Sonntag, 31. Juli 2016

Geheimnisumwitterter Kokos-Limetten-Cake



Jetzt fragt ihr euch natürlich alle, warum der Kuchen geheimnisumwittert sein könnte. Kleiner Tipp: Es handelt sich um eine Geheimzutat. Dreimal dürft ihr raten. Emmermehl? Backpulver mit Safran? Französische Salzbutter? Nö, nö und nochmals nö. *Zonkgeräusch*  Die Auflösung: Geschälte Zucchini! Viele werden nun die Mundwinkel nach unten verziehen und zum nächsten Blog zappen. Bitte, ich möchte euch nicht aufhalten. Allen, die noch tapfer ausharren, verrate ich jetzt, dass ich früher genau gleich reagiert hätte. Doch dieser Kuchen hat nichts gemein mit dem unterzuckerten Foltergebäck aus grob geraspeltem Gemüse und Vollkornmehl, welches während meiner Kindheit und Jugend gnadenlos an jeder Geburtstagsparty auftauchte. Ich sage nur: Feucht. Limonig. Exotisch. Und keine Spur von Zucchini wahrnehmbar. Nicht einmal optisch*. Probiert es aus. Ihr werdet es nicht bereuen. Versprochen. 


Für eine kleine Cakeform (21 x 12 cm):

  • 1 Ei Grösse L                                       
  • 75 gr Zucker                                        
  • 45 gr Rapsöl                                           
  • Abrieb einer halben Limette                               
  • Saft der halben Limette   
  • 1 Prise Salz                                     
  • 70 gr fein geriebene Zucchini **       
  • 25 gr Kokosraspel                                
  • 110 gr Mehl, mit 3/4 Tl Weinstein-Backpulver vermischt                                                       

Ofen auf 180 Grad vorheizen, Kuchenform mit Backpapier auslegen oder sorgfältig einbuttern. Ei gründlich mit dem Zucker verquirlen, dann alle Zutaten der Reihe nach untermischen. In die vorbereitete Form giessen, Oberfläche glätten. Gitter auf der zweite Schiene von unten einschieben. Den Kuchen etwa 30 Minuten backen, bis der Stäbchentest positiv verläuft und die Oberfläche nett gebräunt ist. Zuerst 10 Minuten in der Form, danach ausgepackt auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Der Zuckerguss ist nicht zwingend, passt aber wie die Faust auf's Auge. Dafür die andere Limettenhälfte auspressen und den Saft mit Puderzucker zu einem dickflüssigen Guss verrühren. Über den Kuchen giessen, antrocknen lassen und dann endlich geniessen. 

* Mutige sparen sich das Schälen der Zucchini und werden mit einem grün gesprenkelten Ergebnis belohnt.
** Bircherraffel verwenden.


Mittwoch, 27. Juli 2016

Schwarze Knoblauch-Trüffel-Butter



Naja, so richtig durchgehend dunkeltiefschwarz ist sie ja leider nicht. Obwohl sie vier schwarze Zutaten enthält: Schwarzer Knoblauch, schwarze Sojasauce, Salz mit schwarzen Trüffelstückchen und schwarzer Pfeffer. Eine gleichmässige Färbung hätte nur mit Sepiatinte, Kohlepulver oder Speisefarbe erreicht werden können. Wollte ich aber alles nicht in meiner Grillbutter bzw. später auf dem Teller. Aber auch ohne spektakuläre Farbe passt diese Umami-Bombe wunderbar zu gegrilltem Lamm, Rind, Kalb, Poulet und Gemüse. Oder einfach dick auf eine Scheibe (Röst)Brot streichen. Oder auf gedämpftem Broccoli zergehen lassen. Oder mit gekochten Spaghetti vermischen. Oder....


