In einer ARTE Reportage über die Ernährungsgewohnheiten der Bewohner Okinawas sah ich sie zum ersten Mal. Beni Imo, die purpurfarbenen Süsskartoffeln. Ich wollte sie. Möglichst sofort. Es dauerte dann aber fast drei Jahre, bis mir die wunderschönen Kartöffelchen live im Asialaden begegneten. Zwischenzeitlich fiel ich mehrmals auf Süsskartoffeln herein, die als "Purple Sweet Potatos" angeboten wurden, deren Fleisch unter der dunklen Schale aber orange oder weiss war. Orientierungshilfe: Die Knollen sind kleiner, Schnittstellen an den Enden sind dunkel, preislich lag das Kilo bei 12 Franken (knapp 10 Euro). Ziemlich undamenhaft, aber effektiv: Ankratzen. Ist die Kratzstelle dunkelviolett? Bingo!
Alle Süsskartoffelsorten schmecken gebacken besser als gedämpft oder gekocht. Erst durch einen Aufenthalt im Ofen wird die Süsse so richtig herausgekitzelt. Der Geschmack der purpurnen Vertreter scheint mir ein Quäntchen maroniger als bei den weissen/orangen Sorten. Mir ist, in diesem Fall, aber die Farbe wichtiger und deshalb stand der Marble Cake zuoberst auf der Wenn-ich-diese-Dinger-je-finde-werde-ich-sofort-in-die-Küche-eilen-um-genau-das-auszuprobieren-Liste. Leider wird ihr Post nicht von einem Rezept begleitet, so liess ich meiner Experimentierfreude freien Lauf. Geschmacklich sehr fein, farblich noch ein bisschen zu blass. Beim nächsten Versuch werde ich die Kartoffelmenge auf 80 Gramm erhöhen.
Grundmasse für eine kleine Kastenform (21 x 12 cm):
- 125 gr Butter
- 110 gr Zucker
- 2 Eier
- 1 Prise Salz
- 75 ml Milch
- 125 gr Mehl
- 25 gr Speisestärke
- 3 gr Weinsteinbackpulver
Für die dunkle Schicht:
- 50 gr gegarte Süsskartoffel, fein gerieben oder zermust
- 1 El Milch
- 1 Tl Rum
Für die helle Schicht:
- 1 El Tahin
- 1 El Milch
- 1/4 Tl Vanillepulver oder etwas Vanillemark
- Sesam zum Bestreuen (optional)
Ofen auf 180 Grad vorheizen. Butter in einem Topf schmelzen, etwas abkühlen lassen. Zucker und Eier schaumig schlagen. Butter und Salz unterrühren. Mehl,
Speisestärke und Backpulver sieben. Abwechslungsweise mit der Milch
unterrühren. Nur so lange rühren, bis keine Klümpchen mehr sichtbar sind. Teig
teilen. Unter eine Hälfte Süsskartoffel, Milch und Rum rühren. Unter die andere Hälfte Tahin, Milch und Vanillepulver rühren. Hellen und dunklen Teig
abwechslungsweise in eine ausgebutterte Form füllen. Mit Sesam bestreuen und 40-45 Minuten auf
der zweiten Rille von unten backen. Eventuell nach 25 Minuten mit
Alufolie abdecken, falls die Oberfläche zu dunkel wird. Stäbchentest machen und vor dem Stürzen 15 Minuten in der Form ruhen lassen. Bleibt gut eingepackt 3-4 Tage frisch und saftig.
Sehr cool. Die Kartoffeln sind total neu für mich...sollte ich sie jemals auftreiben, steht Dein Kuchen ganz oben auf der Liste... :-)
AntwortenLöschenSchaut doch gut aus! :-) Und, wie hat er dir geschmeckt?
AntwortenLöschenDer Kuchen würde mich jetzt brennend interessieren. Die Kartöffelchen sind mir auch noch nie begegnet...ob ich so geduldig warten kann wie du?
AntwortenLöschen@ magentratzerl
AntwortenLöschen:-)
@ kochpoetin
Geschmeckt hat er sehr gut. Die dunkle Schicht erinnerte mich an Maronen mit Rum, die helle Schicht an türkische Sesamschnecken. Mal was anderes, als Vanille-Schoko.
@ Sybille
Leider schon aufgefresst. Äh, aufgegessen. Wenn du nicht geduldig sein willst, kannst du sie als Pulver im Internet bestellen. Scheint für Backwaren gebräuchlicher zu sein, als die frischen Knollen. Einfach Ube oder Beni Imo Powder googeln.