Viele Gartenbesitzer werden Jahr für Jahr mit dem gleichen Problem konfrontiert: Wohin mit all dem Überschuss? Nachdem Familie und Freunde versorgt sind, bleiben oft noch grosse Mengen übrig, die wir nicht sofort verbrauchen können. Gemüse wird dann meist eingefroren, Obst zu Kompott, Konfitüre und Sirup verkocht. Kräuter hingegen trockne ich vorzugsweise im Dörrer. So halten sie sich viel länger, beanspruchen kaum Platz und sind vielseitig einsetzbar. Oregano, Liebstöckel, Majoran und Bergbohnenkraut beispielsweise landen im Kochtopf. Waldmeister und Lavendel als Mottenabwehr im Kleiderschrank. Marokkanische Minze, Zitronenmelisse und Verveine im Badewasser oder in der Teekanne. Als ich vor einigen Wochen den grossen Rosmarinstrauch stark beschneiden musste, kam mir die Idee, die Zweige zu trocknen und daraus einen Aufguss zu bereiten. Mit Orangensaft und Honig vermischt, ergab das einen sehr angenehm schmeckenden Eistee. Dieses Erlebnis war der Anstoss zu weiteren Nachforschungen. Neugierig wie ich bin, wollte ich wissen, welche anderen Garten- und Wildkräuter sich ebenfalls für die Teeherstellung eignen. Dabei bin ich auf das Buch Tee aus Kräutern und Früchten von Rudi Beiser aus dem Kosmos Verlag gestossen, welches ich euch heute vorstellen möchte.
Erster Eindruck:
Handliches und kompaktes Taschenbuch, das auf über 170 Seiten etwa ebenso viele Fotos zu bieten hat. Dank dem Format, der übersichtlichen Gliederung und der ausführlichen Pflanzenporträts, taugt das Buch auch als Exkursions- und Wanderbegleitung.
Inhalt:
Der Umschlag ist ausklappbar und bietet gleich vorneweg eine kleine Einführung in den Pflanzen- und Blütenaufbau, ausserdem werden Bestimmungsmerkmale von Wurzeln, Stängeln, Blättern, Blüten, Früchten und Fruchtständen gezeigt. Weiter geht es mit dem ersten Teil, in dem sich alles um die Theorie dreht: Warum selbst gesammelter Tee besser schmeckt, welche Sammelausrüstung empfehlenswert ist, wie Standorte geschont und Schadstoffe vermieden werden können, welches der richtige Erntezeitpunkt ist, ob die Pflanzen(teile) ganz oder zerkleinert getrocknet werden sollten, verschiedene Trocknungsmethoden, Fermentation, richtige Lagerung und eine doppelseitige Tabelle mit den jeweiligen Erntezeiten der vorgestellten Pflanzen. Der zweite Teil befasst sich mit der Kunst des Teemischens. Natürlich schmecken viele Sorten auch pur, d.h. ohne Beimengung von anderen Kräutern, Früchten oder Gewürzen. Wem das aber zu langweilig ist, der beginnt seine eigenen Teemischungen zu kreieren.
Ein gutes Parfüm besteht aus Basis-, Herz- und Kopfnote, die aufeinander aufbauen und sich ergänzen. Genau so sollte es auch bei einer guten Teemischung sein. Zuerst wird die Basispflanze (z.B. Melisse, Hopfen) ausgewählt, Füllpflanzen (wie Himbeerblätter, Frauenmantel) verleihen Volumen, Schmuckpflanzen (Blüten, Früchte) sorgen für die optische Gefälligkeit und Aromapflanzen (Minze, Gewürze) für den ausgewogenen Geschmack. Die empfohlenen prozentualen Anteile sind in einem Kreisdiagramm dargestellt (das erleichtert die nervige Rechnerei), zudem gibt es noch Vorschläge für Grundmischungen wie Konzentrationstee, Gute-Nacht-Tee oder Kinder-Tee. In einer weiteren Tabelle wird die Verwendung und Wirkung jeder porträtierten Pflanze übersichtlich zusammengefasst. Im dritten Teil erfährt der Leser Tipps und Tricks zur richtige Zubereitung, danach folgen die einzelnen Pflanzenporträts von A (wie Anisysop) bis Z (wie Zitronenverbene). Jeder Sorte ist eine ganze Doppelseite gewidmet. Links die "Fahndungsfotos", darunter Illustrationen zur einfacheren Bestimmung und rechts sind die getrockneten Pflanzenteile abgebildet. Im Begleittext finden sich die jeweiligen Merkmale, Verwechslungsmöglichkeiten, Vorkommen, Geschmack, Erntezeit, Trocknungsempfehlungen, Zubereitungstipps und ein paar Zeilen zur Geschichte. Den Abschluss bildet ein ausklappbarer Rückendeckel mit Fotos aller vorgestellten Teekräuter, womit die rein optische Auswahl erheblich erleichtert wird.