Für eine Familienrunde:

  • 175 gr Butter, sehr weich
  • 5 Zehen schwarzer Knoblauch, geschält
  • 2 El fein geriebener Sbrinz
  • 1 Tl Sojasauce
  • ca. 1/3 Tl Salz
  • 1/4 Tl Sumach
  • 1/4 Tl Trüffelsalz (oder ein paar Tropfen Trüffelöl)
  • schwarzer Pfeffer

Butter mit dem Handrührer/in der Küchenmaschine zwei Minuten aufschlagen, bis sie sehr crèmig und heller geworden ist. Dann alle restlichen Zutaten in die Schüssel geben und weitere zwei bis drei Minuten durchmixen, bis sich die Knoblauchzehen quasi aufgelöst haben. Abschmecken, in ein sauberes Glas abfüllen und maximal zwei Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Oder in kleine Gläschen abfüllen und nicht länger als drei Monate im Tiefkühler lagern. Oder kleine Rosetten auf ein vorgekühltes Blech spritzen, im Tiefkühler fest werden lassen und dann in einer Tupperdose im TK aufbewahren. Oder...

Optional: Wer einen stärkeren Knoblauchgeschmack bevorzugt (die fermentierte Variante duftet ja nur noch dezent knoblauchig und schmeckt leicht süsslich), versenkt zusätzlich eine kleine Zehe zermusten Knoblauch in der Buttermasse.


Sonntag, 24. Juli 2016

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -61-



[GE]gessen: Gegrillte Pouletschenkel, gegrillte Peperoni, Röstbrot, schwarze Knoblauchbutter, Radieschen Tsukemono und Gartensalat mit Rotwein-Kräuter-Dressing

[GE]trunken: Appenzeller Hanfblütenbier

[GE]kocht: Auberginen-Piccata

[GE]backen: Rotes Misobrot und Firin Sütlac

[GE]wesen: In der Bibliothek

[GE]sehen: Parade's End

[GE]lesen
Diese gottverdammten Träume - Richard Russo
Erzherzogin Sophie - Anna Ehrlich

[GE]freut: Über den spontanen Abstecher ins Elsass

[GE]ärgert
Über Leute, die Ladenkassen blockieren, weil sie

a) ihre Waren auf's Band legen und dann plötzlich "verschwinden",
um irgendetwas im hintersten Winkel des Geschäftes zu holen

b) es nicht schaffen, ihr Zeug nach dem Einscannen zurück in
den Einkaufswagen zu legen, sondern probieren, alles schön nach Gewicht/Farbe/Sympathie geordnet in einer winzigen Tasche zu verstauen

c) zuerst umständlich ihr Portemonnaie herauskramen müssen und dann feststellen
d) dass sie kein Geld bei sich haben
e) die EC-Karte/Kreditkarte/Kundenkarte zu Hause liegt
oder
f) probieren, 24.80 mit Kleinstmünzen zu bezahlen
g) einen Betrag von 2.15 mit einer 1000er Note begleichen wollen
oder
h) nach dem Fund der Geldbörse weitere 3 Minuten nach ihrer Brille suchen müssen. Danach folgen wahlweise die Punkte b, d, e, f oder g.

[GE]kauft: Eine dicke Scheibe Morbier au lait cru, Beurre de Baratte cru, Beurre d'Isigny au Sel de Guérande, Crème fraîche d' Isigny, Fromage de Brebis und stichfestes Schafmilchjoghurt der Marke Bio Village.

[GE]hörtŞıkıdım - Tarkan

[GE]erntet
Himbeeren, Verveine, Marokkanische Minze, Weisse Gurken, 
Zucchini, Batavia, Portulak und Rucola


Freitag, 22. Juli 2016

Orangendressing mit Arganöl und Sherryessig



Ja, es ist teuer.
Ja, es ist dekadent.
Und ja, es ist so verdammt gut, dass es jeden Rappen bzw. Cent wert ist.


Für 275 ml:

  • 80 gr Orangenfilets und Saft (2 kleine Orangen)
  • 60 gr Sherryessig
  • 1 El mittelscharfer Senf
  • 1/4 Tl Mandarinen- oder Orangenschalenpulver
  • 3 Umdrehungen Tellicherrypfeffer aus der Mühle
  • 1 Msp Kurkuma 
  • ca. 1 Tl grobes Meersalz
  • 120 gr geröstetes Arganöl

Orangen filetieren, Saft dabei auffangen, 80 Gramm abwiegen und in den Mixbecher geben. Zusammen mit Sherryessig, Senf, Gewürzen und Salz eine Minuten auf höchster Stufe durchwirbeln. Arganöl in einem feinen Strahl zugiessen, gründlich einpürieren, abschmecken und ggf. nachwürzen. Das fertige Dressing in eine saubere Glasflasche umfüllen und maximal 6 Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Passt wunderbar zu Salaten aus/mit Wildkräutern, Batavia, Hirschhorn, Rucola, Portulak, Eichblattsalat, Trevisano, Radicchio Castelfranco und Chicorée. 

