Mir stand der Sinn nach Blinis. Einer ganzen Platte voller Blinis. Und auf jedem Blini ein grosszügiger Klacks Crème fraîche de brebis. Garniert mit einem Löffelchen Osietra und ein Dillspitzchen als Farbklecks. *sabber*
Ein Blick in den Kühlschrank holte mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Keine Crème fraîche, kein Kaviar, kein Dill. Aber dafür Saure Sahne, hartgekochte Wachteleier und ein Bund Schnittlauch. Auch gut. Allerdings schien mir, nach sorgfältiger Überlegung, die Kombination aus Butter, Eierteig, Saurer Sahne und Eiergarnitur ein wünziges bisschen zu deftig. Pinterest offerierte diverse Blinis mit Chia, Leinsamen und Fertigpülverchen als Eiersatz. Doch es funktioniert auch mit banaler Speisestärke. Geplant war, den Teig mit Kuhmilch anzurühren, doch die hatte ich schon am Vorabend für Creamed Corn aufgebraucht. Mein Gedächtnis ist auch nicht mehr das, was es mal war... Schulterzuckend nahm ich den Tetrapack mit Not Milk von Alpro aus dem Kühlschrank. Die halbfette Version ist pur kein Favorit, die Blinis - und eine Béchamelsauce - gelangen damit aber 1A.*
Für 18 Stück:
- 100 gr Weizenmehl Typ 550
- 25 gr Maisstärke
- 20 gr Zucker
- 3 gr frische Hefe
- 2 gr Salz
- 3/4 Tl Weinsteinbackpulver
- 220 gr möglichst neutrale Pflanzenmilch, zimmerwarm**
- Sonnenblumenöl
Mehl mit Stärke und Zucker in einer Tupperschüssel verrühren. Hefe reinbröckeln und mit einem Teil des Mehls verrubbeln. Restliche Zutaten klümpchenfrei mit einem Schwingbesen unterrühren. Mit einem Deckel verschliessen und bei Zimmertemperatur etwa drei bis vier Stunden stehen lassen, bis sich an der Oberfläche unzählige kleine Bläschen zeigen. Das Volumen ist übrigens kein Indiz. Es verändert sich kaum, dafür ist der Teig zu flüssig. Wenn der Teig das gewünschte Stadium erreicht hat und fein hefig riecht, eine möglichst schwere Pancakespfanne auf mittlerer Stufe erhitzen (io: 5 von 9). Die Vertiefungen dünn mit Sonnenblumenöl einpinseln. Teig mit einem Schöpflöffel durchrühren und die Vertiefungen nicht ganz bis zum Rand damit auffüllen. Nach kurzer Zeit zeigen sich auf den Teigrondellen viele Bläschen, die für eine lockere Struktur/die Fluffigkeit sorgen. Erst wenn die Oberfläche quasi trocken ist, die Blinis wenden und kurz auf der zweiten Seite bräunen. Heiss oder zimmerwarm geniessen. Übrige Blinis eintuppern und im Kühlschrank aufbewahren. Wobei ich kaum glauben kann, dass von den leckeren Teilchen je etwas übrig bleiben würde.
* Seit mein Gedärm im Frühling angefangen hat, nach dem Genuss von purer Milch zu grummeln, bin ich auf der Suche nach einem wohlschmeckenden und möglichst vielseitig verwendbaren Ersatz. Post dazu folgt. Irgendwann.
** Zum Beispiel ungesüsste milde Mandelmilch, Cashewdrink oder Erbsenmilch. Wenn Hafermilch verwendet wird, eventuell den Zucker unterschlagen.