Rezepte mit allzu vagen Angaben sind mir ein Gräuel. Sätze wie "...und dann schütten sie soviel Mehl und Wasser dazu, bis sich ein Teig formt.." oder "...bei schwacher Hitze backen, bis der Kuchen gar ist.." lösen bei mir unkontrollierbare Zuckungen aus. Aus diesem Grund bemühe ich mich redlich, bei meinen Rezepten möglichst konkrete Angaben zu den Zutaten und der Vorgehensweise aufzuschreiben. Doch dieses Mal habe ich versagt. Oder besser gesagt: Die Batterien der Küchenwaage haben versagt. (Schuld abschieben = Abgehakt). Normalerweise schaffe ich es trotzdem, anhand der Verpackungsgrösse das Gewicht der verwendeten Zutat einigermassen einzuschätzen. Doch die Kohlrabi wurden als Duo zum Festpreis verkauft, Karotten und Spitzpaprika waren Überreste aus dem Gemüsefach und die Schalotte der letzte Rest vom Schützenfest der einsame Rest aus einem Netz mit ehemals 150 Gramm Inhalt. Oder waren es 200 Gramm? 250? 10 Stück? Ach, vergesst es.....
Joghurt-Miso-Dressing:
- 125 gr Joghurt
- 2 El Rapskernöl
- 2 El Reisessig
- 2 El Mayonnaise
- 1 El helles Miso
- 1/2 El milder Senf
- Salz, schwarzer Pfeffer
- frisch gepresster Zitronensaft
Alle Zutaten bis und mit Senf in den Mixbecher geben und mit dem Stabmixer zu einer glatten Sauce verarbeiten. Oder das Miso mit 3 El Joghurt und dem Essig klümpchenfrei verrühren, dann die restlichen Zutaten mit einem Schwingbesen untermischen. Grosszügig mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.
Kohlrabisalat:
- 2 grosse Kohlrabi
- 4 mittlere Karotten
- 2 grosse rote Spitzpaprika
- 1 grosse Schalotte
Kohlrabi und Karotten schälen. Spitzpaprika waschen, halbieren, Stielansatz und Innenleben entfernen. Die Schalotte ebenfalls schälen. Puristen schneiden nun das ganze Gemüse von Hand in möglichst dünne, möglichst gleichmässige Streifen. Praktisch veranlagte Menschen verwenden eine Raffel oder die vornehmere Mandoline. Faule Säcke, so wie ich, stellen die Küchenmaschine auf und lassen raffeln. Am Ende bleibt das Vorgehen sowieso gleich: Zerkleinertes Gemüse mit dem Dressing mischen, ggf. nachwürzen und mindestens 30 Minuten abgedeckt im Kühlschrank ziehen lassen. Die Menge passt perfekt in eine Schüssel mit 1,1 Liter Fassungsvermögen, und reicht für etwa 4 Personen als Beilage zu jeglichen Schweinereien vom Grill.
Da haben wir etwas gemeinsam. Die vagen Angaben führen in der Regel dazu, dass ich das Kochbuch einfach "ungekocht" wieder abgebe. Das ganze wird nur noch getoppt von der weit verbreiteten Hefeteiganleitung: Man nehme einen Würfel frischen Hefe, verrühre ihn mit etwas Mehl und lauwarmer Flüssigkeit etc pp... ;-)
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