Bis vor einigen Jahren war mein Schwesterherz unser Kräuterbutterlieferant. Sobald die Grillsaison vor der Türe stand, verschanzte sie sich mindestens einen halben Tag in der Küche. Dort hackte sie wie eine Besessene Berge von Kräutern, schlug die Butter schaumig, dressierte dann hübsche Häufchen auf ein Backblech, fror sie ein und wenn sie durchgefroren waren, wanderten sie in Gefrierbeutel. Dann war das nächste Blech dran. Und noch eins. Und noch eins. Ein höllischer Aufwand, der viel Zeit und Platz im Tiefkühler beanspruchte. Irgendwann stellte sie die Produktion ein. Hätte ich an ihrer Stelle auch getan.
Einige Monate hielten wir uns mit gekaufter Kräuter- oder Knoblauchbutter über Wasser. Doch keines der getesteten Produkte konnte uns wirklich überzeugen. Da begann ich, Knoblauchbutter selbst herzustellen. Am Anfang noch mit Zitronenschale, die aber nicht bei allen gut ankam. Auf der Suche nach einer säuerlichen Ersatzkomponente kam ich auf Sumach. Noch ein bisschen weisser Pfeffer dazu und unser liebster BBQ-Begleiter war geboren. Passt zu Fleisch, Fisch, Gemüse, Kartoffeln und Brot. Natürlich auch zu Nudeln und Reis (obwohl die ja eher selten auf dem Grill landen).
Zutaten für 8 Personen:
- 250 gr Butter oder Alsan
- 2 grosse Knoblauchzehen
- 1 gehäufter Tl Sumach
- 2 Prisen Salz
- frisch gemahlener weisser Pfeffer
Butter bei Zimmertemperatur sehr weich werden lassen. Knoblauch schälen, ggf. Keime entfernen und mit dem Salz im Mörser zu Brei zerquetschen. Wer keinen Mörser hat, kann den Knoblauch auch auf einer Ingwerreibe oder notfalls auf einer normalen Reibe zerkleinern. Ganz fein hacken wäre auch eine Möglichkeit. Alles ist erlaubt, ausser die Nutzung einer Knoblauchpresse. Das geht gar nicht. Dadurch bekommt der Knoblauch einen unangenehm bitteren, scharfen Nebengeschmack.
Butter mit Knoblauchmus, Sumach, Salz (falls nicht schon zum Mörsern verwendet) und wenig Pfeffer verrühren. In ein Schälchen füllen und bis zur Verwendung im Kühlschrank lagern. Hält sich dort mindestens eine Woche. Im Tiefkühler bis zu sechs Monate.
Man kann natürlich auch mit einem Spritzbeutel nette Häufchen dressieren, Rollen formen, Bällchen daraus fummeln, Elche ausstechen oder was euch sonst noch so alles einfällt. Tut euch keinen Zwang an.
Hallo, hört sich lecker an und werd ich nächste Woche gleich mal ausprobieren. Nur die Theorie mit der Knoblauchpresse kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht hast Du eine, deren Metall mit dem Knoblauchsaft reagiert? Dürfte mit einer guten Edelstahlpresse eigentlich nicht passieren.
AntwortenLöschenOder gibts da unter Euch Lesern vielleicht noch eine andere Meinung dazu?
Schönes Wochenende noch:
LG Stefan
Hallo Stefan
AntwortenLöschenDa meine letzte Knobipresse vor über 10 Jahren auf den Müll gewandert ist, kann ich dir leider nicht sagen, aus welchem Metall sie war.
Mir hat der gepresste Knoblauch noch nie geschmeckt. Besonders in kalten Gerichten (d.h. ungekocht) entwickelt er einen, wie ich finde, sehr unangenehmen Geschmack. Seit ich weiss, wie Knoblauch mit Salz zermörsert oder auf der Ingwerreibe zerkleinert schmeckt, würde ich nie wieder auf eine Presse zurückgreifen. Daher rate ich von einer Verwendung ab.
Über dieses Thema haben sich ja auch schon andere gestritten:
http://www.chefkoch.de/forum/2,13,269495/Knoblauch-pressen-oder-nur-fein-hacken.html
Würde mich auch auf weitere Meinungen freuen.
Liebe Grüsse zurück
Das ist doch jetzt wirklich mal ein ganz neues "Butterrezept".
AntwortenLöschenSumach hab' ich da und Grillen wollen wir heute auch noch.
Danke für das Rezept