Beim letzten Grosseinkauf eine neue Buttersorte im Kühlregal entdeckt. Gesalzene Bio-Sauerrahmbutter aus dem Fass, stand auf der Verpackung. Meine Erwartungen waren hoch. Viel zu hoch. Dank der luftdurchlässigen Papierverpackung war die äussere Butterschicht dunkelgelb verfärbt und roch etwas abgestanden. Den farbigen Teil weggeschnitzt und den wesentlich helleren Kern verkostet. Der Geschmack war langweilig-dumpf mit einer schwer zu beschreibenden, eigenwilligen, schon fast unangenehmen Nebennote. Irks! Definitiv nur als Koch- und Backbutter zu gebrauchen. Wenn überhaupt. Um das auszutesten, ein Spiegelei darin gebraten. Beim Erhitzen verschwand der Stallgeruch. Gut. Als Herr C. wenige Tage später verkündete, er würde am Wochenende seine Verwandtschaft mit einem Besuch beehren, scrollte ich Minuten später durch die gespeicherten Pinterest-Bildchen auf der Suche nach einem netten Kuchenrezept. Die Ovo-Rüebli-Muffins machten das Rennen. Unter anderem, weil vom letzten Urlaub noch eine halbgefüllte Dose Ovomaltine im Schrank herumstand. Die hatte Herr C. in einem Anfall von Ferienfrühstückswahn angeschafft und nach unserer Heimkehr nie mehr in die Hand genommen. Ich sag's jetzt nicht, aber Gott hört mein Brummeln....
Für 12 Muffins:
- 4 Eier Grösse L, zimmerwarm
- 90 gr Zucker
- 80 gr geschmolzene Butter, lauwarm (io: Fassbutter mit 1% Salzgehalt)
- fein abgeriebene Schale einer kleinen Bio-Orange
- 140 gr gemahlene Haselnüsse (io: geschält & frisch gemahlen)
- 135 gr fein geraffelte Karotten
- 120 gr Ovomaltine
- 2,5 Tl Weinsteinbackpulver
- 130 gr Mehl
Ofen auf 220 Grad vorheizen, Gitter auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Eine 12er Muffinform mit Papierförmchen bestücken.* Eier und Zucker in einer Rührschüssel mit dem Schwingbesen kräftig verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Butter und Orangenschale unterrühren. Nacheinander Nüsse, Rüebli und Ovomaltine mit Backpulver einrühren. Zuletzt das Mehl kurz (!) untermischen. Förmchen randvoll mit dem Teig füllen. Ab in den Ofen. Die Temperatur auf 180 Grad reduzieren und die Muffins 30 Minuten backen, bis die Stäbchenprobe positiv verläuft. Auf einem Kuchengitter fünf Minuten abkühlen lassen. Danach die Muffinränder vorsichtig mit den Fingerspitzen vom Blech lösen, falls nötig. Einzeln aus der Form heben und auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen. Übrige Muffins maximal drei Tage im Kühlschrank aufbewahren.
P.S. Der Verwandschaft und dem Herrn C. hat das Gebäck gemundet. Ich bin immer noch erkältet und alles was ich esse oder trinke, schmeckt wie gekochte Pappe. Ihr müsst euch daher auf das Urteil der Jury verlassen.
* Eventuell den oberen Rand der Vertiefungen und die angrenzende Blechregion vorsorglich rundherum einbuttern. Der Teig fliesst beim Backen a bisserl über die Vertiefungen und klebt - je nach Blechart - im dümmsten Fall die Muffinoberteile bombenfest ans Metall.
Gute Besserung!
AntwortenLöschenUnd das Rezept ist gespeichert - für die halbe Dose Ovomaltine, die hier schon so lange im Schrank steht. Und die vielen Karotten im Gemüsefach.
Bei Ovomaltine denke ich immer an meine Kindheit - abends bekamen wir oft Grießkoch zu Essen, bestreut mit Ovomaltine. Nur Ovomaltine bildete dann so eine dicke und stabile Kakaoschicht, die man vom heißen Grießkoche ablösen, aufrollen und vernaschen konnte ... Das ging mit keinem anderen Kakao!
AntwortenLöschenDeine Muffins jedenfalls habe ich mir soeben notiert - die werden nachgebacken :-)
Alles Liebe!
Maria