Meine Damen und Herren, übermässig stolz präsentiere ich Ihnen:
Meine Interpretation des Pepe Valle Maggia.
Bei der Blindverkostung hatte ich beides als Pfeffermischungen aus dem Tessin angekündigt, damit keine Sympathiepunkte vergeben werden konnten. Trotzdem gewann mein Gläschen mit 3:1 Stimmen. Eigentlich müsste das Resultat sogar 4:0 gewertet werden, denn einer der Versuchskaninchen Gäste war an dem Tag total verschnupft und vergab seine Stimme nur nach gefühlter Schärfe beim Zerbeissen der Körner. Logischerweise gewann in dieser Kategorie das Original, denn meine Version ist feiner zerkleinert und dadurch milder. Wenn meine Stimme noch mitgezählt worden wäre (natürlich ehrenhalber enthalten), hätte es sogar in einem haushohen 5:0 Sieg geendet. Nachdem die Gäste sich verabschiedet hatten, folgte "We are the Champions" in voller Lautstärke und königliches Winken vom Balkon aus. Aufgeplustert wie ein dicker Babypinguin, verpasste ich meiner Kreation sogleich den ausserordentlich hübschen Namen "Cookies Pepe". Und weil ich mich gerade so kreativ, so beneidenswert - quasi göttlich - fühle, lasse ich euch an meiner Schöpfung teilhaben, statt das Rezept für ein Vermögen an einen multinationalen Foodkonzern zu verhökern. Bin ich nicht einfach toll? *klimperklimper*
Für ein kleines Gläschen:
- 30 gr schwarze Pfefferkörner
- 20 Pimentkörner
- 7 Wacholderbeeren
- 3 Zimtblüten
- 1/2 Tl getrockneter Thymian
- je 1/4 Tl getrocknetes Bohnenkraut und Oregano
- 4,5 Tl trockener Weisswein
- 1,5 Tl Grappa di Uva Americana
Pfeffer in einem Mörser mittelfein zerkleinern. Piment, Wacholder und Zimtblüten feiner als die Pfefferkörner zerstossen oder zermahlen. Thymian, Bohnenkraut und Oregano zwischen den Fingern ganz fein zerreiben. Alles in ein flaches Schüsselchen geben. Weisswein und Grappa in einer Espressotasse vermischen und mit einer Gabel unter die Gewürze rühren. Klümpchen sorgfältig zerdrücken, damit alles gleichmässig befeuchtet wird. In ein kleines Einmachglas füllen, Deckel zuschrauben und mindestens eine Woche bei Zimmertemperatur durchziehen lassen. Hält sich im Kühlschrank etwa ein Jahr, ohne Kühlung ca. 6 Monate. Falls der Pfeffer nach einigen Wochen zu trocken scheint, mit ein bisschen Weisswein und ein paar Tropfen Grappa nachfeuchten. Passt besonders gut zu Fleisch, Eiern, Gemüse, Suppen, Salaten, Sandwiches, geräuchertem Fisch, Käse, Feigen, Ananas, Erdbeeren....
Aber selbstverständlich bist Du toll. Und ich bin dann grad mal in der Küche, ich müsste eigentlich alles da haben :-)
AntwortenLöschenGottseidank hast du nicht geschrieben: Aber selbstverständlich bist Du ein dicker Babypinguin... *gacker*
AntwortenLöschenDann viel Spass beim Mischen!
Blogger/innen sind einfach selbstlos!
AntwortenLöschenJo, das sind wir. Habe mir schon überlegt, meinen Vornamen in Teresa umzuwandeln... :D
AntwortenLöschenDavon hab ich schon mal gehört, könnte aber nix damit anfangen ( und das, obwohlnbweir fast jedes Jahr dahin fahren...). Nun denn, werde ich auch mal ansetzen und dann schauen, ob ich was aus dem Tessin finde. Aber deine Version ist ja sowieso besser... ;-)
AntwortenLöschenDer Pepe Valle Maggia ist mittlerweile so "berühmt", dass du ihn sogar in der Migros bekommst (zumindest in grösseren Filialen im Tessin). Leider gibt es die Mischung nur in der Familiengrösse (170 Gramm für ca. 18 Franken), das ist mir einfach zu viel. Das letzte Glas stand über ein Jahr im Kühlschrank und das letzte Drittel musste ich entsorgen, weil sich Schimmel eingenistet hatte. Darum bin ich auf die Idee gekommen, selber so etwas ähnliches zu kreieren: Kleinere Menge, milder (wegen Herrn C.) und ein bisschen mehr Pfiff.
AntwortenLöschenIch schließe mich vollinhaltlich Susanne an. :-)
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