Die bei allen Grossverteilern erhältlichen Dörrbohnen aus China sind einfach nur bäh. Im dümmsten Fall sind sie gummig, fädig und hinterlassen einen Nachgeschmack im Mund, der an Algen erinnert. *schüttel* Lobenswerterweise bieten immer mehr Läden in der Region nun auch einheimische Dörrbohnen an. Und glaubt mir, sie sind jeden Rappen wert, den sie mehr kosten. Wir versorgen uns meist in Nenzlingen direkt ab Hof, wo die kleinen Säckli mit schicken Mäscheli zugebunden sind. Das Auge kauft schliesslich mit. Herr C. besteht bei Dörrbohnen immer auf die gleiche Zubereitungsweise, nämlich mit reichlich Speck und Bohnenkraut geschmort. Ich muss zugeben, dass die Bohnen enorm vom Speckgeschmack profitieren, obwohl ich sonst kein grosser Freund von Schweinefleisch bin. Salzkartoffeln sind die perfekte Beilage, auch wenn der Herr des Hauses sie für unnötig hält. Hauptsache er kriegt genug Speck.
Für 2 hungrige Personen als Hauptgericht:
- 100 gr Dörrbohnen
- ein ausreichendes Stück Magerspeck (ca. 300 gr)
- 1 grosse Zwiebel
- 4 grosse Knoblauchzehen
- 10 Stengel frisches Bohnenkraut oder 1 Tl getrocknete Bohnenkrautblätter
- Salz, Pfeffer
Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen, am nächsten Tag gut abspülen und abtropfen lassen. Speck in fingerbreite Stücke schneiden, in einem grossen Topf anbraten. Mindestens eine Seite muss gebräunt sein, sonst wird die Sauce nicht dunkel genug. Zwiebel halbieren und der Länge nach in dünne Streifen schneiden. Zum Speck in den Topf geben, kurz mitbraten. Knoblauchzehen schälen und unzerteilt mit dem Bohnenkraut in den Topf legen. Abgetropfte Dörrbohnen zugeben, umrühren und mit Wasser auffüllen, bis die Bohnen knapp bedeckt sind. Leicht salzen, Deckel auflegen und 10 Minuten auf höchster Stufe kochen. Danach etwa 30 Minuten auf mittlerer Stufe schmoren lassen, bis die Bohnen weich, aber nicht matschig sind. Eventuell gegen Schluss noch ein wenig Wasser nachfüllen, wir möchten ja ein bisschen Sauce auf dem Teller haben. Grosszügig pfeffern und wenn möglich, mindestens eine halbe Stunde (besser mehrere Stunden) durchziehen lassen. Vor dem Servieren wieder aufwärmen. Tipp: Dörrbohnen aus dem Slow Cooker. Njamm!
Was für ein Glück, dass ich Dörrbohnen bekommen habe - das Gericht ist ja perfektes Winterabend-Soulfood :-)
AntwortenLöschenErst einmal einen Gruss an Herrn C. Seine Haltung gefällt mir.
AntwortenLöschenDie Dörrbohnen aus Nenzingen sind wirklich die Besten. Die Migros bietet jetzt auch wieder Dörrbohnen aus der Schweiz an. Da weiß man aber nicht, ob die so schonend gedörrt wurden.
so ein ganzes Stück Speck ist mir etwas zu heftig, aber in kleinen Würfelchen verteilt, mag ich ihn auch :-) Die Hauptsache aber sind und bleiben Bohnen und Kartoffeln.
AntwortenLöschenIch mag's ausgewogen, aber Hauptsache von allem genug ;-), aber dann sind 100 gr Dörrbohnen für uns gerade etwas zuviel.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Nachdem ich Deinen Post gelesen hatte, hab ich sogleich Dörrbohnen eingeweicht. Aber als Bernerin natürlich noch Sauerkraut besorgt. Dann gibt es heute Abend nämlich Berner Platte. Mein Sohn hat mich deswegen heute früh schon geküsst vor Freude :-)
AntwortenLöschen