mit dem Aufdruck "Lavendel" mit. Diese Seife riecht dann wahrscheinlich nach Croque Monsieur.

Donnerstag, 22. Februar 2024

Kräuterbrotpancakes mit Paprikazhoug


                                          Problem: Übrige Brötchen und Kräuter aus einer TGTG Tüte.
                        Bei Pinterest ins Auge gesprungen: Ottolenghis A'jas & Black Sea Pancakes
                                                     Ersteres: Zu viele Eier, zu wenig Altbrot.
                                                             Letzteres: Ohne Brotzugabe. Mist.
                                   Idee: Die zwei Rezepte Handgelenk mal Pi zusammenmischen. 
                                                               Ergebnis: Experiment gelungen. 

Für etwa 20 kleine Pancakes

  • 4 helle Brötchen vom Vortag, ca. 160gr ohne Rinde 
  • 2 Eier Grösse L
  • kalte Milch nach Bedarf (io: etwa 150 ml)
  • 1/2 Tl geräuchertes Paprikapulver
  • je ein bombierter 1/4 Tl Kräutersalz, Sumach und gemahlener Koriander
  • 1/4 Tl gerösteter Kreuzkümmel, ganz oder gemahlen
  • 1/4 Tl grob gemahlener schwarzer Pfeffer (io: Pesteda)
  • 1 Prise Urfa Biber
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • eine Handvoll glatte Petersilie ohne grobe Stiele, abgebraust und trocken getupft
  • eine kleine Handvoll Dill, dito
  • Öl zum Braten (io: halb Olive, halb Raps)

Brötchen entrinden und halbieren. Eine Schüssel mit lauwarmen Wasser füllen. Brötchenhälften nacheinander kurz hineintauchen, so gut wie möglich ausdrücken und über einer Rührschüssel zerzupfen. Die Brötchenmasse mit einem Kartoffelstampfer zermatschen. Eier aufschlagen, zur Brötchenmasse geben und alles nochmals mit dem Kartoffelstampfer bearbeiten. Stampfer zur Seite legen und den Schwingbesen hervorholen. Milch Schluck für Schluck unterrühren, bis der Schüsselinhalt die Konsistenz eines dicken Omelettenteigs hat. Zwiebeln in dünne Röllchen schneiden, Petersilie und Dill mittelfein hacken. Zusammen mit Salz und Gewürzen unter den Teig rühren. Eine beschichtete Pfanne mit hohem Rand auf den Herd stellen und einen grosszügigen Gutsch Öl reingiessen. Heiss werden lassen (io: Stufe 7,5 von 9). Pro Pancake einen bombierten Suppenlöffel Masse in die Pfanne setzen, vorsichtig ein bisschen breit streichen. Wenn sich unten eine Kruste gebildet hat, die Pancakes mit einem Pfannenwender vorsichtig umdrehen. So lange wiederholen, bis alle Pancakes auf beiden Seiten schön gebräunt sind. Auf Küchenpapier absetzen und evt. im Ofen bei 80 Grad warm halten. Heiss mit Zhoug und Salat geniessen. Oder handlange Baguettestücke aufschneiden, Unterseite mit einem Löffel voll Zhoug bestreichen und mit zimmerwarmen Pancakes belegen. Mit Grünzeug, Tomatenscheiben und Fetakrümeln toppen. Als Hauptericht mit Salat reichen die Pancakes für 2-3 Esser, als Baguettefüllung für 4-6 Personen.


Unorthodoxes Paprikazhoug:
  • 1/4 Tl geröstete Kreuzkümmelsamen
  • 1 Knoblauchzehe, geschält & gescheibelt
  • 20 gr Koriander mit Stielen, abgebraust & getrocknet
  • 50 gr Olivenöl
  • 12 gr milder Weissweinessig (io: Condimento Bianco)
  • Kräutersalz
  • 1 rote Spitzpaprika, ca. 100 gr

Die Kreuzkümmelsamen im Zerkleinerer ein paar Runden drehen lassen. Knoblauchscheiben zum Kreuzkümmel in den Behälter legen, obendrauf den Koriander. Öl und Essig zuwiegen. Salzen und bis zur gewünschten Konsistenz kleinmixen (io: glatt). Paprika abbrausen, trocken tupfen, rüsten und in kleine Würfelchen schneiden. Mit dem Korianderpesto verrühren. Nachsalzen und, falls nötig, mit ein paar zusätzlichen Tropfen Essig abschmecken. Reste halten sich locker eine Woche im Kühlschrank.