Kostengünstigere Variante: Arganöl durch Nussöl (z.B. Walnuss, Haselnuss oder Macadamia) ersetzen. 


Montag, 18. Juli 2016

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -60-



[GE]gessen
Bulgarische Tarte und Gartensalat mit Arganöl-Orangen-Dressing, 
danach Firin Sütlac und grüne Honigmelone zum Dessert

[GE]trunken: Topinamburschnaps

[GE]kocht: Literweise Erkältungstee aus Kurkuma, Ingwer, 
Hibiscus, Gewürzen, Honig und Orangensaft

[GE]backen: Pain aux céréales concassées

[GE]wesen: Im IKEA

[GE]sehen: Mondsüchtig, Giganten, Sarahs Schlüssel

[GE]lesen
Stalin - Oleg Chlewnjuk
Istanbul - Rebecca Seal
The Italien Baker - Melissa Forti

"[GE]freut": Herr C. hat mir eine hässliche Sommergrippe angehängt

[GE]ärgert
Nur eine der drei ausprobierten (sündhaft teuren) Teesorten von Sirocco eignet sich für Cold Brew Tea. Rooibos Tangerine und Piz Palü blieben geschmacklich weit hinter den Erwartungen zurück. Einzig Jasmine Pearls konnte bei der Verkostung überzeugen.

[GE]kauft: Ein zweites Feigenbäumchen für die Terrasse 
und fünf Gläser mit gelben Datterini von Cosi Com'è

[GE]hört
More than one way home - Keb' Mo' 
The road to hell - Chris Rea

 [GE]lacht, bis mir die Tränen kamen:
Kopfweh!
Schnudernase!
Husten!
Huuuungeeeeer!
Entertainment!
Taschentücher!
Mitleid!
Rachel!

Rachel? 
Rachel aus Friends? Rachel die Go-go-Tänzerin?
Rachel die Krankenschwester? Die Rachel der Sith?

Fuck Auto-Korrektur. Sollte RÖCHEL! heissen.


Sonntag, 17. Juli 2016

Peperonata dolce con mele



Laut Einkaufszettel, hätten sich nur Butter, Saure Sahne, Zitronen und ein Würfel Hefe im Einkaufskorb befinden sollen. Tatsächlich lagen, neben den benötigten Dingen, noch zwei Gurken, ein Kilo rote Bio-Paprika, ein Sack Lageräpfel, ein Kistchen Kirschen und ein Netz Orangen. Zu meiner Verteidigung: Im Sommer werden kurz vor Ladenschluss Gemüse und Früchte oft zum halben Preis angeboten, weil die Fruchtfliegen sich sonst über Nacht explosionsartig vermehren würden bzw. heikles Grünzeug ohne Kühlung blitzschnell anfängt zu schimmeln. Zu Hause angekommen, landeten die Orangen und ein Teil der Äpfel in der Obstschale, die Kirschen entsteint im TK, die Gurken im Gemüsefach und der Rest als Peperonata in Gläsern. Vorletztes Jahr habe ich das Rezept dafür in einer alten Elle eten entdeckt, umgehend nachgekocht und pro Glas nicht mehr als einen Löffel davon kosten können, weil Herr C. den Rest immer blitzschnell aufgefuttert hat. 


Für 4 Gläser à 125 ml:

  • 750 gr rote Peperoni/Paprika (gerüstet gewogen)
  • 200 gr mürber Apfel (gerüstet gewogen)
  • 50 gr Schalotten (gerüstet gewogen)
  • 320 gr Zucker
  • 1 Tl Salz
  • 100 ml Apfelsaft
  • 1 Lorbeerblatt
  • 2 El Apfelessig
  • 2 Msp Pimenton de la Vera 

