Magen und Hirn waren sich gestern einig: Wir brauchen Soulfood für das WM-Finale!
Magen: Süsses! Je schweinischer, desto besser!
Hirn: Schweinisch? Klingt gut, ich geh mal suchen.
Magen: Beeil dich!
Hirn: Ja,ja, bin ja schon am selektieren.
Magen: Und?
Hirn: Hetz mich nicht so.
Magen: Und jetzt?
Hirn: Wenn du mich weiter nervst, gibt's gar nichts!
Magen: Huuuuungeeeeerrrrrrr!!!!!
Hirn: Schnauze! Bei dem Lärm kann doch keiner klar denken!
Magen: Huuuuungeeer! Eeeeessssseeeen! Jeeeeeetzt! Sooooofort!
Hirn: Ruhe! Hab zwei interessante Erinnerungen gefunden.
Magen: Was? Was?
Hirn: Kekse mit Schokolade und Salzstangen oder Avocadokuchen.
Magen: Klingt beides prächtig. Nehm' ich.
Hirn: Bist du männlich? Auf eine "Oder-Frage" kann die Antwort nicht "Nehm' ich" lauten.
Magen: Doch, kann sie. Nehm' ich sie beide, nämlich. Hö,hö...
Beides wäre dann doch zuviel gewesen, meinte zumindest das Hirn, und da der Keksteig über Nacht ruhen sollte, einigten sich die zwei auf den Avocadokuchen. Wie sich zwei Stunden später herausstellte, ist das eine richtig doofe Entscheidung gewesen.
Schon das Rezeptfoto hätte mich eigentlich stutzig machen müssen, denn reife Avocados sind in der Regel hellgrün-gelb und nicht so dunkelgrün, dass sie locker eine Menge Teig sattgrün färben können. Aber da ich noch nie eine Avocado verbacken habe, wollte ich eine intensive Grünfärbung durch Hitzeeinwirkung nicht ausschliessen. Aber nix war's. Der Teig war zwar zart hellgrün, der fertige Kuchen eher unappetitlich bräunlich-gelb-grün, so als ob ihm nach zwei Stunden heftigster Turbulenzen ein wenig übel wäre....
Der Geschmack glich sich der Farbe an: Undefinierbar. Eine winzige Spur mandelig - von den ungeschälten Mandeln, geschälte wären wohl völlig untergegangen -, hingegen keine Spur von Vanille. Dabei hatte ich extra selbst gemachten Vanillezucker plus ein bisschen Vanillepulver statt Vanillinzucker verwendet! Der Zitronensaft hatte sich ebenfalls verflüchtigt und zurück blieb der Geschmack von ich-weiss-nicht-was. Nicht grauslich, aber auch nicht gut. Herr C. beschrieb den probierten Bissen so: Wie billige Tütensuppe. Du weisst dank der Aufschrift was drin' ist, schmeckst es aber niemals heraus. Damit traf er den Nagel auf den Kopf!
Die Konsistenz war auch nichts. Trotz eingehaltener Backzeit - 60 Minuten (!) für die halbe Teigmenge - und mehrmaliger positiver Stäbchenprobe, sackte der Kuchen während dem Auskühlen komplett zusammen und war im Inneren klitschig. Wir fanden ihn beide nicht wirklich essbar, deshalb landete er, begleitet von vielen Verwünschungen, in der Mülltonne.
Herr C. wich dann als Nervennahrung auf eine Dose Fisch in Tomatensauce aus und ich futterte (verärgert über die Verschwendung der guten Zutaten) aus Versehen zu viele Cashews. Der Rest in der Tüte reicht nun nicht mehr für meinen heissgeliebten Schabzigeraufstrich. *gnah*
Fazit: Avocados? Immer gerne. Aber nur noch ROH!
Oje, armer Magen. ;-)
AntwortenLöschenEine ähnliche Erfahrung hatte ich mal mit Avocado-Eis - brrrrrr. Dabei mag ich sie (reif und roh) wirklich sehr. Das Foto bei Lecker.de ist aber auch bös' irreführend...
Wirklich ein böses, böses Foto... Avocadoeis mit Schokosplittern stand auch schon lange auf der Nachkochliste, seit gestern ist es ersatzlos gestrichen.
AntwortenLöschenAvocadoo in warm geht....als Sauce zu Pasta und Garnelen oder als Füllung zusammen mit Käse für Quesadillas :-)
AntwortenLöschen....wobei der Kuchen bei Lecker.de ja schon verführerisch aussieht....
Haha herrlich. Ich musste echt grad mal herzlich lachen, als ich den kleinen Dialog zwischen Magen und Hirn gelesen hab. Wenn man viel Neues ausprobiert darf aber ruhig auch mal was schief gehn finde ich :-)
AntwortenLöschenImmerhin: Auf dem kleinen Handybildschirm sah das Vorschaubild mit dem kuchenstück ein bisschen nach Schmetterling aus. ;)
AntwortenLöschenErinnert mich an ein Horrorerlebnis mit Rote-Beete-Kuchen. Rezeptfoto war auch wunderschön, aber alles andere... Es schmeckte nicht mal wie Babybrei... LG
AntwortenLöschenAmélie
Irgendwie beruhigend, denn mir geht es auch so, ich habe vor einiger Zeit auf verzweifelt versucht, einen Avocado-Kuchen zu backen, mit ungefähr dem gleichen Ergebnis wie bei dir. Ungenießbar vom Geschmack und genaus auch vond er Konsistenz. Bei mir wurde er auch gleich entsorgt... Eigentlich komisch, denn man findet Avocadokuchen in unzähligen Blogs, entweder mögen die klitschige Geschmacklosigkit oder ich mach was falsch...
AntwortenLöschenDie schlechte Laune aufgrund der verschwendeten Zutaten war bei mir die gleiche...
LG, Stephi
@ Stephi
AntwortenLöschenBeim Googeln im Nachhinein fand ich auch einige Bilder, auf denen Avocadokuchen mit Klitschstreifen bis zu durchgehendem Klitsch (so wie bei mir) abgebildet waren. Scheint also kein narrensicheres Rezept zu sein. Es soll ja auch Leute geben, die diese matschige Konsistenz wirklich mögen, aber den Geschmack kann doch keiner auch nur annähernd gut finden. Rätselhafte Sache...