Sonntag, 18. Februar 2024

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -340-

 

[GE]gessen: Zweierlei Cordon Bleu mit Pommes Schranke im Restaurant Auhafen.

Dazu [GE]trunken: Ein grosses Panache. 

[GE]kocht
Polenta aus Ribelmais-, Buchweizen-, Ackerbohnen- und Gerstengriess 
inkl. getrocknetes Gemüse, Kräuter und reichlich Muskatnuss. 
Keine Butter, kein Käse, nur Milch und Wasser.

[GE]backen: Den Ofen aus dem tiefsten Winterschlaf erweckt 
und Chocolate Espresso Revel Bars mit Dinkelmehl nachgebacken. 
Naja, hatte irgendwie mehr erwartet. Leider kein "WoooW"-Effekt.

Zusammen[GE]mixt
Meine neueste Obsession: Banofi (Bananen-Orangen-Filmjölk-Shake).
Schale einer halben Orange & ganzes Fruchtfleisch glatt mixen. Zwei grosse Bananen & eine grosszügige Prise Vanillepulver einpürieren. 1/2 Liter hausgemachte Schwedenmilch und so viel kaltes Wasser untermixen, bis die Konsistenz passt. 
Schmeckt auch mit Kewrawasser statt Vanille.

 [GE]sehen: Fellow Travelers & Yellowstone

[GE]lesen: Ein tiefer Blick in die Seele - Andrea Camilleri

[GE]freutIm secondhand erworbenen Joghurtbereiter von Spinnrad ist die Herstellung von Schwedenmilch pipieinfach. Bereue es zutiefst, mir dieses Helferchen nicht schon vor Jahren zugelegt zu haben. Hatte lange wegen der zwei Temperaturstufen mit dem überteuerten Lagrange Joghurt- und Frischkäsebereiter geliebäugelt, aber ein Literbecher ist für die Zubereitung von Filmjölk, Quark & Co. einiges praktischer als mehrere kleine Gläschen. 

[GE]ärgert: Herr C. ist seit Wochen wieder in Vorfasnachtslaune. Er hetzt von einem Ort zum anderen, organisiert alles, was auch immer für seine Cliquen organisiert werden muss und lässt dafür vieles im privaten Bereich komplett schleifen. Momentan vergisst er kaum ausgesprochene Antworten/Anweisungen/Abmachungen im Handumdrehen. So etwas verursacht bei mir Krätze! Meine Bewunderung gilt all den Leuten, die sich um demente Menschen kümmern, ohne ständig aus der Haut zu fahren.

Im Baumarkt [GE]kauft: Ein Säckchen mit zwei Bon Odori Dahlienknollen und ein Säckchen mit zwei Hollyhill Spiderwoman Dahlienknollen. Oder wie Herr C. sie nennt: Überteuerte Wundertüten für Blumengärtner. Bin gespannt, was sich daraus entwickeln wird. Letztes Jahr entpuppten sich zwei vermeintliche Bon Odori als eine weisse Kaktusdahlie und eine Zingaro. Ähem..... 

[GE]hört: Ein schrilles Knacksen, als der Linienbus anfuhr. Eine Sekunde später zischten mit voller Wucht etliche Glassplitter knapp am Schweinwoll und mir vorbei. Wären wir auch nur einen Schritt weiter gegangen, hätten wir den Vormittag in zwei verschiedenen Notaufnahmen statt im Büro verbracht. Einen herzlichen Dank an den Vollidioten, der an der Haltestelle eine Flasche Alkohol geleert und sie danach in den Rinnstein geworfen hat - einen Meter vom Mülleimer entfernt.

[GE]boren: LLCoolBean - aka se Grossneffe - ist nun ein grosser Bruder. Sein Schwesterchen hat schwarzen Alienaugen und ähnelt dem Papa ansonsten aufs Haar. Hoffentlich wächst sich das aus. 😜