Ich bin süchtig! Ja, ihr habt richtig gehört. Ich werde wohl den Rest meines Lebens diesem Schokokuchen mit Miso verfallen sein und es keine Sekunde lang bereuen. In der amerikanischen Blogwelt wird Miso schon länger als DIE neue Geheimwaffe für Süssspeisen gehandelt. Kuchen, Glasuren, Cookies, Eis und sogar Milchshakes erhalten durch die fermentierte Paste einen Touch Umami. Essentiell für dieses Rezept ist die Verwendung einer hellen, möglichst glatten Misosorte ohne Zusatzstoffe. Dunkleres Miso hat oft einen ausgeprägten Eigengeschmack, der für Desserts zu dominant sein kann. Mehr zum Thema erfährt man hier im Wall Street Journal, aus dem übrigens auch das Basisrezept stammt. Der Kuchen hat bisher alle Testesser durch seinen runden Geschmack, die wunderbar saftige Brownie-Konsistenz (und ich meine saftig, nicht klitschig!) und das leicht salzige je ne sais quoi überzeugt. Wer mag, kann die Form nach dem Ausbuttern noch mit gerösteten Sesamsamen ausstreuen, damit kommt man dem Original noch ein bisschen näher.
Für eine Gugelhupfform mit 16 cm Durchmesser (3 Cups Fassungsvermögen):
- 100 gr Butter + ein Knubbel zum Ausfetten der Form
- 100 gr dunkle Schokolade mit mind. 50 % Kakaoanteil
- 20 gr helles Miso*
- 100 gr Zucker
- 40 gr Mehl
- 10 gr Kakaopulver
- knapper 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
- 2 grosse Eier (zusammen 150 gr mit Schale)
Ofen auf 170 Grad vorheizen und die Form gut ausbuttern. Im Wasserbad Butter und zerbröckelte Schokolade schmelzen lassen. Wenn die Schokolade vollständig flüssig ist, das Miso mit einem kleinen Schneebesen klümpchenfrei unterrühren. Schüssel zur Seite stellen und ein bisschen abkühlen lassen. Unterdessen in einer Teigschüssel Zucker, Mehl, Kakao und Backpulver vermischen. Unter ständigem Rühren die Schokolade-Miso-Butter in die Schüssel zu den trockenen Zutaten giessen. Jedes Ei einzeln mit dem Schneebesen kurz und kräftig unterrühren, bis der Teig homogen ist. In die vorbereitete Form giessen, Gitter auf der zweiten Schiene von unten einschieben und den Kuchen 35 Min backen. Stäbchenprobe nicht vergessen. Danach 5 Minuten im abgeschalteten, leicht geöffneten Ofen stehen lassen. Aus dem Ofen nehmen, auf einem Gitter 15 Minuten abkühlen lassen und erst dann stürzen. Hält sich, gut verpackt und kühl gelagert, mindestens drei Tage.
* Zum Beispiel Miko-chan Miso ohne Zusätze, gekauft bei Nishi in Zürich. Das dort erhältliche Saikyo Shiromiso (ideal für Süsses) enthält leider Glucosesirup und kam für mich daher nicht in Frage.
Noch bis zum 15. September suchen Claudia und Zorra nach Smooth Food. Für diesen Event spendiere ich den beiden doch gerne einen Kuchen. Oder vielleicht auch zwei. Und natürlich Unmengen von eifreier Vanillesauce, falls gewünscht.
Das! Klingt! Spannend!
AntwortenLöschenIch liebe solche auf den ersten Blick eher schrägen Kombinationen ja heiß und innig... wer weiß, vielleicht gibt's das schon am Wochenende!
Du machst mich soooo neugierig, dass ich den Kuchen gleich mal backen werde. Helles Miso ist im Haus. :-)
AntwortenLöschenDanke!
@ milchmädchen
AntwortenLöschenSpannend? Ein Thriller ist langweilig dagegen!
Bisher ist keiner auf die Geheimzutat gekommen, denn das Miso macht sich nur durch den runderen/intensiveren Gesamtgeschmack und die leichte Salzigkeit bemerkbar. Kann dir das Rezept wärmstens empfehlen.
@ kochpoetin
Dann wünsche ich viel Vergnügen und Genuss!
Ich will jetzt loslegen. Aber was um alles in der Welt ist Schokoladepulver? Sowas wie Kaba? Hilfe!!! :-)
AntwortenLöschenKeine Panik, kannst auch nur Kakaopulver nehmen, wie im Originalrezept.
AntwortenLöschenIch hatte fast keinen Kakao mehr und musste mit diesem Schokopulver ergänzen:
http://shop.meinl.com/euro_de/chocolate/cocoa/meinl-chocolate-powder-tin-300g.html
Wie auch immer. Du hattest Recht! Habe noch niemals in meinem Leben einen so guten Schokoladenrührkuchen gegessen. Danke. :-)
AntwortenLöschenWow, das klingt genau wie ein Kuchen, der mir schmecken könnte. Ich halte Misopaste ja auch für ein Zaubermittel, aber auf die Idee, es in süßen Rezepten einzusetzen, bin ich noch nicht gekommen. Danke dafür!
AntwortenLöschenGern geschehen. Habe in den letzten Tagen noch weitere süsse Sachen mit Miso ausprobiert und die Caramelsauce und das Vanilleeis stehen dem Schokokuchen in nichts nach.
AntwortenLöschenJetzt verstehe ich, weshalb du dem Kuchen verfallen bist! Sogar den 86 jährigen Senioren hats "sehr gut " geschmeckt - allerdings verschwieg ich das Miso. Gerade das Miso bringt was ganz besonderes ins Aroma. Übrigens habe ich noch etwas Blaumohn dazugemischt, das passt sehr gut...DANKE !
AntwortenLöschenNochmals ganz herzlichen Dank für das tolle und sehr interessante Rezept, liebe Grüße Claudia
AntwortenLöschen@ Uschi
AntwortenLöschenIch warne die Leute immer, dass der Kuchen etwas anders schmeckt, als man sich das so gewohnt ist.
Warum denn? - Weil Miso drin ist. - Miso? - Ach, nicht so wichtig. Wie schmeckt's? - Grossartig. - Dann ist ja gut. :-)
@ Claudia
Gern geschehen. :-)
ich würde das supergern nachmachen, aber welches von den vielen Misos in dem link hast Du denn dafür genommen?
AntwortenLöschendas Rezept klingt toll und die Kommentare sind ja auch entsprechend :)
Es ist das erste oben links. Das ganz normale Miko-Chan-Miso. Wünsche dir viel Erfolg beim Backen!
AntwortenLöschenNachtrag:
AntwortenLöschenHabe den Kuchen mittlerweile schon öfters gebacken und noch ergänzt. Ich nutze ihn als eine Art Tortenboden. Nach dem Erkalten giesse ich eine gut 2 cm Dicke Lage Rote Grütze aus Beeren und Agar Agar drauf. Gerade dies Kombination zwischen süß, schokoladig, Umami und den fruchtigen Beeren ist genial.
Wow, DAS klingt genial. Vielen Dank für den Tipp, werde es bei nächster Gelegenheit ausprobieren.
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