Mit Tofu verbindet mich eine lange Beziehung, die in meinen frühen Teenagerjahren begann und bis heute anhält. Herr C. hingegen findet Tofu so unnötig wie Leggins mit Leoparden-Print. O-Ton seiner Lordschaft: Gebraten? Frittiert? In Sauce gekocht? Scrambled Tofu? Bäh, bäh, bäh und nochmals bäh. Um so erstaunlicher war seine Reaktion auf einen Würfel Ofentofu, den er zuerst aus dem Fenster werfen wollte und nur unter Androhung von Dessertentzug gekostet hat: Uuuuh.... *mömpf*.... könnte.... *mömpf*..... essbar sein... *mömpf*.... die Marinade ist fein.... *mömpf*.... nicht mein zukünftiges Leibgericht, aber in der Not frisst der Teufel auch Ofentofu. Sprach's und schnappte sich einen zweiten Würfel. Alea iacta est. 😋
Für 2 Personen:
- 300 gr Bio-Tofu (io: Migros M-Budget)
Tofu auspacken, in Küchenpapier wickeln und sanft soviel Flüssigkeit wie möglich herausdrücken. Anschliessend in frisches Küchenpapier wickeln und in einen Suppenteller legen. Auf dem eingewickelten Tofu ein grosses Schneidebrett platzieren und mit reichlich Gewicht beschweren, z.B. mit zwei Litern Orangensaft in Tetrapacks. Eine Stunde bei Zimmertemperatur stehen lassen. Unterdessen die Joghurtmarinade zusammenrühren.
Marinade:
- 125 gr Joghurt, gerne auch aus Soja- oder Kokosmilch (io: Bio Schafjoghurt, vollfett & stichfest)
- 2 El mildes Olivenöl
- 1,5 El frisch gepresster Zitronensaft
- je 1/2 El Paprikapaste und Tomatenmark
- 1 Tl geräuchertes mildes Paprikapulver
- 1/2 Tl Ingwerpulver (io: Junger Ingwer von Schwarzenbach)
- knapper 1/2 Tl getrocknete Oreganoblättchen, zwischen den Fingern fein zerrieben
- 1/4 Tl Sumach
- 1/4 Tl grob gemahlener Pfeffer (io: Pesteda)
- je eine grosszügige Prise Zimt- und Pimentpulver
- eine Prise getrocknete Naneminze, zwischen den Fingern fein zerrieben
- 1/2 Tl Salz (io: Kräutersalz)
- 2-3 Knoblauchzehen, fein gerieben (io: junger Knoblauch)
Alle Zutaten bis und mit Salz in einer Tupperbox verrühren. Kosten und ggf. nachsalzen. Die Marinade sollte gut gesalzen aber nicht versalzen sein. Zuletzt das Knoblauchmus unterrühren. Gepressten Tofu in mundgerechte Würfel schneiden (io: 18 Stück). Vorsichtig mit der Marinade vermischen. Möglichst in einer Lage in der Tupperbox verteilen. Deckel schliessen und dem Tofu vier Stunden zum Marinieren gönnen. Oder ein paar Stunden länger - bis maximal vier Tage - im Kühlschrank durchziehen lassen. Backblech auf der zweiten Schiene von oben einschieben, Ofen auf 220 Grad vorheizen. Tofu samt Marinade in einer passenden Backform ausbreiten (io: 20 x 20 cm Brownieblech), die Würfel sollten einander nicht berühren. Backen: Etwa 12 - 15 Minuten. Der Tofu muss heiss und die Sauce gestockt sein. Das Ganze darf leicht bräunen, schwarz verbrannte Punkte sind unnötig. Sofort mit Butterreis und gedünstetem Gemüse auftischen. Oder auf Zimmertemperatur abkühlen lassen und als Sandwichbelag geniessen. Zum Beispiel Gyros-Style mit Krautsalat und gegrillten Paprikastreifen in einem Pitabrot. Wer hat, stopft noch Pommes Frites und Tzatziki rein. Oder mit Karottensticks, Rettichscheiben, Hölskytyskurkut und Korianderblättchen in ein Stück Baguette klemmen = Veganes Bánh mì.
Anmerkung: Die Marinadenmenge reicht sicher auch für 400 Gramm Tofu, evt. sogar für ein halbes Kilo.
Notiert & wird probiert! Frohes Neues :D!
AntwortenLöschenHerzlich: Charlotte
Und wehe, ich werde enttäuscht, kommt auf die nach unten offene Nachkochliste
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