Peperoni, Apfel und Schalotten in mittelgrosse Stücke schneiden, zusammen mit Zucker und Salz in einem grossen Topf vermischen. Deckel auflegen und zwei Stunden Saft ziehen lassen. Apfelsaft und Lorbeerblatt zugeben, Deckel wieder auflegen, Topf auf den Herd stellen und alles 10 Minuten köcheln lassen. Lorbeerblatt entfernen, Topfinhalt mit dem Mixstab fein pürieren. Auf mittlerer Stufe mit halb aufgelegtem Deckel (wg. heftiger Spritzerei) zu einer dickflüssigen Konfitüre einkochen. Alle paar Minuten umrühren, damit nichts anbrennt. Eventuell nach 20 Minuten Kochzeit erneut pürieren, falls noch Schalenfetzchen sichtbar sind. Nach 45 Minuten Kochzeit sollte die Peperonata die gewünschte dickflüssige/musige Konsistenz erreicht haben. Essig und Pimenton unterrühren, eine weitere Minute kochen lassen und danach gleich in die ausgekochten, vorgewärmten Gläser füllen. Deckel gut zudrehen und unter einem Tuch auskühlen lassen. Wer es schärfer mag, kann 1-2 fein gehackte Peperoncini mitkochen oder vor dem Abfüllen statt Pimenton de la Vera einen halben Teelöffel Urfa Biber unterrühren. Peperonata passt hervorragend zu Käse und kaltem Braten. Mein Tipp: Dick auf's Butterbrot streichen. Wenn sauber gearbeitet wurde, hält sich die Paprikakonfitüre mindestens 6 Monate. Angebrochene Gläser im Kühlschrank aufbewahren und bald verbrauchen.


Mittwoch, 13. Juli 2016

Schwarzes Sesam-Amaranth-Brot aus dem Topf



Vor ziemlich genau zwei Jahren hat der Brotdoc eine Anleitung für Deluxe-Sesambrötchen veröffentlicht. Und seit ziemlich genau zwei Jahren backe ich immer wieder Brote, die auf diesem Rezept basieren. Es ist ideal, um Reste von Nuss- und Samenmus aufzubrauchen. So entstand beispielsweise ein Brot mit hellem Tahini und Erdmandelflocken. Ein anderes vereinte Haselnussmus, Haselnüsse und Rosinen. Die Kombination aus Mandelmus, gerösteten Mandelblättchen und Oliven hat uns ebenfalls gut gemundet. 


Dieses Mal wollte ich einen Versuch mit einer kleinen Menge selbst gemahlenem Amaranth wagen. Als Partner fand sich schwarzes Sesammus, welches schon vor Wochen Geburtstag gefeiert hat. Herr C. war zunächst wegen der ungewohnten Färbung ein wenig skeptisch, doch nach zwei Probebissen befand er die Kombination als äusserst gelungen. Wo er recht hat, hat er recht.


Für ein Brot:

  • 50 gr Weizen-ASG
  • 460 gr Weizenmehl Typ 550
  • 40 gr Amaranth, fein gemahlen 
  • 40 gr schwarzes Sesammus
  • 25 gr Honig
  • 5 gr frische Hefe
  • 325 gr Wasser 
  • 9 gr Salz

Alle Zutaten in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Zuerst 10 Minuten auf Stufe 1 kneten lassen, dann weitere 3 Minuten auf Stufe 2 kneten, bis sich der Teig von der Schüssel gelöst hat. Schüssel abdecken und den Teig etwa 4 Stunden bei Zimmertemperatur, oder über Nacht/ca. 12 Stunden an einem kühlen Ort (z. B. im Keller) aufgehen lassen. Einen Gärkorb mit einem Tuch auskleiden und/oder mit reichlich Ruchmehl bestreuen. Arbeitsfläche ebenfalls bemehlen, Teigschaber befeuchten und den Teig damit aus Schüssel heben. Mit bemehlten Händen vorsichtig auseinanderziehen, bis er etwa den Durchmesser einer Pizza hat. Zu einem länglichen Laib formen und mit dem Schluss nach oben in das vorbereitete Gärkörbchen setzen. Abdecken und 40-60 Minuten aufgehen lassen, bis er sich um ca. 70% vergrössert hat. Unterdessen einen Gusseisentopf mit Deckel (ich: 4,7 Liter Cocotte von Le Creuset) auf das Gitter stellen, auf der zweiten Schiene von unten einschieben und den Ofen auf 250 Grad vorheizen. (Dauert bei mir ca. 35 Minuten). Topf aus dem Ofen holen, Deckel wegnehmen. Teig vorsichtig schräg hineinkippen, so dass das Gärtuch gut weggezogen werden kann. Schnell einschneiden, Deckel wieder auflegen und zurück in den Ofen damit. Zuerst 15 Minuten bei 250 Grad, dann 30 Minuten bei 220 Grad backen. Den Deckel entfernen, Gitter auf die unterste Schiene versetzen und noch 10 Minuten nachbacken. Vorsichtig aus dem Topf heben und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. 


