Wieder mal nur ganz leicht zu spät... Eigentlich wollte ich diesen Beitrag zeitlich passend zum Römerfest in Augusta Raurica veröffentlichen. Der Veranstaltungstermin war Ende August. *hüstel* Vor 17 Jahren fand das Römerfest zum ersten Mal statt. Damals noch einiges kleiner und unorganisierter, aber auch sehr viel gemütlicher, da weniger Besucherandrang herrschte. Kulinarisch wurden wir immer gut versorgt, zum Beispiel mit gegrillter Wildschweinwurst, Römerbrot, Pouletschenkel in Zitronentunke oder meinem Favoriten, Linsen mit Kastanien. Leider war das Linsengericht in den letzten Jahren schneller ausverkauft, als man "Hypocaustum" buchstabieren konnte. Dank des Originalrezepts kann ich dieses superleckere Soulfood für kalte Herbsttage nun auch zu Hause geniessen. Wenn möglich, daneben "Quo Vadis" gucken und sich an Sir Peter Ustinovs herrlich überzogener Darstellung des Kaisers Nero erfreuen. Und alle mitsingen: "....Rooohom breeehennt ...klimperklimper ...."
Für 4 Personen als Beilage:
- 150 gr blonde Linsen
- 1 grosse Zwiebel, fein gehackt
- etwa 350 ml Wasser
- 1 El frische Nanaminze, fein gehackt
- 1 Tl Oreganoblättchen, fein gehackt
- 1/2 Tl frischer Majoran, fein gehackt
- 1/4 Tl Kümmelpulver
- 1/4 Tl gemahlener Koriander
- weisser Pfeffer, frisch gemahlen
- 1 El Gin oder weisser Martini
- 1 El Honig
- 1-2 El Fischsauce, je nach Salzgehalt
- 150 gr gegarte Kastanien
- 1 El Malzessig
- 2 El Olivenöl
Linsen über Nacht in reichlich kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag abspülen und im Sieb abtropfen lassen. Ein Esslöffel Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebelstücke darin anbraten. Linsen zugeben, mit Wasser auffüllen. Alle weiteren Zutaten bis und mit Fischsauce einrühren. Deckel auflegen und etwa 15 Minuten kochen, bis die Linsen fast gar sind. Je nach Linsensorte muss eventuell mehr Wasser zugegeben werden. Kastanien und Essig in den Topf geben, weitere 5 Minuten köcheln, bis die Linsen weich sind. Deckel abnehmen und die Hitze für etwa zwei Minuten hochdrehen, damit überschüssige Flüssigkeit verdampfen kann. Das Linsengericht sollte schön feucht sein, aber nicht in Sauce schwimmen. Restliches Olivenöl unterrühren, abschmecken und heiss oder zimmerwarm servieren.
Anmerkung: Ich verwende für dieses Gericht am liebsten Kastanien aus dem Glas. Keine Zusätze, sehr guter Geschmack, aber leider nur in Frankreich erhältlich bzw. bezahlbar. Ein Glas mit 400 Gramm Einwaage kostet im Supermarché etwa 3 Euro. In der Schweiz kann man sich mit Kastanien aus dem Tiefkühler behelfen, in Deutschland mit vakuumierten Exemplaren. Wer den Aufwand nicht scheut, kann natürlich auch frische oder getrocknete Marroni verwenden. Allerdings verlängert sich dadurch die Kochzeit.
Anmerkung: Ich verwende für dieses Gericht am liebsten Kastanien aus dem Glas. Keine Zusätze, sehr guter Geschmack, aber leider nur in Frankreich erhältlich bzw. bezahlbar. Ein Glas mit 400 Gramm Einwaage kostet im Supermarché etwa 3 Euro. In der Schweiz kann man sich mit Kastanien aus dem Tiefkühler behelfen, in Deutschland mit vakuumierten Exemplaren. Wer den Aufwand nicht scheut, kann natürlich auch frische oder getrocknete Marroni verwenden. Allerdings verlängert sich dadurch die Kochzeit.
Oh Linsen, sehr gut! Kann man den Gin dazu auch gleich beim Kochen trinken? ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Em
Linsen hab' ich noch nie mit Maronen kombiniert. Klingt sehr gut.
AntwortenLöschenWerde ich mal ausprobieren! :)
@ Em
AntwortenLöschenAber natürlisch.. *hicks*... :D
@ Sybille
Klingt komisch, schmeckt aber himmlisch.
das liest sich gut. Woher haben denn die alten Römer den Bombay Sapphire Gin bezogen ;-)
AntwortenLöschenDen gab's beim Liquamen-Produzenten. Der hatte, dank seiner indischen Gattin, immer ein paar Fläschchen im Hinterzimmer, damit er sich volllaufen lassen konnte. Nüchtern hätte er den Gestank sicherlich nicht ausgehalten. :D
AntwortenLöschenDer Kümmel müsste eigentlich Kreuzkümmel sein - das wird ziemlich häufig falsch übersetzt. Oder es steht überall "Kümmel" und irgendwo am Ende des Buches in einer Anmerkung steht, dass das immer Kreuzkümmel bedeutet und dass unser heimischer Kümmel nur dann verwendet werden soll, wenn das Wort mit "Wiesenkümmel" oder "Feldkümmel" übersetzt wurde :-/
AntwortenLöschenDanke für den Hinweis.
AntwortenLöschenP.S. Treue Leser wissen, dass ich erst kürzlich meine Abneigung gegenüber Kreuzkümmel (teilweise) überwunden habe und daher verwende ich in Rezepten vor 2016 durchgehend Kümmel statt Kreuzkümmel. ;-)
Danke für dieses Rezept! Ich liebe und suche immer Rezepte auf die man "nicht selbst kommen" würde..
AntwortenLöschen