Ein weiteres Foto aus dem schier unerschöpflichen Mobiltelefon-Fundus
Farina di Manitoba ist ein besonders glutenreiches Weizenmehl, das sich ideal für Teige mit langer oder mehrstufiger Führung, wie zum Beispiel Pandoro oder Brioche, eignet. Ich bringe mir immer einige Kilo aus Italien mit, wo man es in jedem Supermercato erhält. Mittlerweile ist Farina di Manitoba aber auch in unseren Breitengraden erhältlich, beispielsweise in Mühlen mit Direktvermarktung, Feinkostgeschäften oder über's Internet. Es verleiht dem Teig Luftigkeit und mehr Struktur, so würde ich das als Laie beschreiben. Als Ersatz hat sich proteinreiches Mehl Typ 405 oder Typ 550 bewährt. Normalerweise flechte ich einen Zopf nur mit drei Strängen. Einfach, praktisch, gut. Doch eines Tages war ich leicht grössenwahnsinnig und wollte unbedingt ein Meisterwerk mit sechs Strängen fabrizieren. Bei Youtube ein Video zu diesem Thema ausgesucht, Mac in der Küche aufgestellt und losgelegt. Am Ende war die Tastatur komplett verschmiert (unzählige Male stoppen, zurückspulen, wieder laufen lassen), meine Nerven lagen blank und der Zopf sah, nun ja, fürchterbar aus. Viel Enthusiasmus, aber null Begabung. Deshalb ganz offiziell: Ich bin zu blöde, um mit mehr als vier Strängen zu flechten. Selbst mit Videoanleitung daneben. *hmpf*
Vorteig:
- 100 gr Farina di Manitoba (perfekter Ersatz: proteinreiches Weizenmehl Typ 405 von Edeka)
- 100 gr Weizenmehl Typ 550
- 60 gr Milch, lauwarm
- 60 gr Wasser, lauwarm
- 5 gr Zucker
- 3 gr frische Hefe, mit bemehlten Fingerspitzen fein zerbröckelt
In der Rührschüssel der Küchenmaschine alle Zutaten zu einen Vorteig vermischen. Abgedeckt eine Stunde bei Zimmertemperatur anspringen lassen.
Teig:
- 150 gr Farina di Manitoba
- 150 gr Weizenmehl Typ 550
- 30 gr Zucker
- 10 gr Salz
- 3 gr frische Hefe
- 1 Ei Grösse L, zimmerwarm
- 40 gr Sahne, lauwarm
- 30 gr Wasser, lauwarm
- 30 gr Milch, lauwarm
- 50 gr neutrales Öl, z.B. Sonnenblumenöl (io: Rapsöl)
- 2 El Milch oder Sahne zum Bestreichen
- Sesam zum Bestreuen, optional
Alle Zutaten bis und mit Öl zum Vorteig in die Rührschüssel geben. Etwa 10 Minuten auf Stufe 1 kneten lassen, bis der Teig schön elastisch ist. Aus der Schüssel nehmen und kurz von Hand nachkneten. Rund formen, danach rundherum einölen (das verhindert das Antrocknen der Teigoberfläche). Wieder in die Schüssel legen, mit einer Duschhaube abdecken und etwa 5-6 Stunden bei Zimmertemperatur aufgehen lassen, bis sich das Volumen des Teigs verdoppelt hat. Ofen auf 240 Grad vorheizen. Teig in drei gleich schwere Stücke teilen, diese grob länglich formen und 10 Minuten mit einem Tuch bedeckt ruhen lassen. Dann aus den Stücken drei etwa 40 cm lange Stränge formen. Die Stränge zöpfeln (flechten). Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, mit eingeölter Klarsichtfolie abdecken und aufgehen lassen, bis der Zopf sich fast verdoppelt hat. Mit Milch oder Sahne bepinseln. Falls gewünscht, mit Sesam bestreuen. Auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Zuerst 10 Minuten bei 210 Grad anbacken, dann 10 Minuten bei 190 Grad backen. Hitze auf 180 Grad reduzieren und weitere 20 Minuten backen. Sollte der Zopf zu dunkel werden, locker mit Alufolie abdecken. Quelle: Anice & Cannella.
hallo Cooketteria,
AntwortenLöschenja also so schlecht sieht Dein Zopf nicht aus, und geschmeckt hat er bestimmt himmlisch.