Montag, 11. Juli 2016

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -59-



[GE]gessen
Gegrillte Wildschweinschnitzel mit gegrillten Peperonihälften, dazu schwarze Knoblauch-Butter, geröstetes 3-Korn-Brot und Tomatensalat mit Borretschblüten

[GE]trunken: Literweise grüner Tee mit Apfel- und Karottensaft 

[GE]kochtEifreie Dinkel-Mais-Omeletten mit Salat an Miso-Orangen-Dressing

[GE]backen: 3-Korn-Topfbrot mit Chia

[GE]wesen: Jeden zweiten Abend im Garten

 [GE]sehen: 18 Stunden bis zur Ewigkeit  

[GE]lesen: Fermented Vegetables - K.& C. Shockey
Die Katze auf dem heissen Blechdach - Tennessee Williams

[GE]freut: Über das langsam, aber stetig wachsende Riesenbasilikum 

[GE]kauft: Vier Giesskannen für den Garten

[GE]ärgert: Über die vier von Samen Mauser gelieferten Giesskannen.
Die drei Zinkkannen sind in einem erbärmlichen Zustand: Sie sind verbeult, die Beschichtung platzt stellenweise ab, (Rost)Flecken wurden überlötet, undichte Stellen (!!!) innen und aussen mit Silikon überschmiert und die Oberfläche einer Kanne ist so zerfurcht, als ob sie mit Säure in Kontakt gekommen wäre. Bei der vierten Kanne, der aus Plastik, passt der Giesskopf nicht auf die verformte Tülle. Gleich nach der Lieferung beim Kundendienst angerufen und, auf deren Bitte hin, umgehend ein Dutzend Fotos geknipst und als Beweis per Mail verschickt. Freue mich ja schon auf die (immer noch ausstehende) Antwort...

[GE]hört
My baby just cares for me 
I put a spell on you
Love me or leave me
Nina Simone

[GE]lacht
Frage an Herrn C.: Und, wie schmecken dir die Borretschblüten? 
Antwort Herr C.: Sie sind eine wahre Maulgurkenexplosion.


Sonntag, 10. Juli 2016

Eiskalte Hippiemilch



Yipieyayooooo! Sonne satt! Endlich!
Oder wie Herr C. es formuliert: Sauna-Alarm!
Sein Gegenmittel: Eiskaltes Red Bull 
Mein Gegenmittel: Eiskalte Hippiemilch


Hippiemilch?
Andere nennen dieses Getränk Goldmilch, Golden Milk oder Kurkuma-Latte.
Herr C. befand nach einem Blick in mein Glas: Sieht aus wie Hippiemilch. Viel zu fröhlich, viel zu gelb.
I love Hippiemilch! :D


Für ein kleines Gläschen Hippiemilchpulver (reicht für einen Liter Hippiemilch):

  • 3 Tl Kurkumapulver
  • 1/4 Tl Zimtpulver
  • 1/4 Tl Kakao- oder Carobpulver
  • 1/4 Tl Mandarinen- oder Orangenschalenpulver
  • 1/8 Tl Ingwerpulver
  • 1/8 Tl Kardamompulver
  • 2 Umdrehungen schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 2 Msp Nelkenpulver
  • 2 Msp Vanillepulver
  • 1 Msp gemahlener Galgant

Alle Gewürze vermischen und in ein kleines, dicht schliessendes Gläschen umfüllen. Kühl und lichtgeschützt aufbewahrt hält sich das Pulver etwa drei Monate. Am besten schmeckt die Mischung natürlich mit frisch gemahlenen/gemörserten Gewürzen. Aber das muss ich ja nicht extra betonen, oder?