Ein gutes Parfüm besteht aus Basis-, Herz- und Kopfnote, die aufeinander aufbauen und sich ergänzen. Genau so sollte es auch bei einer guten Teemischung sein. Zuerst wird die Basispflanze (z.B. Melisse, Hopfen) ausgewählt, Füllpflanzen (wie Himbeerblätter, Frauenmantel) verleihen Volumen, Schmuckpflanzen (Blüten, Früchte) sorgen für die optische Gefälligkeit und Aromapflanzen (Minze, Gewürze) für den ausgewogenen Geschmack. Die empfohlenen prozentualen Anteile sind in einem Kreisdiagramm dargestellt (das erleichtert die nervige Rechnerei), zudem gibt es noch Vorschläge für Grundmischungen wie Konzentrationstee, Gute-Nacht-Tee oder Kinder-Tee. In einer weiteren Tabelle wird die Verwendung und Wirkung jeder porträtierten Pflanze übersichtlich zusammengefasst. Im dritten Teil erfährt der Leser Tipps und Tricks zur richtige Zubereitung, danach folgen die einzelnen Pflanzenporträts von A (wie Anisysop) bis Z (wie Zitronenverbene). Jeder Sorte ist eine ganze Doppelseite gewidmet. Links die "Fahndungsfotos", darunter Illustrationen zur einfacheren Bestimmung und rechts sind die getrockneten Pflanzenteile abgebildet. Im Begleittext finden sich die jeweiligen Merkmale, Verwechslungsmöglichkeiten, Vorkommen, Geschmack, Erntezeit, Trocknungsempfehlungen, Zubereitungstipps und ein paar Zeilen zur Geschichte. Den Abschluss bildet ein ausklappbarer Rückendeckel mit Fotos aller vorgestellten Teekräuter, womit die rein optische Auswahl erheblich erleichtert wird.
Was meint der Magen:
Ich bin seit Anfang der Gartensaison fleissig am Trocknen. Mittlerweile stehen im Vorratsschrank Gläser mit getrockneten Erdbeerblättern, kleinen Walderdbeeren, Waldmeister, Gundermann, den ersten Ringelblumenblüten, Zitronenmelisse und Holunderblüten. Die getrockneten Fichtensprossen habe ich gleich zu Sirup weiterverarbeitet, Rezept dazu demnächst auf diesem Kanal. In den nächsten Wochen werden Frauenmantel und Steinklee folgen, den ich übrigens extra zu diesem Zweck ausgesät habe. Die Bienen und Hummeln im Garten werden es mir danken, die Kleidermotten eher weniger. Nebenbei möchte ich noch folgende Kräuter und Früchte bevorraten: Basilikum, Beifuss, Birkenblätter, Dost, Ehrenpreis, Gänseblümchen, Giersch, Holunderbeeren, Johannisbeeren, Mädesüss, Klatschmohn, Quecke und Weissdornblüten. Das Mischen werde ich für trübe Herbsttage aufsparen, vielleicht ist bis dahin auch noch das eine oder andere oben nicht aufgezählte Kräutlein dazugekommen.
Fazit:
Dieses Buch bietet einen sehr guten Einstieg und Überblick zum Thema Kräutertee-DIY. Die Abschnitte über Trocknungsmethoden und Fermentation hätten für meinen Geschmack noch ein bisschen ausführlicher sein dürfen, aber das ist lässliches Gemecker. Das Buch ist, so wie es ist, rundum empfehlenswert. Zum Abschluss noch das Kleingedruckte: Die in diesem Artikel geäusserten Ansichten und Meinungen sind zu 100% die Meinigen und wurden von niemandem beeinflusst. Einen ganz herzlichen Dank an den Kosmos Verlag, der mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
Hallo!
AntwortenLöschenWas für ein interessantes Buch - ich habe mich letztes Jahr auch verstärkt mit der "Eigenproduktion" von Tee beschäftigt und verschiedene Kräuter dafür getrocknet.
So kann man ohne Müll zu verursachen Tee trinken.
Danke fürs Verlinken zu EiNaB!
lg
Maria
PS: Hast Du auch schon unsere FB-Gruppe entdeckt? Dort kannst Du verlinkte Beiträge auch sehr gerne teilen.
Hey, das ist ja toll. Seit ungefähr einem Jahr hängt ein Zettel mit diesem Buchtitel an meiner Pinnwand, und ich habe immer vergessen, mal nach einer Zusammenfassung zu googeln. Kann ich mir jetzt sparen und die Buchhändlerin kann es gleich bestellen.
AntwortenLöschenLg Khendra
@ Maria
AntwortenLöschenDanke für den Hinweis, aber ich bin weder privat noch als Blog(gerin) auf Facebook unterwegs. Verbringe auch so schon viel zu viel Zeit vor dem PC.
@ Khendra
Ha,ein (fast) perfektes Timing. Danke für die Rückmeldung und ganz liebe Grüsse zurück.
Danke für den Buchtipp!
AntwortenLöschenlg
Gern geschehen. :-)
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