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Sonntag, 13. November 2011

Schusseligkeit & Natron = Strahlend weisse Vorhänge



Bis vor einigen Jahren kannte ich Natron nur aus dem Geschichtsunterricht. Ich zitiere meinen damaligen Lehrer: "Die alten Ägypter konservierten ihre Toten mit Natron, um sie anschliessend zu mumifizieren". Für mich als Kind ein faszinierender Gedanke. Wie gerne hätte ich selbst ein Stück Fleisch in Natron eingelegt und danach meine eigene, kleine Steak-Mumie gehabt. Aber mangels dieses ominösen Natrons wurde leider nie etwas daraus. Nur so am Rande: Ja, ich hätte gerne Ägyptologie studiert und ja, ich gucke leidenschaftlich gerne C.S.I. Ihr habt mich ertappt.

Irgendwann später stolperte ich über ein Rezept für "Irish Soda Bread". Zutat: Natron. Wie interessant. Man konnte mit Hilfe dieser Substanz also nicht nur Mumien, sondern auch Brot herstellen. So ein Allroundmittel musste ich unbedingt haben. Um so grösser war die Enttäuschung, als sich auf Nachfrage in der Apotheke herausstellte, dass man für den Gebrauch von Natron keine Ausbildung als Drogistin oder einen Giftschein braucht... Hätte die ganze Sache irgendwie spannender gemacht. Meine nächste Packung kaufte ich daher schnöde im Supermarkt. Nach der ausführlichen Lektüre diverser englischsprachiger Backbücher stieg der Verbrauch in meiner Küche auf ca. 50 Gramm pro Jahr an. Und damit wäre die Geschichte schon zu Ende.

Aber....

... dann kam der Tag, als ich aus Versehen statt vier Gläsern kristaliner Zitronensäure (für Badebömbchen), ein Glas Zitronensäure und drei Gläser Natron gekauft habe. Was sollte ich bloss mit einem halben Kilo Natron anfangen? Etwa doch noch eine Steak-Mumie basteln? Ich gebe zu, die Verlockung war gross, aber leider kein Steak zur Hand. Mein Helfer in der Not war ein altes Haushaltungsbuch, in welchem empfohlen wurde, vergilbte und/oder graustichige Tagesvorhänge mit Natron zu behandeln. So wurde der Putzkessel mit lauwarmem Wasser gefüllt, ein halbes Glas Natron (ca. 90 Gramm für 3 grosse Vorhänge) eingerührt und die ehemals weissen Vorhänge eine halbe Stunde eingeweicht. Kurz mit kaltem Wasser nachgespült, in die Waschmaschine gelegt und im Schonprogramm baden lassen. Und...

...die Vorhänge könnten jetzt glatt fürs "Schöner wohnen" abgelichtet werden!

Superb! Für einige vielleicht ein alter Hut, für mich eine bahnbrechende Entdeckung. Tja, man lernt nie aus. Kommentar meiner Mutter dazu, als ich ihr davon erzählt habe: "Kind, dass mache ich doch schon seit Jahrzehnten so. Hast du mir eigentlich nie zugehört?". Mist.

Und ab damit zu Zorras Event. Mehr tolle Küchentipps findet ihr hier.


2 Kommentare:

  1. Also das Mumiensteak würde mich schon auch noch interessieren. ;-) Aber danke schon mal für den Weisse-Vorhänge-Tipp!

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  2. Das finde ich sehr cool. Ich hab da so ein paar graustichige Tücher und hab mir schon oft überlegt wie ich die wieder strahlend bekomme. Vielen Dank für diese Tipp.

    Liebe Grüße
    Anna

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