Für einen halben Liter Hippiemilch: In einem kleinen Topf 200 ml Kuhmilch oder Mandelmilch mit 2 Teelöffeln Gewürzmischung verquirlen. Unter ständigem Rühren 3 Minuten köcheln. Nach Belieben süssen, z.B. mit Kokosblütenzucker. Mit 300 ml kalter Milch vermischen, in eine Flasche umfüllen und ein paar Stunden im Kühlschrank durchkühlen lassen. Eiskalt geniessen und innerhalb von 3 Tagen verbrauchen. 


Montag, 4. Juli 2016

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -58-



[GE]gessen: Salat aus Batavia, Rucola, Portulak und Basilikum aus eigenem Anbau

[GE]trunken
Zu viel Whiskey, um den Sieg der Isländer gegen die Briten zu feiern

Klein[GE]schnippelt
Früchte, Gemüse und Kräuter für eine fermentierte Nektarinen-Salsa

[GE]backen: Hiobsbrot

[GE]wesen: Flohmarkt in Bättwil

[GE]sehen: George 

[GE]lesen
Das grosse Miss Marple Buch - Agatha Christie
Ohne Haar und ohne Namen: Im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück
Sarah Helm

[GE]freut: Über den Einzug der Isländer ins Viertelfinale

[GE]ärgert: Über die Niederlage der Isländer gegen Frankreich

[GE]kauft: Belegte Brötli für den Fussballabend

[GE]hört: The Coffee Song - Miss Patty

[GE]trocknet, entsaftet und eingefroren:
5 Dörrsiebe voll mit Lavendelblüten & 1 Dörrsieb mit Steinkleeblüten
4 Körbli rote Johannisbeeren
Stachel- und schwarze Johannisbeeren


Sonntag, 3. Juli 2016

Rostiges Kochgeschirr aus Gusseisen reinigen & neu einbrennen



Vor ein paar Tagen waren Herr C. und ich zusammen in einer Brockenstube. Nachdem wir den Laden betreten hatten, verschwand er zwischen den Regalen auf der Suche nach irgendwelchem elektrischen Zubehör. Ich hingegen steuerte in Richtung Geschirrabteilung. Zuerst zog es mich zu den Tellern hin, da wir welche für den Schrebergarten besorgen wollten. Nach ein paar Minuten befanden sich im Einkaufskorb acht hübsche Exemplare und weil Herr C., ganz ungewohnt, immer noch nicht in Sicht war, schlenderte ich weiter zu den Küchenaccessoires. Kurze Zeit später hatte ich nicht nur die Speiseteller erworben, sondern gleich auch noch einen schweren, gusseisernen Wok. Herr C. hatte mich unterdessen eingeholt, schüttelte betrübt den Kopf und murmelte: Oh je, noch mehr Altmetall. Normalerweise wäre nun ein schier endloser Monolog über verschwendungssüchtige Frauen an der Reihe gewesen. Dank dem lächerlich niedrigen Kaufpreis von 2 Franken, sparte er sich die Atemverschwendung. Als Ersatzhandlung beäugte er den Wok ausgiebig und erkundigte sich skeptisch: Kriegst du den überhaupt wieder sauber? Was für eine abgrundtief doofe Frage... 


... denn mittlerweile habe ich eine Technik entwickelt, mit der ich jedes noch so verdreckte/rostige Teil aus schwarzem, nicht emaillierten Gusseisen wieder blitzeblank sauber bekomme. Und das weiss er ganz genau. Ich halte ihm schliesslich nach jeder Schrubbelaktion voller Stolz das neuwertige "Alteisen" unter die Nase und verlange grenzenlose Bewunderung für meinen Einsatz. Typischer Fall von männlicher Küchenzubehördemenz.


Ich gehe aber davon aus, dass es Leute gibt, die interessierter sind als Herr C. und gerne erfahren würden, wie sich mein Reinigungs-/Restaurierungsprozess zusammensetzt. Zufälligerweise habe ich kürzlich einen echten Härtefall behandelt und daran gedacht, von den einzelnen Schritten Fotos zu knipsen. 


Es handelte sich um einen uralten Gusseisenbräter, den ich neben einer Alu-Sammelstelle gefunden habe. Wie ihr auf dem Titelfoto sehen könnt, war der erste Eindruck recht gut. Doch bei genauerem Hinsehen fielen mir aussen ein paar Macken und der Flugrost am Boden auf (siehe Fotos 2 & 3). Nicht wirklich schlimm, die starken Schmutzverkrustungen und der Rost im Innern bereiteten mir wesentlich mehr Sorgen. 


