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Sonntag, 12. April 2015

Zitrussorbet mit Kurkuma, Ingwer und Galgant



Immer wieder werde ich gefragt: Warum hältst du dich nicht einfach ans Rezept? Eine gute Frage, die ich mir auch schon oft gestellt habe. Nehmen wir beispielsweise Jenni Brittons Influenza RX Sorbet. Orangen hatte ich zwar genug, aber da waren noch die zwei rosa Grapefruits, die schon viel zu lange in der Obstschale lagen. Zucker- und Honiganteil waren mir ein wenig zu hoch, und flüssiges Pektin scheint vor etwa 20 Jahren ausgestorben zu sein. Auf der Suche nach einem Ersatzprodukt, fand sich im Schrank noch eine Packung 3:1 Gelierzucker. Cayennepfeffer fiel wegen Herrn C. weg, dafür würzte ich aus einer Laune heraus noch mit Kurkuma und Galgant. Der gute Whiskey ist schon länger alle, aber Rum passt doch auch hervorragend zu Zitrusfrüchten. Oder etwa nicht? Und wenn wir schon dabei sind, erhöhen wir doch gleich noch die Gesamtmenge, dann lohnt sich der Aufwand auch. Ergebnis: Sonnengelb, exotisch, würzig, nicht zu süss, mit einem Hauch Rum, erfrischend und besser, als alle Sorbets, die ich je geniessen durfte. Frage beantwortet?


Für etwa einen Liter Sorbet:

  • 480 ml frisch gepresster Orangensaft (11 Saftorangen)
  • 240 ml frisch gepresster rosa Grapefruitsaft (1-2 Grapefruits)
  • 120 ml frisch gepresster Zitronensaft (4 kleine Zitronen)
  • 150 gr Bio-Gelierzucker 3:1 
  • 50 gr Zucker
  • 70 gr heller Blütenhonig
  • 1/4 Tl Ingwerpulver
  • 1/4 Tl Kurkumapulver
  • 1/8 Tl gemahlener Galgant
  • 1 Prise Salz
  • 2 El brauner Rum (Coruba)

Alle Zutaten bis und mit Galgantpulver in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Zwischendurch umrühren, damit nichts anbrennt. Zwei Minuten sprudelnd kochen lassen, vom Herd nehmen und den Topf in die Spüle stellen. Kaltes Wasser einlaufen lassen, bis der Topf mindestens zur Hälfte im Wasser steht. Rum zugeben und so lange rühren, bis die Flüssigkeit abgekühlt ist. Zwischen Topf und Deckel ein Küchentuch legen (saugt Kondenswasser auf), dann über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Am nächsten Morgen kann der Topfinhalt leicht angeliert, d.h. ein bisschen wobblig sein. Kurz durchrühren und nach Gebrauchsanweisung in der Eismaschine gefrieren lassen. Unterdessen eine Tupperschüssel 30 Minuten im Tiefkühler vorkühlen und aus Backpapier eine passende Abdeckung ausschneiden. Nach 45 Minuten fülle ich das Eis in die vorgekühlte Schüssel, vorsichtig den Backpapierdeckel andrücken und ab damit in den Tiefkühler. Nach 4-5 Stunden ist das Sorbet fester und servierbereit. Erst dann, also wenn das Eis fest ist, mit dem Deckel verschliessen. Das Backpapier nicht entfernen, es sorgt dafür, dass sich auf der Oberfläche keine gummige Schicht oder Eiskristalle bilden. Das Sorbet übersteht locker mehrere Wochen im Tiefkühler und behält dabei seine crèmige Konsistenz. Tipp: Schüssel 10 Minuten vor dem Servieren aus dem TK holen und Deckel abnehmen. Danach lässt es sich besser portionieren.


2 Kommentare:

  1. Ich unterschreibe alle Punkte! ;-)
    Und ärgere mich wieder einmal, dass ich keine Eismaschine habe... seufz...

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  2. Immer noch keinen Plätzchen für eine kleine, einfache Eismaschine gefunden? Meine ist etwa so gross wie ein mittlerer Kochtopf, das finde ich vertretbar.

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