Falls Du Dich nochmals an das Projekt ranwagen möchtest, ohne Deine Tastaturen zu beschmutzen, kannst Du bei mir vorbeischauen, ich habe eine Bilderfolge vom 6er Hefezopf
Hefezopf mit 6 Strängen - und Fotoanleitung
liebe Grüße
Gaby
Geschmacklich ist der Zopf wirklich top, da kann ich nicht meckern.
AntwortenLöschenDeine Anleitung und der Zopf sind ja supertoll! Mönsch, deine Fotos hätte ich damals vor mir haben müssen. Danke für den Link.
Im Video sah das so leicht aus, aber es ging mir einfach zu schnell. Die hat das so zack-zack gemacht, da kam man mit den Augen und den Händen nicht mehr hinterher..
Zum Schluss habe ich die Teigstränge dann irgendwie (doppelt? dreifach?) zusammengewurstelt.
Aber ich verspreche dir, wenn ich es noch einmal wagen sollte, dann nur mit deiner Anleitung.
Och...ugly finde ich den jetzt nicht!
AntwortenLöschenIch finde es immer viel hübscher wenn das Gebäck ein bisschen "schlampig" aussieht. Dann weiß man wenigstens, dass es selbst gemacht ist. LG
"Schlampig"???
AntwortenLöschenDu bist ja heute wieder mal sehr charmant... ;-)
Der schaut lustig aus, Dein Zopf. Und irgendwie sieht man ihm die sechs Stränge gar nicht an ;-)
AntwortenLöschenHa,ha...
AntwortenLöschenStimmt, die 6 Stränge sieht man nicht wirklich. Gemein aber auch bei all dem Aufwand :)
AntwortenLöschenWie soll man das erklären, so ohne Bilder und Video?
AntwortenLöschenDie Fotoanleitung ist mal wieder sehr nett, aber ich versuche es mal einfach zu beschreiben.
Beim Sechsfachen fängst du rechts an. (Egal wo, aber jetzt zum Erklären).
Nimm den Zopf rechts Außen mit der rechten Hand, den links davon mit der linken.
Wenn du die anhebst verbleiben noch VIER.
Den in der linken Hand legst du ganz nach links.
Den in der rechten Hand in die Mitte der gerade erwähnten VIER.
So, und nun kannst du von links weitermachen.
Den links Außen mit der linken Hand aufnehmen und den rechts daneben mit der Rechten.
Wenn du die zwei anhebst verbleiben VIER.
Den Zopf in der rechten Hand ganz rechts ablegen, den in der linken Hand in die Mitte der verbliebenen VIER.
Und wenn nun jemand fragt, warum man den einen erst ablegt und dann doch wieder aufnimmt...
So ist es einfacher zu verstehen.
Ich hoffe du schickst viele Bilder als stolze Besitzerin eines sechsfachen Zopfes.
LG シ
@ Heike
AntwortenLöschenGenau, das ist gemein! Mehr als 40 Minuten verzweifelt orientierungslos in alle Richtungen geflochten und keiner honoriert diesen Aufwand! ;-)
@ Anonym
Einen ganz lieben Dank an dich für die tolle Erklärung. Hab's mal geistig durchgespielt und vielleicht löst sich der Knoten im Kopf doch noch. Werde bei Gelegenheit mal mit Seilen oder etwas ähnlichem üben. Noch so ein verhunzter Zopf und mein Ruf wäre dahin... :D