Ausgangslage: 
Bräter aus Gusseisen, innen NICHT emailliert. Verdreckt, stellenweise stark rostig.


Benötigte Hilfsmittel: 
Abwaschmittel, Topfreiniger, Backofenreiniger (Potz aus der Migros), 
evt. einen grossen Plastiksack, Stahlwolle, hoch erhitzbares Rapsöl zum Einbrennen.


Topfreiniger befeuchten und mit einem grosszügigen Spritzer Abwaschmittel versehen. Bräter und Deckel innen und aussen gründlich schrubben. Abbrausen, abtrocknen und beides mit dem Backofenreiniger grosszügig einsprühen. Wer keine Platzprobleme hat, lässt den Bräter nun ein paar Stunden/über Nacht in der Spüle oder in der Badewanne stehen. Alternative: Den eingeschäumten Bräter in einen grossen Plastiksack stellen, diesen verschliessen und irgendwo verstauen, wo er niemandem im Weg steht (Terrasse, Treppenhaus, Keller etc.).


Wenn der Dreck sich zu lösen beginnt, ist es Zeit für den nächsten Schritt. 


Nun mit der Stahlwolle so viel Dreck und Rost wie möglich wegschrubben. 
Das erfordert, je nach Verschmutzungs- und Verrostungsgrad, ziemlich viel Geduld und Ausdauer.


Dafür kann sich das Ergebnis sehen lassen. Wenn sich Dreck und Rost hartnäckig halten, nochmals mit Backofenspray einschäumen, einige Stunden/über Nacht einwirken lassen und wieder kräftig mit der Stahlwolle bearbeiten. Falls nötig, gesamte Prozedur wiederholen.


Sobald Dreck und Rost beseitigt wurden, alles nochmals gründlich mit Topfreiniger und Abwaschmittel schrubben. Mit heissem Wasser abspülen und gut abtrocknen bzw. fünf Minuten zum Trocknen in den Ofen stellen. Sobald die gereinigten Flächen völlig trocken sind, unverzüglich mit dem Einbrennen beginnen.


Dazu nimmt man etwa 2 Esslöffel Rapsöl, die man mit der Hand, einem fusselfreien Tuch oder einem Schwamm im Topf/auf der Deckelinnenseite verteilt und dünn damit einreibt. Es sollte sich kein See auf dem Boden bilden und auch keine Stelle unbehandelt bleiben. Wichtig: Den Topfrand nicht vergessen!


Topf und/oder Deckel auf das Gitter stellen und auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Ofen einschalten und 150 Grad anwählen. Je nach Grösse des Ofens, können Bräter und Deckel nebeneinander eingebrannt werden. Sollte das nicht möglich sein, einfach nacheinander einbrennen. Deckel nicht auf den Bräter auflegen, er muss separat mit der eingeölten Fläche nach oben platziert werden. Eine Stunde einbrennen lassen. Dann den Ofen ausschalten, Bräter/Deckel herausholen und mit einem fusselfreien Tuch oder einem Schwamm vorsichtig das überschüssige Öl wegtupfen bzw. wegwischen. Wieder in den Ofen stellen, Türe einen Spalt breit öffnen und den Bräter darin auskühlen lassen, ggf. danach den Deckel einbrennen. Nach dem vollständigen Auskühlen in den Schrank verräumen oder gleich zum Kochen oder Backen einsetzen. Zukünftig nach dem Gebrauch nur noch mit heissem Wasser spülen, um die Patina nicht zu beschädigen. Falls sich trotz sorgfältiger Pflege irgendwann Verkrustungen bilden oder der Rost wieder auftaucht, die ganze Prozedur wiederholen: Gründlich reinigen, evt. einschäumen und wieder einbrennen. Eine Menge Arbeit, aber es lohnt sich. Egal, ob es sich dabei um ein geerbtes oder gekauftes Stück handelt, denn Gusseisen ist quasi unzerstörbar und überlebt bei guter Behandlung mehr als eine Generation. Bestes Beispiel: Mein Gänsebräter von Le Creuset hat mindestens 80 Jahre auf dem Buckel und sieht keinen Tag älter als 40 aus. :-)

Und ab damit zu #Einab, wo Monat für Monat nachhaltige Ideen gesammelt werden.