Während meiner Gymnasialzeit war Frozen Yogurt ein Must-have. In der Nähe der Schule gab es ein Chinarestaurant, dessen ungeniessbare Gerichte zu 90% aus riesigen Zwiebelstreifen, fast rohem Gemüse und gummigem Fleisch bestanden. Aber sie hatten als einziger Laden in der Stadt eine Frozen Yogurt Maschine. Man bekam das Eis in einem kleinen Plastikbecher ausgehändigt und durfte sich dann bei den Garnituren selber bedienen. Mein Lieblingstopping war Brombeerkompott, gefolgt von Himbeer- und Kirschkompott. Mindestens einmal pro Woche standen wir Schlange, um danach mit den Bechern über den Pausenhof zu flanieren, damit wir möglichst viele Mitschüler neidisch machen konnten. Eine Portion Frozen Yogurt entsprach zwei Kugeln normalem Eis, kostete aber etwa viermal so viel und war deshalb ein Zeichen für Geld und Geschmack. Ich hatte zwar weder das eine noch das andere, aber das musste ja niemand wissen.
Eines Tages standen wir wieder in dem Restaurant, doch die Maschine war weg. Zur Reparatur, hiess es. Sie kam nie wieder. Wir wandten uns nach einer kurzen Trauerzeit anderen essbaren Statussymbolen zu, doch ich konnte dieses spezielle Eis nie vergessen. Das Fazit nach einigen nicht sooo berauschenden DIY-Versuchen war: Ohne Eismaschine geht es nicht. Ich liess mich in Fachgeschäften beraten, las unzählige Test- und Erfahrungsberichte und fand auch ein Markenprodukt, welches wie gemacht für mich schien. Doch ich zögerte und die üblichen Zweifel stellten sich ein. Wie oft würde ich es benutzen? Wo verstauen? Lohnt es sich überhaupt, soviel Geld auszugeben? So gingen mehrere Jahre ins Land. Und dann flatterte der Prospekt eines Discounters in meinen Briefkasten. Das war die Gelegenheit, denn zum Ausprobieren reicht auch ein Billigteil. Herr C. fand diesen Kompromiss so gut, dass er mir die Maschine kurzerhand schenkte. Eines der ersten Rezepte, die ich damit ausprobierte, war dieses Cherry Frozen Yoghurt. Supereinfach in der Zubereitung, sooo lecker und das schlechte Gewissen kann getrost in den Urlaub verschwinden.
Mehr als reichlich für 2, lange genügend für 3 und perfekt für 4 Personen:
- 500 gr Kirschen
- 2 El Zitronensaft
- 1 El Amaretto
- 55 gr Sahne
- 50 gr Zucker oder mehr, je nach Geschmack
- 350 gr Joghurt mit 3,5% Fett
Kirschen am Abend vor der Zubereitung in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag entsteinen. Ich benutze dazu Einweghandschuhe und eine dicke Häkel- oder Stricknadel, geht aber natürlich auch mit einem Messer oder ganz luxuriös mit einem Entkerner. Von den entsteinten Kirschen 400 Gramm abwiegen und in den Mixbecher geben. Zitronensaft, Amaretto, Sahne und Zucker ebenfalls in den Becher geben und mit dem Stabmixer fein pürieren. Wer mag, kann das Püree nun durch ein Sieb streichen, um die dunklen Schalenstückchen zu entfernen. Ist aber nicht unbedingt nötig. Joghurt zur Kirschmasse löffeln und nochmals kurz mixen, bis sich alles schön verbunden hat. Laut Gebrauchsanleitung in der Eismaschine gefrieren lassen. In meiner Maschine ist das Frozen Yogurt nach 45 Minuten löffelweich und kann sofort serviert werden. Die Menge passt übrigens perfekt in eine Eismaschine mit einem Liter Fassungsvermögen.
Es klingt lecker. Sehr schöne Idee, da gerade ich Kirschen frisch aus dem Garten habe.
AntwortenLöschenLG
Nesrin
So eine Billig-Eismaschine habe ich auch. Ich sollte sie mal wieder rauskramen und das Kühldings in die Tiefkühle packen....weil das hier ist genau mein Geschmack....
AntwortenLöschenich bin ein riesiger Amarena-Kirsch-Fan - da wäre dein Rezept wohl genau das Richtige für mich mit den Kirschen + Amaretto :) Schaut sehr lecker aus! Liebe Grüße, Ann-Katrin
AntwortenLöschenDas ist die Art von Eis, die ich sehr gerne mag.
AntwortenLöschenIch habe keine Eismaschine und mache das Ganze ein wenig umständlich, aber ich weiß es schmeckt toll. :)